--> PalastMein Weg führte mich vom Palast aus direkt nach Hause. Als ich dort ankam dämmerte es bereits und keine Menschenseele war auf dem Platz zwischen den Gebäuden zu sehen. Zahlreiche, chaotisch verlaufende Fußspuren und die erleuchteten Fenster deuteten darauf hin, das ehemals verwaisen Gebäude wieder bewohnt waren. Ich nahm das Stirnband Yukigakures ab, bevor ich das Haupthaus betrat und verbarg es vorerst in meiner Jackentasche. Ich schämte mich nicht für meine Entscheidung und hatte nicht vor, sie geheim zu halten - aber bevor ich mit irgendjemanden darüber sprach, musste ich mit meinem Vater reden. Ich ging kurz nach oben in meine Wohneinheit, um den Wintermantel und die nassen Schuhe loszuwerden, bevor ich ihn suchte und schließlich in der kleinen Bibliothek fand.
Er blickte auf, als ich die Tür hinter mir leise schloss, legte sein Buch mit der aufgeschlagenen Seite nach unten auf den Tisch und nahm die Lesebrille ab. "
Euer erstes Training ist heute nicht so gut gelaufen?", fragte er mich ein wenig resigniert. Ich verzog keine Miene und setzte mich ihm gegenüber in den Sessel. "
Er hat heute ein neues Jutsu gemeistert", berichtete ich wahrheitsgemäß. Wobei wir wahrscheinlich mehr geschafft hätten, wenn ich mich nicht zu dem Trainingskampf hinreißen hätte lassen. "
Und das hat ihn dazu gebracht, die letzten Stunden jede quietschende Tür und jeden wackelnden Stuhl im gesamten Anwesen zu reparieren?", hakte er noch einmal nach und jetzt konnte ich meine Überraschung nicht mehr verbergen. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, das er aus Wut etwas kaputt schlägt... aber reparieren? Ich atmete tief durch und blickte auf den Stapel Papier in meinen Händen. "
Ich hatte einen Trainingskampf mit einer Nukenin und nun ja, dabei ist die Sache mit meinem Erbe rausgekommen.", fasste ich den zweiten Teil des Trainings zusammen. Mein Vater fasste sich an die Stirn und seufzte, dann machte er Anstalten aufzustehen. "
Und das sagst du mir jetzt, Stunden später? Ich gehe und rede mit ihm." "
Nein.", unterbrach ich und legte den Stapel Papier auf den Tisch. "
Das regel ich morgen selbst mit ihm. Ich habe hier noch ein wichtigeres Thema.", stellte ich fest und zog das Yukigakure-Stirnband aus meiner Tasche, legte es oben auf die leeren Listen. Das Clanoberhaupt blieb stehen und griff nach einem überraschten Blick in meine Richtung nach dem Stirnband, fuhr mit dem Finger über das eingravierte Symbol. "
Ich war im Palast und habe mit der aktuellen Regentin gesprochen. Sie heißt Mirajane Shogun und dürfte ein wenig Jünger sein als ich. Offenbar hat sie nur noch keine Shinobi eingestellt, weil sie denkt das wir alle nach Konoha oder Ishgard weiterwandern sobald sich uns die Möglichkeit dazu bietet. Ich konnte sie vom Gegenteil überzeugen und bin jetzt als ihr Legat angestellt.", erklärte ich ruhig und deutete auf die leeren Blätter am Tisch. "
Das hier soll die Liste aller geflüchteten Shinobis werden, die sich Yukigakure wirklich anschließen wollen und für die die anderen Dörfer keine echte Option darstellen. Das ist ihr wichtig.", stellte ich fest. Mein Vater setzte sich wieder in seinen Sessel und wir besprachen die Details miteinander. Wie musste diese Liste aussehen - Name, Alter, Rang, ehemalige Tätigkeiten, besondere Kenntnisse und warum Yuki und nicht eines der anderen Reiche/Dörfer. Morgen Vormittag würde mein Vater zu dem Thema eine kleine Clanversammlung abhalten und anschließend die Mitglieder unseres Clans durch das Dorf, von Haus zu Haus und von Zelt zu Zelt, schicken, um die verbliebenen Shinobis zu befragen und einzutragen. Bewerten würden wir die Ergebnisse - vor allem auf die letzte Frage - die nächsten Tage und Mirajane eine sortierte Liste zukommen lassen. Aber das war nur einer der Punkte, den wir besprachen - der Andere war meine Anstellung als Legat. Ich würde jetzt wohl noch ein paar Tage in Yuki sein, aber anschließend hatte ich meinen Platz auf einem Schiff einzunehmen und in die Ferne zu fahren. Und ich wollte Higeki mitnehmen, was eine kurze Diskussion mit meinem Vater auslöste - grundsätzlich sprach aber nichts dagegen und so gab er seine Zustimmung.
Wir diskutierten bis tief in die Nacht und so hatte ich nicht viel Schlaf, als ich am nächsten Morgen aus dem Bett kroch und nach einem Frühstück und einer Tasse Kaffee nach meinem Cousin suchte. Er war offenbar schon los zum Trainingsplatz und so folgte ich ihm.
--> Trainingsplatz