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Minato aka Chris

Krankenhaus

Bekannt für Zusammenhalt und seine zahlreichen erstklassigen Ninja, liegt das Ninja-Dorf in Hi no Kuni.
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Aniya Amell
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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Do 19. Nov 2015, 12:23

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Aniya lächelte verständnisvoll. Renjis Verhalten war dem von ihrem kleinen Herkules nicht unähnlich. Auch er mochte die sterilen Räumlichkeiten des Krankenhauses nicht. Es roch zu scharf und hatte nur wenig mit der Welt außerhalb gemein. Der kleine Familienhund hatte aber mehr Angst vor dem Krankenhaus. Die Medic behandelte ihn daher meist in den vertrauten vier Wänden des Eigenheims und sie war wohl die einzige Ärztin, von welcher er sich anfassen ließ und welche er im Nachhinein immer noch lieb hatte. Deswegen konnte Aniya es Renji nicht verdenken, wenn er sich unwohl fühlte. Das Krankenhaus war kein Ort für Tiere. Und obwohl man seinem Frauchen hier half, so hing dennoch eine spürbare Verzweiflung in der Luft. Der Tod war kein Fremder und auch dies beunruhigte Tiere. Aniya musste sich nicht zu sehr auf die Heilung konzentrieren, weswegen sie vorsichtig eine Hand nach dem jungen Wolf ausstreckte. Sie hielt ihm diese zum beschnuppern hin. Um vielleicht das Eis zwischen ihnen zu brechen. Ihm verdeutlichen, dass diese Hände halfen. Aber womöglich rochen sie zu stark nach Desinfektionsmittel. Ich kann seine Missgunst verstehen. Er ist klüger als gewöhnliche Wölfe und das Krankenhaus zieht nun mal einen Hauch von Tod mit sich. Meinte die Braunhaarige unbeschwert und trocken. Eine simple Tatsache, die sie vor den Patienten nicht geheim hielt. Wenn die Menschen nicht im Feld starben, dann spätestens hier. Hin und wieder murrte der Wolf auch, was Aniya ein amüsiertes Lächeln auf das Gesicht zauberte. Im Gegensatz zu Asuka würde er vermutlich nicht wegen ein paar Bissabdrücken ins Krankenhaus gehen. Aber sein Körper verarbeitete Verletzungen auch anders, als ein Mensch, ein Shinobi es tat. Das Immunsystem einer Inuzuka war durch das Zusammenleben mit Wölfen vermutlich besser, als das von anderen, aber ihre Mutter hatte nicht unrecht. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Aniyas Mutter hätte vermutlich Sake drüber gekippt und jede Furche mit einzelnen Pflastern ab geklebt. Erst als Asuka abrupt wegschaute, wurde auch der Amell klar, dass das Mädchen sie bis eben angestarrt hatte. Ihr fiel das gar nicht mehr auf, zumindest, wenn sie sich nicht auf anderes konzentrierte. Ihre unterschiedlichen Augenfarben waren durchaus ungewöhnlich, und sie konnte es dem Mädchen nicht verdenken, wenn sie mal genauer hinsah. Als sie ihr Alter und ihren Rang nannte, fühlte die Medic für einen kurzen Moment Bestätigung. Hatte sie also gar nicht so falsch mit ihrer Vermutung gelegen. Entweder wurde das Mädchen noch recht groß, oder ihre Tage des Wachstums waren bereits gezählt. Sie berichtete von ihrem Trainingskampf. Aniya schien kurz darüber nachzudenken, nickte dann zustimmend. Piranhas. Ja, das passte. Spitze Zähne, ebenmäßig in einer Reihe, so wie die Bisswunden. Sie hätte selbst drauf kommen können, nur hatte sie solche Verletzungen bisher nur wenige Male gesehen. Es gab nicht viele Piranhas in Konohagakure. Und wie bei Asuka wurden die restlichen durch gewisse Ninjutsu hervorgerufen. Es dauerte nicht lange, da hatten sich die Verletzungen vollends geschlossen. Die Amell unterbrach den Chakrafluss, strich vorsichtig über die verheilten Stellen am Arm und nickte dann zufrieden. Schon fertig. Sauber verheilt und keine Narben. Wenn noch Schmerzen da waren, dann sollten sie jetzt verflogen sein. Vorsichtshalber überprüfte sie den Arm nochmals auf Ungereimtheiten. Verletzte Muskeln oder Sehnen und ähnliches, konnte aber nichts entscheidendes ausmachen. Der Arm war ohne Zweifel verheilt. Sie schenkte auch Renji ein aufmunterndes Lächeln. Nun brauchte er sich keine weiteren Sorgen mehr zu machen. Kurz fuhr die Jounin mit den Händen über ihre Taschen, schmunzelte dabei. Mmh... schade. Ich fürchte ich habe nichts leckeres für Renji dabei. Ich hätte ihm ansonsten gerne was für seine Tapferkeit gegeben. Aniya meinte dies keinesfalls spöttisch oder herablassend. Sie hatte Tiere lediglich schon anders im Krankenhaus reagieren sehen. Renjis Verhalten war vergleichsweise vorbildlich. Gibt es sonst Beschwerden, die ich eben noch untersuchen sollte? Erkundigte sich die Braunhaarige. Wenn eine Shinobi schon mal hier war, könne man diese auch komplett untersuchen, sofern diese es zuließ. Es war deutlich gesünder, gerade für die jüngere Generation, wenn man regelmäßig das Wachstum von Muskeln und deren Belastbarkeit untersuchte.

Tut mir Leid für den inhaltslosen Post, aber bei mir ist momentan in der Hinsicht so ein bisschen die Luft raus.

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Inuzuka Asuka » Sa 21. Nov 2015, 11:16

Jetzt bekam er eine Hand entgegen gestreckt, seine Nase bebte als er daran schnupperte. Sein Rücken zuckte und das Fell wackelte kurzzeitig hin und her, er roch Blut. Einen Hund, ein scharfes Zeug weswegen seine Nase brannte und Renji kurz aufheulte. Essen, Seife, der Geruch von anderen Menschen. Die Liste war endlos. Er könnte jetzt noch bestimmtes was sie gegessen hatte, aber wozu? Aber um sich etwas abzulenken konzentrierte er sich auf den Hundegeruch. Er kannte den Geruch und wohl auch den Vierbeiner der dazu gehörte. Sein Geruch war ihm jedenfalls nicht unbekannt. Aber das war ja auch kein Wunder hier im Dorf, kannte man sich als Tier einfach. Ähnlich wie die Menschen. Aber er glaubte nicht das er jemals mit dem Hund gespielt hatte, das machte ja nichts. Das kam im den ungefähr gleich, wenn Asuka jemanden aus dem Dorf kannte ob es nun aus der Akademie war oder nicht aber noch nie mit ihm gesprochen hatte, weil es einfach an Gelegenheiten gefehlt hatte. Asuka konnte hingegen beobachten wie sich ihre Wunden schlossen, es war unglaublich. Ihre Haut schloss sich, die Rötung verschwand, ebenso das Blut, sie konnte das gerade eben geschehene gar nicht richtig beschreiben. Sie war fasziniert davon, wie machte Aniya das? Sie wusste wie sie das tat mit einer Technik, aber wie konnte Chakra so etwas bewirken? Es war eben doch eine gute Entscheidung gewesen hier her zu kommen, sie wollte auch nicht wegen jeder Kleinigkeit ins Krankenhaus rennen. Aber ihre Mutter verlangte es das man sich jede Wunde genau ansah von jemanden der auch Ahnung davon hatte. Das verstand Asuka schon, außerdem wollte sich das Mädchen mit ihrer Mutter nicht anlegen. Auch wenn sie dafür hier mit Menschen reden musste die sie kaum kannte, geschweige den davon sich anfassen zu lassen. Nach der Behandlung Begutachtete Asuka auch ihren Arm, nicht so fachmännisch wie Aniya es tat aber ein kurzes drehen des Armes genügte ihr auch. Auch zeigte sie Renji ihren Arm in dem sie in die Hocke ging, dieser schnupperte und schleckte kurz einmal darüber. Was wohl daran lag das genau diese stelle am schwächsten nach Asuka roch. ''Die Schmerzen sind verschwunden und es sieht gut aus. Dankeschön.'' Bedankte sich Asuka eifrig bei ihr. Auch Renji schien sich zu freuen den er wedelte kurz mit seinem Schweif. Er war aber wirklich froh das alles so glimpflich ausgegangen war, Asuka war wieder Gesund und sie konnten diesen schrecklichen Ort endlich verlassen. Er konnte es kaum erwarten. Er fand es auch schade das Aniya nichts dabei hatte für ihn, als sie ihn jedoch fragte ob es noch etwas gab jaulte er wieder auf. Es gab nichts und selbst wenn er wollte hier raus, aber auch Asuka viel nichts weiteres ein. Nur ihr Arm war verletzt gewesen, jetzt konnte sie gehen. Bevor Renji noch hier durchdrehte. ''Nein, das wars. Vielen Dank noch einmal, ich wünsche einen schönen Tag.'' Asuka verneigte sich etwas, sie war nun etwas lockerer als am Anfang. Jedoch nicht ganz offen, sie war auch froh wenn sie gehen konnten. Renji und sie würden das Zimmer so wie das Gebäude verlassen um nach Hause zu gehen.

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Di 24. Nov 2015, 17:54

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Aniya war mit ihrer Arbeit zufrieden. Die Wunde ohne Rückstände verheilt, aber eigentlich war dies auch zu erwarten. Fast täglich übte sie die heilenden Technik nun seit einigen Jahren und gerade kleine Wunden regenerierte sie mittlerweile im Schlaf. Selbst an ihren schlechten Tagen sahen verletzte Stellen nach ihrer Heilung aus, als wäre nie etwas geschehen. Auch Asuka und ihre wölfische Begleitung schienen mit dem Resultat zufrieden. Sie bedankte sich für die Behandlung und verabschiedete sich. Aniya erwiderte die Geste und verließ das Behandlungszimmer. Es warteten schließlich noch jede Menge andere Aufgaben auf sie.

Den Blick auf das Klemmbrett mit den Papieren gerichtet, las die Medic, ihre Umgebung hauptsächlicher außer Acht gelassen, die darauf verfassten Blutwerte eines Patienten. Sie bog um eine Ecke, ging dort, ohne auch nur einmal aufzusehen, weiter den Gang entlang. Der Hausmeister hingegen, welcher in diesem Moment gerade in demselben Gang stand und Blutflecken vom Fußboden entfernte, sah Aniya und er sah auch, was der guten Frau im Weg stand. Kurz bevor sie in seinen Wagen mit Putz- und Handwerksutensilien hinein laufen konnte, schob er ihn beiseite. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie den Mann und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Hallo, Herr Hausmeister. Sie kannte seinen Namen nicht. Aniya war sich nicht mal sicher, ob überhaupt jemand den Namen des Hausmeisters kannte, trug der gute Mann schließlich auch kein Namensschild. Er erwiderte die Begrüßung, ebenfalls mit einem Lächeln. Guten Tag, Ma'am. Nachdem sie um die nächste Ecke bog, schob der Hausmeister einem ebenfalls abgelenkten Arzthelfer den Wagen vor die Füße, sodass diese der Länge nach auf die Nase flog.

