Es war nicht Felicitas Intention gewesen, den Aurion zu schocken. Ihr Handeln war eine Art instinktives Handeln. Sie sah in den Kindern von Takashi eben genau das: Kinder. Auch wenn sie schon die Körper von Teenagern hatten und sich auch so verhielten und auch das Verständnis jener hatte. So fühlte sie sich älter als sie, sie sah sich in der Beschützerposition. Auch wenn sie sich sicher war, dass diese Kinder nicht schwach waren und sich durchaus auch selbst schützen konnten. Es war einfach ein Gefühl und eine Verpflichtung, ein Versprechen, welches sie sich selbst gegeben hatte. Sie spürte, wie Zhongli die Umarmung erwiderte. Sie lächelte leicht bei seinen Worten, was er jedoch nicht sah.
Nein, das Gefühl musst du nicht haben. Du hast keine Verpflichtung, auf Grund von dem, was vor deiner Geburt passiert ist. Und du bist auch niemandem etwas schuldig, weil du ihr Sohn bist. Finde deinen eigenen Weg und hänge nicht in einer Vergangenheit, die nicht die deine ist. Auch ist es nicht deine Aufgabe, mich zum lachen zu bringen. sagte sie. Als sie sich wieder voneinander trennten, stupste sie ihm gegen die Stirn, so wie es Takashi oft getan hatte bei ihr. Sie lächelte sanft.
Merk dir das. sagte sie. Doch er sprach weiter und hob sie mit seiner Ansprache symbolisch in die Höhe und lobte sie. Dabei musste sie dann doch etwas lachen. Sie blickte nach oben, normalerweise hätte sie wohl den Himmel gesehen, nun sah sie jedoch die Decke des Gebäudes.
Weißt du, als ich noch jünger war, eine Genin, da war es immer mein Ziel, in der Shinobilaufbahn weiter zu kommen und ja, irgendwann Hokagin zu werden. Das Ziel habe ich lange verfolgt. Mein Vater war ein stolzer Anbu. Ich wollte auch ihm ein wenig nacheifern und war immer sehr pflichtbewusst. Als ich Takashi traf war es anfangs ähnlich. Doch mit Takashi traf ich auf Minato... und dann irgendwann auf Seiji, der mir Nibi anvertraute, um mit Takashi überhaupt mithalten zu können, und so bekam ich nach und nach andere Aufgaben. Aufgaben, die ich am Ende vernachlässigt habe. Aufgaben, denen ich nicht mehr gerecht werden konnte. So wie ich auch Takashi irgendwann nicht mehr gerecht werden konnte. Ich stand ihm viel im Weg, auf seinem Weg, obwohl ich es nicht wollte. Aber... manchmal stimmen Herz und Kopf nicht miteinander überein. Ich habe meine damaligen Ziele verloren und vergessen. Ich bin keine Anführerin. Ich schaffte es nichteinmal, einen Bund mit meiner wohl besten Freundin einzuhalten, wie soll ich es da schaffen, andere zu führen? Für mich ist es besser, wenn ich mich auf die direkten Dinge konzentriere. Auf den Alltag. Und mich einfach darüber freue, wie viel Glück ich doch hatte, nun hier zu sein, an diesem Ort. Das meine beste Freundin wieder mit mir spricht, dass ich das Geschenk von jemandem erhalten durfte, der mir trotz allem vertraute, obwohl ich ihn dennoch enttäuschte... und das ich euch alle kennen lernen darf und das ich euch zur Seite stehen darf. sagte sie lächelnd. Mit dem Geschenk meinte sie natürlich Minato. Sie konnte Kurama noch nicht als einen Freund zählen, aber sie glaubte daran, dass sie es werden könnten. Der Kyuubi hatte Minatos Wunsch akzeptiert und wollte Felicita helfen. Doch Felicita wusste, dass es nicht selbstverständlich war. Ebenso ehrte Felicita weiterhin die Namen der Bijuu, weswegen sie den Namen Matatabis vor Zhongli nicht offen Preis gab. Auch wenn er der Sohn von Takashi war. Da Matatabi dazu schwieg ging sie auch davon aus, dass dies die richtige Entscheidung war. Vielleicht... irgendwann. Felicita musste ein wenig wehmütig lachen, als Zhongli sagte, dass sie Takashi nicht zurück bringen könnten.
