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Yans Zimmer[Trainingspost: Ari no Yoroi 0/2857]
Eine Antwort auf seine zerschlagende Nachricht hatte Yan nicht erhalten, zumindest bisher nicht, aber das macht auch nichts, er hielt sich an den Rat von Meigetsu, zumindest teilweise. Er würde warten, einfach darauf warten das Yumi glücklich werden würde, und dafür war er die beste Wahl, oder nicht?
„Was machen wir eigentlich beim Training?“, wollte Tama nun wissen.
„Ich hab doch gesagt das ich das Chitin kontrollieren möchte“, meinte Yan etwas irritiert.
„Ja schon klar, aber wie?“, entgegnete Tama.
„Ich dachte da an eine Rüstung“, erklärte er.
„Schon wieder?“, fragte Tama irritiert.
„Das hatten wir doch erst“, schob sie dann nach. Yan lächelte leicht.
„Schon klar ja, aber die Seramikku Yoroi hat Katsu zerschlagen, als ob sie aus Papier war“, meinte er, mit einem leichten Ton von Ehrgeiz. „
Meigetsu meint ich soll ihn überraschen, wenn meine Rüstung plötzlich viel stärker ist, wird ihn das sehr überraschen“, vermutete Yan und nickt dann zufrieden. Das war zumindest der Plan unseres Steinmetzes, eine Technik, die er bereits kannte, mit etwas neuem zu erlernen… das war doch bestimmt sinnig! Oder nicht?
Beim Trainingsplatz angekommen waren sie dann auch recht zügig.
„Essen“, murmelte Tama, hatte sie sich ja vorhin schon beschwert. Yans Augen rollten ein wenig, grinsten dann aber.
„Okay“, meinte er nur und schlenderte zu einem Automaten in der Nähe.
„Was willst du?“, fragte er die Ameise.
„Ich seh das so schlecht von hier unten“, murmelte sie und petzte die winzigen Knöpfe zusammen.
„Dieses eingepackte Törtchen bitte!“, ließ sie Yan von ihrem Wunsch wissen. Dieser kramte seine ID-Karte hervor, hielt sie an das Gerät und drückte dann bei Auswahl auf die entsprechende Taste. Ein stumpfes metallenes Geräusch war zu hören und der Riegel lag unten in der Schublade. Dann wand er sich wieder dem Trainingsplatz zu. Er war gerade im Vorraum, dort wo man sich entscheidet welcher Bereich für seine Übung geeignet wäre.
„Lieber P1, oder?“, fragte Yan, seine beste Freundin nach ihrer Meinung, welche wie typisch für sie dann auf der Stelle wippte.
„Ja klingt gut“, meinte sie und rollte voraus.
„Warte doch Tama“, schimpfte Yan und lachte dann aber herzlich und stiefelte hinterher. Gemeinsam schlenderten die beiden durch den hochmodernen Korridor des Trainingsplatztes, rechts von ihm immer wieder große Fenster, große Türen aus Glas und in Ihnen Schüler, die irgendetwas probierten. Aber auch Ältere waren teilweise schon zu sehen.
„Schon viel los so früh“, merkte Yan an und stolperte fast über Tama, welche aufgehört hatte zu Rollen.
„Pass doch auf“, schimpfte diese und Yan schaute sie ganz verdutzt an
„Du bist ein Käse hoch und erwartest von mir das ich aufpasse?“, fragte er etwas sarkastisch.
„Hab ich dir wehgetan?“, wollte er dann aber wissen. Tama rollte die winzigen Knopfaugen, da Yan schon wieder etwas vergaß, kicherte und meinte dann nur
„das hättest du schon gemerkt“, wie sie das genau meinte ließ sie offen, rollte stattdessen in den freien Trainingsbereich, den herein vor dem sie so abrupt stehen blieb. Yan kratzte sich überlegend am Hinterkopf, folgte ihr aber erstmal kommentarlos. Direkt neben dem Eingang war wie immer ein Terminal, Yan blieb kurz stehen, hielt seine ID-Karte unter das Terminal und ein Ton bestätigte die Anmeldung am System. Neben dem Terminal war eine große Konsole zu sehen, bei der man dann alle möglichen Analysen starten könnte, oder auch verschiedene Simulationen anfangen konnte. Er trat an dieses heran und stellte einige Parameter um, so richtig kannte er sich nicht aus, hatte er diese Analyse eher selten genutzt. Sein Ziel war es das System darauf einzustellen im zu helfen das Chitin besser zu verstehen.
Nach den Einstellungen trat er in die Mitte des Raumes, dort wartete Tama bereits auf ihn.
„So jetzt bin ich soweit“, ließ er die kleine Ameise wissen. Diese wippte nach vorn und hinten;
„Dann fang mal an!“, piepste sie freudig und grinste.
„Wie?“, meinte Yan dann aber etwas trocken zurück. Kurze Stille.
„Hm, ich musste mich auf die Bindung konzentrieren, ansonsten fühlt es sich ähnlich an wie dem Doton falls du dich erinnerst“, meinte Tama und kicherte dann; „
War doch erst gestern Yan“, setzte sie noch einen leichten Seitenhieb nach, das er gestern noch in der Lage war das Chitin auch zu spüren. Yan seufzte
„Ja ich weiß“, ließ er sie wissen. Dann schloss er die Augen.
„Ich denke mal es wäre sinnig zuerst zu probieren, wie ich es am besten aus mir herausbekomme, bevor ich irgendwie an Formen denke“, teilte Yan seinen Plan mit, ließ sich auf den Hintern fallen und ging in den Schneidersitz. Es war Konzentration gefragt! Das Chitin würde bestimmt nicht so einfach aus ihm herauskommen, nur weil er es bittet.
