Beitragvon Inohana Akuto » Do 7. Feb 2019, 22:29
Schwere Dunkelheit hatten Hana heimgesucht, sie von ihren schmerzenden Gliedern erlöst, die sich nach Erholung sehnten. Die eintönige Bewegung auf Gunjis Schulter hatte es ihr nur noch leichter gemacht der Verlockung nachzugeben und in ihre Traumwelt zu folgen. Doch anders als sonst so oft erwarteten sie nur wenige farbenfrohe Bildern – oder zumindest erinnerte Hana sich nur an äußerst wenige. Wie eine Tote schlief Hana auf dem Bett ohne sich wirklich zu bewegen, was wohl nur ein Zeugnis davon war, dass ihr Körper ausgelaugt worden war. Als die aufgehende Sonne jedoch begann durch die Wolkendecke zu schieben und Hana an der Nase kitzelte, begann das Mädchen sich zu regen. Auch in ihrer Heimat, ihrem Zimmer in Otogakure, hatte sie sich stets von der Sonne wecken lassen und die hier fehlenden vorgezogenen Vorhänge bewirkten ihr übrigens. Ein leises Stöhnen entkam Hana als sie ihre Glieder bewegte und erneut spürte, wie sehr sie diese überansprucht hatte. Es fühlte sich a als könne sie jede einzelne Muskelfaser spüren und schlimmer noch, als hätte sie selbst in den unmöglichsten Muskeln mindestens einen Muskelkater. Mit noch schweren Augenliedern richtete sich Hana auf und versuchte sich zunächst erst einmal zu orientieren. Immer klarer wurde in ihrem Kopf der Gedanke „Wo bin ich hier gelandet?“ Als ihre Seelenspiegel jedoch eine auf dem Stuhl hockende Gestalt mit Kapuze erblickten, die sie nach einer Weile des schlaftrunkenen Starrens als Gunji identifizieren konnte, merkte sie, wie eine innere Panik, die sich aufgebaut hatte, verflog. Wo auch immer sie war, sie hatte Gunji bei sich und ihm vertraute sie mittlerweile. Ihre Augen richteten sich nun auf dem Bett, auf dem sie gelegen hatte. Natürlich hatte er es nicht für nötig gehalten sie zuzudecken. Deswegen war es wohl so kalt nachts gewesen. Oder sie aus ihrer Kleidung zu befreien, doch bei diesem Gedanken musste Hana leicht schmunzeln. Auch wenn Gunji auf den ersten Blick nicht so wirkte, schien er doch sehr anständig zu sein. Nicht viele hätten diese Situation nicht ausgenutzt. Dass sie ihre Sachen noch trug und er nicht im Bett sondern auf dem unbequemen Stuhl schlief, sprach wohl für ihn. Doch sicher war Hana sich bei dieser „Analyse“ nicht.
Unsicher was sie nun tun wollte, setzte sie sich in der Mitte des Bettes auf, zog die Beine an ihren Leib, umschlang sie mit ihren Armen und ruhte den Kopf auf die Knie. Ja was sollte sie tun. Sie war hier in Iwagakure – zumindest, wenn Gunji sie über Nacht nicht noch woanders hingeschleppt hatte. In einem ihr fremden Gebäude. Vielleicht ein Gasthaus? Die Einrichtung gefiel ihr nicht wirklich, doch das Bett war im Gegensatz zu dieser recht bequem gewesen. Und groß. Ihre Gedanken kehrten zu Gunji zurück, der sie hierher begleitet hatte, obwohl sie doch Yuu doch eigentlich erst hatte wieder sehen wollen, wenn sie ihm etwas bieten könnte. Ihr Ausdauertraining war wohl der Anfang. Mit ihren noch schweren Gliedern erhob Hana sich recht wackelig vom Bett und hatte im ersten Moment Mühe ihr Gleichgewicht zu halten, denn sie war bemüht sich so zu stellen, dass sie ihre Muskeln am wenigsten belastete. Doch da ihr alles wehtat, war dies wirklich problematisch. Gunji hatte sie gestern – sie fühlte sich als hätte sie tage geschlafen, es wäre somit auch gut möglich, dass mehr Zeit verstrichen war – hierher gebracht und bevorzugt auf einen Stuhl zu schlafen. Sie versuchte sich daran zu erinnern und Hana kamen seine Worte in den Sinn. „Für dich reicht es noch.“ Er war auch müde gewesen. Oder nicht? Die Blonde legte den Kopf leicht schief, unentschlossen was sie tun sollte. „Willst du mich dafür aushungern?“ kam es wieder in den Sinn als sie den Gedanken gefasst hatte ihn einfach ins Bett rüber zu tragen, damit er dort weiter schlafen konnte. Nein, sie würde eher noch bei dem Versuch auf dem Boden landen und selbst wenn nicht würde Gunji dadurch sicher wach werden. Aber konnte sie ihn wirklich so schlafen lassen? Erneut beobachtete sie ihren Reisegefährten, wie er dort an der Wand lehnte. Er würde doch sicher schmerzende Glieder davon bekommen. Wie konnte man überhaupt so einen guten Schlaf haben, dass man derart verrenkt Schlafen konnte? Nun gut Hana hatte gut reden, sie war gestern wie ein Mehlsack hängend auf seinen Schultern eingeschlafen. Die Lippen zusammenpressend, musste endlich ein Entschluss her, sodass sie eins der beiden Kissen in die Hand nahm. Sie rollte es zusammen um es Gunji, denn sie so wenig wie möglich berühren wollte, unter den Rücken als Polsterung zu schieben, wenn sie schon keine richtige Möglichkeit sah, ihm ein Kopfkissen geben zu können. Schließlich zog sie an der großen Decke – die wirklich schwer war mit Muskelkater – und legte sie ihm über. Bis auf ein Kissen war das Bett nun leer und Hana wollte sich zum Fenster begeben. Vielleicht könnte ihr der Blick nach draußen verraten, was sie nun tun musste? Oder ihr zumindest helfen klarer zu denken?
