Beitragvon Kratos Aurion » So 20. Apr 2025, 16:46
~Ein wenig wie früher~
Kratos beobachtete sie genau, direkt im Badezimmer als eine seltsame Energie sich wie ein Schleier über ihren Leib legte. Als diese seltsamen Präsenz sich über den Raum legte und die Wandlung vollzogen wurde. Es war nicht das erste Mal, dass er Zeuge dieses Übergangs wurde. Von einer erwachsenen, feinfühlig denkenden Frau, zu diesem quirligen, lebhaften Kind, das ihn nun mit großen, neugierigen Augen ansah. Und doch war jeder Wechsel ein neues Kapitel, eine neue Facette ihres Wesens, das ihn immer wieder auf andere Weise bewegte. Er beobachtete, wie die jüngste Form der Yuuki sich ihrer Umgebung kurz neu orientierte, die Bewegungen kindlich unbeholfen und doch voller Selbstverständlichkeit. Es ging aus dem Bad schnell heraus und dann konnte die kleine Yuuki endlich etwas Essen! Ihre ersten Worte zu der neuen Situation waren sehr direkt, klar, beinahe frech. Sie ließen Kratos leise schmunzeln. Diese kindliche Logik, so simpel sie klang, trug eine Wahrheit in sich, die Erwachsene oft verlernt hatten. Es war ein unbeirrter Blick auf die Dinge. Eine Art Spiegel, den sie einem vorhielt, ohne Urteil und ganz ohne Masken. "Du hast recht. Manchmal machen Erwachsene es sich zu schwer… selbst wenn sie genau wissen, was sie fühlen. Aber es gibt auch komplexe Probleme in unserer Welt, aber das soll nicht deine Sorge sein." Sprach er und das Mitgefühl eines Vaters lag in seiner Stimme. Denn ein solcher war er eine lange Zeit für Saya. Als sie dann ihre eigene Frage stellte, voller Neugier und ohne Sentimentalität, spürte Kratos, wie sehr sie sich doch von ihrem älteren Selbst unterschied und doch wieder nicht. Kratos blickte sie ernst an, nicht hart, sondern ehrlich. "Manchmal… ist das Bittere der Beweis, dass etwas echt war." Er legte seine Hand sacht auf den Tisch. "Man kann nicht immer alles haben. Aber man kann entscheiden, ob man es mit Respekt gehen lässt. Bevor ein Problem entsteht." Sprach er erklärend, auch wenn das vielleicht ein wenig zu komplex war. Doch der Fokus sollte schon bald auf dem Essen liegen. Ein Moment der Unschuld schlich sich ein. So ganz zwischen Apfelsaft und Ehrlichkeit. "Das leuchtet ein." Erwiderte Kratos schmunzelnd, während er Teller verteilte und dann ein Glas Apfelsaftschorle hinstellte. Ihr kindliches Wippen, das Trinken mit beiden Händen. Es war eine der Szenen, die Kratos seltsam berührten. Nicht, weil sie niedlich war, sondern weil sie ihn so sehr an das was war erinnerte. Er sagte etwas zu ihr. Eine eigentlich recht kleine Geste, ein wohlwollendes Wort, vielleicht ein Dank dafür, dass sie heute da war und plötzlich… riss es in ihr auf. Die Tränen kamen ohne Vorwarnung, leise, aber ehrlich. Keine Wut, keine Angst. Nur Erleichterung. Ein Loslassen. Kratos erstarrte einen Moment, dann beugte er sich langsam vor, sagte kein Wort, sondern legte seine Hand ganz behutsam auf ihre Schulter. Nicht um sie zu beruhigen, sondern um ihr zu zeigen, dass sie nicht länger allein war. Dass es in Ordnung war. "Wenn ihr wollt können wir jeder Zeit eine Mahlzeit zusammen haben, oder uns nur unterhalten. Das ist es doch was Freundschaft aus macht." Sprach er führsorglich und ehrlich. Einfach Zeit miteinander verbringen. "Und ja Mamoru mochte immer Cola, ganz im Gegenteil zu Zhongli." Meinte er lächelnd während er eine Frage bezüglich ihres Zustandes hatte. "Und vielleicht… gibt es irgendwann noch eine Satoko zwischen dir und der Nächsten oder eine noch Ältere als alle Anderen?" Sein Blick glitt sanft zu ihr. Er zuckte mit den Schultern wie Kinder es tun, wenn sie keine Antwort wissen, aber gleichzeitig jeden Gedanken zulassen würden, wenn man nur mit ihnen daran glaubt. Sie begann zu essen so voller Freude, mit ehrlichem Genuss. Jedes Bisschen schien ein Fest für sie zu sein. Und Kratos? Er aß langsamer, stiller, und beobachtete sie dabei. Nicht, weil er sie musterte, sondern weil er in dieser kindlichen Art etwas sah, das so wertvoll war in einer Welt voller Sorgen. Die Fähigkeit, den Moment zu lieben. Kratos wusste, dass der heutige Abend viele Spuren hinterlassen würde nicht nur auf der Oberfläche, sondern tief in den Verflechtungen zwischen ihnen. Was zwischen ihm und der ältesten Satoko passiert war, würde bleiben. Nicht als Last, sondern als Band, das Vertrauen webte. "Soll ich dich nach dem Essen noch Nachhause bringen? Das Nächste Mal wenn wir uns sehen sollte ich auch ein Geschenk für dich haben meinst du nicht? Also etwas speziell für dich und für deine Schwestern brauch ich dann auch etwas." Fragte er und wollte ihre Neugierde ein wenig anregen. Der Abend neigte sich dem Ende, aber es verblieb eine Freundschaft die bereits tiefe Wurzeln geschlagen hatte und noch weiter wachsen würde. Ob Kratos etwas finden würde für jede von Ihnen?