Cf:
TrainingsplatzEin wenig überrascht wanderten die großen, blauen Augen rauf zu dem blonden Jungen, welcher ihr lächelnd entgegnet hatte, dass die beiden bereits gegessen hatten. Wirklich dumm, dass sie dies nicht gewusst hatte, und somit eher einen völlig unnützen Vorschlag serviert hatte. Dennoch hatte der junge Mann sie angelächelt, also hatten in seinen Knochen doch noch so etwas wie Gefühle Platz genommen, oder zu mindestens Anstand, aber selbst wenn es nur dieser gewesen wäre, wäre ihr dies auch gleich, ihre Freude überwog, dass er überhaupt eine Regung gezeigt hatte. Dennoch schien es aber schlussendlich darauf hinaus zu laufen, dass die drei wohl zu ihr gehen würden, denn der Narukami gefiel die Idee, da sie im Waisenhaus wohl wirklich keine Ruhe finden würden, wenn ihr wie gesagt die kleinen Kinder erneut hinterher liefen. Das taten sie eigentlich öfters, was die Weißhaarige jedoch nicht wunderte, da sich viele an ihr ein Vorbild nahmen, und schlicht begeistert davon waren, wie frei und wild sie ihren Stil auslebte. Den Mut hatte nicht jeder, und stille Bewunderer gab es daher immer, war doch selbst sie einer von jenen, wenn auch heimlich, versteht sich. Erneut aus ihrer eigenen kleinen Welt entrissen vernahm sie wieder donnernd die freche Stimme ihrer Freundin im Ohr, welche kurz vorher auch mit der entsprechenden Gestik angedeutet hatte, dass sie wirklich noch satt gewesen war, und daher die Idee mit dem Essen ausfallen würde. Dennoch könnten sie zu ihr gehen, immerhin hatte sie Recht mit ihrer kleinen Aussage, das man ja nichts Essen müsse. Das Kompliment an ihr Haus tat sie aber lieber rasch zur Seite, denn auch wenn es wirklich schön war, befand es die Narukami wohl vor allen Dingen deswegen so, weil sie solch ein Anwesen nicht gewohnt gewesen war. Und genau deshalb fühlte sich die Kusakabe immer ein wenig unwohl dabei, darüber zu sprechen, weshalb sie es die meiste Zeit auch dabei beließ, wollte sie doch vor absolut niemanden damit angeben, erst Recht nicht vor ihrer Freundin. Nachher würde sie sie damit noch verletzen oder dergleichen und solch eine Reaktion wollte sie auf alle Fälle vermeiden, weshalb sie sich auch nur kurz am Hinterkopf kratze um noch einmal zu bestätigen, das sie ruhig zu ihr konnten, egal, ob sie nun etwas Essen wollten, oder eben nicht. Der Platz wäre da gewesen um auch anderes zu tun, oder eben auch nichts. Niemand würde sie stören.. wirklich niemand. Da auch sonst keine Einwände mehr eingegangen war schnappte sich die Genin kurzerhand ihre kleinere Freundin, fuchtelte nach der Hand des Blonden und zog beide gleich den Trainingsplatz entlang Richtung Wohnviertel, wo sich ihr Haus befand. So dauerte es auch nicht lange als sie an diesem angekommen waren, und sich die kleinste der Runde vor die Treppe stellte, welche hinauf zu ihrem Haus führte, beide dazu andeutete, hinauf zu gehen, ehe sie seufzte und selbst den Blick knapp über das Gemäuer wandern ließ. „
Hier sind wir.“, murmelte sie, wandte das Haupt noch einmal zurück um beide ein knappes Lächeln zu schenken, ehe sie die Türe aufschloss und alle eintreten ließ, ehe sie diese hinter sich zurück ins Schloss fallen ließ und durch den Flur ins Wohnzimmer marschierte um dort die Papierwände beiseite zu schieben, um den Blick in den Garten frei zu lassen, welcher eigentlich beinahe ein Innenhof war, da er von allen Seiten vom Haus umschlossen gewesen war. Deshalb war er auch nicht sonderlich groß, wie man vielleicht vermutet hätte, aber ihre Mutter hatte ihn damals wundervoll zurecht gemacht, und bisher hatte sich das Mädchen immer gut darum gekümmert, weshalb er ganz gut da stand. Am Wohnzimmer direkt angeschlossen war die Holzterrasse, welche einige Fußbreit in den Garten reichte, auch Kissen lagen dort um einen kleinen Tisch platziert, um sich auch setzen zu können. In der Mitte befand sich ein kleiner Teich mit einem Wasserspiel, welches munter vor sich her plätscherte. Alles war, wie das Haus selbst, in einem traditionell japanischen Stil gehalten, weshalb sich vor allem heimische Gräser um das Wasser räkelten, vereinzelt die Halme in dieses getaucht. Auch ein kleine Skulptur fand sich, oder wohl eher Windspiel, stand doch eine große Kerze darin, welche man selbst bei starkem Wind noch anzünden konnte, genau wie einige Fackeln, sollte man am Abend Licht gebrauchen. „
Macht es euch bequem, entweder draußen, oder hier im Wohnzimmer. Ich hole uns etwas zu trinken.“, lächelte sie ein wenig verlegen, ehe sie ihre Schuhe auszog und rüber in die Küche marschierte, eine Flasche Saft wie drei Becher auf ein kleines Tablett stellte und damit zurück zu den andern beiden wanderte um zu schauen, wo sie sich hin hocken wollten, um entsprechend die kleine Stärkung ab zu stellen damit sie gleich einschenken konnte. Selbst an ihrem Gefäß nippend wartete sie nun, worauf die beiden so Lust hatten, oder ob sie vielleicht doch noch etwas benötigten..