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Sora-KuAuf der Reise:Was Koe und Kaori wahrscheinlich bemerkten, war, dass es Taima innerlich wirklich mies ging. Er war halb Mensch, halb Zweifel oder halb Monster, doch nur zur Hälfte ein Mensch in seinen Augen. Obwohl das Fleisch, dass er sogar selbst auf seinen Knochen trägt, so göttlich und saftig schmeckt, wenn man es frisch abbeissen würde, verstehen dies andere Menschen kaum, weshalb man dieses Fleisch nicht einfach auch als Rohstoff anschauen könnte, weshalb diese Nahrungsquelle auch nicht erschlossen werden könnte. Taima hatte sich schon seit Jahren damit befasst und den Gedanken nie weiter als über sich selbst gebracht, denn auf andere Leute funktionierte seine Denkweise nicht. Viele sahen im Kannibalismus gleichzeitig den unwürdigen Tod, die Leichenschänderei und einen Weg, den kein Mensch je beschreiten sollte. Nicht so Taima.
Er war den beiden Damen vorausgegangen und brachte sie nach Ryokan "Sakura". Während der Reise zogen seine Gedanken ihre Kreise.
-... Was denken die anderen wohl jetzt von mir? Kaori war genau so geschockt, wie Koe beim ersten Mal, doch könnte ich schwören, dass sie es leichter auf die Schulter nahm, als sie...- Er drehte seinen Kopf zur Seite und blieb kurz stehen, um im Augenwinkel dann in die faszinierenden grauen Augen von Koe zu blicken und dann wieder vorwärts zu gehen, ohne darauf zu warten, dass sie ihn anschaute.
-Hoffentlich... hat dich das nicht zu sehr abgeschreckt, Koe. Ich hatte so Kohlda...- Seine Hand wanderte auf seinen Bauch, der lautstark bei dem Gedanken wieder anfing zu Knurren und Taima darauf ein wütendes
"Shhht!" von sich gab.
-Ich korrigiere, ich habe immernoch so Kohldampf. Was gibts wohl heute in der Gaststätte? Die haben noch bequeme Betten und eigentlich sollten sich nicht all zu viele Menschen in ihr befinden, sodass ich ein wenig Ruhe habe. Ein bisschen Schlaf wäre auch nicht schlecht. Mal schauen.-Er war immernoch etwas aufgewühlt, doch verstanden hatte er es immer noch nicht.
-Wieso... Wieso... bin ich so... anders... Sie alle haben doch immer gesagt, dass ich anders sei...- Vor seinem inneren Augen verblasste die Welt um ihn herum und er konnte das Gesicht der Schlange erkennen, für die er sich wieder zurückbewegte.
-Sie schuldet mir noch Antworten... Was ist mit Akito wohl passiert?... Schicksal nannte sie es. Schicksal... Schon wieder frag ich mich dasselbe... Gibt es so was wie Schicksal? Ich werde das nie verstehen.-Die Umgebung begann, das heimatliche Grün anzunehmen, dass Taima schon sehnsüchtig erwartete.
Bei der Gaststätte:Es wurde immer dunkler und der Mond zeigte sich am Rand des Horizonts. In der Ferne rückte die Brücke immer näher und die Aussicht auf eine warme Mahlzeit liess die Gruppe schneller werden. Koe und Kaori schlossen zum Fukuda auf und so würde das Trio endlich wohlverdient bei der Gaststätte ankommen. Taima würde den beiden mit gesenktem Blick die Eingangtüre offen halten und sich dann auch zur Empfangsdame aufmachen. Diese bediente zuerst Kaori, die etwas geschafft aussah und sofort verschwand. Koe nahm sich etwas Zeit, gleich etwas zu Essen zu bestellen. Taima kassierte währenddessen einen neugierigen Blick von ihr. Sie wandte sich an die pinkhaarige Shuden, nachdem sie die Bestellung aufnahm. "Gehört dieser Mann da zu ihnen?" Taima nickte ihr mit leerem Blick zu.
-Ich hoffe es...- behielt er für sich und er meinte zu ihr
"Für mich dasselbe bitte wie meine Begleiterin. Jedoch bitte eine doppelte Portion für mich. Und ein wenig Sake für den Gaumen." als Koe sich langsam in ihr Zimmer verzog. Die Empfangsdame erkannte, das mit ihm etwas nicht stimmte und sie ignorierte einfach den Spruch, dass der grünhaarige Mann grade darauf deutete, in dasselbe Zimmer gehen zu wollen wie die beiden. Ihm war es nicht aufgefallen, doch beides so egal wie das Leben der Wärter im Gefängnis von Konoha.
Taima wartete ab, bis die Dame zurückkam, die der Shuden und der Kurogawa den Weg zu ihrem Schlafplatz zeigte. Danach folgte er ihr zum Zimmer, welches gegenüber dem der beiden Damen war und betrat es seufzend. Er gab der Empfangsdame den Rest an Geld in Form eines Beutels, den er besass, ohne es nochmal anzuschauen oder abgezählt zu haben.
"Ich werde gleich nach unten kommen und essen." Die Tür hinter sich schloss sich und die Frau machte sich auf den Weg zurück an ihren Posten. Das Bett lockte den Fukuda zu sich, er blieb mit seinen Beinen vor der Bettkante stehen und liess sich auf das Bequeme und Flauschige fallen. Für einen Moment konnte er entspannend und sein Kopf liess ihm diesen Moment Ruhe.
"Ahhh.. endlich..."Plötzlich zuckte Taima zusammen. Seine Augen riss er rasant auf. Wo war er schon wieder?
-Ach ja...- Er blickte sich kurz um und versicherte sich so noch immer im Zimmer zu sein. Er war fast eingeschlafen, wusste aber nicht, dass er nur fünf Minuten weggedöst war, doch trotzdem sprang er auf und hopste kurz unter das Wasser, um sich zu waschen. Er benötigte nicht all zu lange, fünf weitere Minuten später schlüpfte er auch schon wieder in seine Kleidung.
-Ich könnte mir mal echt was für den Alltag kaufen.- dachte er sich, als er mit noch etwas nassen Haaren den Gang betrat und nach unten schritt. Denn er erwartete das Essen und er wollte sich etwas ablenken.
Als er unten angekommen war, schaute er sich kurz im Essraum um, viele Leute besuchten die Gaststätte, wie nicht erhofft. Koe sass in einem Separee und er sah, wie die Bedienung für zwei Leute auftischte. Er seufzte wieder und lief zu ihr nach hinten, sein Blick gesenkt. In der Mitte stand ein Kerzenständer, der noch nicht angezündet worden ist. Die Bedienung verschwand schnell zur Küche, als der Grünschopf auftauchte. Es handelte sich um eine jüngere Dame, wahrscheinlich kaum 18 Jahre alt mit roten Haaren. Er setzte sich gegenüber der Shuden hin und schaute sie nur kurz an, schuldbewusst und ein ernstes Gespräch erwartend.
-Viel Glück...- -Egal. Glück hilft mir da nicht... Koe...- Seine Hand wanderte stumm zum Sake und schnell war die erste Schale leer.
-...ich... kann nicht...- Taima würde gern über die Sache reden, doch es war schwerer als erwartet. Er wurde langsam etwas nervös und hoffte, dass Koe den Anfang des Gesprächs machen würde.