Felicita schmunzelte amüsiert bei ihrem zwinkern und den dazu gehörigen Worten, ehe sich die Teiko auch das Lob Aryas wegen den Kindern quasi abholte. Schwach lächelte sie dann aber etwas. Ich habe nicht viel Vertrauen in andere. Das täuscht. Mein Vertrauen ist in wenige Personen gesetzt. Aber ich habe vorallem Vertrauen in mich selbst, dass ich es nicht mehr zulassen werde, dass man mich übergeht. Ich bin stark genug geworden, um dies zu verhindern zu wissen und ich weiß, was mir wichtig ist und was ich bewahren will. sagte sie, ohne jedoch zu sehr ins Detail zu gehen. Grinsend stimmte Arya dem gemeinsamen Training dann aber auch zu. Felicita lachte etwas. Da bin ich gespannt, ob dir das mit den blauen Flecken gelingt. sagte sie und gleichzeitig fürchtete sie jedoch, dass sie sich wohl etwas zurück nehmen müsste im Kampf. Schließlich trug sie den Kyuubi und den Nibi in sich. Zwei Bijuu, in einer Person vereint. Und auch sonst war sie wohl alles andere als schwach. Ihr letzter kleineres Training war gegen Takashi, welches jedoch nicht als Kampf zu bezeichnen gewesen war. Davor war es gegen Zhongli, doch auch hier hatte sie sich zurück genommen, da sie den Schüler natürlich nicht verletzen wollte. Und ihr letzter Trainingskampf noch in der alten Welt, war gegen Shinji. Er hatte damals seinen Arm wegen ihr verloren. Sie wusste, dass er wieder zurück gekehrt war. Doch sie hatte keinen Kontakt mehr mit ihm seither gehabt. Dabei hatten sie sich eigentlich gut verstanden, bevor sie ihn in Winrys Obhut gelassen hatte. Vielleicht sollte sie einfach mal einen Schritt auf ihn zu machen und den Kontakt suchen? Fragen, wie es ihm ergangen war? Aber... vielleicht war es auch besser so. Es hatte ihn auch nicht interessiert, was mit ihr gewesen war. Als Takashi fort war, von dem er wusste, wie viel er ihr bedeutete. Ebenso hatte er es nicht für nötig gehalten, ihr zu sagen, dass er nicht mehr tot war. Ihr zu zeigen, wie sein Arm verheilt war... ob er damit klar kam... . Nein, vielleicht wollte er auch gar keinen Kontakt mit ihr. Er sagte zwar damals, er wäre nicht sauer auf sie. Aber herrje... wer wäre nicht sauer auf eine Person, wenn man wegen ihr den Arm verlor?! Vermutlich mied er deswegen den Kontakt. Felicita wischte den Gedanken fort. Sie wollte sich nun nicht auf Shinji konzentrieren. Sondern lieber auf die Gesellschaft, die direkt vor ihr saß.
Die zwei fingen an, ein wenig über Jungs zu reden. Irgendwie ein so klischeehaftes Thema, und trotzdem interessierte Felicita sich dafür, besonders nachdem Arya meinte, sie wäre noch nie verliebt gewesen. Die Schwarzhaarige schien zu überlegen, fand dann aber doch eine sehr umfangreiche Erklärung und Felicita konnte es nachvollziehen. Sie unterbrach Arya nicht bei ihren Worten und lächelte stattdessen nur. Sie konnte es total verstehen. Schlussendlich zwinkerte Arya ihr zu und erneut musste Felicita etwas lachen. Ja, das kann ich verstehen. Quasi einen Partner, der an der eigenen Seite steht. Kein Beschützer oder Wächter. Sondern eben einen richtigen Partner. Auf den man sich verlassen kann und der einen so nimmt, wie man ist. versuchte Felicita Aryas Erklärung zusammen zu fassen. Doch natürlich warf die Lykantrophin die Frage zurück. Felicita schmunzelte. Nein, es war kein Knall. Wir wurden damals in ein Team gesteckt. Mein Vater sollte auf ihn aufpassen, da er neu im Dorf war und der Sohn von Tia und Minato war. Damals war Senjougahara noch nicht die Dorfführung gewesen. Wir waren also zusammen in einem Team und er wohnte bei uns. Er hatte komische Eigenarten und wusste wenig von gesellschaftlichen Normen. Er musste viel lernen und wir haben zusammen trainiert. Er und ich haben schon immer gerne trainiert. Wir haben während unserer gemeinsamen Zeit Teamkameradinnen verloren. Kana und Asuna waren ihre Namen. Doch auch unsere Sensei Soley haben wir verloren... letztlich hatten wir am Ende immer nur noch uns. Wir haben viel gemeinsam erlebt. Viele Missionen zusammen gehabt. Er war viel stärker als ich und ja, für