Momoko fuhr gleich fort, das gefiel Taima, so sollte es ihm nicht langweilig werden. Er ballte seine Hand zu einer Faust, was die Wasserblase in sich zusammenfallen und zwischen den Fingern auf den erdigen Boden tropfen liess. Nun war er bereit für die nächste Lektion. Als Zeichen dafür nickte er der Sensei schweigend zu. -Was kommt jetzt?-
Er ging der Aufforderung der Schlangenfrau nach und reichte ihr seinen Arm. Er beobachtete, wie Chakra ihre andere Hand begann zu umhüllen, die sie ohne grosse Worte nach einem kurzen Moment auf seinen Arm legte.
Dann begann sie endlich zu erklären, was nun passieren sollte.
-Ein ganz anderes Jutsu?- Doch der Landstreicher musste sich auf ihre Stimme konzentrieren, um nachzukommen. "Ahh!" Denn es machte sich schnell ein Schmerz breit, angefangen von der von Momoko berührten stelle, bis es Taima nach paar Sekunden überall spürte, stärker und stärker werdend. Der Schmerz lähmte ihn soweit, dass er sich kaum dagegen wehren hätte können.
Als endlich die Hand von ihm weggenommen wurde, klang alles ab und Taima konnte nach einem Moment der Ruhe wieder richtig handeln. Er öffnete und schloss seine Hand mehrere Male hintereinander, bis er sich wieder richtig spürte.
Das Chakra, dass ihm nun fehlte, machte sich in ihm bemerkbar und er fühlte, wie er Energie durch dieses Jutsu verloren hatte. - Intressant...- Dank der Ausführung seiner Schlangensensei verstand er gut, wie diese Technik funktionierte, schliesslich kannte er ein ähnliches Jutsu, dass er verwenden konnte. Er versuchte sich das alles einzuprägen, während sein Testobjekt Ferris zu ihm stossen sollte, weil Momoko dies so anordnete.
Zuerst hatte der Nukenin noch Bedenken. Schliesslich wollte er sich hier im Untergrund doch Freunde machen. -Meinst du, das geht so klar mit Ferris?- -Wenn das Momoko so will?... Mach dir da mal keine Gedanken drum, Bruderherz...-
Nach Taimong's Worten, drehte sich Taima zu Ferris um. Er hatte einen schelmischen Blick, weil er doch ein wenig schadenfreudig war. Und im Endeffekt zeigte er seine Freude daran, dass ihn Momoko nun auch unterrichtete. "Erster Schritt also, Chakra..." Taima hielt seine Hand vor sich und konzentrierte sich, bis die mystische Energie aus diesen Poren ähnlichen Tenketsu strömte und seine Rechte umschloss. Das war kaum Problem für den ninjutsuerfahrenen Taima. Trotzdem wollte er Schritt für Schritt das Jutsu erlernen, da es in seinen Augen ziemlich gut zu ihm passen würde... Und extrem nützlich wäre. Daher war der nächste Schritt eine grössere Hürde, die es zu bewältigen galt. Seine Erfahrungen mit dem Sporen-Jutsu wollte er nicht mit dieser Technik vergleichen und versuchte sich auf was neues einzulassen. "Und nun, gewaltsam in das Chakranetz eindringen..." sagte er sich selbst. Nun legte er schnell seine Hand auf den Arm von Ferris. Durch das Fell hindurch war Taima in der Lage, das Chakranetz seines Gegenübers ganz leicht zu spüren. Doch die Fellschnauze zuckte nicht mal, als er Hand anlegte. Der Grünschopf liess sich davon nicht beirren und konzentrierte weiter sein Chakra. Er versuchte es, quasi in das Netzwerk seines potentiellen Kontrahenten hineinzudrücken und sein Chakra anzuzapfen.
Doch bisher hatte er noch keine Ahnung, wie er die anstellen sollte. Es würde nicht reichen, einfach so zu verharrend, damit hatte er gerechnet, wäre ja wohl zu schön gewesen.
-...ein Mosqito... ein kleiner Stich und dann gibts Essen...- Er versuchte, das Bild vor seinem inneren Auge in die Realität umzusetzen.
