Mirajane beendete die Situation, was den Streit nur auf einen anderen Tag verschob. Konflikte lösten sich nicht auf, indem man sie nicht ansprach, aber ich respektierte ihren Wunsch und kommentierte ihre Worte nicht mehr. Auch warum sie die Barriere auflöste... auf der einen Seite verstand ich ihr Argument, auf der anderen Seite war eine teilweise zerstörte Flotte nur ein geringer Vorteil gegenüber einer vollständig Zerstörten. Man hatte zwar noch Schiffe zum Handeln, aber aus kriegerischer Sicht ließ sich nicht mehr viel damit anfangen. Als sie mir ihren Hand auf diese eigenartige Art und Weise entgegenstreckte, wusste ich sofort, auf was sie anspielte und unterdrückte ein Schmunzeln, ebenso wie den Drang, der Aufforderung nachzukommen. Sie wollte kein Öl ins Feuer gießen, das hatte sie selbst gesagt, und doch schien es ihr schwer zu fallen dieses Verhalten abzulegen. Ich war erleichtert, als sie nach dem Bruchteil einer Sekunde den Fehler bemerkte und sich mit einem echten, freundlichen Lachen aus der Situation rettete.
Wir wechselten zu einem wesentlich leichterem Thema - der Vervollständigung des Gewächshauses. Ich bat darum, mich ein wenig umsehen zu dürfen, und natürlich gewährte mir Mirajane diesen Wunsch. Ich wandte mich also mit einer leichten Verbeugung von den Beiden ab - es handelte sich wirklich nur um eine Andeutung, kaum mehr als ein gewöhnlicher Gruß - und bewegte mich auf die kristalliene Treppe zu. Ich erwartete eine Oberfläche, ähnlich einer Eisplatte, aber meine Füße fanden festen Halt auf dem leicht marmorierten Boden. Ich stieg die erste Etage nach oben und betrat einen riesigen, in strahlendes Licht getauchten Saal. Lange, tiefe Kuhlen waren in den Kristall geformt - die Vorbereitung für große, ertragreiche Felder. Ich blieb kurz am Anfang des Raumes stehen und zählte die Becken. Kurz notierte ich die Lage des Raumes, der Name, den ich ihm geben wollte, und die Zahl der Beete. Nun fehlte noch die Größe, damit ich zumindest grob den Erdbedarf abschätzen konnte. Ich stellte mich an eine Ecke und wollte die Kante entlang laufen und meine Schritte zählen. In just diesem Moment spürte ich, wie sich jemand bei mir einhakte. Für einen Augenblick keimte ein vertrautes Gefühl in mir auf, aber ich wusste, das es nicht sein konnte. Ein Blick zur Seite bestätigte das - Mirajane hatte sich bei mir eingehakt. Ich setzte ein leichtes, beschwichtigendes Lächeln auf, als Mirajane sich entschuldigte. "Das ist euer Gewächshaus, Lady Shogun. Wir werden es so ausstatten, wie ihr wollt... allerdings muss ich jetzt dieses Becken mit meinen Schritten abmessen. Vielleicht solltet ihr euch kurz hier her setzen.", meinte ich und nickte in Richtung eines hohen Beetrandes. Je nachdem, wie sie reagierte, würde ich mit oder ohne ihr am Arm meine Messungen machen und sie anschließend wieder abholen, sollte sie gewartet haben. Ich ließ zu, das sie sich wieder einhakte. Während wir von einem Raum zum Anderen gingen und ich fleißig meine Notizen vervollständigte, warf sie immer wieder kurze Fragen ein... Fragen zu meiner Kette. Meiner Freundin. Ob es ihr gut ging. Wo sie war. Ob sie sie kannte. Ich schwieg dazu, notierte jedoch jeden ihrer Vorschläge und kommentierte sie auch gelegentliche. Bücher würden in der warmen, feuchten Umgebung eines Gewächshauses schnell anfangen zu stocken. Teppiche ließen sich unmöglich sauber halten, wenn mit Erde gearbeitet wurde. Und die Wasserinstallation konnte sie am besten mit ihren Kristallen anbringen. Einfach das Gebäude so verändern, das der ständig fallende Schnee in einem Becken, eher einem Trichter gesammelt wurde und durch die Wärme des in der Sonne erhitzten Kristalls schmolz. Leitungen und Kanäle könnten es im gesamten Haus verteilen. Wir waren ganz oben angekommen, in kleinen, warmen Räumen mit kleinen Beetflächen. Hier würden die medizinischen Pflanzen Platz finden. Ich steckte mein Notizbuch ein - hatte ich doch alles notiert, und entzog meinen Arm der Shogun. Auf dem ganzen Weg hier rauf hatte sie immer wieder von Ayame angefangen... sie würde nie Ruhe geben. "
Ihr Name ist Ayame.", begann ich leise zu sprechen und blickte die Weißhaarige für einen Moment an, bevor ich meinen Blick auf die durchscheinende Kristallwand richtete und in die Ferne blickte. "
Ayame Yakamoto. Meine Sandkastenfreundin und Verlobte. Ohne sie, wäre ich bei Amons Angriff gestorben. Sie wusste, was mir fehlt, und hat mich gerettet. Sie dachte, jetzt wird alles gut und ich kann sie beschützen, aber... Ich habe dir erzählt, was in Kiri passiert ist.", sprach ich und mit jedem Wort wurde mein Hals trockener. Ich wusste, das ein Schluck aus der Wasserflasche aus meiner Tasche, dieses Gefühl nicht wegspülen würde. "
Sie wollte weglaufen, als sie verstanden hat, das ich nicht auf ihrer Seite bin. Natürlich bin ich schneller als sie. Und stärker. Ich habe sie unter Wasser gedrückt. Ich habe dabei zugesehen, wie sie stirbt.", sprach ich weiter und ballte die Hände zu Fäusten. Ich schüttelte leicht den Kopf. Jetzt hatte ich das Bild wieder vor Augen, so intensiv, wie ich es jeden Abend, in jedem Traum, vor mir sah. Ihr verzweifelter, verletzter, panischer Blick. Die irrsinnige Hoffnung in ihren Augen, ich könnte sie erkennen. Ich fühlte genau, wie sie aufhörte sich zu wehren, wie ihr Körper erschlaffte, sie diese Welt verließ. Man sollte meinen, das ich irgendwann Immun gegen diese Erinnerung werden sollte, aber ich glaubte nicht daran. en Rest meines Lebens würde mich dieses Bild verfolgen. Ich schloss die Augen. "
Zuko hat ihr ein zweites Leben geschenkt. Ein wir gibt es nicht mehr.", meinte ich und schluckte, blickte Mirjane kurz an. "
Frag nicht mehr nach ihr.", meinte ich und würde mich direkt umdrehen. Die lange Treppe wieder nach unten steigen. Nach einigen Stuften hielt ich meinen kleinen Notizblock hoch. "
Die Lieferung kommt so bald wie möglich.", meinte ich und würde das Gewächshaus verlassen.
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