Aniya stand bei der Rezeption, füllte dort einige Formulare für die Verlegung eines Patienten auf eine andere Station aus. Zudem musste die Rezeptionistin den neuen Aufenthaltsort im Falle von Besuch für die Person wissen. Es war ruhig in der weiten Eingangshalle, aber so sollte es nicht bleiben. Es stürmten Shinobi in das Krankenhaus und zum Empfang. Einer von ihnen hatte ein blutüberströmtes, leblos wirkendes Mädchen im Arm. Zwei andere stützten einen ebenfalls stark verletzten Mann und folgten nur langsam ihrem voraus stürmenden Kollegen. Die Empfangsdame stand sofort auf ihren Beinen und auch Aniya war alarmiert. Ohne zu zögern trat sie an den Shinobi mit dem Mädchen im Arm heran. Trotz des ganzes Blutes waren die mehr als sehr schweren Verletzungen deutlich zu erkennen. Das Mädchen war völlig entstellt. Ein Notfall an der Rezeption. Wir brauchen sofort medizinische Unterstützung! Die Rezeptionistin funkte die Ambulanz an und gab weitere Anweisungen durch. Aniya prüfte derweil etwaige Lebenszeichen seitens des Mädchens, konnte aber keine feststellen. Es hieß höchste Eile! Es dauerte keine zwei Minuten, da hatte sich bereits ein Liege in der Empfangshalle eingefunden und das junge Mädchen wurde in rasantem Tempo in die Ambulanz gefahren. Der Mann ebenso verletzte Mann war noch bei Bewusstsein, wurde aber ebenfalls in die Notaufnahme gebracht. Ein anderer Medic würde sich um sein Befinden kümmern. Aniya blieb bei dem Mädchen. Keine Atmung und kein Puls. Intubieren Sie und stoppen Sie die Blutung! Ich versuche das Herz zu reanimieren! Wies die Jounin die heran eilenden Schwestern an und diese machten sich sofort an die Arbeit. Nachdem das Mädchen in ein Zimmer gebracht wurde, kam ein weiterer Medic hinzu und versuchte den Blutfluss zu stoppen. Zu viert standen sie um das Mädchen herum. In Windeseile wurden Infusion angelegt und der Körper wurde an lebenserhaltende Gerätschaften angeschlossen. Ein kontinuierliches piepen ließ die nicht vorhandene Herzfrequenz verlauten. Hoffentlich konnte Aniya das noch ändern. Sie konzentrierte Chakra in ihre Hand und legte die Fingerspitzen auf den entstellten Brustkorb, über dem Herzen. Kurz zuckte der Körper unter den elektrischen Impulsen, die ihr Chakra in das Herz jagte, doch das piepen blieb. Aniya versuchte es erneut. Schüttelte bei der ausbleibenden Reaktion den Kopf und schloss die zum Herzen nächst liegenden Blutgefäße, um ein sofortigen Blutverlust zu vermeiden. Dann sendete sie ein drittes Mal die elektrischen Impulse ins Herz. Es änderte sich nichts. Durchatmend starrte die Braunhaarige auf die flache Linie der Herzfrequenz. Fragend blickte die intubierende Schwester sie an. Auch die anderen, behandelnden Medics und Arzthelfer wurden ruhiger. In all ihren Gesichtern konnte man die Enttäuschung sehen. Jeder von ihnen wusste es. Zeitpunkt des Todes, 14 Uhr 26. Sprach Aniya und seufzte schwer. Bereits als sie den Shinobi mit dem Mädchen auf dem Arm ins Krankenhaus stürmen sah, wusste Aniya, dass sie nicht mehr viel helfen konnte. Dennoch schmerzte es zu sehen, wie ein so junges Leben von ihnen ging. Allein die Körpergröße der Brünette verriet der Jounin, dass sie nicht älter 13 Jahre sein konnte. Eher jünger. Ein Kind, dass einfach unter ihren Händen weg starb. Aniya kannte diese Momente. Sie hinterließen immer eine gewisse Leere in ihr. Die anderen Anwesenden schienen dieses Gefühl zu teilen. Eine bedrückende Stille herrschte, während die Arzthelfer und der andere Medics sich ans aufräumen machten. Nun hatte Aniya Zeit, sich das tote Mädchen genauer anzusehen. Die Wunden ließen unweigerlich auf ein wildes Tier schließen. Der komplette Rumpf war zerfetzt, ganze Fleischstücke waren herausgerissen und an den Händen fehlten Finger. Es gab keine Stelle am Körper, die nicht von diversen Kratz- und Bissspuren unversehrt blieb. Einige der Spuren waren besser zu erkennen und deutete auf ein hundeähnliches Gebiss hin. Wölfe, wie die Amell vermutete. Aber kein Wolf oder Wolfsrudel stürzte sich derart auf einen Menschen, nicht mal dann, wenn sie ihr Revier betraten. Das Gesicht war auch schwer in Mitleidenschaft gezogen, doch Bekannte würden sie wohl erkennen können. Aniya konnte das Mädchen aber niemanden zuordnen. Sie schob ein wenig das Haar beiseite, reinigte Blut von den Wunden am Hals, als ihr etwas eigenartiges auffiel. Stirn runzelnd legte Aniya das Ohr frei und entfernte die Blutreste. Das Ohrläppchen fehlte. Sie prüfte die andere Seite und auch dort schien dies der Fall. In Anbetracht des restlichen Zustandes nicht ungewöhnlich, doch waren sie wieder abgerissen oder abgebissen. Wüsste sie es nicht besser, würde Aniya sogar sagen, dass jemand sie mit einem sauberen Schnitt entfernt hatte. Ein Mann war noch bei dem Mädchen. Stark verletzt, hatte sie vermutlich zu den Shinobi gebracht. Vielleicht wusste er ja mehr. Aber erst müsste sie ihre Hände waschen. Und den Kittel wechseln, doch das hatte noch Zeit bis nach ihrem Besuch. Das Blut war noch recht frisch, da glitt es locker von ihren Händen in das Waschbecken.

Danach erkundigte sie sich bei einem Arzthelfer, in welchen Behandlungsraum der Mann verlegt wurde und begab sich dorthin. Das Personal hatte ihn bereits vom Blut gereinigt und begonnen die Wunden zu versorgen. Eine Auszubildende schien zurzeit sein Blut auf etwaige Krankheiten zu untersuchen. Hallo. Begrüßte sie ihn und zog sich einen Stuhl heran. Man hatte ihn selbstverständlich auf eine Liege gebettet und seine Wunden provisorisch verbunden. Vermutlich damit gleich mehrere Medic ihn heilen konnten. Wie geht es Ihnen? Trotz seines Zustandes rang er sich ein gequältes Lächeln ab. Den Umständen entsprechend. Aniya lächelte sanft. Sie hatte sein Gesicht schon öfter im Dorf gesehen, kannte aber seinen Namen nicht. Seinen Rang ordnete sie dem eines Chunin oder Jounin zu. Und sein Alter Anfang bis Ende 30. Hat das Mädchen...? Fragte der Shinobi besorgt, schien sich noch daran zu erinnern, dass sie die erste Medic war, die sich dem Mädchen angenommen hatte. Die Amell presste ihre Lippen zusammen und schüttelte bedrückt den Kopf. Nein. Wir konnten nichts mehr tun. Er seufzte schwer und schloss die Augen. Für ihn war es eine mindestens genauso schreckliche Nachricht. All die Mühe vergebens. Ich hätte ihre Atmung sofort prüfen sollen. Vielleicht... Erneutes seufzen. Aniya legte ihm behutsam die Hand auf den Arm. Bei diesen Verletzungen hätte sie eine richtige medizinische Behandlung direkt Vorort gebraucht. Es gab nichts, was Sie hätten tun können. Ein simpler Satz, den sie bereits öfter zu jemandem gesagt hatte, als es ihr selber lieb war. Er sollte die Last der Schuld von den Schultern einer Person nehmen. Sie kannte es nur zu gut, sich die Schuld für das Unvermeidliche zu geben. Was war geschehen? Fragte Aniya nun, hoffte so den Mann daran zu erinnern, dass etwas anderes die Schuld an dem Tod des Mädchens hatte. Ich hatte das Mädchen bereits so vorgefunden, um sie herum ein Rudel Wölfe. Eine Katze war noch bei ihr, aber der war nicht mehr zu helfen. Ich habe versucht die Wölfe zu verjagen, aber diese griffen mich ebenfalls an. Nachdem ich zwei von ihnen tötete, floh der Rest. Die meisten Wunden kamen von dem überraschenden Angriff der Tiere. Er schüttelte verständnislos den Kopf. Die Wölfe waren völlig außer Rand und Band. Viel zu aggressiv und angriffslustig. So sind sie nicht mal, wenn man ihr Revier betritt. Auch Aniya fand das beschriebene Verhalten der Wölfe sehr merkwürdig. Hing das wohl mit den von ihr gefundenen Waranen zusammen? Es war nicht unwahrscheinlich. Man sollte die Sache dringend untersuchen, denn eine gesteigerte Aggressivität könne sich auch auf Menschen übertragen. Also haben die Wölfe das Mädchen gerissen? Nun war es Aniya, die seufzte. Das Ganze schien einfach so... unwirklich. Wie in einem schlechten Traum. Er nickte nur stumm. Es beantwortete dennoch nicht ihre Frage. Was war mit den Ohrläppchen? Sie haben das Mädchen so vorgefunden? Ist Ihnen irgendwas merkwürdiges daran aufgefallen? War vielleicht noch jemand in der Nähe? Der Mann runzelte die Stirn und schien einen Moment darüber nachzudenken. Dann schüttelte er den Kopf. Nein, nichts. Nur die Wölfe. Ich nehme an, dass sich das Szenario außerhalb von Konoha abgespielt hat. Warum waren Sie nicht im Dorf? Nun wurde er ein wenig misstrauischer, legte den Kopf leicht schräg. Aniya hatte definitiv nicht die geringste Ahnung von Verhör, und erst jetzt fiel ihr auch auf, dass ihre Fragen ein wenig in die Richtung gingen. Ich wurde raus geschickt, um im Waldstück nahe Konoha zu patrouillieren. Für gewöhnlich eine Routineaufgabe. Warum? Es... ich habe bei dem Mädchen Verstümmelungen gesehen, die in der Form nicht von einen Wolf stammen können. Aber vielleicht täusche ich mich auch. Aniya gestand sich selber ein, dass es paranoid war zu glauben, jemand hätte ihr aus einem bestimmten Grund die Ohrläppchen abgeschnitten. Warum und wozu sollte man so etwas tun? Aber damit waren ihre Fragen beantwortet, weswegen sie wieder aufstand. Vielen Dank, ähm... Tamero Nashida. Sie lächelte. Vielen Dank, Mister Nashida. Ich wünsche Ihnen eine gute Genesung. Die Amell verneigte sich leicht. Dürfte ich Ihren Namen wissen? Aniya Amell. Er nickte und lächelte, trotz der Schmerzen, die er noch immer haben musste. Ich danke Ihnen auch, Frau Amell. Er bezog dies auf das Mädchen, aber das war für Aniya selbstverständlich. Sie versuchte erst Leben zu retten, dann fragte sie, ob die Person tot war. Die Auszubildende wollte zeitgleich mit Aniya und der präparierten Schriftrolle in der Hand den Raum verlassen, da hielt die Braunhaarige aber auf. Ich kann sie für dich weiterreichen. Dann kannst du dich um den Patienten kümmern. Die junge Frau nickte dankend und Aniya nahm die Schriftrolle.