Doch noch während sie überlegte, riss ein gedämpftes Klopfen sie aus ihren Gedanken und Hana drehte ihren Kopf um. Sie fühlte sich keineswegs vorzeigbar, eher dreckig und staubig, gar verschwitzt. Dass sie so in diesem Bett geschlafen hatte, irgendwie war es ihr nun unangenehm. „Hana es hat geklopft. Beweg dich.“ Ermahnte sich die Yamanaka in Gedanken selber und schritt möglichst leise an Gunji vorbei zur Tür. Sie öffnend, stand eine junge Frau – wohl ein Dienstmädchen – vor ihr. „Ich bringe das Frühstück, mein Fräulein.“ Verwirrt blickte Hana auf ein reichlich gedecktes Tablett und erst jetzt merkte sie, wie ihre Kehle sich nach Wasser verlangte und wie sehr ihr Magen sich nach Essen verzehrte. Doch sie riss ihren Blick los und sah das Mädchen an. „Ich… wo bin ich hier…?“ brachte Hana schwach heraus. „Keine Sorge, Akuto-san. Ihr seid in sicheren Gefilden. Das hier ist die Taverne zur trunkenen Katze in Iwagakure.“ Es verwirrte sie nur noch u so mehr, dass man scheinbar wusste war sie war, doch sie ließ das Mädchen gewähren, Essen ins Zimmer zu bringen. Zu müde und kraftlos fühlte sie sich noch immer. Immer noch an der Tür stehend, sprach Hana noch einmal das Mädchen an, welches das Zimmer leise und schnell wieder verlassen wollte. „Ich habe auch eurem Begleiter etwas mitgebracht. Ich hoffe, dass es euch mundet, Akuto-san. Wenn etwas nicht zu eurer Zufriedenheit ist, sagt Bescheid. Wir werden euch sofort etwas anderes bringen.“ „Ich..“ Hana stockte, das Mädchen wirkte so komisch auf sie. Was war es? Hana konnte es nicht zu ordnen, sie hatte etwas an sich, so als würde sie… „Nein… ich meine... Danke.“ Sprach Hana und es schien als würde die Frau sich verändern und ein wenig größer wirken. „Ich würde mich gerne waschen… Gibt es hier eine Möglichkeit?“ fragte sie und die Frau schien kurz zu überlegen, lächelte dann aber nickend. „Wir haben einen kleinen Raum mit einer Zuberwanne. Ich lasse euch frisches, heißes Wasser in sie einfüllen. Wäre euch das genehm? Ihr seht sehr erschöpt aus. Ein heißes Bad belebt die müden Geister und Knochen.“ „Ich danke euch vielmals“ brachte Hana als standardisierten Höflichkeitsfloskelsatz heraus, zwang sich zu einem Lächeln ehe sie sich verabschiedete. Die Frau würde ihr Bescheid geben, wenn alles so weit war.
Die Tür hinter sich schließend, blickte sie zu Gunji erneut und dann auf das Tablett, welches auf der Kommode abgestellt worden war. Es wirkte so unglaublich fehlplatziert, als hätte man das beste Silbertablett genommen, was sie aufbringen konnten und im Vergleich zu der Holzoptik wirkte es eben wirklich fehlplatziert. Doch das leckere Essen auf ihm interessierte die Chunin vielmehr, vor allem die Getränke und so füllte sie sich als erstes etwas in ein Glas und trank es. Dabei begann sie den Fehler sofort alles herunter zu schütten und bekam dadurch nur noch mehr Durst. Beim zweiten Glas versuchte sie sich mehr zu Zügeln. Oh tat das gut. Sie nahm eine Schale mit Reis und Stäbchen, ehe sie sich wieder auf die Bettkante, jedoch mit Blick zum Fenster setzte und aß. Dabei überlegte Hana, ob sie Gunji wohl eine Nachricht hinterlassen würde, wenn sie baden gehen würde. Sie wollte nicht derart unhöflich sein, sich einfach so aus dem Staub zu machen, weshalb sie aus ihrer Tasche, Tinte, Pinsel und Papier hervor holte um somit damit zu beginnen eine kleine Nachricht zu verfassen.
out: Höchsten relevant für Gunji