CF: [Mizu no Kuni ~ Kiri]
MarktplatzKyo spurtete die letzten paar Meter bis zu ihrem Block, um dem ununterbrochen hinab fallendem Regen zu entgehen. Im Eingangsbereich des Gebäudes schüttelte sie sich erst einmal durch. Es war doch kälter gewesen, als sie zunächst gedacht hatte. Jetzt war sie auf jeden Fall von Kopf bis Fuss durchnässt, wobei sie ja sowie so schon relativ viel nackte Haut zeigte, und wollte in ihrer Wohnung erst einmal ein warmes Bad nehmen. Doch zuerst würde sie ihrer Mutter, Atsume, das Essen, welches sie zum Teil gekauft und zum Teil aus der Sushi Bar auf dem Marktplatz mitgenommen hatte, ihrer Mutter zubereiten und aufwärmen.
Kyo ging nun also die Treppen hoch, bis sie vor der Tür zu ihrer Wohnung stand. Dann tastete sie die Taschen ihres Pullovers ab, auf der Suche nach dem Schlüssel. Doch sie fand ihn nicht. Ein Ausdruck der Panik huschte über ihr Gesicht. Hatte sie ihn irgendwo verloren? War er ihr im Gedränge des Marktplatzes sogar geklaut worden? Kyo dachte schon, dass sie zum Hausmeister, unten im Erdgeschoss gehen müsste und ihn nach einem Ersatzschlüssel fragen müsste, welchen sie sich nach der Rechnung der drei Kirigakure Meeresfrüchte Spezials nicht mehr leisten konnte. Immerhin kostete eine Portion 170 Ryo und sie hatte ganze drei bezahlen müssen, obwohl Naomi-san gesagt hätte sie würde die Rechnung übernehmen. Doch dann ist sie mit Setsuna-san zusammen verschwunden und hat Kyo allein mit der Rechnung gelassen.
Kyo stellte die Tüte mit ihren Einkäufen von der Tür zu ihrer Wohnung ab und stützte sich dabei an dem Türklinke ab. Diese ging nach unten, die Tür öffnete sich einen Spalt breit und es drangen die Geräusche eines laufenden Fernsehers hinaus.
Natürlich, ich hab ja gar nicht abgeschlossen, sondern hab sie offen gelassen, falls meine Mutter einen Spaziergang machen wollte., dachte sich die junge Frau an die Stirn fassend. Sie öffnete und also die Tür ganz, trat ein und gab ein fröhliches:
„Bin zurück!“, von sich. Sie zog ihre Stiefel aus und stellte sie auf die dafür vorgesehenen Matten ab, die neben der Tür standen. Dann ging sie kurz in die Küche und stellte ihre Einkäufe auf dem Tisch ab. Als die Chuunin sicher war, dass diese nicht mehr hinunter fallen würden, machte sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Sie ging also ins Wohnzimmer und sah Atsume wie immer auf ihrem Schaukelstuhl sitzen mit diesem Blick in die Leere.
Vielleicht sollte ich uns eine Katze anschaffen, damit sie wenigstens etwas zu streicheln hat., dachte sich die Schwarzhaarige, während sie zu der Braunhaarigen im Stuhl schaute. Nach ein paar Sekunden ging sie auf ihre Mutter zu, setzte ein Lächeln auf und teilte ihr mit, dass sie ihr gleich etwas kochen würde. Ihre Mutter gab ihr, wie immer, keine Antwort und so ging Kyo wieder zurück in die Küche, wo sie das Abendessen für diese zubereitete.