Selbst wenn, ich denke nicht, dass ich eine der Personen wäre, die ein Recht auf seine Gesellschaft hätten. Schau dich um, schau deine Geschwister an. Hier gibt es Frauen, die seine Kinder geboren haben. Wer bin da schon ich? Ich liebte ihn, er liebte mich. Aber mit mir hatte er nie eine solche Verantwortung. Ich vermisse ihn. Aber ich denke nicht, dass ich diejenige wäre, die er als erstes aufsuchen würde oder auch gar sollte. Auch wenn es sich schön anfühlen würde, da will ich nicht lügen. Aber... dieses Recht steht mir nicht zu. Wer bin ich schon? Felicita, eine Jugendliebe. Eine Weggefährtin. sagte sie, mit bitterem Unterton. Gedanklich hatte sie das Kapitel wohl abgeschlossen, da sie wusste, dass es eh kein zurück mehr gab. Aber ihr Herz hatte es noch lange nicht verkraftet.
Sie wollte schließlich auch irgendwie auf ein anderes Thema kommen und so forderte sie Zhongli geradewegs zu einem Zweikampf heraus. Seine Aussage ließ sie schmunzeln.
Daran glaubte deine Mutter auch immer. sagte sie, aber sie war froh, dass Zhongli dennoch bereit war, seine Fertigkeiten zu nutzen. Und so wandte die Teiko geradewegs das selbe Genjutsu auf ihn an, mit welchem sie auch einst Takashi besiegte. Auch bei Zhongli schien es zu wirken. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Doch dann erschuf er aus der Erde unter sich heraus eine Art Kokon und damit war der Blickkontakt beendet und das Jutsu wirkte nicht mehr. Felicita sah nicht, wie er die Arme ausbreitete, nur, dass sich der Kokon plötzlich öffnete, und die Gesteinsbrocken auf sie zu flogen und sie direkt trafen und sich um sie herum wickelten. Sie spürte den Druck. Was aber nicht bedeutete, dass sie nun in einer Aussichtslosen Situation war. Ihre normale Geschwindigkeit war nicht hoch genug gewesen, um den Angriff auszuweichen.
Matatabi... Kurama... steht ihr an meiner Seite, sodass wir dem Jungen mal zeigen können, was wir gemeinsam drauf haben? fragte sie in ihr Inneres. Sie hörte das Knurren des Neunschwänzigen und das Schnurren der Zweischwänzigen, in einem harmonischen Einklang. Sie nahm es als Zustimmung war. Ein Chakraaustoß von Bijuu Chakra ging von Felicita aus, der stark genug war, um den Kokon zu sprengen. Im Anschluss veränderte sich das
Äußere der Teiko und ihre Waffen waren nun wie Chakrawaffen, die sie frei erschaffen konnte, als sie ihr
Kawatare aktivierte. Sie erhöhte ihre Geschwindigkeit und ihre Stärke um je 200% und rannte auf den jungen Mann zu. Mit einem geschickten Sprung würde sie sich über ihn hinweg begeben, sodass sie hinter ihm stünde und ihm einen Tritt in den Rücken geben würde, wobei sie hierbei die Stärke des Trittes so regulierte, dass sie ihn nicht ernsthaft verletzen würde. Sie wollte ihn lediglich zu Fall bringen. Sollte ihr dies gelingen, würde sie nicht zögern und direkt hinterher kommen, sich über ihn begeben und ihm eine der Chakrawaffen an den Hals halten. Sie würde ihn anlächeln, sollte der Angriff funktionieren.
Tut mir leid, das war vielleicht ein bisschen unfair. käme es von ihr. Es war nicht ihre Absicht, Zhongli wirklich zu verletzen.