Und nach einigen Sekunden begann Ferris ihn direkt anzustarren und zeigte seine Zähne. Das Chakra Anzapfen, es wollte Taima nicht auf den ersten Versuch gelingen. Es regte sich nichts, weder bei Ferris, noch bei ihm.
"Hmm..." seufzte Taima vor sich hin. Der Grünschopf wollte es nochmal versuchen. Seine Hand zog er zurück. Er begann von vorne, zuerst galt es wieder, Chakra um die Hand zu bündeln. Ein Moment verging, für den er seine Augen schloss. Alles andere um ihn herum zählte nicht mehr. Wie vorher, liess er sein Chakra die rechte Hand umfassen. Er glaubte zu spüren, wie sie etwas wärmer wurde. Danach berührte er der Wolfsmischling. Wieder spürte er die Energie von Ferris. Doch diesmal ein wenig schwächer. Und, das sich sein Trainingspartner vorher irgendwo in der Höhle rumgewälzt haben muss, denn seine Haare fühlten sich etwas erdig an. -Hey, Konzentration!- bemängelte sein Bruder im Innern. Taima zuckte zusammen und dachte nicht mehr länger darüber nach. -... sein Chakrafluss... Ich muss mein Chakra umlenken, sonst kann ich‘s gleich vergessen... Moskito-Stil...-
Ferris hatte seinen Blick weg von Taima gerichtet. Doch als der Nukenin loslegte, drehte der Bruder von Momoko langsam seinen Kopf zu ihm und begann stärker zu atmen. Seine Zähne blitzten kurz auf. Taima vernahm das und öffnete seine Augen wieder, um das Gesicht von Ferris zu sehen. Die Berührung des Grünschopfes schien nicht angenehm zu sein, Taima spürte jedoch keine Veränderung an sich selbst was seine Energie anbelangt. -Wahrscheinlich hab ich den Dreh noch nicht raus... das ist noch zu schwach...- Er versuchte nun, mit mehr Chakra rundum seiner Rechten die Technik auszuführen und legte gleich los. Als er dann mehr Chakra kanalisieren wollte, verpuffte das vorhandene Chakra einfach und Ferris blickte ihn mit einem herabwertenden Blick an. Taima nahm die Hand weg und lockerte seinen Arm. "Ach denk du was du willst, ich schaff das schon alleine."
Mit einem Zwinkern fuhr er fort und wiederholte das Prozedere noch zwei Mal, doch schlug seine Technik immer am gleichen Punkt fehl. Doch damit konnte er sein bisheriges Vorgehen fürs erste ausgrenzen. "Also werd ich zu Beginn mehr Chakra benötigen." Dieser Anstoss brachte ihn weiter. Nachdem er eine dickere Schicht Chakra um seine Hand bildete, stellte er sich wieder ein Moskito vor, dass sich auf der Haut seines Gegenübers niederliess, um dessen Blut zu saugen. Danach packte er den Arm von Ferris entschlossen und etwas sicherer. Die Reaktion war unerwartet richtig überrascht, denn sein Trainingspartner zuckte zusammen und knurrte ihn an. Nun konnte auch Taima deutlicher spüren, das er den Chakrahaushalt seines Trainingspartners besser absaugte als vorhin. Es war, als würde er sein eigenes Chakra so umpolen, dass es Ferris Chakra in seinen Körper zog.
Doch er war nicht ganz zufrieden. Als ihn Momoko vor einigen Minuten berührte, war der Schmerz richtig lähmend. -Jetzt muss ich noch Die Feinheit reinbringen.- Er übte vor den Augen seiner Schöpferin weitere dreizehn Male. Diese Versuche dienten ihm ein wenig in die Routine zu kommen, denn er konnte nach den ersten Versuchen schon ohne seine Augen zu schliessen seine volle Konzentration in das Jutsu legen. Nach dem fünften Versuch kam es soweit, dass er den Bewegungsablauf nun flüssiger im Griff hatte, so probierte er nach dem sechsten Versuch, seine Hand während er zupackte mit Chakra zu umhüllen, mit Erfolg. Denn er fühlte immer mehr den Punkt, den er immer mehr stärken musste, um Ferris das Chakra effizienter abzusaugen und dabei zu lähmen.