Auf einen der Flure fand sie einen der Chefärzte des Krankenhauses und sie gingen eine Zeit nebeneinander. Amell, ich habe von einer Schwester eine interessante Theorie bezüglich des speziellen Patienten in der Quarantäne gehört. Für einen Moment war die Jounin tatsächlich erstaunt, wie schnell sich dies nun wieder im Krankenhaus verbreitet hatte. Es stimmte, was man sagte. Wenn man ein Gerücht in die Welt setzen wollte, dann sollte man im Krankenhaus damit anfangen. Ich bezweifle, dass ich die erste und einzige Medic bisher war, die sich darüber Gedanken gemacht hatte. Antwortete sie daraufhin und der Mann nickte nur zustimmend. Es gab mehr... Zweifler, in der Tat. Warum werden dennoch Blut- und Spermaproben von der Bevölkerung eingefordert? Eigentlich konnte sich Aniya die Antwort denken. Es steht uns nicht zu, dass weiter zu hinterfragen. Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch uns. Außerdem ist die Hokage zur Zeit außerhalb des Dorfes, da können die Mäuse nicht einfach auf dem Tisch tanzen. Aniya nickte darauf. Ja, sie hatte Verständnis dafür. Man konnte nur dann jemanden hinterfragen, wenn die Person da war. Vermutlich täte die Verwaltung das auch, sobald sich die Gelegenheit bietet. Es war trotzdem... eigenartig. Und gerade dem Krankenhaus sollten derart delikate Informationen nicht vorenthalten werden. Sie müssten damit schließlich genauso umgehen, wie mit jeder anderen möglichen Epidemie. Ihr Blick fiel auf die präparierte Schriftrolle in ihrer Hand und Aniya kam eine Idee. Die Medic hielt die Rolle hoch. Wie wäre es damit? Das Personal vom Krankenhaus könnte vorab das Blut der Männer mit dem Ketsueki Gata O Kimeru untersuchen und sortieren. Das spart nicht nur dem Team beim Quarantänepatienten viel Zeit, sondern man kann auch die Krankheit besser eingrenzen. Je weniger Proben Infektionen aufweisen, desto wahrscheinlich ist es, dass es sich um ein Erbproblem handelt. Der Chefarzt legte nachdenklich eine Hand an das Kind, wägte die Idee ab. Man könnte es bei einer Sitzung ansprechen. Wir sind schlussendlich ebenso für die Gesundheit des Dorfes zuständig. Und ziehen Sie sich einen neuen Kittel an. Die Notaufnahme liegt in einem völlig anderen Stock. Und er wollte selbst auch endlich mehr wissen. Den Umstand der Krankheit vor der allgemeinen Bevölkerung geheim zu halten, war eine Sache. Aber das Krankenhaus in der Lage auszugrenzen eine völlig andere. Damit verabschiedeten sie sich auch voneinander und Aniya reichte die Schriftrolle an die für Nashida zuständige Medic weiter, als ein weiteres Phänomen statt fand. Erbproben. Zischte eine scharfe Stimme in ihrem Kopf und Aniya erstarrte augenblicklich. War das etwa...? Ja, natürlich. Aniya hatte sonst keine andere Stimme in ihrem Kopf. Nea? Die junge Frau schloss ihre Augen. Was meinte Nea damit? Erbproben. Worauf wollte sie hinaus? Blut und Sperma wird benötigt, um Erbproben sammeln zu können. Nea ballte die Hände krampfhaft zu Fäusten. Es war für sie nicht schwer, auf diesen Gedanken zu kommen. Man hatte in ihrer Zeit in den Laboren fast nichts anderes gemacht. Entweder sie brauchen die Proben für etwas bestimmtes, oder sie suchen damit nach jemand Bestimmten. Dass es sich um eine Krankheit handelte, hatte die Weißhaarige tatsächlich von Anfang an ausgeschlossen. Beim Mensch musste man mit Intrige denken. Gerade die Medizin bot zu viel Potential für Missbrauch. Es wäre eine Schande, wenn sich eine Medic in leitender Position dieser nicht bedienen würde. Doch Aniya blieb skeptisch. Oder eher verwirrt. Was sollte das und was hatte es zu bedeuten? Warum sprach Nea es an? Warum sprach sie die Amell überhaupt an? N-Nea, was-? Doch ihr wurde das Wort abgeschnitten. Komm träumen.

[hr]






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Re: Krankenhaus

Beitragvon Katsu Kaguya » Mi 25. Nov 2015, 20:07

Auf den Straßen Konohas
Das Käsebrot war ein fantastischer Start in den Tag gewesen – Ideal um seinem Gehirn genügend Nährstoffe zu verabreichen, um den Morgen mit Denkaufgaben zu füllen. Während er durch die strahlende Sonne spazierte, durch die vollen Einkaufspassagen lief, Menschen beobachtete und zählte fragte er sich, wann sein Leben als Shinobi endlich beginnen würde. Katsu war die einzige Person die ihm bekannt war, die nach wie vor ohne Aufgabe und Ausbildung war. Er hatte einem gemütlichen Miteinander bei Ichirakus beigewohnt, ein Praktikum im Krankenhaus absolviert und seine Cousine besucht, um ein neues Jutsu zu lernen. Spannende Dinge - doch der Besuch in den Stationen kam seiner Idee der optimalen Zeiteinteilung noch am nächsten. Es dauerte natürlich nicht lange, bis sich der Plan ein weiteres Mal im Krankenhaus vorbei zu schauen, geschmiedet und in Arbeit war. Die eiskalte Mimik des jungen Kaguya wandte sich in die Richtung, die ihm seine Gedächtniskarte des Dorfes, bezüglich seines Zielortes, vorgab… Doch heute wollte er eine Herausforderung daraus machen – Sein Blick wechselte gen Himmel: Die Sonne stand im Zenit. Die Berechnungen von Strecke, Kraftaufwand, Aerodynamik und anderen Faktoren waren schnell beendet. Nur eine Sache störte ihn: *Nicht lange nach Mittag… Bis 14 Uhr möchte ich es erreicht haben, aber dafür brauche ich einen hindernisfreien Parcours.* Flink wie er war, rannte er die Mauern, des am nächsten gelegenen Hauses, empor und befand sich nach wenigen Sekunden auf dem Dach. Er nahm die Zeit an seiner geistigen Uhr, die normalerweise bis auf zwei Nachkomastellen genau funktionierte und begann seinen Sprint ins Krankenhaus.

Im Krankenhaus
Keuchend stand er vor dem Eingangsportal des Hauses. Er atmete tief und versuchte seinen Kreislauf zu beruhigen, denn hyperventilierend in ein Ärztehaus zu treten, würde höchstwahrscheinlich eine falsche Nachricht vermitteln. Nach wenigen Augenblicken (…Er hatte aufgehört Geräusche der Erschöpfung von sich zu geben…) machte er sich auf, einen weiteren arbeitsreichen Tag zu beginnen. Die Schritte zum Tresen waren ihm sehr bekannt und die Empfangsdame schien ihn wiedererkannt zu haben. Die einblauen Augen fesselten die ihren, als würde er sich im Wachkoma befinden. „Oh… Hallo. Katsu nichtwahr?“ Ihr Blick wirkte ähnlich konfus und eingeschüchtert wie am gestrigen Tag. „Exakt.“ „Was kann ich für dich tun?“ „Ich will ein weiteres Praktikum machen. Benötigt ihr Hil-“
Ein fürchterlicher Krach durchschnitt die Ruhe seines Gedankenganges. Menschen kamen in den Raum gestürmt (Viel zu viele Eindrücke auf einmal, Kopfschmerz machte sich breit) – Ein verblutendes Mädchen in den Armen eines ebenfalls blutenden Mannes. Seine Verletzungen waren eher sporadisch, aber das Kind wirkte, als hätte sie soeben ein Bad in einem Becken voller Skalpelle genommen. Eine rötliche Spur folgte ihr *Überlebenswahrscheinlichkeit…* Ein dicker Klos bildete sich in seinem Hals *…0,3%.* Es gab nur wenig, was ihm derartig zu schaffen machte, wie der Tod. Natürlich sah man es weder seinem Gesicht an, noch hörte man es aus seiner Stimmlage, doch Trauer machte sich breit. Die ganze Situation löste sich sehr schnell, durch das Handeln einer jungen Ärztin mit braunen Haaren und Augen, die so interessant wie einzigartig waren. *Heterochromie…* Eine Ärztin mit einem angeborenen Erbphänomen! Das Interesse des Jungen pulsierte ihm bis in den Hals. Als sämtliche Mediziner verschwunden waren und sich seine vorangegangene Gesprächspartnerin wieder auf ihren Platz gesetzt hatte, begab sich der Kaguya zurück zum Tresen. „Ich würde mich gern für ein Praktikum unter der Ärztin bewerben, die soeben die Behandlung des Mädchens übernommen hat." Verwirrt beäugte ihn die Empfangsdame, aber mitlerweile hatte sie wohl gemerkt das der hellhäutige einen schwierigen Charakter hatte – Sie seufzte „Warte bitte, ich werde mich informieren.“[/color]

Entschuldige bitte die schlechte Qualität, ich muss erst einmal wieder ins schreiben kommen.
[align=center]l "Reden" l *Denken* l Jutsu l
~ Way too much brain ~
Bild[/align]

>Ein riesengroßes Dankeschön an Aniya Amell für das Set!<

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Mi 25. Nov 2015, 22:31

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Es gab Tage, an denen musste Aniya sich ihre Aufgaben im Krankenhaus zusammen suchen, was als Medic in Anbetracht der Patienten recht paradox schien. Dann gab es wieder Tage, da war sie aus dem einen Behandlungsraum raus, nur um sich am besten in drei zu teilen und sich um sechs neue Patienten gleichzeitig zu kümmern. Und dann gab es Tage, da bekam sie nur dann Arbeit aufgehalst, wenn es am unpassendsten war. Und vom letzteren ist die Rede. Sie musste ohnehin ihren Blutbefleckten Kittel wechseln, weswegen sie sich zu den Ruheräumen begab. Neas Kontaktaufnahme hatte die Braunhaarige zum einen nervös, zum anderen neugierig gemacht. Seit sie sich "kannten" hatte ihre ungebetene Untermieterin sie nie zu einem Gespräch eingeladen. Warum also jetzt? Und warum ausgerechnet wegen einer medizinischen Frage? Irgendwas passte in dem Rätsel nicht ganz, oder es passte perfekt und Aniya wollte dem unbedingt auf den Grund gehen. Da sie sich zurzeit ohnehin nur auf Abruf befand, sah es ihr mit Sicherheit niemand nach, wenn die Amell sich für einige Zeit in einem der Ruheräume niederließ. Sie legte ihren schmutzigen Kittel in einen Wäschekorb und wollte sich auf eines der Betten setzen, als es in ihrem Ohr leise knackte und ein Funkspruch sie erreichte. Aniya Amell? Narina Miku hier. Ich bitte Sie, sich beim Empfang einzufinden. Die Medic ließ die Worte aus dem Funkempfänger sacken, runzelte dann die Stirn. Zum Empfang? Wer würde sie denn sprechen wollen? Oh hoffentlich hatte Herkules nicht wieder an eines von den höheren Gläsern gelutscht... Ihr Blick wanderte zu dem Bett neben sich und sie wirkte erst zögerlich. Nea würde noch warten müssen, es könnte sie tatsächlich um einen medizinischen Notfall handeln. Drum verließ sie unverzüglich den Raum, griff sich einen der frisch gewaschenen Arztkittel in ihrer Größe vom Bügel und ging zum Empfang. Wie zu erwarten saß dort die zuverlässige Frau Miku und bei ihr, vor dem Empfang stand ein Junge von ungewöhnlich hellem Hautton und mit ebenso hellem, bläulich schimmernden Haar. Ein kleiner Hauch von Erleichterung machte sich in ihr breit. Kein Hund, welchem sie ein zu enges Glas von der zu breiten Schnauze operieren musste... Die junge Dame nickte der ankommenden Amell zu und sie tat es ihr gleich, dann übernahm sie auch die Vorstellung. Aniya Amell, die Iryonin nach der du gefragt hattest. Sie richtete sich nun an Aniya. Aniya? Der junge Mann ist Katsu Kaguya. Er hat bereits eines absolviert, aber nun wünscht er ein weiteres Praktikum im Krankenhaus bei Ihnen. Aniya blinzelte bei dieser Aussage. Oh? Kam es erstaunt von der Braunhaarigen. Nun, das war durchaus eine freudige Überraschung. Und eine ungewöhnliche. Wirklich? Sie schaute nun zu dem um wenige Zentimeter kleineren Katsu und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Nachrichten wie diese sorgten gleich für eine angenehmere Stimmung. Vor allem, weil ihr vor noch nicht mal einer Stunde ein junges Mädchen unter den Händen weggestorben war. Aniya wandte sich vollständig zu dem Kaguya um und neigte zur Begrüßung den Kopf. Ein weiterer Punkt, den sie an der Angelegenheit reizend fand: Der Junge zeigte nicht nur Interesse an der Medizin in jungem Alter, er war auch noch Clanangehöriger der Kaguyas und Erbträger ihres Kekkei Genkai. Aber vermutlich dürfte er nicht viel darüber sprechen. Fragen konnte sie darüber dennoch. Du interessierst dich also für die Medizin, die Arbeit als Medic? Was kann ich denn genau für dich tun? Gibt es etwas bestimmtes, was ich dir noch zeigen soll, oder worin du dich üben möchtest? In Anbetracht der Vielfältigkeit der Medizin, gab es mit traumwandlerischer Sicherheit noch so einiges, was sie Katsu an Wissen vermitteln konnte. Doch brauchten sie einen Start und ein Praktikum war noch nicht der Beginn einer Ausbildung. Zumindest nicht offiziell.

