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BadehausDie Tendou zweifelte ein bisschen an, dass sie nur wegen Topfpflanzen in die Stadt dürfe. Doch der Kobayashi blieb gelassen - er hinterfragte, warum der Antrag nicht angenommen werden solle. Immerhin - die Schule sei kein Gefängnis. Er argumentierte dabei ganz rational - und hatte nicht Unrecht damit. Sein Schulterzucken konnte Ruby nicht ganz deuten - war das eher auf sie bezogen oder auf ihre Befürchtung, dass sie nicht in die Stadt dürfe?
"Wenn man es so sieht... Hast du sicherlich nicht ganz Unrecht." Die Schwarzhaarige strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
Danach schob Ruby den Kobayashi sanft zur Seite, und dieser zuckte regelrecht zusammen und machte einen hastigen Schritt zur Seite. Die Tendou musste leicht grinsen, als sie realisierte, dass der Kobayashi offensichtlich auch seine Schwächen hatte - war er zusammengezuckt, weil sie ihn berührt hatte, oder allgemein, weil ihm Berührungen unangenehm waren.
Stumm und still gingen Ruby und der Kobayashi nebeneinander her. Ihre Gedanken schwirrten immer noch um den Kobayashi - doch nicht mehr um seinen Körper, sondern um seine Art. Nach der ersten Minuten hörte die Tendou dann aber das gewohnte nahezu rhythmisch Drücken der Knöpfe des Kobayashi neben ihr. Kurz vor den Zimmern, als der Kobayashi sein Terminal wegsteckte fragte ihn Ruby dann:
"Spielst du eigentlich ein bestimmtes Game, oder wechselst du zwischen verschiedenen hin und her?" Das Mädchen versuchte ein bisschen freundlichen Smalltalk mit ihrem Teamkollegen anzufangen - jedenfalls bis sie gleich ihre Zimmer erreichten.
Als der Kobayashi dann bei seiner Tür angekommen war meinte er, dass er seine Sachen schnell wegpacken würde.
"Alles klar - wir sehen uns gleich wieder hier!" meinte Ruby, und würde dem Jungen gar nicht mehr hinterherblicken. Zu groß war die Gefahr, dass sein Hinterteil wieder der Fokus ihrer Aufmerksamkeit wurde und Ruby die Gefühle hinterfragen musste - ob es nur ein wohlgeformtes Hinterteil war, oder ob sich da vielleicht mehr anbahnte.
Ohne einen Blick in das Zimmer zu werfen würde Ruby ihre ID-Karte zücken und zu ihrer Türe gehen. Sie konnte nicht hören, dass der Kobayashi sie wieder schloss - ließ er die Türe offen? Warum? War das eine Einladung für sie? Das Mädchen wurde sich unsicher, ihre Hände fingen leicht zu schwitzen an, als sie die Türe zu ihrer Wohnung mit ihrer ID-Karte öffnete. Übersah sie gerade einen Cue oder hatte der Kobayashi keine Hintergedanken dabei, sondern dachte - so wie es seine Art war - einfach praktisch und direkt. Trotzdem - wieder breitete sich eine gewisse Unsicherheit in ihr aus, die sie einfach nicht abschütteln konnte. Ruby öffnete ihre Tür, dann die zu ihrem WC/Waschbecken und warf die schmutzige Kleidung zusammen mit dem Handtuch in den Wäschekorb unter dem Waschbecken. Der Beutel mit den Hygieneartikeln fand seinen Platz auf dem kleinen Wandregal neben dem Spiegel. Noch während sie den Beutel verstaute klingelte ihr TT - es war eine
Nachricht von Yumi! Die Tendou las die Nachricht - und sie hatte wirklich Recht gehabt! Yumi hatte mit einem Lehrer gevögelt! Scharf sog das Mädchen nach Luft. Zum Glück hatte sie die Nachricht nicht neben dem Kobayashi gelesen, sonst hätte sie sich erklären müssen! Die Senju bat Ruby darum, dass sie nichts davon erzählte - und dass sie nicht in die Stadt gehen würde. Aber - anbei war ein Foto von Yumi und Yan. Das Teamgefüge von Yumis Team klang ein bisschen durcheinander, aber die Tendou würde der Senju kurz antworten.
Kaum das Ruby die Nachricht abschickte hörte sie vom Gang Kozume laut reden, dass es so schien, als wäre der letzte Kampf schon vorbei. Schnell schloss Ruby die Türe ins Bad und zu ihrer Wohnung - nicht ohne sicherzustellen, dass sie ihre ID-Karte mit sich mithatte - und eilte dann schnellen Schrittes zu Kozume nach vor.
"Was, so schnell schon? Die anderen Kämpfen haben gefühlt länger gedauert!", meinte die Tendou. Ihr Blick würde kurz zur Tür von Kozume wandern, welche er wieder geschlossen hatte. Sie hatte eine Chance gehabt in das Zimmer des Kobayashi zu blicken und diese nicht genutzt - und irgendwo bereute sie es nicht genutzt zu haben.
"Dann dürfen wir ja eigentlich losgehen - hast du einen Treffpunkt mit Keiya ausgemacht, oder sind wir erstmal zu Zweit unterwegs, bis er später dazu kommt?" Die Tendou versuchte Kozume nicht zu sehr mit Fragen zu bombardieren - sie wusste, dass er eher wortkarg war. Voller Spannung und Energie wippte das Mädchen leicht auf und ab. Sie versuchte ihre überschwingliche Freude im Zaum zu halten - oder jedenfalls nicht auf den Kobayashi auszurichten. Sie wartete nur darauf, dass sie losgingen - doch sie wollte Kozume auch nicht zu sehr drängen.