Und das mit dem Fuin war verdammt kniffelig. Ich hatte ein paar Skizzen aufgemalt, durch die ich Chakra leitete. Innerhalb dieser Skizze wurde es verändert, allerdings war es mir annähernd unmöglich, das selbst festzustellen. Meine Hände waren halt doch an einem Chakranetzwerk angeschlossen und die Unterschiede waren so minimal, das sie in der Masse an Chakra gar nicht auffielen. Auch wenn das Chakra zugegebenermaßen schon deutlich abnahm. Ich seufzte und schloss erneut die Fingerzeichen für das Kagebunshin. Erneut tauchten drei Doppelgänger von mir auf. Natürlich könnte ich mehr machen, aber immer, wenn wir etwas herausfanden, mussten sie sich auflösen, damit alle auf dem selben Wissensstand waren. Das war unglaublich nervig, aber ich wusste nicht, wie ich diese Technik ohne die Kage Bunshin entwickeln hätte sollen. Die enormen Chakrakosten musste ich wohl in Kauf nehmen. Wir setzten uns jeweils in Zweierteams zusammen, entwickelten eigene Skizzen und je einer leitete Chakra ein, während der Andere es untersuchte. Stück für Stück arbeiteten wir uns voran – irgendwann würden wir schon die richtige Symbolik finden. Es konnte sich nur um Stunden handeln... Tage... Wochen... Bei Fuin konnte man das nie so genau sagen.
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Der Senseibunshin hatte derweil ein breites Grinsen auf dem Gesicht und beobachtete, wie Kisuke verzweifelt versuchte die Schriftrolle mit seinem Hab und Gut wieder zu öffnen. Ein Teil des Bunshin schrie danach sich vor Lachen am Boden zusammenzurollen, ein anderer Teil registrierte aber, das Kisuke dringend Krafttraining benötigte. Diese Anweisung klang zwar nicht nach einem Fuinjutsuka, aber Kisuke wollte in den Nah- bis Mittelstreckenkampf. Dort würde er mehr Kraft brauchen. Schließlich gab der Grünhaarige auf und hielt dem Bunshin wieder die Schriftrolle hin, mit der Bitte, sie zu öffnen. Das wäre jetzt bloß fair... oder? Zuerst beobachtete der Bunshin, was Kisuke jetzt vorhatte – er zog ein Buch heraus und begann sich Notizen zu machen. Auf den ersten Blick erkannte sie das Versiegelungsjutsu und die zweite Skizze würde wohl das Schriftrollensiegel werden. Es war fair ihm die Schriftrolle zu öffnen, entschied der Bunshin, und tat eben dies. Das Sakushidouble gab dem Teamkollegen die Schriftrolle. Die Erklärung zum Entsiegeln hatte er bereits bekommen und würde es jetzt sicher alleine hinbekommen. Das Versiegeln war ja auch ein Selbstläufer. Vorher verwickelte er den Bunshin aber in ein kleines Gespräch, auf das dieser nicht vorbereitet war. Das Ebenbild zuckte mit den Schultern. „Wir sind unterschiedlich ins Leben gestartet, aber du kannst mich noch leicht überholen. Mit der Fuinsache habe ich vor 2 oder 3 Jahren erst angefangen. Jetzt bin ich 18.“ Das entsprach der Wahrheit, aber weder die Originale Sakushi, noch das Double würden mehr über ihren Lebensstart verraten. Dafür kannte sie Kisuke noch nicht lange und gut genug... und wollte ihn auch nie so gut kennenlernen. Bei Daiki und Kamui hatte sie sich auf eine Art Freundschaft eingelassen und jetzt stand sie wieder vor einem Scherbenhaufen. Es hatte genügend Scherbenhaufen gegeben. In diesem Gedanken gefangen war der Bunshin ein wenig überfordert mit Kisukes Geste. Zuerst blickte sie die Faust verständnislos an, dann zog sie skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Wart mit dem Dank bis du mich besser kennst. Ich glaube, mein Original brütet gerade eine Gemeinheit aus und außer dir gibt es keine Testpersonen.“, meinte der Bunshin und deutete dabei über seine Schulter zurück. Damit war die Geste wohl abgelehnt... Sakushi war einfach kein Mensch für so etwas. „Willst du dein Zeug da noch rausholen oder soll ich die Schriftrolle wieder absperren?“, meinte sie spitz und würde die Aufmerksamkeit zurück aufs Training lenken.