Das Gerede über seinen Clanerzfeinden ließ den Senju kalt. Er hatte schon viel über den Uchiha gehört, die sich den Urvater teilten, aber hatte bis dato noch nie was mit ihnen zu tun haben können, wodurch sich diese Familienzehe ihn bisher noch nicht direkt betroffen hatte und daher auch nicht weiter interessiert hatte. Er erfuhr nun auch, dass ihn wahrer Schmerz, wahrscheinlich körperlicher Natur, aus einem Genjutsu befreien konnte, aber so viel Schmerz wie in der letzten Mission hatte er bisher nicht erlebt und er war auch nicht erpicht darauf sich selbst weh zu tun. Nene bemerkte, wie er nach dem Wasser lechzte und überreichte sie ihm, bevor sie nach Hause ging. Zwar fragte sie ihm, ob er wirklich alleine klar kam, aber der Senju erklärte ihr kurz und knapp, dass er es schon schaffen würde. Sie verließ ihn also, aber das machte ihn tatsächlich auch nicht weiter aus. Zum Einen wollte er in ihren Augen nicht wie ein hilfsbedürftiger Versager wirken und zum Anderen interessierte er sich für das Buch, dass ihm seine Schwester aus der Bibliothek gebracht hatte.
Trainingspost zum Jutsu Fūin no Tobidogu:Es beschäftigt sich mit dem Thema Fuuin und genau das, was sich der Oinin gewünscht hatte. Er wollte kein Fuuinmeister werden, aber er wollte sich die Fähigkeit aneignen einfache Gegenstände versiegeln zu können, damit er sie nicht unnötig mitschleppen musste. Eigentlich eine Standardkunst, aber der Senju hatte bis jetzt keine Zeit gehabt, sich diese Kunst anzueignen, jedoch hatte er in seiner Verletzungspause die nötige Zeit. Er blätterte im besagten Buch und zwar so lange, bis er die richtige Stelle gefunden hatte.
"Das Fuuin no Tobidogu...", las er die ersten Worte laut vor, als er die richtige Seite aufgeschlagen hatte. Zuerst wurde beschrieben, wofür dieses Jutsu gut war und was der Effekt und das Ziel war, beim Lernen dieser Kunst. Der Senju nickte. Es war genau diese Kunst, die er gesucht hatte. Er überflog die Voraussetzungen dieser Kunst und wiederholte, was ihm das Buch erklärte.
"Schriftrolle, Pinsel, Tinte." Schnell schaute er sich in seiner Küche um. Eine Schriftrolle fand er in der hölzernen Tasche seines Rollstuhls, aber auf der Schnelle fand er weder Pinsel, noch Tinte. Er wusste, dass in der oberen Etage sicherlich zu finden war, was er begehrte, doch war ihm auch klar, dass er so einfach mit seinem Rollstuhl diese nicht erreichen konnte. Er überlegte einige Momente, ehe ihm klar wurde, dass sein ganzes Haus aus Holz bestand, ein Element, welches der Senju mehr als gut beherrschte. Er legte das Buch und die Schriftrolle neben der Wasserflasche, von der er während des Lesens genippt hatte und rollte unsicher in Richtung Treppe. Dort angekommen schloss er die Augen und konzentrierte sich, denn er hat sich ein Plan zurechtgelegt, in der er trotz seiner Verletzungen sich frei in seinem Haus bewegen konnte. Blitzartig waren seine Augen wieder aufgerissen und er erhob seine Arme.
"Mokuton no Jutsu!" Langsam wuchsen aus allen Ecken seines hölzernen Gehäuses holzartige Ranken, die sich genauso langsam um seine Hüften schlängelten und ihn behutsam aus seinem genauso hölzernen, rollenden Gefährten hievten. Während er sich selbst in die Luft befördert hatte, wurde auch sein Rollstuhl gehoben. Voller Konzentration hat sich der Senju also erfolgreich in den ersten Stock befördern können, ohne auch nur einen Schritt getätigt zu haben. Ein voller Erfolg war sein Unterfangen gewesen, der mal wieder gezeigt hatte, wie wundersam das Mokuton sein konnte. Stolz auf sich, seinem Bluterbe und den Fakt, dass er tatsächlich alleine auskommen konnte, rollte er in sein Arbeitszimmer und begutachtete die Gegenstände, die sich dort befanden. Da er die Schriftrolle auf dem Küchentisch vergessen hatte, musste er einen neue nehmen, was kein Problem darstellte. Nachdem er auch einen Pinsel und Tinte gefunden hatte, machte er sich also endlich ans Werk eine neue Kunst zu meistern. Er erinnerte sich an das, was im Buch stand und nickte sich selbst zu. Zuerst übte er, den Siegel richtig aufzumalen – er brauchte einige Versuche, ehe er den richtigen Dreh raus hatte, denn ehrlich gesagt, was das nicht die große Schwierigkeit. Insgesamt gesehen, war die Kunst selbst nicht besonders schwer, aber sie hatte einen besonderen Nutzen, dem ihn sicherlich noch nützlich sein würde. Nachdem das besagte Siegel auf der Schriftrolle gezeichnet wurde, legte der Senju den erstbesten Gegenstand darauf und konzentrierte sich. Nebenbei bemerkt, es handelte sich bei dem Gegenstand um nichts Geringeres als einer Schere.
“Fuin No Tobidogu!“, sagte er, nachdem er glaubte genug Chakra gesammelt gehabt zu haben und sein Versuch war erfolgreich. Mit einem leisen Puff und einer kleinen Staubwolke verschwand die Schere. Als er den Namen der Kunst wiederholte, puffte es erneut und die Schere war wieder in dieser Welt. Wieder nickte er lächelnd, er beherrschte nun etwas Praktisches. Dieses Training war nicht besonders ansträngend gewesen, aber dennoch war der Senju Müde genug, in seinem Rollstuhl einzuschlafen.
Trainingspost EndeGanze fünf Wochen manipulierte er sein Haus nach seinem Willen, erst brauchte er viel Konzentration und Zeit, aber in der fünften Woche hatte alles eine Gewohnheit, von der man nur Angst haben konnte. Wenn er durstig war, wuchs ein Arm aus der Wand, der nach der Wasserflasche griff und sie ihm zuwarf, wenn er in den ersten Stock wollte, brauchte er sich nicht erst aus dem Rollstuhl hieven, nein, er trug sich mitsamt des Rollstuhls einfach in den gewünschten Stockwerk, während er ein Buch las. Am Ende der besagten fünften Woche, bekam er Besuch vom Arzt, der sich seine Beine genauer ansah und ihm genehmigte, den Rollstuhl Vergangenheit zu zollen und ihm Krücke, als seine zwei neuen besten Freunde vorstellte. So ganz froh war der Senju nicht, denn er musste noch ein bis zwei Wochen mit der Gehhilfe unterwegs sein. Es dauerte drei weitere Tage, bis sich Hiroku „eingelaufen“ und wieder die nötigen Muskeln aufgebaut hatte, sodass er sich wieder nach draußen trauen konnte. So verließ er nach einer halben Ewigkeit wieder sein Irrenhaus. Diesen Namen hat er seiner Wohnung nun gegeben, seit er anfing jeden Winkel davon zu manipulieren – eine spaßige Angelegenheit, aber von außen, das konnte er sich vorstellen, würden die Leute schon einen großen Bogen um das einzige hölzerne Haus im Viertel voller steinernen Gebäuden machen, aber das machte dem Senju nichts aus.
Tbc: Friedhof