Knapp gehalten, aber ich wollte den Post jetzt nicht mit dutzenden Fragen überfluten.

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Katsu Kaguya » Do 26. Nov 2015, 19:14

Ohne lange zu zögern wurde die junge Ärztin auf dem Funkempfänger kontaktiert – Die Empfangsdame nickte ihm zuversichtlich zu. Ein Zeichen, welches ihm zu verstehen geben sollte, dass die erwünschte Praktikumsleiterin auf dem Weg zu ihm war… Katsu jedoch blickte sie aus seinen kalten Augen verständnislos an. Seine Augenbrauen runzelten *Was… soll das bedeuten?* Bevor sie noch weitere Zeichen geben konnte, oder gar eine mündliche Aufklärung für den begriffsstutzigen Kaguya leisten konnte meldete sich der Junge zu Wort. „Vielleicht sollten sie sich aufgrund ihrer nervösen Genickzuckungen auf etwaige Nervenerkrankungen untersuchen lassen.“ Fassungslos trafen ihre Augen die seinen… „Das… werde ich wohl tun. Frau Amell ist auf dem Weg.“ Endlich eine positive Nachricht, nach all dem Aufruhr, der in der Eingangshalle stattgefunden hatte. Mittlerweile waren die Reinigungskräfte damit fertig, die Blutspuren zu reinigen – Der Boden spiegelte wieder und die Luft war gefüllt vom altbekannt-stechenden Desinfektionsmittelgeruch. Dieser Duft, die Reinheit, die weißen Kittel… Hier fühlte sich der Blauhaarige auf eine neue Art und Weise sehr wohl. Noch eine kleine Weile stand er einfach so mitten im Raum (vermutlich war die Empfangsdame darüber sehr froh, da sie noch keinen Zugang zu ihm gefunden hatte) und lies sich von den hunderten Eindrücken – den Geräuschen, wie das unablässige Tippen der schlanken Frauenfinger in die Tastatur des Computers, das Rasseln der Räder vorbeifahrender Krankenbetten, aufgewühlte Stimmen die aus der Ferne durch die Gänge halten. Als die ersehnte Ärztin den Raum betrat weiteten sich die erschöpft-wirkenden Augen des Knochenkriegers etwas: Selbst jetzt, obwohl der Junge den Zustand ihres Augenpaares kannte, war er noch immer gefesselt von diesem Phänomen. Ihr Gesichtsausdruck wirkte, sofern das Gefühlsgenie diesen einschätzen konnte, nicht gestresst und das obwohl sie gerade mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Menschenleben verloren hatte. Im Gegenteil, ihre Lippen formten einen Ausdruck, den er schon oft bei anderen gesehen hatte. Sie wirkte erleichtert, als sie ihn erblickte. Freute sie sich über Ausbildungsarbeit? *Komische Frau… Interessante Frau…* Die Frau am Tresen, Katsu entsann sich auf ihrem Schild den Namen Narina Miku gelesen zu haben, machte sich daran beide Parteien vorzustellen und zu erklären, welches Anliegen der Kaguya verfolgte. Ein verständnisloser Ausruf der Amell folgte. *Ist ihr das nicht recht? War das ein genervtes wirklich oder ein erfreutes?* Sein linker Mundwinkel zuckte kurz, aufgrund seiner Unsicherheit. Dann verbeugte sie sich vor ihm… *Schon wieder so eine Bewegung. Haben alle medizinischen Mitarbeiter hier Zuck- Oh das ist eine Begrüßung.* Wie wachgerüttelt blinzelten seine Eisaugen zwei Mal, dann verneigte auch er sich um der Höflichkeit Genüge zu tun. Eine kleine Ansprache ihrerseits lockerte die Stimmung auf… etwas. *Was sie mir noch zeigen soll?* Sein Blick bannte sich auf ihre Augen, dies war ein Wichtiger Moment. „Ich möchte alles lernen.“ Er pausierte kurz, um diese gewaltige Ansage sacken zu lassen. „Die Art und Weise, wie sie dieses Mädchen angenommen haben - Eine aussichtslose Situation, bei einem geschätzten Blutverlust von 2,36 Litern – ist genau diese Art und Weise von Arzt, die ich werden will.“ Seine blauen Haare wackelten durch das schieflegen seines Kopfes. „Außerdem schätze ich den Ehrgeiz eines Arztes, der wohlmöglich aus Eigeninteresse studiert hat höher ein.“ Katsu zeigte sich sinnbildlich auf sein eigenes Auge und seine erste Frage folgte. „Ist Heterochromie im Erbmatierial zu untersuchen?“
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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Fr 27. Nov 2015, 19:34

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Katsus Antwort war nur... bedingt präzise. "Alles" war gerade in der Medizin ein sehr weitläufiges Feld. Aber wie seine weiteren Aussagen vermuten ließen, wollte er es nicht nur bei einem Praktikum belassen. Der junge Mann hatte den Wunsch, selbst Arzt, ein Iryonin zu werden und den nötigen Ehrgeiz schien er mit zu bringen. Kurz musste die Amell über die Situation von vorhin nachdenken. Katsu hatte die Ankunft des Mädchens miterlebt? Sie konnte sich nicht an einen hellhäutigen Jungen erinnern... Aber vermutlich war zu sehr von dem Notfall abgelenkt. Viel mehr erstaunte es sie aber, mit welcher Genauigkeit der Junge den Blutverlust des Mädchens bestimmen konnte. Es ließ sie für einen Moment die Stirn runzeln. Jeder hätte ihr sagen können, dass die Kleine so ziemlich am verbluten war. Aber nur Katsu gab ihr eine Literangabe. Nicht, dass es für die folgende Behandlung von Relevanz war, aber durchaus interessant. Sie erkannte eine enorme Auffassungsgabe. Doch damit wollte er noch nicht aufhören, die Medic zu beeindrucken. Er wusste scheinbar um den medizinischen Zustand ihrer Augen. Aniya blinzelte ungläubig. Nicht mal ein Teil der Arzthelfer verfügte über dieses Wissen. Es wäre wohl untertrieben zu sagen, dass der junge nur Interesse an der Medizin hatte. Für einen kurzen Moment fand die Jounin einen kleinen Teil von sich selbst in dem Kaguya wieder und es brachte ihr ein verträumtes Lächeln auf die Lippen. Dann widmete sie sich aber der Beantwortung seiner Frage. Ja und nein. Heterochomie ist in erster Linie... sagen wir eine Laune der Natur. In den harmlosen Fällen handelt es sich dabei um eine Störung der Pigmentierung. Bei der Iris-Heterochromie ist das Pigment "Melanin" betroffen, dass sich im Gewebe einlagert. Heterochromie kann aber auch durch Krankheiten oder einer Iris-Entzündung entstehen. Nur in einem Krankheitsfall kann die Heterochromie tatsächlich Schäden verursachen, ansonsten beeinflusst es in keiner Weise das Gesichtsfeld oder die Sehschärfe. An diesem Punkt merkte Aniya selber, dass sie in ihrem Gedankengang wieder abgeschweift war. Sie ließ sich einfach viel zu sehr von medizinischen Phänomenen mitreißen und neigte zu ausführlichen Erklärungen, wenn man sie in der Hinsicht etwas fragte. Man kann Heterochromie im Erbgut untersuchen, doch ist nicht sicher, ob man immer etwas findet. Harmlose Heterochromie ist sehr, sehr selten, weswegen viele Menschen zwar die Veranlagung dazu im Erbgut besitzen können, es aber nicht bei ihnen oder näheren Verwandten ausbricht. In meinem Beispiel bin ich die erste und einzige in meiner Familie mit harmloser Heterochromie. Nun könnte man meine restliche Verwandtschaft auf das Gen untersuchen, doch kann es genauso gut sein, dass man bei ihnen nichts finden wird und es bei mir eben besagte Laune der Natur ist. Sollte ich aber Kinder gebären, so würde das Gen definitiv auch in ihrem Erbgut zu finden sein und wenn es sich als dominant erweist, dann werden sie es obendrein fortführen. Aniya atmete aus, beendete damit ihren kurzen medizinischen Vortrag über ihre unterschiedlichen Augenfarben. Einerseits hoffte sie damit, Katsus Neugier gestillt zu haben, andererseits könne sie ihm noch die nächste Stunde Vorträge über dieses Thema halten. In gewisser Hinsicht fühlte sie sich sogar geschmeichelt, hatte der Junge mehr oder minder ein Vorbild in ihrem Verhalten gefunden. Er wollte Menschen mit demselben Elan behandeln, wie sie es tat. Wenn du aus eigenem Antrieb diesen Wunsch entwickelt hast, dann braucht es für dich nur noch ein paar Jahre Ausbildung und du wärst ein guter Medic! Meinte sie mit einem Lächeln. ... Und die sollte man eher auf einer Station beginnen, als in der Eingangshalle. Die Empfangsdame räusperte sich und lächelte Aniya entschuldigend an. Verlegend strich die Jounin eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ja! Das stimmt wohl. Komm, wir besorgen dir erst mal Dienstbekleidung. Da kannst du dich dann auch gleich waschen und desinfizieren. Sie deutete ihm, ihr zu folgen und ging los, würde Katsu zu den Umkleiden und Schließschränken geleiten. Wo sollen wir denn hin? Wie wär's mit der Intensivstation? Da gibt es viel interessantes zu sehen! Oder eine Op? Da könnten wir auch gleich testen, was dein Magen so aushält! Meinte die Braunhaarige heiter. Paradox und ein klein wenig gruselig war ihre Unbeschwertheit und ihre trockene Art in Bezug auf tot kranke Menschen schon. Da fiel ihr aber auch eine Kleinigkeit ein. Wie alt war der Junge eigentlich? Sie könne ihn schlecht diversen Anblicken aussetzen, wenn ihm durch sein Alter die nötige Reife zum verarbeiten der Informationen fehlte. Aber er schien im Geiste gereift. Dennoch. Sag Katsu, wie alt bist du und welchen Rang hast du inne? Fragte sie den hellhaarigen Jungen daher, überlegte weiter, was sie ihm bereits zeigen und beibringen konnte. Sie müsste ihn ohnehin nach seinem momentanen Wissensstand der medicalen Fähigkeiten fragen, doch eines nach dem anderen.

