Beitragvon Sabaku Shin » Di 29. Nov 2011, 14:08
cf: Felsebene über den Köpfen der Hokage
Die Chefin der Medicabteilung begleitete Shin anscheinend nicht persönlich, sie schickte einen ihren Doppelgänger mit auf das Treffen. Ein guter Anfang, so konnte man sich wenigstens sicher sein, dass sie auch ihren Posten als Befehlshabende ernst nahm und sich auch keine Zeit davon nehmen lassen würde. Shin selbst hatte ja erst mal etwas Zeit übrig, er musste sich sowieso um das nächste Konzept kümmern, die ersten Berichte seiner Anbu abwarten und dann noch den Aufbau der Stadt ein wenig manipulieren. Ganz schön viel für einen so relativ langweilig angebrochenen Tag. Shin kam dann einige Zeit später als sein Captain in dem alten Hauptquartier der Anbu an. Es war völlig zerstört worden, selbst die Wände schienen aus den Fugen geraten zu sein und verteilten sich nun quer über dem Boden. Die Tarnung war wohl auch völlig aufgeflogen, das Quartier war also von keinerlei Nutzen mehr... außer eventuell zur Ausschlachtung. Alles was man noch irgendwie gebrauchen konnte, würde sicher wiederverwendet werden. Alles Andere wäre auch Verschwendung in höchstem Maße gewesen, immerhin gab es ja jetzt so gut wie nichts mehr. Shin blickte sich kurz um, fand aber außer Zerstörung nicht viel. “Das nächste Hauptquartier sollte definitiv mehr Sicherheitsmaßnahmen abkriegen... ist ja peinlich, wenn das hier drin noch schlimmer aussieht als in manchem Stadtteil. Und weniger Schmuck, stattdessen mehr defensives Material. Wir sollten das Hauptquartier am besten als eine Art letzten Zufluchtsort gestalten, der auf jeden Fall noch einer Verteidigung dienlich ist... hmm... das kommt mit ins Konzept.“
Direkt in der Eingangshalle angekommen, wartete auch schon Okami. Glücklicherweise befanden sich knapp vor ihm einige Trümmer, auf die man sich im Zweifel setzen konnte, Shin hatte wirklich keine Lust jetzt noch großartig Steine hin und her zu bewegen. Er setzte sich einfach mal leicht schräg gegenüber seines Captains hin, ließ der Frau also auch noch einen Platz frei. So allein holte er einmal tief Luft. Er wollte etwas genauer über seine Mitmenschen Bescheid wissen. Die kleine Frau war also ziemlich stark auf Raiton geprägt, der Captain auf keines der Elemente. Soweit erst einmal keine große Überraschung. Die speziellen Geruchsnoten der Beiden trafen zumindest oberflächlich ganz gut auf ihr Erscheinungsbild zu. Die Frau roch „klein“, unscheinbar. Kein markanter Duft, keine bestechende Eigenschaft, fast etwas kindlich, unberührt fast. Aber was sagte diese spezielle Geruchsnote schon großartig über eine Person aus? Vielleicht alles, vielleicht aber auch nichts... selbst Shin wusste das nicht so genau, wenigstens die Elemente konnte er relativ effektiv unterscheiden. Bei seinem Captain hingegen war es etwas anders. Sein Geruch war quasi nicht vorhanden. Es war, als wäre er nicht da, sogar noch weniger markant, als die Frau. Er gab sich also nicht nur optisch so mysteriös.
Doch dann begann er zu sprechen, nur kurz nachdem Shin und die Frau sich gesetzt hatten. er erklärte zuerst einmal sein Konzept, das er mit den Anbu verfolgen wolle. Er wolle sie mehr in Sektoren unterteilen. Sicherheit, Medizin, Intelligenz und eine Einsatztruppe. Shin war verwundert, dass in Konoha noch keine genaueren Unterteilungen gemacht wurden, er war es gewöhnt gewesen gleich mehreren Abteilungen unterstellt zu sein, da man ihn schwerlich in nur eine Rolle pressen konnte. Die Leiter der einzelnen Sektionen sollten relativ eigenständig handeln, sich natürlich genauer mit dem Captain absprechen, auch in regelmäßigen Abständen, aber sie sollten doch einen gewissen Teil eigenverantwortlich handeln. Generell solle die Runde der Sektionsleiter relativ offen untereinander sein, bis auf die Spezialeinheit. Hinter seiner Maske verzog Shin leicht den Mund, das gefiel ihm ja mal überhaupt nicht. Warum? Ganz einfach, er kann sich ja schlecht um die Verteidigung kümmern, wenn er nicht weiss, von wo eventuelle Racheschläge aus entgegenkommen könnten. Aber darüber konnte er vielleicht später nochmal mit seinem Captain sprechen, er wollte ja keine genauen Details, nur eine grobe Richtung, in die er eventuell ein Auge offen halten sollte. Er sprach auch an, dass die Beiden, also Shin und die Frau, sich ihrer Verantwortung bewusst seien... Shin nickte einfach nur kurz. Das war irgendwie selbstverständlich für ihn gewesen, aber eventuell war ja die Frau noch nicht ganz so alt. Er konnte es schlecht einschätzen, wenn sie schon so klein war, dann würden andere Schätzungskriterien vermutlich genauso falsch liegen.