In der Küche packte sie erst einmal alle Sachen aus und stellte die Sachen in den Kühlschrank die sie heute nicht mehr brauchen würde. Dann schnappte sie sich das Päckchen von der Sushi Bar, nahm das Essen, das jetzt auf einem Pappteller war, heraus, suchte in den Schränken nach einem Teller und sortierte dann die Muscheln und co. auf den anderen Teller, bevor sie diesen in den Ofen unter der Herdplatte stellte und das Essen so noch einmal aufwärme. Ihre Mutter würde sich nicht beschweren, wenn es nur Reste gab, sie sagte so schon sehr wenig. Nach ein paar Minuten nahm Kyo den jetzt heissen Teller mit einem Handschuh heraus und stellte ihn auf den Tisch. Dann nahm sie noch ein Glas aus einem der Schränke und füllte dieses mit Mineralwasser aus dem Kühlschrank. Dann ging sie in das Wohnzimmer und sagte ihrer Mutter, dass es Abendessen gab. Also diese jedoch nicht reagierte, fasste Kyo sie vorsichtig am Arm und zog sie leicht aus dem Stuhl hinaus. Atsume reagierte auf diese Berührung, stand auf und folgte Kyo in die Küche, wo sie sich auf einen der zwei Stühle fallen liess und das Essen, welches nun vor ihr lag zu verzehren begann. Kyo, der erst jetzt auffiel dass ihr Katana immer noch an ihrer Seite baumelte lief in ihr Zimmer hinüber und durchwühlte kurz ihre Schränke auf der Suche nach ihren letzten Pfelgeprodukten für dieses. Als sie alles gefunden hatte, ging sie wieder zurück in die Küche, setzte sich auf den zweiten Stuhl und begann damit ihr Schwert zu putzen. Zwar hatte sie dieses heute nicht gebraucht, aber sie würde morgen wieder trainieren gehen und sie mochte es, wenn ihr Schwert dabei sauber war. Sie nahm also ihr Katana von seinem Platz und trennte die Klinge von der Scheide. Dann nahm sie ein Nuguigami und begann es zu kneten, um zu verhindern, dass kleine Kratzer auf der Klinge entstehen. Nach ungefähr einer halben Minuten, begann die Chuunin dann ihr Katana mithilfe dieses Papiers von oberflächlichem Schmutz und altem Öl zu befreien. Anstatt der Reinigung mit dem Uchiko, verwendete Kyo hochreines Ethanol. Sie nahm ein neues Nuguigami und tränkte dieses im Ethanol, bevor sie damit vorsichtig und in langen Zügen die Klinge abwischte. Dann wartete sie kurz bis das Ethanol verdunstet war und wischte nach einmal mit einem frischen Reispapier nach, bevor sie sich an das Einölen der Klinge machte. Sie nahm ein weiteres Nuguigami und träufelte darauf zwei Tropfen ihres wertvollen Kamelienöls. Dann strich sie mit dem getränkten Reispapier der Klinge entlang und verteilte somit das Öl gleichmässig. Als sie damit fertig war, betrachtete sie ihr Werk noch einmal genau und steckte dann das Katana zurück in seine Scheide.
Nach der Reinigung und Pflege des Schwertes, ging Kyo in ihr Zimmer und platzierte es an seinem angestammten Platz: an der Rückseite des Schrankes. Als sie dies erledigt hatte ging sie zurück und sah nach, wie weit ihre Mutter schon mit dem Essen war. Das Ergebnis war ernüchternd. Obwohl Kyo sicherlich eine halbe Stunde lang ihr Katana gereinigt hatte, war ihre Mutter nicht einmal annähernd mit dem Essen fertig. Atsume hatte, wie so oft, praktisch nichts gegessen und sass wohl schon seit geraumer Zeit in die leere Starrend auf ihrem Stuhl. Kyo schaute zu der Uhr, die über der Tür hing.
