Noch am Waisenhaus:
Die Erzieherin hatte dem ehemaligen Schwertmeister gesagt, was sie sagen wollte. Sie hatte dem nichts weiter hinzuzufügen, auch wenn sie seinen Worten natürlich dennoch aufmerksam lauschte. Seine Worte machten sie jedoch auch neugierig. Hatte Saya etwa all die Jahre etwas vor ihnen geheim gehalten? Das konnte sie sich kaum vorstellen. Das Mädchen wirkte so naiv, so kindlich, als könnte sie niemanden auf dieser Welt anlügen, niemandem etwas vormachen. Doch vielleicht war gerade das, was sie sie alle glauben lassen wollte? Die Erzieherin wurde nur noch verwirrte durch diese Gedankengänge, weswegen sie es einfach bleiben ließ. Saya tauchte auch wenig später wieder auf. Sie verabschiedete sich noch, dann verließ die Grünhaarige zusammen mit ihrem Papa ihr ehemaliges zu hause. Vor der Tür versprach er den Kindern hier unterstüzung, ebenso fragte er sie, ob sie über die Geschichte nachgedacht hatte, welche er ihr zuvor erzählt hatte. Die kleine Genin überlegte kurz und erinnerte sich recht schnell an seine Worte, dann nickte sie. Ja, ich habe darüber nachgedacht. sprach sie leise, wirkte aber dennoch noch nachdenklich. Erst dachte ich, du würdest nun doch von Mama sprechen. Doch in der Geschichte heißt es, sie wurde getötet außerdem sprachst du von unserer Mutter und das ihr sie sehr liebtet, also war sie auch deine Mutter. Also kann sie nicht meine Mama sein. Also... muss diese Geschichte einen anderen Sinn haben. erneut machte das Mädchen eine Pause. Ich denke, die Geschichte bedeutet, dass selbst ein gutes, geliebtes Wesen vom Bösen gefangen werden kann. Das es vom Bösen in seinen Krallen gehalten werden kann. Doch... wenn man Gutes zu Bösem wandeln kann, kann man Böses auch zu Gutem wandeln. Dafür muss man das Böse nicht töten, verstehst du, Papa? Es gibt immer mehrere Wege. Es gibt nie nur einen Weg der auf den Tod hinaus führt. Den gibt es nur, wenn eine Person es unbedingt will. Wenn sie unbedingt sterben möchte. Und selbst dann kann und muss man noch versuchen sie davon abzubringen. Ich verstehe nicht, warum die Kinder nicht versucht haben, ihre Mutter zu retten. Warum mussten sie sie gleich töten? langsam sammelten sich Tränen in den Augen der Genin und sie musste schlucken, ehe sie ein wenig zu schlurchzen begang. Die Mutter hat ihre Kinder bestimmt genau so geliebt. Jede Mutter liebt ihr Kind auf die ein oder andere Weise. dann blickte sie zu Kratos hoch und hatte noch immer Tränchen in den Augen. Was ist mit den anderen Seraphim passiert? Und können wir sie wieder holen? fragte sie plötzlich. Wenig später wurde sie erneut von ihrem Papa hochgehoben. Er meinte zu ihr, sie solle sich festhalten, und das tat sie. Dann erklärte er, dass er tatsächlich tot war. Doch er erzählte ihr, dass ein netter Mann ihn wieder geholt hatte. Auch meinte er, dass sie ihn sicherlich unterstützen würde. Saya nickte. Japp! meinte sie erfreut. Und Papa? Bist du wegen mir wieder zurück auf diese Welt gekommen? fragte sie nach. Doch sie hatte noch eine Frage. Und wie bist du gestorben? fragte sie. Dann deutete sie in eine Richtung, in welche sie sich bewegen sollten. Da geht es lang! meinte sie. Dort ging es eigentlich nicht zum Mizukagen, doch wusste Kratos dies ja nicht.
Am Schrein
Sie verließen den Trubel auf den Straßen immer mehr. Der Regen hatte mittlerweile wieder aufgehört. Sicherlich würde Kratos mittlerweile gemerkt haben, dass die kleine Saya ihn nicht zum Mizukagen führte. Doch sie hatte einen Plan. Kurze Zeit später erreichten sie einen Platz, welcher Saya sehr vertraut war. Sie war öfters mal hier. Sie deutete auf eine Treppe. Dort müssen wir hoch. sprach sie. Um sie herum befanden sich ausgebrannte Ruinen. Doch auf dem Hügel selbst befand sich der Schrein, zu welchem die kleine Saya wollte. Sobald sie oben angekommen wären, würde das Mädchen ihrem Papa bemerkbar machen, dass sie runter wollte. Sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hätte, würde sie sich einfach auf den Po plumsen lassen und sich daran machen, ihre Schuhe auszuziehen. Schnell stand sie wieder auf ihren nackten Füßen. Ich will dir noch was zeigen. Das, was nur die Prüfer von der Geninprüfung gesehen haben. Und sie hatten sich sehr erschreckt. meinte sie und flüsterte beinahe. Ich bin oft mal hier, doch außer mir, ist sonst so gut wie niemand an diesem Ort anzutreffen. Gestern traf ich das erste Mal ein Mädchen hier, sie ist nun meine Freundin. Touko und ich haben zusammen den Baum geschmückt. sprach sie und lächelte. Dann schloss sie für einen Moment die Augen und konzentrierte sich, ehe sie eine Wand aus Organen, direkt vor ihnen, erschuf. Seltsame Flüssigkeiten, unteranderem Blut und Schleim klebten an diesen Organen und Fleischstücken. Man konnte sogar die einzelnen Organe teilweise erkennen. Und ja, es war ein abscheuliches Bild, welches einige in Sayas Alter wohl das Fürchten lehren würde. Doch nicht das Mädchen. Das ist es. sprach sie leise. Sie fürchtete sich nicht vor ihrer Kraft, sie verabscheute sie auch nicht. Doch war sie sich sicher, dass es etwas war, dass nicht jeder sehen sollte. Das ist eines der Jutsus die ich damit machen kann. Diese Wand kann mich teilweise schützen. Ich kann diese Organe jemandem auch um die Füße legen, sodass es ihm schwerer fällt sich zu bewegen. Außerdem kann ich das ganze auch noch härter machen. Außerdem kann ich das auch direkt im Körper eines anderen erschaffen. Doch habe ich das erst einmal machen müssen. sprach sie ruhig. Dann lächelte sie ihren Papa plötzlich an. Ich habe dich angeschummelt! Der Mizukage ist hier gar nicht! meinte sie und kicherte ein wenig.