Jun war sich nicht genau sicher, ob sie das ganze Thema mit Schwarzmagier und nicht Schwarzmagier und so weiter wirklich wissen wollte. Es war nicht so, dass sie sich fürchtete, viel mehr fürchtete sie einen sehr... sehr langen Vortrag.
Ich denk drüber nach. meinte sie schmunzelnd. Dann tippte sie sich gegen die Stirn, als würde sie etwas wissen.
Ja ja, ich weiß schon. Der Charakter und so. meinte sie noch zwinkernd. Als Jun anmerkte, bisher keinen Sabaku kennen gelernt zu haben, scherzte Thoth und kurz darauf brachte er ihr ihren Schuh wieder und stellte eine Theorie auf.
Aber sowas von! meinte sie scherzend, dass Raviel dadurch seine Magie verloren hatte. Nachdem der Mann eine gewaltige Sandrutsche erschaffen hatte, war Jun Feuer und Flamme, während Thoth eher die Risiken teilweise abwog, wenn auch er von Abenteuerlust gepackt war. Jun grinste.
Hast'e etwas Schiss? zog sie ihn etwas auf, ehe sie auch schon hinunter sausten. Unten angekommen präsentierte Thoth seine Fluchkünste, welche wirklich jämmerlich waren und woraufhin er von Jun aufgezogen wurde. Doch er konterte, angriffslustig grinsend.
Definitiv! Is' nur die Frage, ob ich so 'n gutes Vorbild bin. Haha! meinte sie lachend. Als er dann jedoch preis gab, was er vergessen hatte bei ihr und was dies anrichtete zuckte sie mit den Schultern.
Ach, wenn's nur das is', is' es ja halb so schlimm. scherzte sie, als würde sie das einfach so abtun. Zumindest entschuldigte er sich, aber Jun winkte bereits ab.
Gemeinsam gingen sie zu der Wohnung, vor welcher die Blondine dann aber doch nochmal inne hielt. Sie war ihm nochmals ein Geständnis schuldig und dieses Mal war sie es, die sich entschuldigte. Er stupste ihr leicht gegen die Stirn und versprach ihr indirekt, seine Fähigkeiten niemals bei ihr anzuwenden und erklärte sich auch gleich. Jun grinste.
Danke. Aber gestern Nachmittag kannt' ich dich ja noch nich' so wie heut'. meinte sie noch, aber sie war ganz froh drum, dass er seine Künste nicht einsetzen wollte. Sie hoffte nur, dass er sich auch daran hielt. Unerwartet fragte er nach der Musik vom vorherigen Abend. Jun lachte.
Ja, kann man so sag'n. Wie gesagt, hab' nich' so viele Sachen und meine Freundin is' ne hoffnungslose Romantikerin. Die hat nur Liebesschnulz'n und so'n Kram. Das wär' echt richtig seltsam gekommen. Haha! meinte sie lachend und dann schloss sie die Tür auf. Es stand noch der Alkohol vom Vorabend da. Es roch auch nach Alkohol, aber ansonsten war es eben so, wie immer. Jun schüttelte, wie schon am Vortag, ihren Schuh vom Fuß, sodass er in die Ecke flog, und bewegte sich dann ins Innere des Zimmers. Doch Thoth schien plötzlich eine Idee zu haben und wollte sie indirekt heraus fordern. Angriffslustig hob er die Fäuste in die Luft und begab sich in eine Angriffshaltung. Jun grinste und stellte sich vor ihn, ebenfalls mit erhobenen Fäusten.
Vielleicht 'n andres Mal, mit dem Spiel. Aber 'nen Faustkampf verlierst du. meinte sie, ebenfalls angriffslustig. Sie wusste, dass sie etwas gleich stark waren, aber anhand seiner Körperhaltung konnte sie schnell erkennen, dass seine Technik nicht die Beste sein musste. Dafür war er jedoch sicherlich schneller als sie. Ihr Blick wanderte seine Gestalt hoch und runter, ehe sie ihre Körperhaltung wieder begradigte.
Wobei so ein Kampf tatsächlich vielleicht doch ganz interessant sein könnte. gab sie dann grinsend zu. Der Aeger drehte sich zu seinem Stab um, Jun ließ es sich jedoch nicht nehmen, ihm nochmal gegen die Schulter zu boxen, dann trat sie einen Schritt zurück und hörte seinen Worten zu.
Nur das Raviel lediglich meine Socken frisst. meinte sie amüsiert. Noch wusste sie nicht, was gleich passieren würde, der Aeger erklärte es, aber Jun konnte sich nicht vorstellen, wie sowas nur durch einen Gegenstand ausgelöst werden sollte. Dann geschah es. Thoth griff nach dem Stab, blaue Blitze zuckten um ihn herum, dann fiel er zu Boden und fluchte.
