Die Zeitrechnung des noch fremden Mannes war eigensinnig und er war sich selbst nicht einmal so sicher, ob das eigentlich überhaupt Sinn ergab. Die Philosophie dahinter machte aber schon Sinn, so nickte Jun.
Okay, ich denke ich verstehe. Auch wenn es mega konfus ist und wirklich nur mit dem Glaubensaspekt Sinn zu machen scheint. sagte sie und zuckte mit den Schultern. Sie fand seine Bemühungen jedoch amüsant, dass er für sie interessant sein wollte, auch wenn sie den Aspekt, dass er unter sehr... sehr viel Erde begraben war und nun hier vor ihr stand, irgendwie gruselig fand. Der Gedanke "Zombie" kam dabei durchaus auf, doch Jun behielt diesen Gedanken für sich, denn höflich war dies alle mal nicht und sie wollte ihn schließlich weiterhin im Auge behalten.
Auf Juns Nachfrage hin erklärte Thoth auch, wie es sich um seine Fähigkeiten verhielt. Die Blondine erkannte direkt ein paar Nachteile, die er auch sogleich, recht dezent, bestätigte.
Hahaha! Selbst Schuld, wenn du sowas auf deine Nachbarn anwendest! Wenn, dann sollte man sowas nur bei Personen, die man attraktiv findet, austesten und trainieren. lachte und scherzte sie. Dann ging es zum Marktplatz.
Dort angekommen erfuhr Jun auch, wer für das Tiermassaker verantwortlich auch.
Ja, der Name sagt mir etwas. sagte Jun und gab sich ein wenig nachdenklich. Jedoch dachte sie tatsächlich darüber nach, was wirklich so etwas ausgelöst haben könnte, in der Yuuki. Sie ging aber nicht weiter darauf ein. Als Jun einen Scherz machen wollte, im Bezug auf ihre Zeit, schien sie jedoch einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn die Antwort des Mannes klang voll Trauer.
Hm... meinte sie nachdenklich. Ihr kam die Frage auf, warum er damals dieses Ritual mit sich machen ließ, doch Jun empfand es noch zu früh, dass zu erfragen. Zum Glück hatte sich der Mann jedoch schnell wieder gefangen, und es ging um das Thema Bier. Doch bevor Jun dieses verköstigen durfte, beschlossen sie, etwas zu essen und so führte die Blondine sie direkt an einen Stand mit gegrillten Speisen und bestellte Yakitorispieße. Ihr war bewusst, dass es Gegrilltes mit Sicherheit schon zu Thoths Zeit gegeben haben müsste aber hey: Gegrilltes war einfach geil! Direkt plauderte der Mann aus dem Nähkästchen, nachdem er das Gericht lobte. Er erzählte von einem Grillfest, bei dem Jun das Wasser im Munde zusammen lief, als er dann eine direkte Frage an sie richtete, musste sie erstmal schlucken und aus dem schwärmen wieder heraus kommen.
Gegrilltes ist einfach mega geil! Es wird über der Flamme gemacht und allein das macht doch schon ein wahnsinns Aroma! Viel rustikaler und geschmackvoller, als in einem Topf in Flüssigkeit gekocht. Das ist doch total lasch und lahm. Feuer ist Energie und Kraft. Genau das, was einem Essen doch auch geben sollte. antwortete sie und grinste. Sie aßen weiter und Thoth verkündete, dass sie noch ein paar Sachen bräuchten.
Null Problemo! meinte sie und als sie fertig waren, bezahlte Jun und sie konnten auf dem Markt noch die nötigen Dinge holen. Dabei kam Jun auch an einem bekannten Gesicht vorbei. Es war ein Mitglied der Anbu Einheit, jedoch in Zivil. Jun rief ihm im Vorbeigehen zu.
Eeeh, Takoyami! Ich nehm nachher ein Zimmer von dir, passt das? Will meinem Gast hier was zeigen. Hab' glaub' ich eh noch den Schlüssel einstecken vom letzten Mal! der Mann namens Takoyami schaltete schnell nicht rief eine Bestätigung zu, dass dies okay wäre. Dann sah Jun zu Thoth.
Alles klar, dann können wir ja nun mit dem Spaß beginnen. sagte sie und zwinkerte ihm zu.
Bei Juns Wohnung:Natürlich besaß Jun den Schlüssel. Denn das vermeintliche "Gästezimmer" oder "Gästewohnung" war in Wahrheit ihre eigene Wohnung. Doch hatte Jun mittlerweile genug über Thoth rausgefunden, um ihn zumindest nicht bewusst in ihre eigenen Vier Wände zu locken. Somit würde es für Thoth so aussehen, als wäre diese Wohnung nur kurze Zeit nun vermietet an sie. Sobald sie eintraten, würde das Bild auch weiter bestehen bleiben, da keine persönlichen Dinge von Jun vorhanden waren, außer die Kleidung von ihr, die jedoch im Schrank verstaut und somit versteckt war. Auch der Einrichtungsstil passte eher nicht zu einer Frau wie Jun.
Also, da wären wir. Klein, aber ausreichend für das, was wir vor haben, denke ich. sagte sie und schüttelte im vorbei gehen ihren einen Schuh ab, dabei hüpfte sie auf ihrer Automail herum. Unter dem Schuh kam eine normalerweise weiß, nun jedoch leichgt verrußte und angesenkte Socke hervor, wobei ihr kleiner Zeh aus der Socke hervor lugte, da dort ein Brandloch drin war.
Och ne... nicht schon wieder eine... seufzte sie.
Die kann man nicht einmal mehr trotzdem ein zweites Mal anziehen, da die einfach dann komplett aufreißen. Billige Qualität, diese Socken... moserte sie ein wenig, dann warf sie sich auf die Couch und seufzte erleichtert, während sie das Bein mit der Automail ausstreckte.
Aaah... viel besser. kam es entspannend von ihr und sie legte den Kopf einen Moment nach hinten und schloss die Augen, um den Moment kurz aufzuruhen, dann sah sie wieder auf und blickte zu Thoth.
Fühl dich wie zu hause, oder so. Is' ja eh nur für uns jetzt gemietet. Was brauchst du alles für das Bier? Da vorne ist die Küche, ich hoffe, dass dir das reicht? In den Schränken sind auch bestimmt Töpfe und so Kram. Habe hier noch nie gekocht, daher habe ich keine Ahnung. sagte sie und rieb sich entschudigend den Hinterkopf, während sie ihn angrinste. Natürlich war auch dies wieder eine Lüge. Aber sie versuchte eben alles, um dieses Schauspiel aufrecht zu erhalten. Auch, weil sie, unabhängig seiner Fähigkeiten, einfach nicht wollte, dass ihm bewusst war, dass sie ihn direkt zu sich nach hause eingeladen hatte und vor allem nicht, dass er wusste, wo und wie sie lebte. Das ging ihn einfach nichts an, dafür war er noch zu fremd.
TBC:
Jun Hanekawas Wohnung