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Katsu Kaguya » Sa 28. Nov 2015, 01:47

Es war... fantastisch. Das erste Mal fühlte sich der Junge tatsächlich kompetent beraten. Natürlich war Katsu klar, dass sich eine Person mit seinem eigenen Krankheitsbild auskennen sollte, aber diese Frau arbeitete mit Fachbegriffen, die der kleine Wissenschaftsfanatiker auffangen, speichern und auswerten konnte. Ja, theoretisches Wissen war nur eine Seite der Medaille, aber er hatte gesehen wie die Amell arbeitete – sie konnte ihn in den dunkelsten Tiefen des praktischen Wissens führen, in denen der Kaguya bisher nur orientierungslos taumelte. Sein linkes Auge schloss sich... (der Anblick ähnelte dem Sehapparat einer Eule) ...und ein Teil seines Geistes begab sich in seine gedankliche Bibliothek. Der Informationsblock, den er soeben von seiner Praktikumsleiterin erhielt, wurde sofort in der medizinischen Abteilung verarbeitet und in einzelnen Ordnern niedergeschrieben. Definitionen wurden vervollständigt, körperliche Phänomene wurden aufgenommen und unklare Begriffe in bereits gelesenen Fachbüchern nachgeschlagen. Der Blauhaarige entdeckte nicht einen Fehler in den Ausführungen der jungen Ärztin – Seine Meinung, den perfekten Ausbilder gefunden zu haben verfestigte immer weiter – er klebte an ihren Lippen und entdeckte immer mehr Fragen, die ihm allein zu diesem Thema auf der Seele brannten. Sie beendete ihren Satz: Eine erste Einschätzung zu seinem eigenen Ehrgeiz und er erwachte aus seinem Multitasking. Katsu wollte Antworten, weitere Fragen zum bereits angeschnittenen Thema stellen *Phäo- und Eumelanin...?* Er öffnete bereits seinen Mund um für die Fragen nach Luft zu schnappen- Als die Empfangsdame einschritt. *Wie unhöflich einfach ein Gespräch zu unterbrechen.* Er schüttelte den Kopf. Aniya hatte wohl genau so gedacht und schlug vor den Standort zu wechseln. Das Wegwischen ihrer Strähne fasste der Kaguya als Geste des Unmutes, seitens der Amell, auf. Der Knochenkrieger folgte ihr schnellen Fußes und tat es ihr gleich, indem er sein mittellanges eisiges Haar von der Stirn wegwischte (Natürlich hatte es keinen optischen Effekt und seine Strähne rutschte sofort an seinen Ursprungsort zurück). Die Braunhaarige legte einen ziemlichen Stechschritt an den Tag – eindeutig ging ihr gerade sehr viel durch den Kopf: Das Phänomen nicht auf seine körperlichen Bewegungen zu Achten, wenn man gerade zu viel zu bedenken hatte kannte er nur all zu gut. Seine Vermutung bestätigte sich, als sie begann ihm Vorschläge zu unterbreiten, welche Tour sie heute durch das Krankenhaus einschlagen würden. Am liebsten hätte er in diesem Moment die gleiche Antwort gegeben, wie zu Beginn ihrer Begegnung *Ich möchte mir alles ansehen*, doch der Tag hatte nur noch neun Stunden und 3 Sekunden und Katsu wusste nicht, wie lange die heutige Schicht der Ärztin dauern würde... Auch wenn sie gerade so energiegeladen, wie ein frisch geschmiedeter hephaistischer Blitz wirkte. *Was mein Magen so aushält? Wie meint sie das?* „Mir wäre es sehr recht, die Organe und vor allem Knochen eines Menschen zu sehen. Bisher konnte ich mir ihren Aufbau nur in viel zu alten Büchern Schulbüchern ansehen...“ Aniya musste bereits bemerkt haben, dass seine Art und Weise zu sprechen nur wenig Emotion barg, doch selbst in seinem speziellen Fall konnte man bemerken, dass diese Aussage mit Enttäuschung behaftet war. „Ich bin mir nicht einmal sicher ob ich alle Bestandteile meines eigenen Skelettes kenne. Schwachheit, dein Name ist Katsu.“ Er verzog keine Miene, auch wenn der Kaguya gerade tief in sich hinein grinste, da er dieses Zitat aus dem Buch, welches er vor zwei Tagen las, umgemünzt hatte. Aus der Ferne konnte er bereits den Raum erkennen, indem er sich bereits am gestrigen Tag Kleidung hatte geben lassen. Bereits jetzt projizierte er in seinen Gedanken den Aufbau des Zimmers, um möglichst schnell seine Vorbereitungen für die heutigen Aktivitäten abschließen zu können. Dann folgte ihre Frage nach seinem Alter. „Ich bin 14 und trage den Rang eines Genin.“ Sie versuchte Informationen über ihn zu sammeln, aber das störte den Eisblock wenig. Er ging genau so vor, wenn es um das Kennenlernen neuer Charaktere ging.
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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Sa 28. Nov 2015, 23:32

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Aniya nickte. Gut, vorerst nicht die Intensivstation. Wäre vielleicht auch nicht ganz so gut, dem Jungen am zweiten Tag seines Praktikums sterbende Menschen zu zeigen. Konnte auf die Motivation schlagen, oder sie steigern. Stattdessen wollte der Junge lieber mehr über das menschliche Skelett und dessen Organe in Erfahrung bringen. Sie hatten im Krankenhaus zwar eher weniger Anschauungsmaterial an echten Knochen, aber dafür gab es ja auch die Attrappen. Sie könnten aber noch im Bereich der Organspende vorbei schauen, da ließ sich bestimmt die eine oder andere Niere finden. Ansonsten standen ihr auch nur Modelle zur Veranschaulichung zur Verfügung. Ja, Medizin war stellenweise schwer in die Praxis umzusetzen. Ständig könnte jemand dabei sterben. Sie konnte aber seine kleine Frustration verstehen. Die meisten der medizinischen Fachbücher aus der Bibliothek waren für Auszubildende reserviert und außerhalb des Krankenhauses gab es ohne das nötige Kleingeld nur wenige Möglichkeiten, um sich über die Berufung als Iryonin zu informieren. Bei seiner Aussage wirkte Katsu recht ausdruckslos, aber sah sie ihm bis zu einem gewissen Maß die Enttäuschung an. Ihr war zuvor schon aufgefallen, dass der Kaguya ein wenig... steif war (und, Gott verdammt, damit beziehe ich mich nicht auf Geschehnisse unterhalb der Gürtellinie!). Entweder er war nervös, oder hatte tatsächlich einige Probleme seine Emotionen zu zeigen. Aniya befand für sich, dass sie dies noch früh genug feststellen würde. Als absolute Leseratte erkannte sie sein auf sich verändertes Zitat sofort am ersten Wort und es trieb ihr ein Grinsen auf das Gesicht. Ähnlich kleiner Schriftfetzen, formten sich einige Absätze des Buches vor ihrem inneren Auge zusammen und sie konnte nicht anders, als eine ihrer Lieblingsstellen laut zu zitieren. Nur reden will ich Dolche, keine brauchen! Sie seufzte dabei, drehte nachdenklich ihren Ohrschmuck in einer Hand. Ich sollte das Buch mal wieder lesen... Dachte sie dabei laut und notierte es sich gedanklich auf ihre Checkliste. Kurz bevor sie besagte Räumlichkeiten erreichten, antwortete Katsu auf Aniyas Frage und diese nickte. Definitiv alt genug für die unangenehmen Dinge, brauchte sich die Medic also nicht zurückhalten. Schließlich musste sie auch testen, ob seine Psyche der Belastung eines Mediziners gewachsen war. Knochen und Organe also? Ich könnte dir das eine oder andere Spenderorgan zeigen und wenn die Patienten damit einverstanden sind, dann mit Sicherheit auch einige Brüche. Ich habe auch noch Lektüren zu den Fachbereichen. Die könntest du für Zuhause mitnehmen und dich weiter mit der Theorie dazu auseinandersetzen. Aber du kannst gerne jede Frage stellen, die dir auf der Seele brennt. Ich kann nicht versichern, dass ich alle auf Anhieb beantworten kann, aber ich werde mein bestes versuchen! Auch wenn es für manchen Helfer im Krankenhaus der Fall war, so war die Amell leider auch nicht allwissend. Das wollte sie auch gar nicht sein, dann gäbe es nichts mehr, was sie noch lernen könnte! Und als Streberin ihres Ausmaßes wäre dies wahrhaft schrecklich. Sie deutete zu der Tür neben sich. Hier ist die Umkleide. Du warst schon hier, nicht? Dann weißt du sicher, wo du alles findest! Sie lächelte ihn zuversichtlich an und juchzt in diesem Moment kam ihr ein weiterer Gedanke in den Sinn, welchen sie auch noch aussprach, bevor der Kaguya eintreten sollte. Kurz viel ihr Blick aber neben sich, als sie eine der Schwestern sah, die ihr bei der hoffnungslosen Wiederbelebung des Mädchens geholfen hatte. Sie notierte Anmerkungen in Krankenakten. Ach! Bevor du dich wäschst und desinfizierst: Es gibt da eine kleine Technik, die ich dir gleich schon zeigen könnte. Es ist nichts Großes, aber überaus praktisch und die wirst du immer gebrauchen können. Ich bin da drüben, wenn du fertig bist und mich suchst. Aniya deutete zu der anderen Frau unweit von ihnen. Sie müsse ja nicht neben der Tür stehen bleiben und warten, während der Genin sich umzog. Außerdem plagte die Amell eine einzige Frage und vielleicht könnte die Arzthelferin ihre Antwort darauf geben. Drum würde sie, sobald der Kaguya sich dem Kleidungswechsel widmete, zu der Frau gehen und besagte Frage stellen. Hallo! Das vorhin verstorbene Mädchen wurde nicht zufällig schon identifiziert? Von ihrer Arbeit aufsehend, blickte sie die Jounin neben sich kurz an und begann dann durch die Zettel auf ihrem Klemmbrett zu blättern. Ich bin mir nicht sicher... Ja, doch! Hier: Riran Soyon hieß das Mädchen. 12 Jahre, Genin. Bei dieser Nachricht schwand augenblicklich jede Form von Freude und guter Laune aus dem Gesicht der Medic und sie spürte, wie Magen sowie Herz ein gutes Stück nach unten rutschten. In ihrem Kopf herrschte eine sehr seltene, gähnende Leere. Auch Nea bemerkte die rapide Stimmungsschwankung. Die Lichter blieben aus. Die Weißhaarige hatte die Nachricht ebenso vernommen, runzelte dennoch skeptisch die Stirn. Langsam öffnete Aniya den Mund, schloss ihn aber wieder und wandte sich ab, fand noch immer nicht recht zur Besinnung. Ihr Blick dabei starr auf den Boden vor sich gerichtet. Riran Soyon...War der erste Gedanke, der die Leere in ihrem Kopf füllte und sie spürte regelrecht, wie eine Welle erdrückender Emotionen auf sie einbrach. Ist... alles in Ordnung? Fragte die Dame neben ihr besorgt. Aniya schluckte den breiten Kloß in ihrem Hals hinunter und schaute in das junge Gesicht neben sich. Ihre Augen verrieten nach wie vor, dass sie nicht ganz bei sich war. Ja. Ja. Murmelte sie eher zu sich selbst. Ich... sie war mir nur bekannt. Mein Beileid. Tröstend legte die Krankenschwester eine Hand auf Aniyas Schulter und die ließ sie gewähren, so lange, bis die Frau wieder an ihre Arbeit zurück musste. Aniya aber blieb weiter an der Wand gelehnt, fixierte den Boden mit ihren Augen. Sie konnte nicht über den Verlust weinen, geschweige tatsächlich trauern. Das einzige, was sie in diesem Moment mehr als alles andere fühlte, war Schuld.

