Cf:
viewtopic.php?f=255&t=15769&start=615#p311978Shinji blieb noch für einen Moment stehen, sein Blick ruhte auf Setsuna, während sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen hielt. Ihr Tonfall, als sie seinen Namen gesagt hatte, war ihm nicht entgangen. Ruhig, doch da lag etwas darunter – ein Hauch von etwas Unausgesprochenem. Vielleicht Bedauern, vielleicht eine unausgesprochene Erwartung. Als sie dann jedoch mit diesem fast spielerischen Ausdruck auf den Lippen ihre Worte nachschob, veränderte sich die Atmosphäre wieder. Ein Schulden-Eintreiber also? Seine Augen blitzten kurz amüsiert auf, und er ließ ein leises Schnauben hören.
„Oh, ich zweifle nicht daran“, erwiderte er mit einem Anflug von Belustigung in der Stimme.
„Aber du wirst feststellen, dass ich nicht so einfach zahlen lasse, wenn ich nicht überzeugt bin.“ Er hielt ihren Blick für einen Moment, ließ sie ihre eigenen Schlüsse ziehen, bevor er sich schließlich umdrehte und mit gemächlichen Schritten durch die Cafeteria ging. Die angenehme Trägheit des Essens lag noch in seinen Gliedern, die Müdigkeit war inzwischen präsenter, aber der Nachhall des Gesprächs hielt ihn wach genug, um darüber nachzudenken.
Als er sein Quartier erreichte, schloss sich die Tür mit einem leisen Klicken hinter ihm. Das kühle Blau des Displays seines Terminals warf sanfte Schatten an die Wände, das Zimmer lag ansonsten in gedämpfter Dunkelheit. Ohne viel nachzudenken, warf er seine Poncho über die Rückenlehne des Stuhls und streifte seine Schuhe ab. Seine Bewegungen waren langsam, aber routiniert, als er sich mit einer Hand durch das Haar fuhr, sein Kopftuch entfernte und schließlich aufs Bett sank. Für einen Moment blieb er einfach nur sitzen, ließ seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Der Abend hatte sich anders entwickelt, als er erwartet hatte. Er war nicht jemand, der oft so tief in Gespräche eintauchte – nicht ohne eine konkrete Absicht dahinter. Doch mit Setsuna war es anders gewesen. Herausfordernd, aber nicht ermüdend. Leicht, aber nicht bedeutungslos. Shinji ließ sich nach hinten sinken, die Arme locker hinter dem Kopf verschränkt. Der Gedanke, noch weiter darüber nachzudenken, war verlockend, doch der Schlaf forderte seinen Tribut. Seine Lider wurden schwerer, und ehe er sich versah, glitt er in eine tiefe, traumlose Ruhe. Inzwischen war eine Zeit vergangen seit diesem Abend in der Cafeteria. Shinji lag im Bett. Ein leises Vibrieren riss ihn schließlich aus dem Schlaf. Es war nicht aufdringlich, aber genug, um ihn aus der Dunkelheit zurückzuholen. Shinji öffnete langsam die Augen, ließ sich einen Moment, um wieder ganz in die Realität zurückzufinden. Der Raum war in gedämpftes Licht getaucht, und außerhalb des Quartiers waren leise Geräusche zu hören – Stimmen in der Ferne, gedämpfte Schritte auf den Gängen. Mit einem leisen Seufzen setzte er sich auf und fuhr sich durch die Haare, während er nach seinem Terminal griff. Das kleine Gerät lag auf dem Nachttisch, sein Bildschirm flackerte kurz auf, als er es entsperrte. Mehrere Nachrichten waren eingegangen, doch eine davon fiel ihm sofort ins Auge. Sie gehörte seinem entfernen Cousin Yuudai Uchiha. Shinji ließ die Nachricht für einen Moment auf sich wirken. Verwandtschaft… Ein Thema, mit dem er sich nie wirklich beschäftigt hatte. Er hatte Familie, ja, aber sein Leben hatte ihn selten dazu gebracht, solche Bande zu vertiefen. Und doch – in einer Welt wie dieser konnte es nicht schaden, solche Verbindungen zumindest nicht gänzlich zu ignorieren. Nach kurzem Überlegen ließ er die Finger über das Display gleiten und tippte seine Antwort:
Verstanden. Ich werde dich demnächst auf dem Trainingsplatz aufsuchen. Er schickte die Nachricht ab und ließ das Terminal sinken. Kurz, aber effektiv! Seine Gedanken kreisten kurz um die Nachricht, doch dann entschied er sich, nicht weiter darüber nachzudenken. Stattdessen stand er auf und streckte sich, um die restliche Müdigkeit aus seinen Muskeln zu vertreiben. Sein Blick wanderte kurz zu seinem Spiegelbild. Zerzaustes Haar, noch leichte Schatten der Müdigkeit in seinem Gesicht – nichts, das sich nicht beheben ließ. Mit einer geübten Bewegung zog er sich frische Kleidung an: ein schlichtes, dunkles Shirt und eine bequeme Trainingshose. Dann griff er nach seinem Poncho und Kopftuch. Ein letzter Blick in den Raum, dann verließ er sein Quartier, während seine Gedanken sich bereits auf das bevorstehende Begegnung fokussierten.
tbc:
viewtopic.php?f=255&t=15790&p=312388#p312445