Der Captain lehnte sich leicht zurück, es sah fast so aus, als wolle er sich irgendwie entspannen, als würde ihn das stressen. Vielleicht war daran auch einfach nur die nun folgende Handlung Schuld. Er nahm seine Maske ab. Offenbar kannte niemand sein Gesicht und vermutlich kam es ihm auch ganz praktisch vor, das so zu lassen. Jedenfalls offenbarte er sich so seinen neuen Untergebenen. Er meinte dann, dass sie nun die einzigen wären, die überhaupt seine Identität kennen würden, als eine Art Vertrauensbeweis. Wofür? Einerseits lehnte er es ab, dass die Anbu direkt beim Aufbau halfen, wollte aber eine Vertrauensbasis schaffen, um darauf seine Arbeit aufzubauen...ein komisches Konzept. Er atmete tief ein, offenbar machte ihn sowas nervös. Warum nur musste er das Shin sagen? Warum auch der Frau? Er musste doch wissen, wie furchtbar solches Wissen einzusetzen wäre! Manipulierende Gegner würden ihn damit ziemlich schwer treffen können. Er erzählte seine „tragische Geschichte“, wie er seinen Bruder tötete, seinen eigenen Tod inszenieren ließ und dann quasi Voll-Anbu wurde. Er erwartete allerdings auch von der Frau und Shin dasselbe. Der Sabaku würde das sicherlich nicht tun, lieber würde er in seiner öffentlichen Identität durch die Gegend laufen, einen transparenten Anbu darstellen, den man gerne auch sehen durfte. Aber soweit würde er es nicht willentlich kommen lassen, soviel war klar. Und solange es nicht zu so einer Entscheidung kommen würde, musste das sein Chef ja auch nicht wissen.
Er fragte dann auch nach Shins Geschichte, er hatte über ihn ja auch keinerlei Akten gesammelt, niemand hatte das mehr. Es gab eigentlich niemanden, der wirklich viel über Shin wissen konnte. “Naja... so viel gibt es da nicht zu erzählen.“ Shin griff vorsichtig nach seiner Maske und nahm sie ab, fuhr sich dann nochmal kurz durch die Haare, um sie halbwegs in irgendeine Form zu bekommen. “Sabaku Shin mein Name... wie ihr richtig bemerkt habt, bin ich ein Sabaku... stamme also ehemals aus Sunagakure. Naja... wo fang ich da an, es gibt keine wirklich nennenswerten Sachen, mit 16 begann meine Ausbildung, seitdem hab ich nicht viel Anderes gemacht. Vor einigen Monaten dann bekam ich einen Auftrag, der mich relativ lange und weit von Suna entfernt hielt. Dabei wurde mir dann auch von Konoha ein Reisendenstatus verliehen, politisches Hin und Her eben. Jaa... der hielt mich ein paar Monate beschäftigt, lange genug, um nach Hause zu kommen und kein Zuhause mehr vorzufinden. Wenn ihr zufällig noch irgendwelche Sunagakure betreffenden Informationen hättet, wäre ich ziemlich froh mir die mal ansehen zu dürfen, nur so anbei. Das ist dann eigentlich auch schon das bisherige Ende meiner Geschichte, ich kam hier her, wollte gerade zu eurem Hokage und mich mal vorstellen, als die Hölle losbrach. Weiter wisst ihr ja dann selber. Es gibt jetzt also niemanden, bis auf euch zwei und eventuell die Kazekagin –sollte sie überlebt haben- die meine Identität „kennen“, wenn man das als kennen bezeichnen möchte.“ Er grinste einfach mal in die Runde, es machte ihm nichts aus über sowas zu reden. Er offenbarte damit nicht sofort eine Schwäche, er konnte sich ganz gut gegen Manipulationen wehren, genügend zumindest. Er schaute dann noch kurz zu dem Bunshin der Frau. “Und dürfen wir auch was über dein Original erfahren? Immerhin kenne ich die Akten nicht... und wie war das? Keine Geheimnisse unter den Sektionsleitern? Irgendwie doch komisch so unter den Anbu.“ Beim letzten Satz lächelte er wieder breit, vielleicht lockerte das die Stimmung etwas auf, vielleicht auch nicht, ihm war es egal. Er hatte gerade keine Lust mehr auf ständige Heimlichtuerei, da konnte er auch mal Lächeln, vor allem jetzt, weil man es sehen konnte. Aber kurz darauf gähnte er auch einmal hinter vorgehaltener Hand, nicht weil es langweilig war, sondern weil er langsam müde wurde. Irgendwie traf ihn langsam der Schlafmangel doch wieder. Mit einem kurzen “ ‘tschuldigung.“ erledigte er das aber auch wieder, weiter darauf eingehen würde er sicherlich nicht.