Der 14. Versuch brachte ihm den Durchbruch. Denn Taima fühlte den richtigen Punkt, auf den er sich immer mehr versuchte zu konzentrieren. Er war voller Elan und ohne Rücksicht auf Ferris, der sich wirklich gut zurückhielt, auf die Aufgabe hin gegangen, das Jutsu zu meistern. Taima hatte etwas fester zugepackt, auch wenig mehr Chakra benutzt und hatte seine Energie komplett im Griff. Es wurde langsam leichter für ihn und er fühlte sich erfrischter. Er spürte, wie das Chakra des Wolfsmischlings sich von seinem Besitzer entfernte und in den Körper von Taima überging. Ferris begann ein wenig zu zittern und gab ein Knurren von sich, bis er schliesslich seinen Kopf nach unten richtete und ein schmerzverzerrter Heuler aus seiner Schnauze liess. Er konnte sich nicht mehr wehren. Taima genoss den Sog der Energie einen langen Moment danach. Es war ein anderes Gefühl als bei seinem Sporenjutsu. Dies war ein direkter Eingriff, genau wie eben Moskito's sich Nahrung besorgte.
Taima liess den etwas erschöpften Ferris endlich los. Er konnte das Gefühl nicht vergessen, welches er dabei hatte. „Komm, Ferris, noch ein Versuch solltest du durchhalten.“ meinte Taima frech und grinste Momoko dabei an. Diesmal ging er es wieder langsam an, später würde er sicher in die Routine kommen. Also ummantelte er seine Hand mit Chakra, das diesmal schnell aus den Tanketsu herausströmte und nach einigen Sekunden war der erste Schritt getan. Nun polte er sein Chakra wieder um, sodass er zu einem Chakraempfänger wurde, es fühlte sich ähnlich an, wie ein angenehmes Hungergefühl, auf das er sich konzentrieren konnte. Denn so war sein Energiefluss bereit, mehr aufzunehmen und so konnte auch eine Art Sog entstehen. Er blickte zu Ferris, der ihn noch böser anzustarren schien als vorhin und legte seine Handfläche auf dessen Arm und konzentrierte sich auf diesen speziellen Punkt, den er immer deutlicher zu spüren begann. Ferris schloss seine Augen und zuckte mehrere Male. Er konnte sich dagegen nicht mehr wehren, denn Taima nahm an, dass er den schwarzweissen Shinobi dafür hassen würde und sich irgendwann dafür erkenntlich zeigte. Doch das Jutsu war erfolgreich und es lähmte Ferris auf der Stelle. Dafür ging es dem Nukenin umso besser. Es fühlte sich so an, als ob er kaum Energie verbraucht hätte für das Training.
Er merkte sich den Punkt und gab ein letztes Mal seine Konzentration darauf.
Schliesslich liess der Fukuda Ferris los. Wahrscheinlich glücklich darüber, richtete sich der Bruder seiner Sensei wieder auf und knurrte den schwarzweissen Nukenin an. Taima liess sich davon nicht ablenken, sondern hatte sich zu Momoko umgedreht. Seine Hände faltete er hinter seinen Kopf. Doch nun würde er Momoko etwas sagen, was die beiden näherbringen sollten. "Wie nennen sich die beiden Jutsus überhaupt? Ich finde, du hast intressante Arbeitsmethoden für deine Arbeit... Sensei..." -Yey ich habs gesagt.- Innerlich war war er ziemlich aufgeregt darüber, wie sie das "Sensei" aufnehmen würde und was Momoko als nächstes vor hätte.
Doch plötzlich sprang der erschöpfte Ferris zu Taima und überrumpelte ihn. Er kleffte Taima an, der vollkommen überrascht war von der ganzen Situation und ihn versuchte von sich wegzudrücken. Taima tat es ihm gleich und zeigte seine Zähne, in der Hoffnung, dass er doch ein wenig Angst einjagen konnte. Doch wahrscheinlich konnte hier nur seine Meisterin helfen, er hoffte zumindest, dass sie eingreifen würde.