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Katsu Kaguya » Di 1. Dez 2015, 20:48

„Dritter Akt, zweiter Auftritt.“ Schoss es ungehindert aus dem Mund des Jungen heraus, als er dieses grandiose Zitat vernahm. Er war sich selbst ein klein wenig zu laut, deswegen schraubte er seine Stimme auf Flüsterlautstärke herunter. „Seite 63, Zeile 2219.“ Hauchte er, als wolle er sich selbst testen. Interessant - *Sie scheint sich nicht nur für medizinische Bücher zu interessieren…* Apropos Bücher: Ihre Angebote, bezüglich der Materialien, die ihm hier zur Verfügung gestellt werden würden (Organe, Bücher etc.), ließen sein kleines Herz mit einer Gewalt schlagen, die er noch nicht einmal in seiner Faust vermutet hätte. Was sie ihm hier anbot, konnte nur durchgeführt werden, indem er sich hier einer regelmäßig-terminierten Ausbildung unterzog – Katsu musste sich heute also von seiner besten Seite präsentieren, um dieser Ehre gerecht zu werden. Eine weitere Möglichkeit die sie ihm offenlegte, das freie Stellen von medizinischen Fragen, rief eine Erinnerung in ihm Wach, die nur wenige Sekunden alt war, aber vorerst ins Archiv verschwunden war: *Phäo- und Eumelanin?* Der Blauhaarige nahm sich vor diese zu stellen, sobald er die Umkleide verlassen hatte. Vorerst antwortete er mit einem simplen „Danke.“ Sie standen vor der Tür, die er in den nächsten Minuten als Krankenhausmitarbeiter verlassen würde (Ihm war egal, dass es sich dabei nur um eine Praktikumsbezeichnung handelte – Das aufgeregte Kribbeln in seinem Bauch war es allemal wert.) Zielstrebig griff er nach der Klinke und schloss sie wieder, nachdem er zwei beherzte Schritte in die Kabinen gewagt hatte. Er atmete tief ein… auch hier war der Duft von klinischer Reinheit zu vernehmen… atemberaubend. Die linke Seite des Raumes war von mehreren Bänken mit anschließenden Spinten versehen, in denen der Kaguya seine Habseligkeiten unterbringen konnte. Auf der Rechten waren viele Schrankfächer, die mit weißen Hosen und Oberteilen in verschiedenen Größen bestückt waren. Ihm reichte jeweils „M“ und nahm sich somit genügsamer Weise ein Kleidungsstück pro Angebot weg. Während er sich sein Shirt auszog und penibelst zusammenlegte, überlegte er über die Technik, welche die Amell zuvor erwähnt hatte – *Ist es vielleicht eine Instant-Säuberungsanwendung, wenn ich mich jetzt noch nicht desinfizieren sollte? Eine Solche Fähigkeit wäre auf Schlachtfeldern überaus praktisch…* Langsam entfaltete er das weiße Oberteil… er mochte die langen Ärmel nicht, durch sie fühlte er sich gefangen. *Oder ist es ein Jutsu zum Identifizieren von Bakterienherden, ähnlich einer Schwarzlichtlampe?* Ihm vielen noch einige aufregende Möglichkeiten ein, während er in voller Arbeitsmontur durch die Tür trat und sich auf Aniya zubewegte. Sie unterhielt sich mit einer Arzthelferin und hatte ihren Gesichtsausdruck zu einer deutlich verkniffeneren Variante verändert… *Muss sie groß…? Ich sollte vielleicht nicht fragen….* In seiner unauffälligen Art und Weise stellte er sich hinter die junge Frau und wartete solange ab, bis beide wieder allein in den Gängen standen. Eine unangenehme Stille breitete sich aus, während der Blauhaarige wartete, also machte er mit der Frage auf sich aufmerksam, die ihm so unangenehm auf der Zunge verharrt hatte, dass sie sich beinahe wie Sand anfühlte… Dieses ekelhafte Knirschen… „Phäo- und Eumelanin?“ Vielleicht würde diese simple Frage sie ablenken. „Ich bin bereit zu lernen Sensei.“ Er verbeugte sich leicht vor ihr. Er war gespannt, wie die Medizinerin auf diese Bezeichnung reagierte, nachdem Aneko Kamizuru ihn damals abgewiesen hatte.
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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Do 3. Dez 2015, 21:01

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Riran Soyon. Sie hätte Aniyas Schülerin sein sollen. Nun ist sie tot, bald auch auf dem Papier und ein neuer Genin wird ihre angedachte Stellung einnehmen. Aniya kannte das Mädchen nicht, geschweige war sie sich über ihr Gesicht im klaren. Sie kannte nur das, was die irrgeleiteten Tiere von ihr übrig ließen. Die Medic könnte wütend auf die Wölfe sein, ohne Verstand über ein Mädchen herzufallen. Auf Riran selber, schien sie doch alt genug, um zu wissen, dass die Welt außerhalb der Dorfmauern eine andere war. Aber sie suchte die Schuld bei sich. Fühlte sich schuldig, dass sie nicht intensiver nach dem Mädchen gesucht hatte. Dass sie die Genin in Sicherheit wog. Tatsächlich hatte Aniya sie sogar in gewisser Hinsicht vergessen, zog man vergangene Ereignisse in Betracht ein kein so abwegiger Gedanke. Sie hätte bei dem Angriff anwesend sein sollen. Im Grunde konnte sie nichts tun. Kein Jutsu hätte Riran am Leben halten können, war sie eindeutig auf dem Weg zum Krankenhaus gestorben. Oder zuvor. Das Geschehene bewegte sich außerhalb ihres Einflussbereichs, und dennoch. Dennoch fühlte Aniya diese tiefe, zerfressende Schuld. Empathie, Mitgefühl brachten der Person selber wenig gutes. Nur andere konnten davon profitieren. Die Amell durfte nun feststellen, wie schwer Empathie und Verantwortungsbewusstsein wiegen konnten. Nea konnte diesen Gefühlskollaps ihres Wirts nicht nachvollziehen. Die Angelegenheit war einfach: Aniya hatte keinen Einfluss und das Mädchen schien selbst nicht fähig, sich zur Wehr zu setzen. Viel mehr machte sich die Weißhaarige um damit verknüpfende Intrigen Gedanken. Man könnte dies gegen Aniya verwenden, um sie psychisch unter Druck zu setzen. Das konnte und würde Nea nicht zulassen. Doch Aniya konnte nicht lange in ihrer kleinen Welt des Schuldzuspruchs verweilen, erforderte alsbald ein ausgesprochen wissbegieriger Junge ihre Aufmerksamkeit. Die Braunhaarige hatte gar nicht bemerkt, wie Katsu sich fertig umgezogen und an sie heran getreten war. Erst, als der Genin die Frau ansprach, erschrak sie mit schnell wandernden Augen aus ihren depressiven Gedanken. Die vorherige Leere in ihrem Blick wurde durch einen fragenden ersetzt und sie brauchte einen Moment zur Besinnung. Aniya realisierte noch nicht ganz, worum es ging, suchte aber den Sinn Katsus Worten und dessen Gestik. Dann verstand sie. Phäo- und Eumelanin... Ging es ihr kurz durch den Kopf und schon setzten sich die Rädchen in Bewegung. Die weiten Tore zu ihrem massiven Archiv medizinischer Fachliteratur öffnete sich und mit Anlauf tauchte sie ein. Phäo- und Eumelanin... Murmelte sie nun auch laut und legte sich nachdenklich einen Finger an das Kinn, stieß sich von der Wand hinter sich ab und straffte die Schultern. Das waren glaube ich die beiden Pigmentarten, die die Haut- und Haarfarbe bestimmten. Ja, genau! Eumelanin dominiert dabei in braunem und schwarzem Haar, während Phäomelanin als Rot-Pigment für hellblonde, blonde und rote Haare verantwortlich ist! Aniya nickte, als würde sie sich in der Auflösung dieser Frage selbst zustimmen wollen. Dann lächelte sie den wenige Zentimeter kleineren Katsu sanft an. Ihr Lächeln hatte ein wenig an seiner Wärme verloren, keuchte und fleuchte noch immer Rirans Tod in ihren Hintergedanken. Wirkte trauriger. Aber es war aufrichtig. Na bitte! Mit der Dienstkleidung siehst du gleich offizieller aus! Die Patienten fühlen sich auch deutlich wohler, wenn sie wissen, dass neben ihnen jemand in Krankenhauskluft sitzt. Dann vergessen sie schneller, dass man entweder ein Auszubildender oder ein Praktikant ist. Natürlich meinte sie dies keinesfalls herab wertend. Es war eine simple Tatsache, vertrauten Menschen nur ungern ihre Leben einem Azubi an, oder jemanden, der gerade erst seine Laufbahn als Iryonin begann. Dass man den Patienten trotzdem darüber in Kenntnis setzte war selbstverständlich. Während Aniya Katsu kurz in seiner reinlich weißen Gewandung betrachtete, fiel ihr auch die erste Lektion wieder ein, die sie im lehren wollte. Er sagte von sich selbst, dass er willens sei zu lernen. Ach! Ich wollte dir ja noch eine Kleinigkeit zeigen. Es gibt eine recht simple Technik, mit der du deine Hände stets steril halten kannst. Du kannst mit ihr auch Wunden säubern. Sie hob ihre Hände an. Das Jutsu nennt sich "Kiyomaru". Du konzentrierst dein Chakra an besagte Stelle und lässt es ersichtliche und nicht ersichtliche Unreinheiten zerstören. Ich mache es am besten einmal vor. Die Amell biss sich nach diesen Worten unsanft in die Kuppe ihres Daumens und verzog bei dem kurzen, stechenden Schmerz das Gesicht. Es blutete leicht und sie verstrich das Blut auf dem Rücken ihrer anderen Hand. Grünliches Chakra legte sich, als wäre es ein automatischer Vorgang, über die verletzte Stelle und binnen weniger Augenblicke machte ihr Daumen den Anschein, als wäre niemals Blut daraus hervor gequollen. Sie hielt Katsu die Hand entgegen, sendete das Chakra in diese und ließ ihn dabei zu sehen, wie die bläuliche Aura zunehmend das Blut von ihrer Hand reinigte. Du musst dich darauf konzentrieren, wie deine Hände im Urzustand waren. Dann konzentrierst du dein Chakra darauf, die einzelnen Partikel, die nicht zu deiner gewöhnlichen Hautbeschaffenheit gehören, zu zerstören. Dasselbe gilt bei der externen Reinigung. Du lässt dein Chakra alles fremde vernichten.Sie drosselte die Geschwindigkeit des Vorgangs, damit er einen guten Blick darauf werfen konnte, dennoch war das Blut ebenfalls nach einem kurzen Moment bereits verschwunden. Sie nickte dem Jungen zu, sollte es selbst ruhig probieren.




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Re: Krankenhaus

Beitragvon Katsu Kaguya » Do 24. Dez 2015, 01:27

Die gute Frau benötigte einige Sekunden um aus ihren Gedanken gerissen zu werden, aber Katsu hatte Geduld, vor allem wenn es um Themata ging, die ihn brennend interessierten – Es würden also noch viele solcher Momente des Verharrens folgen. Sie wiederholte seine Worte, setzte eine kurze Pause dahinter und versorgte den Jungen dann mit der Leibspeise seines Gehirns: Fakten. Natürlich wurden die Einzelheiten in den verschiedensten Fachliteraturen angesprochen, aber Katsu hatte an Soley bemerkt, dass ein Mentor ein sehr viel besseres Lernmedium darstellte. Sein linkes Auge schloss sich, damit sich Katsu mit einer Gehirnhälfte ein weiteres Mal in seinen Gedankenpalast begeben konnte, um die dortigen Informationen seiner Bibliothek zu erweitern. Während er auf dem flachen Holzschemel vor der biochemischen Abteilung saß und Aniyas Worte mitschrieb, fragte sich der Junge, ob man jemals aufhören könne, Fragen zu stellen. *Es ist unglaublich, wenn man eine Antwort auf Unklarheiten erhält, zeigen sich sofort die nächsten schwierigen Begriffe. Ich werde es alles lernen… egal wie viel Zeit es beanspruchen wird.* Die Tuschfeder in seiner Hand beendete mit einem Schwung das letzte kaligrafierte Wort. Der Blauhaarige schloss den Ordner und begab sich wieder in die reale Welt. Die Medic bewunderte sein neues Outfit – „Wieso denken die Patienten so etwas? Sind sie so dumm, um den Unterschied zwischen Auszubildenden und Arzt nicht zu kennen? Das würde nicht besonders für die Fähigkeiten der hier arbeitenden Mediziner sprechen.“ Seine kalten Augen schauten verständnislos in ihre. Diese Aussage machte für den Sozialbehinderten nicht viel Sinn… Er konnte eben nicht zwischen den Zeilen lesen. Seine Unsicherheit verflog schnell, als die Wechseläugige eine heutige Teilaufgabe seiner Ausbildung vorstellte. Eine neue Technik – Völlig anders, als jegliche Jutsus die er bisher kannte, oder von denen er gelesen hatte. Dieses war ein Medicjutsu, nicht gedacht für Todschlag oder Gewalt, wie es die ursprüngliche Natur seiner bisherigen Techniken war… *Falle ich aus der Reihe? …Nein, ich bin lediglich einzigartig.* Versicherte er sich selbstzustimmend in Gedanken. Eine Technik, die eine Sterilisation der Gliedmaßen ermöglichte – Unwahrscheinlich praktisch und unabdingbar für einen Arzt, der auf dem Schlachtfeld eingesetzt wurde. Sein Blick klebte an ihrer Hand, nachdem sie sich die Fingerkuppe aufgebissen hatte. „Ihr müsst ja ziemlich hungrig sein...“ Meinte er in einer beängstigen Ehrlichkeit. Sie wischte sich das Blut über ihren Handrücken und nutzte eine Technik um ihre Wunde zu schließen… Katsu hatte schon gehört, dass eine solche Verletzung für die Heiler dieser Welt eher eine poplige Angelegenheit war: Das Nährstoffanreichern von verletzten Zellen und das steigern ihres energetischen Potenzials um deren Heilungsrate zu vervielfachen. Der Junge biss sich vor Spannung auf die Unterlippe.