Wie Doton also, dachte sich Yan und versuchte genau dieses Gefühl herauszufinden. Doch wie fühlte sich Doton überhaupt für den jungen an? Er dachte erstmal daran, Doton war so natürlich für ihn wie Atmen geworden, es war einfach sein Element, sein Erbe. Genau! So fühlte es sich an, wie ein Teil von ihm, wie sein Erbe, sein Großvater, sein Vater und vermutlich alle vor Ihnen nutzten das Doton, die Erde war ein Teil von ihm. Yan holte tiiiiiief Luft und atmete aus. Die Ankündigung das die Konzentration nun richtig losging. Er sammelte Chakra in seinem inneren, im Kern, etwa drei Finger breit über den Bauchnabel, dort fühlte er das Chakra immer am stärksten, wenn er es nirgends direkt konzentrierte. Im Kern, dort wo auch sein Erbe saß, im Kern lag die Kraft, die Kraft der Erde, der Steine und des Chitins. Das Chitin war ein Teil von Yan geworden, ein Fakt den er noch gar nicht so realisierte, durch die Verbindung zu Tama wurde er minimal mehr zu einer Ameise als zu einem Menschen, er war nun kein üblicher Mensch mehr, er war kein normales Säugetier mehr, er war faktisch nun auch Insekt.
Das Menscheninsekt sammelte also sein Chakra im Kern und presste dieses in sich selbst immer weiter zusammen, griff dabei auf das Gefühl des Dotons zurück.
„Jap, das ist es“, murmelte er dann aus der Konzentration heraus und spürte ganz klar, dass die Chakra Menge in seinem innerem dem Doton entsprach, nicht mehr oder weniger. Aber was machte dieses Doton nun zu dem, was er begehrte, dem Chitin? Ein Fakt, den er niemals allein lernen könnte; es war die DNA seiner selbst und Tama die sein Chakra in das wandelte, was er nun suchte, es war also ein Wortwörtlicher Teil von ihm, daher auch leichter zu manipulieren für ihn, zumindest sollte es so sein. Man könnte also behaupten er müsse sich selbst finden; Tama rollte von Yan Seite, machte einen Satz und landete auf der Konsole, auf dieser war Yan abgebildet, inklusive Chakra System und man konnte ganz klar im inneren das Dotonchakra sehen welches er bildete. Doton war dem System bekannt, es konnte also leicht herausfinden welche Chakranatur sich dort in Yans Magengegend aufhielt.
„Denk an die Bindung zwischen uns“; verlangte Tama von Yan, während sie selbst gefesselt auf den Bildschirm schaute.
„Gut“, sagte Yan. Seine Gedanken glitten also kurz vom Dotonchakra, zu dem was er mit Tama verband, was sie verband, ihre Verbindung. Schnell war sie auch gefunden, hatte er dies schon mehrfach geübt, auch die Sicht von Tama konnte er wieder sehen, er sah also auch die Analyse. Durch genau diese Sicht bemerkte er dann genau wie Tama, dass die Bindung aber seine komplette Konzentration eingenommen hatte, weshalb sich das Doton Chakra in seinem inneren verflüchtige.
„Ups“, meinte Yan, während Tama fast zeitgleich
„Idiot“, zu ihm rüber rief. Die Bindung zwischen den beiden sorgte immer dafür das Tama etwas ruppiger wurde, wieso genau konnte man gar nicht ausmachen, vermutlich war es einfach ihre menschliche Seite, die eben weniger niedlich war als eine unschuldige Ameise.
„Tz“, machte Yan nur und holte erneut tiiiieeef Luft. Er sammelte erneut sein Doton Chakra im Kern, dort wo er es gerade schon verloren hatte. Doch er hatte nicht nur diese Konzentration zu halten, sondern er dachte auch an die Bindung.
Dann passierte etwas unerwartetes, während er das Doton Chakra in seinem inneren sammelte, glänzte seine Haut wieder im Regenbogen, doch diesmal bekam es keiner mit, weder Tama noch Yan hatten die Augen auf ihn gerichtet, oder in Yans fall, überhaupt geöffnet. Die Bindung sorgte dafür das ihr Chakra sich wieder miteinander vereinte, weshalb auch etwas Chakra von Tama zu Yan überfloss. Ein Fakt den sie durch das Terminal vor ihr perfekt sehen konnte.
„Du greift wieder auf mein Chakra zu“, erwähnte Tama den Fakt gegenüber dem Steinmetz, welcher aus Konzentration heraus aber nichts zu ihr sagte. Er wollte genau dieses Chakra nun in seinem inneren sammeln, hoffte damit das Doton zu Chitin zu wandeln. Er spürte die Änderung, durchaus, aber sie war unvollständig. Die fehlende Balance zwischen dem Doton und der DNA, von der er ja nichts wusste, sorgte dafür das er dieses unfertige Chakra, loswerden musste. Wie als ob ihm plötzlich schlecht wurde, beugte Yan sich nach vorne und spuckte eine braun-schwarze Pampe aus, es erinnerte etwas an Matsch aus Doton, aber gleichzeitig waren teile vom Chitin dabei.
„Ist ja abartig“, stellte er für beide fest, in seinem Gesicht war eine Schweißperle zu sehen, denn so viel Chakra auf einmal aus seinem Körper zu befördern, unkontrolliert, war schon anstrengend.
Yan schmiss sich auf den Rücken und hob eine Hand in die Luft
„kurze Pause!“, läutete er eine Pause ein und schloss die Augen, um sich zu entspannen, sein Training bisher zu reflektieren und zu überlegen was ihn helfen könnte.
„Hätte vielleicht auch was essen sollen“, stellte er aber zeitgleich fest und lachte dann kurz.
[TP Ende Ari no Yoroi 1580/ 2857