CF:
Zugang zum Palast + VorplatzSeigi wanderte langsam durch die Hallen der Templerfestung, bis er an einer ihm bekannten Tür ankam. Der Weg bis hier hin war wie auch schon beim letzten mal Interessant. Ständig hatte er sich in den Verwinkelten Gängen verlaufen. Dennoch schaffte der Samurai es nach einiger Zeit an seinem Zielort anzukommen. Als er die Türe öffnete, konnte er eine ganze Reihe an Leuten sehen, die eifrig am Trainieren waren. Der große Samurai verbeugte sich leicht, als er den Trainingsraum betrat, so wie er es auch immer tat, wenn er ein Dojo betrat. Eine einfache geste, diesem Ort des Lernens Respekt zu zollen. Danach stellte er sich an eine der Wände des Raumes und begann seinen Blick über die Trainierenden schweifen zu lassen. Es waren recht viele Leute anwesend. Einige einzelne Gesichter kannte er aus der Zeit vor den Templern. Andere waren ihm fremd. Auch sah er eine ihm wohl bekannte junge Dame, welche sich gerade an einer Puppe austobte. Jedoch wollte er niemanden stören, weswegen er sich zurück hielt und beobachtete. Die Form der hier anwesenden Kämpfer war recht gut, auch wenn der Haiwa immer wieder kleine Fehler in den Bewegungsabläufen sah. Nichts gravierendes, aber etwas, was ein geübter Kämpfer ausnutzen konnte. Nachdem er eine weile die Trainierenden beobachtet hatte, kam ein junger Mann auf ihn zu.
„Willst du nur rumstehen oder auch was machen? Wenn du keinen Trainingspartner hast, dann kann ich da Abhilfe schaffen.“Der Samurai lächelte freundlich und sah den Kerl an, welcher sich vor ihm aufgebaut hatte. Dieser war wesentlich junger als er selbst.
„Ich nehme dieses Angebot gerne an, muss jedoch eine Warnung aussprechen. Meine Art der Kampfkunst ist recht eigenwillig. Wenn das kein Problem darstellt würde ich mich freuen, mit dir zu Trainieren.“„Kein Problem. Von so etwas kann man nur lernen.“Seigi zog seinen langen grünen Mantel aus und legte diesen Auf den Boden. Auch legte er seinen Wollenen Pullover ab, so dass er nun nur noch mit einem einfachen kurzärmligen, grauen Hemd und seiner grünen Hose bekleidet war. Danach folgte er dem Templer einige Schritt weit in den Raum.
„Gibt es etwas bestimmtes, was du üben willst?“Der Templer schüttelte den Kopf.
„Nur einfache Kata, nichts weiter.“Danach nahmen beide Seiten eine einfache Kampfhaltung ein, wobei sich der Samurai für das
Ichimonji entschied. Als beide ihre Position eingenommen hatten, nichten sie sich zu, um zu signalisieren, dass sie bereit waren. Der Templer fing mit den Ersten Angriff an. Es war ein langsam geführter Schlag, gegen den Brustkorb des Samurai. Seigi bewegte sich in der selben Geschwindigkeit wie sein „Angreifer“ knapp am Schlag vorbei und bewegte sich auf den Templer zu, der anscheinend nicht mit dieser Art der Bewegung vertraut schien. Noch während dem Schritt nach vorne deutete der Samurai einen Schlag gegen das Kinn des Mannes an und verharrte einige Millimeter vor dem Treffer.
„Den kannte ich noch nicht. Du bist kein Templer, oder?“„Nicht ganz. Du darfst gerne nochmal.“Wieder nahmen die beiden Kämpfer ihre Ausgangshaltung ein. Wieder griff der Templer an dieses Mal war es ein Schwinger, der auf die Leber des Samurai zielte. Jedoch konnte Seigi merken, das dieser Angriff etwas schneller war, als der letzte. Aber dennoch handelte es sich dabei um keinen ernsten Angriff, sondern um friedliche Übung. Der Samurai blockte den Angriff mit seinem Unterarm und hob und drehte die Hand des Mannes so, dass er sie mit beiden Händen greifen konnte. Danach drehte er sich selbst und kniete sich hin. Nun legte den Arm des Mannes auf seine Schulter und mit einem sanften Ruck, warf er diesen über seine Schulter und legte ihn Vorsichtig auf dem Boden ab. Kurz nach dem Aufprall seines Kontrahenten bewegte sich Seigi ein Stück nach vorne und Kniete sich sanft auf dem Hals des Mannes ab. Dieser klopfte einmal kurz gegen seine Oberschenkel um ihm zu signalisieren, dass er nicht mehr wusste, wie er aus dieser Lage kommen sollte. So stand Seigi wieder auf. Und half dem Templer vor ihm wieder auf die Beine.
„Das war unerwartet. Ich habe anscheinend noch etwas zu lernen.“„Naja, ich mache das ja auch schon eine Zeit lang. Du bist recht gut, aber du musst aufhöhren so viel zu denken. Lasse deine Körper reagieren und denk nicht über den nächsten Schritt im Kampf nach.“Der Samurai und der Templer verbeugten sich. Noch während dem „Kampf“ war Seigi das Mädchen aufgefallen, welches einige Zeit mit ihm in einer der Zellen verbracht hatte. Sie befand sich nun in einem Spagat und war nur auf eine Hand gestützt.
„Gute Körperbeherrschung. Das muss man ihr lassen.“