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Der Zweite Teil der Show benötigte wesentlich mehr seiner Aufmerksamkeit. Behutsam bildete sich über der zarten Hand der Ärztin ein leiser Schimmer. Wie bläuliche Seide überzog das Chakra deren Oberfläche und wabberte mystisch wie eine schwebende Feder über das noch nasse Rot. *Unglaublich...* Vorsichtig wie die Radula eines Gastropoden fraß sich Aniyas Aura von den blutigen Außenrändern ins Zentrum und legte Stück für Stück die bleiche Haut frei. Seine Mentorin streckte ihm die Hand entgegen und er selbst rutschte dieser so nah, dass seine Wimpern sie beinahe streiften. Sie beendete das Jutsu, der Schimmer verschwand und ihre Haut war so gereinigt, dass nicht einmal ein Staubkorn übergeblieben war. Er war am Zug... doch bevor er es versuchte: „Erst grünes, dann blaues Chakra. In der Akademie sagte man uns, dass das Grundchakra bläulich erscheint... ist das andere die heilende Variation?“ Katsu tat der Höflichkeit genüge und wartete einige Momente auf ihre Antwort. Dann blickte er auf seine Hand, hob sie vor sein Gesicht und grübelte... Hier würde ihm keine mathematische Formel helfen, der Vorgang war klar, er hatte es gesehen. *Biss, Blut, Technik.* Er kannte den Schmerz... Der Kaguya spürte ihn jedes Mal, wenn die Knochen seine Haut durchstießen. Beherzt hackte er seine Zähne in den Daumen, bis er sein eigenes Blut - bitter und metallisch - auf seiner Zunge schmeckte. Wie Sie es ihm vorgemacht hatte, verwischte auch er die warme Flüssigkeit auf seinem Handrücken und streckte dann sämtliche Fingerglieder aus um eine bessere Übersicht zu erhalten. Er begann mit dem schwierigen Teil der Aufgabe: Die Durchführung des neuen Jutsus. Für einen Genin besaß Katsu ein hohes Maß an Chakrakontrolle, die Aura zu bilden war also eher ein geringes Problem. Schon bald leuchtete seine Hand bläulich auf und bildete Wellen, die sich pulsierend ausbreiteten. Seine Eisblauen Augen fixierten die roten Flecke - Sein linker Mundwinkel zuckte kurz, aufgrund wachsender Anspannung und sein Blick verformte sich zu Schlitzen. Dann bemerkte Katsu die Veränderung: es wurde warm und es kitzelte leicht – kein unangenehmes Kitzeln... eher wie die zarte Berührung einer Daunenfeder. Sein Blick normalisierte sich, aber sein Haupt rückte näher an seine Haut, als er bemerkte, dass sich die Verunreinigung langsam auflöste. „Das ist es...“ Flüsterte der Junge und seine Haare Zuckten, als er seinen Kopf leicht schräg stellte. Einige Augenblicke später beendete er die Arbeit. Die Aura verschwand - Die Haut fühlte sich... kühl an, als hätte er sie mit Franzbrandwein eingerieben.

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Trainingspost beendet
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„Es ist kühl.“ Sagte er, während ein frischer Blutstropfen lautlos auf den kalten Krankenhausboden klatschte.
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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Sa 26. Dez 2015, 16:15

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Über Katsus Aussage blinzelte Aniya im ersten Moment irritiert. Sie war gar ein wenig erschrocken. Nur selten sprach die Kollegenschaft derartig offen über die Wissenslücken von so manchem Patienten. Daher konnte sie auch nicht verneinen, dass so mancher hier Eingelieferter schlichtweg dämlich war. Aber das war nicht der Punkt, auf den sie hinaus wollte. Und auch nicht auf die vorherrschende Arbeitsqualität. Sie musste den Fehler sogleich korrigieren, denn es lag offensichtlich ein Missverständnis vor. Ihr irritierter Blick schwand und ein sanftes Lächeln folgte darauf. Nein, das meine ich nicht. Es ist eher eine Sache des Vertrauens. Ein Arzt oder Arzthelfer wirkt nun mal seriöser, wenn er bestimmte Arbeitskleidung trägt. Es vermittelt auf den Patienten schneller den Eindruck, als würde ihn jemand kompetentes behandeln, der seine Arbeit ernst nimmt. Das Szenario kannst du auch auf zwei Shinobi übertragen. Sie können sich beide in ihren Fähigkeiten nichts nachstehen, doch wirkt der in seiner Dorfweste vertrauenswürdiger, als der, der den Look eines Farmers bevorzugt. Sie zuckte leicht mit den Schultern, brachte damit zum Ausdruck, dass es im Grunde schwachsinnig sei. Der Mensch ist eben oberflächlich, aber im Krankenhaus gehört es auch dazu, sich mit solcherlei Kleinigkeiten auseinander zu setzen. Und da wir für die meisten Eingriffe auch das Einverständnis des Patienten brauchen, darf man es sich mit ihnen eben nicht verscherzen. Leider wissen recht viele von ihnen manchmal nicht, was gut für sie ist. Aniya seufzte. Irgendwie paradox, wenn sich ein Patient einer Lebensrettenden Operation verweigerte, weil er zu viel Angst davor, als vor dem Tod hatte. Überlebenswille und Intelligenz harmonierten nur selten zusammen. Von Beginn an machte der junge Katsu auf die Medic einen eher... verklemmten Eindruck, wenn dies der richtige Begriff für eine passende Beschreibung war. Wurde er nun aber zunehmend... ja, man konnte tatsächlich sagen, seltsamer. Wissbegierig und clever, keine Frage. Doch zwischenmenschliche Interaktion... irgendwas schien da zu fehlen. Manches schien er wortwörtlich oder im falschen Zusammenhang zu nehmen. So auch, dass sie sich in den Finger biss, um eine eine sichtbare Spur von Verunreinigung zu schaffen. Um es nicht anders zu sagen: Es wirkte auf Aniya so, als seien seine sozialen Kompetenzen ein wenig eingerostet und bedurften Zuwendung. Ein Glück entwickelte sich auch dies mit der Zeit, denn im Krankenhaus musste man sich mit allerlei Formen der Spezies Mensch auseinandersetzen. Bevor Katsu selbst sich an dem Jutsu probierte, stellte er der Medic abermals eine interessante Frage. Kurz musste sie darüber nachdenken, war es nämlich nicht so simpel, wie es im ersten Moment den Anschein hatte. Was hatte ihr Sensei damals dazu gesagt? Mmh... nicht direkt. Das grünliche Chakra ist eine Entwicklung der Medics zur Heilung, allerdings heilt es nicht auf die Weise, wie die meisten annehmen würden. Es konzentriert sich mehr auf die Manipulation der Zellstrukturen organischen Gewebes. Gewöhnliches Chakra kann dies ebenfalls, aber eben nicht in dem Maße, wie es das grünliche Chakra kann. Man entwickelt es fast automatisch, je länger man sich mit der Chakramanipulation von Zellgewebe auseinandersetzt. Nur warum wurde es dabei grün? Diese Frage konnte sich Aniya tatsächlich selber nicht beantworten. Vielleicht hing es mit der veränderten Anwendung des Chakra zusammen, vielleicht fand es auch das Chakra einfach mal geil, die Hüllen zu wechseln. Memo an mich: "Warum wird das Chakra grün?" untersuchen. Die Amell schrieb sich den Punkt auf die mentale To-Do-Liste und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder Katsu. Er wiederholte sämtliche von Aniya gemachten Schritte und obwohl es bei ihm ein wenig länger dauerte und sich der Junge deutlich mehr anstrengen musste, als die Dame vor ihm, gelang ihm das Erlernen der Technik ohne Komplikationen. Er brachte also eine kleine Begabung für die Konzentration und Nutzung von Chakra mit, das war gut. Sie lächelte ihn zufrieden und ermutigend an. Das Blut war von seiner Hand vollständig verschwunden und der blauhaarige Genin merkte an, dass die gereinigte Stelle sich kühl anfühlte. Erst runzelte Aniya skeptisch die Stirn, nickte dann aber verständnisvoll. Ja, das fühlt sich bei den ersten Malen immer ein wenig merkwürdig an. Außerdem hast du gerade dein warmes Blut auf der Hand verteilt und direkt wieder gereinigt. Das hat damit auch zu tun, plötzliche Temperaturunterschiede. Sie nahm seine Hand in die ihre, drehte das Handgelenk sanft und betrachtete sein Werk von allen Seiten. Mit einem Lächen auf den Lippen nickte sie erneut und nahm seine andere Hand. Grünliches Chakra bildete sich um zwei Finger und legte sich dann auf die kleine Wunde an seinem Daumen. Es benötigte nur wenige Augenschläge, da war von der minimalen Verletzung nichts mehr zu sehen. Gerade im Krankenhaus, mit den eigens heran gezüchteten Viren und Bakterien galten offene Wunden, waren sie auch noch so klein, gefährlich. Außerdem war ihr gerade eine Idee gekommen, wo sie seinen Wissensdurst effektiv stillen konnte und dort wollte Katsu sich mit Sicherheit keine Infektionen einfangen. Nutze die Technik einfach immer, wenn sich die Gelegenheit bietet. Das ist hier ziemlich oft der Fall, weswegen sie dir bald ins Blut übergeht, wie der Baum- oder Wasserlauf. Aniya ließ Katsus Hände wieder sinken und deutete dann mit ihrem Stab den Gang hinunter. Du wolltest doch etwas über Organe und dem Skelett lernen, oder? Wir könnten ins Leichenhaus gehen. Da kann ich dir die Organe direkt zeigen, wo sie liegen und sehen wie sehr dir Anblick und Geruch auf den Magen schlagen. Meinte sie mit heiteren Lächeln, ging sogar einige Schritte voraus, ehe Aniya ruckartig stehen blieb und sich zögerlich noch mal zu dem Genin wandte. Sie hatte eine entscheidende Fragestellung vergessen: Wie ging der Junge mit dem Tod um? Früher oder später musste er sich darauf einlassen, je früher, desto besser. Aber manche brauchten psychische Vorbereitung und sie wollte ihn nur ungern ins kalte Wasser werfen, wenn er psychisch damit nicht klar kam. Wie gehst du mit dem Tod und mit dem Sterben um? Macht es dir viel aus? Eine recht allgemeine Frage, aber sie musste gestellt werden. Schließlich wollte auch niemand, das Katsu beim ersten Anblick einer Leiche direkt ohnmächtig wurde.

Schwacher Post, muss erst wieder rein kommen.