mich wurde er sowas wie ein Held. Mein Beschützer. Ich habe mich bei ihm schnell einfach sicher gefühlt. Ich denke, unsere gemeinsamen Zeiten, dass er immer für mich da war und das wir gemeinsam gewachsen sind, hat dafür gesorgt, dass ich mich in ihn verliebt habe. Sein ehrlicher Charakter, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Aber ich denke, ich habe allgemein eher eine Vorliebe für reife Männer. Auf die ich mich verlassen kann. Sie musste dann doch etwas über sich selbst lachen. Doch, ich glaube ich habe schon ganz gerne einen Beschützer. sagte sie und musste nur noch ein bisschen mehr lachen, über die Ironie, dass es das Gegenteil zu dem war, was sich Arya wünschte. Natürlich wusste Felicita, dass sie keinen Beschützer brauchte. Aber sie fühlte sich gerne sicher, geborgen, beschützt und ließ sich auch gerne einmal führen von jemandem, der mehr Erfahrung hatte als sie selbst. Aber im Großen und Ganzen musste natürlich das Gesamtpaket passen. Während sie aber über diese Sachen sprach, was sie allgemein attraktiv fand, musste sie unweigerlich auch wieder an Yuu denken. Dieser Mann hatte nach wie vor einen Platz in ihrem Herzen, den sie ihm am liebsten wegnehmen würde, um noch mehr Platz für Takashi zu schaffen. Aber sie konnte ihn nicht darauf verbannen. Trotz allem, was er ihr einst angetan hatte... so hatte auch Takashi ihr Schmerz und Kummer bereitet. Und als sie an ihrem niedrigsten Stand gewesen war und nichts mehr hatte, war es Yuu gewesen, der ihr die helfende Hand gereicht hatte. Seine Erfahrung, seine ruhige und sichere Art und sein gutes, gepflegtes Aussehen. Bei dem Gedanken an ihn glaubte Felicita prompt, den Geruch seines Aftershaves in der Nase zu haben. Was natürlich nur Einbildung war. Sie versuchte den Gedanken fortzuwischen.
Letztlich machten sich die beiden jungen Frauen dann auf den Weg in Richtung des Cafés. Es war schön, mal wieder jemanden zu haben, mit dem sie so offen reden konnte. Felicita hatte schon ewig keine Freundin mehr gehabt. Und somit waren solche Gespräche wie jetzt natürlich immer eine Seltenheit gewesen. Kurz bevor sie das Café erreichten murmelte Arya plötzlich einen Dank, der Felicita leicht überrascht sie ansehen ließ, dann lächelte sie jedoch sanft. Klar, warum auch nicht? Du hast mir bisher doch nichts Gegenteiliges gezeigt. Und ich bin auch nur Felicita. sagte sie. Ja, sie war nicht die Freundin oder Ex-Freundin von Takashi (naja, doch schon, aber das sollte nicht ihre einzige Rolle sein), eine Magisterin, oder Minatos Erbe... letztlich war sie auch immer noch Felicita und es war schön, als solche gesehen zu werden. Zumindest hatte sie das Gefühl, dass Arya sie als solche sah. Im Café selbst roch es köstlich und nun bekam die Teiko doch Lust auf etwas Süßes, als ihr der warm-süße Geruch in die Nase stieg und ihr so nahezu das Wasser im Mund zusammen lief. Oh ja, gerne. sagte sie zum vorgeschlagenen Fensterplatz. Ich hätte gerne einen Kakao. Und ist es noch zu früh für Kuchen? Wenn nicht, nehme ich gerne ein Stück Erdbeerkuchen. sagte sie. Sie liebte Süßes. Aber war es zu früh? Konnte es jemals zu früh für Kuchen sein? Während Arya sich zur Theke begab, setzte sich Felicita an den Fensterplatz und checkte nochmal ihr mobiles Terminal, welches zwischendurch ein Signal gegeben hatte. Es war erneut eine Nachricht von Denji. Beim lesen runzelte Felicita die Stirn. Jinx? Oh man... .
Nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte, würde sie auch direkt Kratos schreiben.
Den Part mit dem Verdacht auf Perversion ließ Felicita bewusst raus. Sie wusste nicht um welche älteren Personen es sich handelte, wie alt sie tatsächlich waren und wie der genaue Kontext war. Aber das würde Kratos vermutlich herausfinden. Felicita packte das Terminal wieder ein und beobachtete Arya. Sollte es zu viel zum Tragen werden, würde die Rothaarige augenblicklich aufstehen und ihr dabei natürlich helfen. Danke nochmal für die Einladung. Der nächste Besuch geht dann aber auf mich. sagte sie und grinste etwas.