Schon so spät?, dachte die junge Kunoichi, denn es war bereits 22.30 Uhr. Sie tippte ihrer Mutter auf die Schulter während sie:
„So, nun wollen wir ins Bett gehen“, sagte. Wie auf Kommando stand die Braunhaarige auf und ging schlafwandelnd in ihr Zimmer. Kyo folgte ihr, um sich zu vergewissern dass, ihre Mutter auch wirklich ins Bett ging und nicht sonst irgendwohin. Als Kyo ihre Mutter eingeholt hatte, stand diese regungslos in dem noch immer dunklen Raum, genau wie es die junge Frau erwartet hatte. Bevor sie etwas anderes machte, betätigte sie den Lichtschalter und schloss daraufhin die Fensterläden und holte den Pyjama ihrer Mutter hervor und legte ihn auf das Bett. Danach tippte sie ihrer Mutter noch einmal auf die Schulter und sagte dann, dass sie ihren Pyjama anziehen solle. Kyo verliess daraufhin das Zimmer und schloss die Tür hinter sich zu. Nach 10 Minuten des Wartens klopfte sie an der Tür und öffnete diese wieder um zu sehen wie weit ihre Mutter bereits war. Glücklicherweise hatte diese den Pyjama bereits angezogen, doch noch immer stand sie, wie verloren in ihrem Zimmer. Also ging die Tochter wieder auf ihre Mutter zu und tippte ihr ein weiteres Mal auf die Schulter und sagte dieses Mal, dass sie jetzt ins Bett gehen und schlafen solle. Ihre Mutter folgte den Anweisungen ihrer Tochter und legte sich ins Bett. Kyo deckte ihre Mutter noch richtig zu und gab ihr dann einen Kuss auf die Stirn und wünschte ihr eine gute Nacht, genauso wie es früher ihre Mutter mit ihr getan hatte. Dann verliess sie den Raum und schaltete das Licht wieder aus.
Kyo lief nachdem sie ihre Mutter ins Bett gebracht hatte, zurück in die Küche und ass dort das fast kalte Essen, dass sie von der Sushi Bar mitgebracht hatte fertig. Während sie ass, fragte sie sich, was wohl Naomi und Setsuna gerade machten. Ob der Weisshaarige die Botschafterin aus Sunagakure bereits zum Mizukagen gebracht hatte? Oder war dies alles nur ein Vorwand gewesen um alleine zu sein? Ob die zwei sich jetzt wohl gerade bekämpften? Angesichts der Tatsache, dass die Atmosphäre während ihrem Aufenthalt an der Sushi Bar so angespannt war, eine gerechtfertigte Frage. Kyo auf jeden Fall würde es nicht mehr herausfinden können und beendete damit ihr Abendbrot endgültig. Sie hatte inzwischen den Teller leer gegessen und musste feststellen, dass der Preis den sie dafür gezahlt hatte, 170 Ryo gerechtfertigt war. Sie trug den Teller zum Waschbecken und wusch diesen ab. Dann verliess sie die Küche und lief in das Zimmer gegenüber von diesem, ins Bad. Dort liess sie sich eine Badewanne voll Wasser ein, zog dann ihre Kleidung aus und legte diese zum Trocknen über eine Halterung an der Wand, denn sie waren noch immer relativ nass. Die junge Kunoichi nahm daraufhin ein ausgedehntes Bad und wärmte sich wieder auf, wusch ihr Haar, welches sanft über ihren zierlichen Körper strich und entspannte sich vollkommen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, verliess sie das Band wieder, sie konnte ja nicht die ganze Nacht darin verbringen, und trocknete ihren Körper und dann ihr langes, schwarzes Haar. Als dieses dann endlich trocken war, schlang sie ihr Badetuch um sich und lief in ihr Zimmer, um sich dort ihren eigenen Pyjama anzuziehen. Als sie ihren Pyjama an hatte, kontrollierte sie ob sie die Haustür abgeschlossen hatte und holte dies nach, als sie merkte, dass sie es noch nicht getan hatte. Anschliessend kehrte sie zurück und ihr Zimmer und löschte alle Lichter beim vorbei gehen. Legte sich in ihr Bett und versuchte einzuschlafen, was ihr nach einer Weile auch gelang.
TBC: [Mizu no Kuni ~ Kiri]
Trainingsplatz