Heilige Scheiße... meinte Jun nur, kam aber nicht auf Thoth zu. Er hatte ja gewusst, was ihn erwartete, demnach konnte sie daraus schließen, dass er das bereits kannte und bisher hatte er es auch ohne ihre Hilfe gemacht.
Ziemlich beschissene Sache, oder? Außer man steht vielleicht drauf... meinte sie nachdenklich und verstand nicht recht, welche Macht der Stab hatte, dass er sowas in Kauf nahm. Thoth verstaute den Stab, rang etwas nach Atem, doch dann grummelte sein Bauch und er fragte nach etwas zu essen.
Tja, hättest du mal auch von den Spießen gegessen, anstatt den Rest Alkohol zu verwerten. scherzte sie.
Komm, wir geh'n in die Unterstadt. Da gibt's noch 'nen and'ren Laden, in den ich müsst'. meinte Jun.
Ah, aber zu erst... sagte sie noch und bewegte sich an Thoth vorbei zu den Wandschränken, die sich links und rechts vom Sofa befanden. Sie öffnete einen und holte ein bisschen Kleidung raus. Darunter eine dunkelblaue Jeansshorts, die ihr bis oberhalb vom Knie reichte, ein scharzes, Ärmelloses Top, eine schlichte, schwarze Unterhose, einen Sport BH mit dünnen Trägern, ebenfalls in schwarz und eine weiße Socke. Mit diesen Sachen gerüstet, fing sie an, ihre zwei, schmutzigen, Kleidungsstücke auszuziehen.
Wenn du frische Sachen brauchst, kannst'e dich auch bedien'. Meine Kleidung is' nich besonders fraulich geschnitten. Is' auch zu unpraktisch. Könnt' höchstens von der Länge her etwas kurz sein. meinte sie. Schließlich war sie gut zwanzig Zentimeter kleiner als Thoth. Aber er sollte nicht behaupten, sie hätte es ihm nicht angeboten. Schnell war sie aus Hose und Oberteil raus, wobei die Hose wie immer ein kleiner Akt war. Sie schlüpfte in ihre Unterhose, dann die frische Hose. Ihre brust verpackte sie in dem sportlichen BH. Sie zog sich frisch an, daher gehörte dies auch dazu. Warum sie am Vortag nur noch Verbände um die Brust hatte, statt einem BH lag einfach daran, dass sie mitgedacht hatte, und einen Übungstag hatte, was Sprengstoff anging und bevor ein BH kaputt ginge, hatte sie am gestrigen Tag lieber gleich keinen angezogen. Über ihren BH zog sie dann ihr Oberteil drüber. Am Schluss kam die Socke über den Fuß. Sie machte vieles vom Anziehen im Sitzen auf dem Sofa, da es für sie einfacher war. Das sie sich quasi vor ihm umgezogen hatte, störte sie nicht wirklich. Vorallem nicht, nach der letzten Nacht. Er hatte sie, ihrer Meinung nach, schon verletzlicher gesehen, als jetzt nackig. Als sie fertig war, stellte sie sich wieder hin.
So, erledigt. meinte sie grinsend.
Also was zu Futtern auftreiben und ich brauch' noch 'n paar Materialien, um meine Bombenvorräte aufzufrischen. sagte sie. Sie kramte noch den Inhalt aus ihrer alten Hose zusammen, wobei sogar ein paar kleinere Bomben zum Vorschein kamen, und stopfte den Inhalt in die großen Taschen der neuen. Dabei fiel ihr auch ihr Funkempfänger in die Hand, der eine neue Nachricht hatte. Sie hörte diese direkt ab. Sie war von Takeo.
Gute Nachrichten, Takeo will sich morgen mit dir treffen. Und ich soll dir 'ne neue Bude zeigen. Hast freie Wahlmöglichkeit, quasi und sollt' es Probleme geben, soll'n wir bescheid geben. sagte Jun.
Also, neuer Plan: Futtern, Shoppen, Wohnungsbesichtigung. meinte Jun grinsend. Dann rieb sie sich plötzlich nachdenklich den Kopf.
Heilige Scheiße, wenn ich da so sag', klingt das fast so, als wär'n wir 'n verdammtes Paar. meinte sie und man konnte ihr deutlich anhören, dass sie davon nicht so begeistert war. Sie zuckte dann aber mit den Schultern.
Naja, is ja nur für dich die Wohnung. damit war wohl die Wirklichkeit des Scheines wieder hergestellt für sie und gemeinsam würden sie sich wohl auf den Weg machen.
Irgendwas, worauf du bock hast? fragte sie noch, im Bezug auf das Essen.
TBC:
Unterstadt - Ladenstraße