Itsuko hatte nicht damit gerechnet, dass Yuichiro ein Haustier hatte. Hatte er auch nicht, zumindest, wenn man seinen Worten glauben konnte.
Jaja, brauchst gar nich' so zu machen. Sein Futter hat er sich vermutlich auch selbst mitgebracht? scherzte sie und sie glaubte eher, dass Yuichiro vielleicht seine sanfte Seite verstecken wollte und ihm wohl doch nicht alles so egal war, wie er behauptete.
Pass auf, dass er mich nich' am Ende besser findet, als dich, Pisser! beleidigte Itsuko den Jungen zurück und flüsterte Benjiro dann etwas ins Ohr. Yuichiro brauchte nicht lange, ehe er frisch angezogen war. Natürlich merkte sie dabei an, dass er genau so aussah wie zuvor und er brachte ein, zugegebenermaßen, gutes Argument.
Vorher wolltest du zumindest noch, dass wir Reizwäsche tragen! warf sie als Argument ein und verschränkte die Arme vor der Brust. Aber unrecht hatte er nicht, sie war nicht gerade unauffällig.
Und für meine Haare kann ich ja mal voll nix! Ich beschwer' mich ja auch nich' über deine riesigen, grünen Augen, oder? warf sie beleidigt ein. Natürlich könnte sie sich ihre wilde Mähne schneiden. Aber warum? Nur wegen ihm? So weit kam es noch! Gerade WEIL ihm ihre Haare augenscheinlich auf den Keks gingen würde sie den Teufel tun und diese versuchen zu bändigen. Yuichiro verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust und kam auf Maiko zurück und sprach dabei seine Gedanken aus. Die beiden Genin standen sich also einige Meter entfernt gegenüber, sahen sich nachdenklich an, hatten beide die Arme verschränkt. Selbst ein Blinder hätte wohl die negative Spannung zwischen den beiden gemerkt, die einzig und allein aus Eigennutz den jeweils anderen unterstützte.
Keine Ahnung, wie Anbu Protokolle ausseh'n, aber vielleicht is' genau das ja auch Tarnung? Aber is' mir auch eigentlich egal. Wenn wir niemanden von denen mit involvieren müssen, wär's mir eigentlich noch lieber. meinte Itsuko und dabei dachte sie natürlich auch an ihren Vater. Sie wollte ungern, dass ihr Vorhaben an seine Ohren heran getragen wurde. Bisher wurde sie nie von ihren Eltern geschlagen. Doch sie wusste nicht, ob ihr Vater nicht gerade bei solch einem krassen Vorhaben, dann doch andere Seiten aufziehen würde. Er war eigentlich recht streng. Itsuko fürchtete ihre Eltern nicht, aber... sie wollte sie auch nicht so sehr enttäuschen. Bei kleineren Späßen sagten sie in der Regel nichts, sie kannten ihre Tochter ja mittlerweile gut genug.
Plötzlich bemerkte Yuichiro jedoch etwas anderes und aktivierte eine Sprechanlage am Eingang, bei welcher eine Signalleuchte leuchtete. Itsuko war dies zuvor nicht aufgefallen. Wieso auch? Sie war schließlich das erste Mal hier. Sie hörte die Stimme Takeos, die eine Nachricht an alle Jonin und Anbu absetzte. Also definitiv eine Nachricht, die nicht für ihre Ohren bestimmt war. Allein das machte es schon aufregend. Itsuko rieb sich die Hände und grinste, während Yuichiro in dieser Situation einen Vorteil für sie sah. Die Gedanken des Rotschopfes waren kurz bei ihren Eltern, die ebenfalls nun im Auftrag des Tsuchikagen handeln mussten, schließlich war ihr Vater Anbu und ihre Mutter Jonin, aber Itsuko dachte nicht wirklich daran, dass ihnen etwas passieren könnte.
Alles klar, dann verzichten wir auf die Verrückte. Aber wo wär' so ein falscher Ort? Ich hab' noch nie von entführten Genin gehört für solche Sachen... . warf Itsuko ein. Woher sollte sie davon auch einen Plan haben? Sie hatte zwar oft Mist gebaut, aber so tief steckte sie noch nie in der Materie. Aber der Gedanke, entführt zu werden, bereitete ihr Unbehagen. Gleichzeitig war es jedoch auch eine Erfahrung, die ihr niemand nehmen könnte. Etwas, was man doch bestimmt mal erlebt haben musste, oder? Verkauft zu werden wäre natürlich auch eine Erfahrung gewesen... wenn sie Pech hätten, würden sie unter Umständen jedoch beides erleben, wenn Itsuko die Unterwelt richtig einschätzte. Pech für die gesamte Situation, Glück für sie, dass sie dann noch mehr Erfahrungen gesammelt hätte.
Der Blick des Jungen verfinsterte sich als er Itsuko ihre Optionen erklärte, er brach mitten im Satz ab.
Selbst wenn uns mal wieder irgendjemand retten sollte? Aber wer sollt' das tun? Tia is' doch die Mutter von diesem Takashi, der so toll is', der Weltwächter oder sowas. Als ob der gegen seine Mutter geh'n würd'. Aber warum geht die überhaupt auf Ishgard? Und muss das dann überhaupt bedeuten, dass sie auch hier her kommt? Das sind doch irgendwie echt lausige Vermutungen und Informationen, oder? warf Itsuko ein. Sie wusste von dem ganzen Konflikt und der Wandlung von Takashi nichts. Woher auch? Als einfache Genin, die nur in ihrem Dörfchen saß bekam man von solchen Dingen nicht wirklich viel mit. Genauer gesagt gar nichts. Itsuko klatschte einmal in die Hände. Doch auch davon ließ sich Benjiro wohl nicht aus der Ruhe bringen.
Dann lass uns unser Glück versuchen! meinte sie und gemeinsam würden sie dann wohl aufbrechen. Sie vertraute darauf, dass Yuichiro schon wusste, wo ein solch "gefährlicher" Ort war. Sobald sie ein wenig alleine waren, kam Itsuko jedoch noch ein anderer Gedanke.
Sag mal... hattest du nich' gesagt, dass deine Bude abgehört wird? fragte sie offen heraus, denn wenn dem so war, hätte man nun Zugriff auf ihre Gespräche.
TBC:
Unterstadt