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Zugang zum Palast + VorplatzSaya hatte die Worte Nidhoggs aufgenommen. So recht verstand sie noch nicht, was der Drache ihr sagen wollte. Doch sollte es gemeinsam schließlich nach hause gehen. Ihr Papa begleitete sie und hielt den Uzumaki fest. Natürlich reagierte er auch auf die unsicheren und traurigen Worte seiner Tochter. Er wollte sie damit aufbauen, dass sie alles versucht hatte, doch Amon es nicht zugelassen hatte. Jedoch war er sich auch sicher, dass sie nicht die einzige wäre, die um Amon trauerte. Doch seine Worte klangen für die kleine Saya noch immer so, als hätte sie versagt. Sie war nicht zu Amon durchgedrungen. Sie hatte alles versucht, doch es hatte nicht gereicht. Müsste sie nicht eigentlich alles schaffen können? War das nicht ihre Aufgabe? Wie sollte sie Frieden bringen, wenn sie dennoch scheiterte?
Nicht jedes Wesen lässt sich bekehren, kleine Saya. Das ist etwas, was du noch lernen musst. Manchmal muss man auch härter durchgreifen. Nämlich dann, wenn Worte nicht mehr ausreichen. die Stimme Zyras erklang in ihrem Kopf. Doch Saya wollte das gar nicht hören. Sie wollte so nicht handeln müssen. Sie hatte stets gesagt, dass es immer einen Weg gab. Und wenn es keinen gab, musste sie eben einen finden! Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Papa sie auf das nahende Ishgard hinwies und hinter der letzten Wolkendecke erstrahlte diese wundervolle Stadt. Sayas Trauer wurde erneut für einen Augenblick fortgespült, als sie diese Schönheit sah.
Sie landeten und Takashi wurde in eines der freien Zimmer gebracht. Sie hatten wohl ausreichend dieser. Nidhogg wollte sich mit dem Rest der Drachen beratschlagen und entfernte sich, einige Drachen blieben jedoch, um noch weiter beim Aufbau zu helfen. Saya hingegen überkam erneut die Unsicherheit: Sollte sie etwas sagen? Wenn ja: Was überhaupt? Sie wusste nicht, wie man sich in solchen Situationen verhielt und war überfordert. Zum Glück half ihr auch dabei ihr Papa. Erleichtert atmete sie auf.
Okay, gut. sagte sie lächelnd und gemeinsam betraten sie den Palast, und anschließend ihr Zimmer. Denn auch sie mussten sich ausruhen. Als Kratos seinen Gürtel ablegte, erschrack das Mädchen kurz.
Oh, ich habe meine Jacke auf dem Schlachtfeld vergessen! kam es besorgt von ihr. Die Kälte war ihr durch die Wärme des Drachen, ihres Vaters und die Aufregung nicht aufgefallen. Hier im Zimmer war sie auch vor dieser geschützt. Doch sie hatte kaum etwas zum Ausziehen. Stattdessen schlüpfte sie dann aber einfach aus ihren Schuhen, sodass sie nur ihr weißes Kleidchen und die Strumpfhose darunter trug. Kratos nahm sich etwas zu essen und setzte sich auf den Boden. Die ehemalige Genin setzte sich ihm gegenüber. Bei seinen Worten, dass es noch immer seltsam war, zu essen, grinste Saya und beugte sich vor. Sie legte ihre Hände an sein Gesicht und versuchte dieses so zu bewegen, wie er es tat, wenn er kaute.
Einfach kauen und dann schlucken. Ist ganz einfach! sagte sie lächelnd und ließ dann von ihrem Vater ab, um sich ebenfalls etwas zu holen. Sie war dafür aufgestanden und verharrte in der Stellung, als Kratos sie fragte, ob sie sich noch erinnerte, was sie ihm in Dravania sagte. Saya blickte hinunter zu ihrem Teller.
Warum sollte er mich so etwas fragen? Vertraut er mir nicht? schoss es ihr durch den Kopf. Sie bewegte sich plötzlich nicht mehr und starrte nur auf ihren vollen Teller.
Ja. sagte sie ruhig und vorsichtig, doch dann sah sie über ihre Schulter hinweg und lächelte ihren Vater an.
Ich bleibe immer bei dir und nichts und niemand wird sich zwischen uns stellen, Papa. sagte sie.
Weil ich will nie wieder ohne dich sein und auch du wärst traurig, wenn ich jemanden genau so lieb haben könnte, wie dich. so gab sie die Worte zumindest vom Sinn her wieder. Dann wandte sie sich ganz zu Kratos herum und setzte sich zu ihm auf den Boden, wo sie ebenfalls zu essen begann.
Warum glaubst du, dass ich das vergessen habe, Papa? Vergesse ich so oft etwas? fragte sie besorgt. Sie zweifelte sowieso schon an sich und ihren Fähigkeiten. Trauer legte sich in ihre Gesichtszüge und sie stocherte in ihrem Essen herum.
Ich bin einfach zu schwach, oder, Papa? Ich konnte nicht zu Amon durchdringen. Doch das muss ich. Ich kann nicht mein Ziel erreichen, wenn ich nur sage: Bei dem ging es eben nicht. Ich muss jeden vom richtigen Weg überzeugen können... ich muss stärker werden, oder? Aber... wenn ich wirklich so viel vergessen sollte... Saya rieb sich den Kopf. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.