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Re: Krankenhaus

Beitragvon Katsu Kaguya » Mi 6. Jan 2016, 23:40

Katsu wandte sich kurz von Aniya ab. Was sie sagt machte plötzlich Sinn, er hatte ihre Worte also falsch verstanden. Dass die junge Frau ihm dann allerdings doch noch in gewisser Weise recht gab, stimmte den Jungen missmutig – er würde es später noch einmal ansprechen müssen... Denn nun folgte eine Antwort auf seine fachbezogene Frage – Enttäuschend. Nicht nur begann die Medic ihre Ausführung mit einem Diskurspartikel, der ihre Denkphase verschleiern sollte, sie fügte sogar in ihrer gesamten Rede keine einzige neuwertige brauchbare Information ein. *Nun, dann muss ich mich selber um die Beantwortung dieser Frage kümmern – Irgendwann werde ich die verschiedenen Chakraarten untersuchen.* „Vielleicht wirken die Medicchakrapartikel als Prismen für grünes Licht...“ dachte er laut, schloss dann aber vorerst mit dem Thema ab – Zu viel anderes Wissen hatte sich in die Warteschlange gereiht... Was danach geschah... erschauderte den Jungen bis ins Mark.
Sie umfasste seine Hand und wendete sie, wahrscheinlich wollte sie das Ergebnis begutachten... *W... Was zum* Sein rechtes Augenlid begann leicht zu zucken, er fühlte sich unwohl und seine andere Hand, sowie seine Füße verkrampften. Seit damals... dem Brand, hatte niemand wieder solche Nähe zu ihm aufgebaut. Ihre Hand war sanft... Katsu hatte keine Ahnung, wie er mit der Situation umgehen sollte. Also machte er einfach überhaupt nichts. Sie griff nach seiner anderen Hand, er schluckte. *Merkt sie das...?* Als sie seine Wunde heilte, schoss ihm eine Erinnerung durch den Kopf: Bilder von einer wunderschönen Frau, die seine Hand hielt – Seine Mutter die ihn tröstete. Sein Kopf zuckte leicht, doch er konnte sich sonst weiterhin nicht bewegen, während sie ihn so hielt. Es dauerte einige Sekunden, bevor er realisierte, dass alles vorbei war, sie losgelassen und sich sein Körper entkrampft hatte. Er erwachte, als ihm Aniya riet, diese Technik so häufig wie Möglich zu nutzen, damit sie so simpel wie Fahrrad fahren sein würde – Im Prinzip war dieses Jutsu nicht schwer, aber die Ärztin hatte wie so oft recht: Wiederholung bringt Routine.
*Wie energiereich die junge Frau wirkt.* sofort nachdem sie ihm eine Sache gelehrt hatte, fuhr sie fort und schlug vor ins Leichenhaus zu gehen. *Wie gehe ich mit dem Tod und dem Sterben um...? Hm, gute Frage, seit damals habe ich keine Leichen mehr gesehen.* „Ich kann es nicht genau sagen. Ich habe keine angenehme Erfahrung mit dem Tod, auch das Dahinscheiden des Mädchens war schwer... Aber ich möchte trotzdem da hin.“ Als sie voraus ging folgte er ihr mit leicht gesenktem Kopf. Der Moment von eben war ihm sehr unangenehm und dieses eine Mal wusste er auch, dass er sich komisch benommen hatte. „Verzeihen sie meinen kleinen Ausbruch...“ murmelte er, sodass die junge Frau ihn gerade so verstehen konnte. Der nächste Moment war ruhig – Geeignet um ein nicht alt zu lang behandeltes Thema fortzuführen und das vorangegangene zu vergessen: „Menschen sind dumm... Wie kann ein behandelnder Arzt also schlauer sein?“ In diesem Satz war mehr Erinnerung und Emotion mitgeschwappt, als Katsu dies vorgehabt hatte. Seine rechte Augenbraue zuckte und er wünschte sich die Worte, die nun gesagt und frei waren, mit einem Köcher einzufangen und wieder herunter zu würgen... *Sinnlos...* „Ich meine...“ Der Blauhaarige schluckte kurz und ordnete seine Ansprache neu. „Ist es wirklich notwendig in der Medizin, wie im Ninjaalltag, zu lügen und zu täuschen, um Patienten auf den Pfad zur Gesundheit zu leiten? Kommt ihr euch so nicht häufig wie ein personifestierter Placebo vor?“ Der Kaguya war nicht sicher, ob seine Praktikumsleiterin ihn verstand. Dieses Thema machte ihm mehr Schwierigkeiten, als erwartet.
Während sie so gingen zählten seine eisblauen Augen jede Tür an der sie vorbei kamen... Er brauchte eine stupide Beschäftigung um ein wenig herunter zu kommen. Schon bald war eine Tür mit der Aufschrift Anatomie in Sicht. Sie bewegten sich direkt darauf zu und der angehende Medic legte einen Schritt zu, überholte die Praktikumsleiterin und öffnete ihr die Tür – Die Höflichkeitsformen, die er in den verschiedenen alten Büchern gelesen hatte, faszinierten ihn.
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Re: Krankenhaus

Beitragvon Aniya Amell » Do 7. Jan 2016, 20:06

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Hatte ich schon erwähnt, dass Katsu stellenweise ein wenig... seltsam auf Aniya wirkte? Sozial inkompetent, um es nicht anders auszudrücken. Dieser Eindruck verfestigte sich abermals, als sie seine Hände begutachtete und die winzige Wunden verheilte. Er wurde kurzzeitig stocksteif und schien auch etwas verkrampft. Berührungsscheu? Möglich. Viele zogen berührtes Körperteil meist ruckartig weg. Andere erstarrten wie Katsu zur Salzsäule. Hatte er dadurch auch Hemmungen, andere zu berühren? Das wäre... kontraproduktiv für den Arztberuf. Aber er war auch noch jung, am Startpunkt seiner langjährigen Laufbahn zum Medic. Er würde viel lernen, persönliche Hürden überwinden. Aniya half selbstverständlich so gut sie konnte. Doch vielleicht lag es auch an dieser wundersamen Brandvernarbung in seiner einen Handfläche. Fast so scharf wie die Konturen bei der Verbrennung mit einem Brandeisen war der Kranich in Katsus Hand abgebildet. Er musste auf heißes Eisen oder ähnliches gefasst haben, dass dieses Tier aufgestanzt hatte. Es war hübsch und die Neugier plagte die Jounin regelrecht, den Jungen nach der Narbe zu fragen. Doch fürchtete sie, dabei in vielleicht unangenehmen Erinnerungen zu stöbern und soweit waren beide im Vertrauen noch lange nicht. Und vielleicht wurden sie es auch nicht, immerhin war der Kaguya vorerst nur als Praktikant hier. Er wurde ihr noch nicht offiziell als neuer Schüler zugeteilt. Zu schnell vergaß Aniya solch simple Tatsachen, sah sie wissbegierige Auszubildende fast schon als "ihre Schäfchen" an. Der für Katsu augenscheinlich sehr unangenehme Moment verging und mit seiner Antwort auf ihre Frage setzten sie sich in Bewegung. Aniya nickte verständnisvoll. Nur wenige Menschen machten gute Erfahrungen mit dem Tod. Und die, die eine gute Erfahrung damit haben... nun, entweder waren sie sadistisch oder es war zuvor schreckliches passiert. Sie lächelte Katus aufmunternd und ermutigend an. Für sie müsse er sich nicht entschuldigen. Hier im Krankenhaus kamen die unterschiedlichsten Menschen mit ebenso unterschiedlichsten Leiden zusammen. Und Aniya musste mit allen umgehen und meist Verständnis aufbringen. Es war eine Grundlage für ihre Arbeit, wenn man es so wollte. Kommende Worte erschraken die Jounin dann doch. Nicht, weil sie hart gewählt waren, sondern weil sie einen tiefen Einblick in Katsus Denkweise lieferten. So jung und dennoch traf er den Nagel auf den Kopf. Auf seine eigene Art weise. Aber es stellte Aniya vor die Fragen, die sich vermutlich viele hier stellten und die man sich immer stellen wird. Und mit welchen sie sich auch immer wieder auseinandersetzte. Ethische Fragen.

Aniyas Lächeln schwand kurzzeitig und ihr Blick schien in weite Ferne zu gleiten. Es war ein schwieriges Thema und zu viele verstanden es nicht. Erst mit Alter und Reife wurde man sich dessen bewusst. Dann trieb sie sich doch wieder dazu, ihre Mundwinkel schwach in die Höhe zu ziehen und sah Katsu an. Erst einmal: Du musst dich für nichts entschuldigen. Du bist jung, Katsu, und hier, um zu lernen. Dies bedeutet auch, zu gegebenen Zeitpunkten Hürden und Hemmungen zu überwinden und hinter sich zu lassen. Dann seufzte sie leicht, eher sie fortsetzte. Nein, du hast schon recht. Der Mensch ist zwar intelligent, aber in Anbetracht seiner verfügbaren Intelligenz sehr dumm. Drum hat ein Arzt unter anderem auch die Aufgabe, klüger als sein Patient zu sein. Weißt du, die Menschen kommen hier her, damit sie gesund werden, nicht zum sterben. Drum ist es auch unsere oberste Aufgabe, Menschen zu ihrer Genesung zu verhelfen. Wir dürfen unsere Patienten nicht anlügen, wenn es um ihren gesundheitlichen Zustand geht und wir dürfen ihnen auch keine Behandlungen aufzwingen, wenn sie diese nicht wollen. Dennoch müssen wir unserer Aufgabe nachgehen und den Patienten mit allen verfügbaren Mitteln heilen, denn das wünschen sie. Es ist... Aniya seufzte erneut ein sehr, sehr schwieriges Thema und Oberärzte streiten fast täglich über die ethische Vertretbarkeit einiger Maßnahmen. Drum denke ich, dass die zweitwichtigste Aufgabe eines Arztes darin besteht, seinen Patienten Hoffnung zu spenden. Auch wenn es schlecht um den Patienten steht, muss man ihm die Hoffnung auf Genesung lassen. Und wenn das Ende unvermeidbar ist, dann muss man ihm Hoffnung, auf ein gutes Ende machen. Viele haben Angst vor dem Tod und du musst ihnen diese Angst in ihren Sterbestunden nehmen, denn wenn du sie nicht retten konntest, sie aber im Frieden mit sich selbst starben, dann hast du deine Aufgabe dennoch erfüllt. Wir müssen die Patienten heilen, aber auch ihre Entscheidungen respektieren. Es ist ein sehr, sehr schmaler Grat. Aniyas Lächeln wurde nun wieder ein wenig breiter und Heiterkeit kehrte auf ihre zuvor trübsinnigen Gesichtszüge zurück. Du sagst Placebo so, als sei es durchweg etwas schlechtes! Aber das ist es nicht! Psyche und Physik müssen beim Menschen im Einklang sein, damit er sich wohl fühlt. Wenn der Patient physisch krank ist, kann ihm eine positiv eingestellte Psyche zur schnelleren Genesung verhelfen. Eine gestörte Psyche kann aber auch physische Leiden auslösen. Man darf es nicht unterschätzen.

Sie gingen einige Gänge entlang, ehe die beiden im Bereich der Anatomie ankamen. Katsu hielt Aniya freundlicherweise die Tür auf und sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Danke. Der starke Geruch von Desinfektionsmittel schlug ihr direkt entgegen. Besser das, als Verwesungsgerüche, aber soweit kam es hier nicht. Die Arzthelfer oder Auszubildenden, die hier hin und wieder ihren Dienst abarbeiten mussten, taten Aniya ein wenig Leid. Für sie war es damals ein wenig eigenartig, Stunden in der Anatomie abzusitzen. Und das fast nur in Gesellschaft von Leichen. Die Braunhaarige nutzte damals die Zeit, um mehr über den anatomischen Aufbau des Menschen zu lernen. Und dennoch. Sie bat den derzeit stationierten Helfer einen verfügbaren Leichnam für eine anatomische Untersuchung auszusuchen und wandte sich selbst derweil den weiteren Hygienemaßnahmen zu. Die Amell griff sich Mundschutz und Handschuhe und reichte Katsu ebenfalls welche. Hier. Legt die an. Im Leichenschauhaus ist es Pflicht, Mundschutz und Handschuhe anzulegen, wenn man sich mit den Verstorbenen befassen möchte. Sobald der Kaguya die Hygieneartikel entgegen nahm, würde sich Aniya dann auch direkt zu dem vorbereitetem Leichnam begeben. Sie sah sich den ehemaligen Patienten an. Ein Mann, Mitte 30 bis Anfang 40. Vielleicht auch jünger oder älter, das war schwierig zu sagen. Erschlaffte Muskeln, aber nicht derart ausgeprägt wie bei einem Shinobi. Also vermutlich ein Zivilist. Wenn es dir hilft, dann stell dir einfach vor, dass der hier kein lebendiger Mann war... sondern eine sehr realistische Puppe ist. Meinte die Medic trocken und merkte selbst, dass dies wohl kontraproduktiv wirken würde. Du bist ja clever, kannst du mir dann auch ein paar Kleinigkeiten zu dem Mann sagen? Alter, Beruf, vielleicht Todesart?


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