Alles was du brauchst einpackt? Mit einem arrogant klingenden Schnauben antwortete ich. Meine Arme hatte ich immer noch vor der Brust verschränkt und ansehen tat ich Mama erst recht nicht. Heute passte mir absolut gar nichts. Papa hatte sich natürlich schon wieder aus dem Haus gemacht. Mama hatte mich heute viel früh aus dem Bett geholt, um mich zu einem Teamtreffen zu schicken – einem Team, dessen Sensei weder Mama noch Papa waren. Sie wollte auch noch, dass ich fröhlicher drein schaute, um meine zukünftigen Freunde nicht zu vergraulen. Zukünftige Freunde am Arsch. Ich brauchte dieses Team nicht. Zurück in Konoha würde ich mein altes Team bekommen. Was war an dem Wunsch so verkehrt? Oder dem Glauben, dass er Wirklichkeit werden würde? Und überhaupt hätte man dieses Treffen nicht so früh veranstalten müssen. Warum versammelte man überhaupt HEUTE ein Team, wo gestern der Himmel sich rot verfärbte? Hoffentlich würde der Himmel nicht wirklich auf uns herabstürzen. Dieser Jonin hatte doch sicher besseres zu tun, wie die Welt zu retten. Er hätte mich also ruhig ausschlafen lassen können.
Genervt stieß ich mit meinen Sportschuhen gegen den Schuhschrank. Meine Shinobischuhe waren irgendwo in meinem Zimmer verschollen also mussten die hier herhalten. Sollte doch e nur so ein dummes Kennenlernen sein. Minoe. Reiß dich bitte zusammen. Jetzt packe bitte dein Essen ein und mach dich auf dem Weg. Du kommst noch zu spät, weil du dich verläufst und zu knapp dran bist. Böse erwiderte ich ihren nicht weniger bösen Blick. Ich wollte mich gar nicht hier auskennen. Das war doch gar nicht unsere Heimat! Einen Moment lang starrten wir uns gegenseitig an, dann brach ich den Augenkontakt ab. Gegen Mama konnte ich e nicht gewinnen. Da ist kein Platz mehr im Rucksack. Mama sah mich mit diesem wissenden Blick an und ich blies daraufhin die Backen auf. Sie seufzte und ich wusste genau, dass sie wusste, warum nicht genügend Platz in meinem Rucksack war. Weil ich auf Nummer sich gehen wollte, hatte ich natürlich Umamon-kun eingepackt. Falls wir doch übernachten würden auf diesem „Kurztrip“. Aber das würde ich niemals nie zugeben. Nur Kleinkinder brauchten sowas schließlich! Offiziell. Ich durfte einfach nur niemanden an meinen Rucksack lassen. Außerdem – würde ich genauso nicht zugeben – war ich aufgeregt neue Menschen kennen zu lernen. Auf gute und schlechte Weise. Offiziell nur auf schlechte Weise, aber eigentlich mochte ich es ja neue Leute kennenzulernen. Was definitiv nicht auf meinen Sensei zutraf. Wer auch immer er war, aber ich hoffte darauf, dass ich Punkt 3 meiner Zielliste bald erreichen konnte. Gib her, ich helfe dir. Nein! protestierte ich lauter und ging vor Mama zurück. Ich pack es ja schon ein. In der Seitentasche ist noch Platz. Schnaubte ich. Meine Aussage war gelogen und das wussten wir auch beide. Mein Rucksack besaß gar keine Seitentaschen. Sie wären aber praktisch. Also öffnete ich von Mama fortgedreht die Lasche und tat mein Bestes Essen wie Trinken zu verstauen. Hoffentlich platzte mein Rucksack nicht aus allen Nähten. So, nun geh und vergiss nicht zu lächeln, mein Liebling. Na gut. Ich benehme mich. Seufzte ich gespielt laut auf ehe ein Glitzern in meine Augen trat. Aber nur, wenn du und Papa mir endlich das Jutsu zum Verstauen von Gegenständen beibringen! Du weißt genau, dass du von nun an einem neuen Sensei unterstellt bist. Papa hat mit dir bereits darüber gesprochen und du solltest so etwas von deinem Sensei lernen. Um meinen Unmut darüber kundzutun, denn ich war definitiv nicht einverstanden, schlug ich lauthals die Haustür zu ohne ein weiteres Wort. Ich wusste, dass Mama es hasste, wenn wir uns nicht gegenseitig Lebewohl sagten. Aber hier ging es ums Prinzip. Ich wollte diesen Sensei nicht.
Angekommen am Tor von Iwagakure war bereits viel auf der Straße los. Hier verwunderte das wohl niemanden mehr, denn diese Stadt schlief anscheinend nie. Eigentlich schien sie nachts wacher als jede andere Stadt. Wie sollte ich eigentlich meinen "Sensei" finden? Es war ja nicht so gewesen als wenn er ein Bild von sich selbst gezeichnet hätte. Da ich mir auch nicht viel Mühe gab andere außer ehemaligen Konoha Bewohnern kennenzulernen, konnte ich maximal einschätzen, wen ich alles nicht kannte. Was für ein Beschiss. Das Treffen fängt ja gut an. schnaubte ich in Gedanken vor mir her und hatte bereits Flüche auf der Zunge. Minoe, jeder verdient eine Chance. Ein bitterer Beigeschmack bildete sich auf eben jener Zunge als Papas Worte in meinen Gedanken auftauchten. Ich wollte schon fluchen, dass er die schon vergeigt hatte, aber das wäre wirklich unfair. Also seufzte ich nur doch wieder und rieb mir über die Nasenwurzel. Gute Miene. Gute Miene! Mit meiner Hand schirmte ich mein Gesichtsfeld von oben ab als würde ich dadurch sofort erkennen können, wer hier Nakamura Kenji war. Blöder Name. Klang doch total spießig. Hoffentlich war er nicht wirklich spießig. Wobei, wen interessierte das? Ich wollte ihn doch sowieso nicht. Eigentlich könnte ich doch jetzt einfach nach Hause gehen und behaupten, dass er gar nicht erst aufgetaucht wäre.