Cf:
BibliothekBibliothek:Das Gespräch verlief immer besser als anfänglich erwartet, wir gingen uns nicht an die Gurgel und hatten oben drauf ja auch noch Spaß. Zumindest hatte ich den Eindruck. Keiya war scheinbar Jemand der ein wenig Anlauf brauchte um warm zu werden, gerade dann wenn die Gesprächsthemen etwas intimer wurden. Aber er brauchte auch wohl Jemanden der ihn etwas lenkte und an stupste. So gab ich ihm am Ende dann aber auch einfach meine Kontaktdaten beziehungsweise meine Zimmernummer, so könnte er jederzeit vorbei kommen, wenn er Lust hatte.
Was dann aber zum Thema wurde, war weniger von meinem Interesse. Dennoch fragte ich natürlich nach. Er sprach über sein Team, dass er sie unterstützen wollte und ich.. ich kannte nicht mal die Namen von meinen Teammitgliedern. War ja auch lustig. Doch das Thema war glücklicherweise schnell vergessen, als ich so von ihm aus der Bahn geworfen wurde, dass sogar ich rot wurde und zu stammeln begann. Wie kam er auch darauf, einfach meine Lippen zu berühren mit seinem Finger, nur um nach meinen Zähnen zu fragen? Als ich mich dann aber wieder gefangen hatte, konterte ich in üblicher Manier, ziemlich herausfordernd und direkt. Was für Keiya sicherlich noch etwas zu viel war, um darauf näher einzugehen.
Der klägliche Versuch, sich danach aufs lernen zu konzentrieren, war etwas was mich nun nicht voran bringen würde. Stattdessen bot ich an Noctiris zu schreiben, sodass ich ihm vielleicht damit etwas helfen könnte. Immerhin wollte sie mir ja auch in meiner Suche nach einem geeigneten Lehrer helfen. Vielleicht wäre sie also auch bereit Keiya unter die Arme zu greifen. Als ich dann wieder zu Keiya sah, fiel mir jedoch gleich auf, dass er nicht mehr so gut drauf war wie vor der Nachricht. So sehr man gut drauf sein bei ihm definieren konnte.
Doch Keiya schien alles geklärt zu haben, was mich dann in meiner Sorge auch etwas beruhigte. Da wir beide nun aber eh schon abgelenkt waren vom eigentlichen Lernen, schlug ich vor doch etwas zusammen zu machen, egal was. Und da wir sowieso schon Händchen hielten, war doch klar, dass man auch etwas anderes machen konnte. Natürlich nicht das, was ihr nun denken würdet! Also bitte.. Ich schlug Keiya also ein paar Dinge vor und dieser Fragte noch, ob der Aufenthaltsraum schon fertig war, sodass ich nickte.
“Zumindest sah es so aus.. wir können ja mal schauen..“, schlug ich vor und zuckte mit den Schultern.
Er hatte zudem Recht, jetzt spazieren gehen war auch nicht das, worauf ich wirklich Bock hätte. Also war Keiya bereit sich den Raum anzusehen. Immerhin etwas. Wenn er uns nicht gefiel, würden wir sicherlich etwas anderes finden. Keiya stand bereits auf, natürlich hatten wir dabei die Hände des jeweils anderen losgelassen. Auch ich nickte nun, richtete mich auf um meine Bücher zusammen zu packen und stand ebenfalls auf. Wobei dann das erste Mal der eigentliche Unterschied an Größe auffiel. Keiya war ein paar Zentimeter kleiner als ich, sodass ich schmunzelte.
“Komm.. ich bring deine Bücher auch grad rüber…“, ich nahm sie ihm ab und legte sie auf den Wagen wo die anderen Bücher zum ein sortieren lagen. Bevor ich zu ihm zurückkam und selbstbewusst nach seiner Hand griff.
Weg + Aufenthaltsbereich Schüler:“Komm ja schon..“, lachte ich dann und verließ mit ihm gemeinsam die Bibliothek. Mir machte es nichts aus Hand in Hand zu laufen, doch sollte Keiya sich unwohl fühlen, stand ihm ja auch frei meine Hand jederzeit los zu lassen. Immerhin zwang ich ihn ja zu nichts. Dennoch musste ich mich das kleine Stückchen nun zu ihm runter beugen und flüsterte ihm ins Ohr.
“Schon süß, wie schnell du meine Hand wieder nehmen möchtest..“, ein neckendes Zunge rausstrecken folgte und ich konnte mir mein freches Grinsen in dem Moment nicht verkneifen. Sollte er nun also aus Scham die Hand wegziehen, hielt ich sie zumindest für den Moment mit Absicht fester, dass er sich nicht von meinen Scherzen beeinflussen ließ.
Während wir so nun durch die Flure liefen, ließ ich meinen Nacken ein wenig kreisen. Irgendwie tat der ganz schön weh.
“Ich glaub ich brauch ein neues Kissen.. die hier sind Scheiße… seit ich mein eigenes Kissen nicht mehr hab, hab ich das Gefühl blöd zu liegen.. dabei ist ein gutes Kopfkissen so wichtig… oder wie siehst du das?“, lenkte ich dann die Thematik wieder in einfache und belanglose neutrale Gespräche um Keiya ein wenig Sicherheit zu geben. Wobei es dann nicht einfacher wurde, als uns ein paar Jungs entgegen kamen, die vor sich hin flüsterten und ich fing das Wort
Schwuchtel auf.
Mein Kopf schnellte in die Richtung und ich grinste breit.
“Noch so n Spruch und die Schwuchtel bricht dir den Kiefer Arschloch.. nicht mal in Ruhe durch die Schule gehen kann man mit seinem Freund ohne von Lackaffen wie euch dumm angemacht zu werden… vielleicht auch heimliche Vorlieben, wenn du so offen dagegen wettern musst?“, wieder ein breites Grinsen meinerseits, meinen Arm dabei um Keiyas Schulter gelegt. Dafür natürlich kurz die Hände voneinander gelöst, blieb ich stehen und sah den anderen zu wie sie abdampften. Erst als sie weg waren, schaute ich zu dem Blondschopf.
“Alles gut? Wenn du so Idioten um dich hast, droh einfach mit Kieferbruch, hilft meistens..“, zuckte ich mit den Schultern und schob meine freie Hand in meine Hosentasche, wobei ich meinen Arm von ihm löste und ihm meine Hand wieder hinhielt.
“Darf ich bitten?“, mein Grinsen nun wieder frech, herausfordernd und ehrlich. Doch ließ ich Keiya die Wahl ob er wollte oder nicht.
Entweder mit oder ohne Händchenhalten ging es dann geradewegs zum Aufenthaltsbereich, wobei ich mich erst einmal etwas umsehen würde. Meine Kopfhörer dabei noch auf meiner Schulter abgelegt, entdeckte ich dann die Zockerecke, wobei ich gleich hinnickte.
“Schau mal… wollen wir was zocken?“, schlug ich dann vor und grinste Keiya an. Ob er so vielleicht etwas entspannen konnte? Immerhin wollte ich ihn auch nicht in Verlegenheit bringen oder sowas. Als mein Terminal vibrierte, schaute ich drauf und schrieb Noctiris noch schnell zurück bevor wir etwas anderes machen könnten.
“Noctiris-Sama hat sich gemeldet.. wie ist dein Nachname, dann schreib ich ihr..“, meinte ich zu Keiya und wartete ab, bis er geantwortet hatte, bevor ich ihr schrieb.