I wanna' tell ya, pretty baby
What I see I make my own
And I'm here to tell ya, honey
That I'm bad to the bone ♥-George Thorogood: Bad to the Bone-CF:
Restaurant Nagi |
Noch im Restaurant:Shous Blick ruhte einen Moment lang auf ihr, als hätte er zwischen den Worten, die sie sprach, das eigentliche Gespräch gefunden. Das, was zwischen ihren Blicken, zwischen ihren Reizen und Reaktionen mitschwang, lies ihn leicht lächeln, als hätte er die Spielregeln längst akzeptiert.
"Loyalität, wenn keiner hinsieht, hm?", wiederholte er leise, eher für sich. Seine Fingerspitzen strichen über den Rand seiner Sushi Platte, während in seinen anderen die Stäbchen lagen, die sich ein Sushiröllchen schnappten:
"Dann hast du mich wohl gerade in einem dieser unbequemen Momente erwischt..." Ein schiefer Zug legte sich um seine Lippen, kaum ein Lächeln, eher ein Raunen aus Haut und Blick.
"Find ich gut, verstehe, was du meinst. Ist eben etwas, was jeder unterschiedlich interpretiert. Ich fand die Aktion von Kratos scheiße, aber ich bin ihm und dem Orden gegenüber loyal. Loyalität bedeutet eben nicht, jemandem nach dem Mund zu reden! Wir stehen schon auch noch für uns selbst und unsere Meinungen ein, dagegen kann auch der Lord Kommandant nichts tun, tche..." Er seufzte am Ende, ließ die Worte kurz in der Luft hängen, ehe seine Stimme wieder leiser wurde, wie ein dunkler Strom, der unter der Oberfläche gefährlich glitzerte.
"Und was deine Frage angeht… was an mir negativ ist? Was ich nicht jedem preisgeben würde?" Ein kurzes kehliges Lachen ertönte, ehe sein gewohnt freches Grinsen folgte:
"Ich stehe zu meinen Macken und Fehlern, man hausiert zwar nicht als Erstes damit, aber wenn du mich schon so lieb fragst..." Er holte tief Luft und ging all in:
"Ich feiere gern und viel, trink einen über den Durst und verpenn' dann auch schonmal. Wenn mich etwas langweilt, schalte ich ab, hör nicht zu oder geh einfach, das Leben ist zu kurz, um sich mit Langeweile herumzuschlagen. Wenn mich etwas oder jemand packt, dann hör' ich nicht auf, bis ich’s ganz verstehe. Manchmal ist das ein Problem und ich kann scheiße nochmal nicht leiden, wenn man mich siezt oder einen Lügner nennt!" War er eben auch nicht, eher, sprang er mit Anlauf in Fettnäpfchen, weil er ehrlich und zu direkt war. Dann sah er sie an, direkt, ehrlich, mit der Wärme in den Augen, die gerade dadurch gefährlich wirkte.
"Ach und wenn jemand etwas gegen meine geliebte Katze Momo hat, ist er ebenso Geschichte. Wie kann man Tiere und insbesondere Katzen nicht mögen? Ist mir ein Rätsel!" Der Kaguya zuckte mit den Schultern und aß von seinem Sushi weiter. Nachdem sein Mund leer war, nickte er ihr fragend zu:
"Was bringt dich so richtig auf die Palme? Bist du immer so ruhig wie ein stetig fließender Bach oder gibts bei dir auch 'nen Wasserfall oder Tsunami Modus?" Er grinste. Das Thema Pool putzen war eines, wo sie total into it war, verständlich, würde ihn auf der anderen Seite der Tischplatte genauso erheitern, hm?
"Er hat uns bestraft, ja. Strafe ist nicht das Gegenteil von Ehre, manchmal ist sie ihr Preis. Ohne ihn wär ich kein Seraphim. Ich verdanke ihm mehr, als man auf den ersten Blick sieht, und auch wenn er sich wie nen Riesenarsch benommen hat, werde ich der Strafe nachkommen. Juckt mich doch nicht, abends 1,2 Stündchen nen Pool zu putzen. Wenn überhaupt! Immerhin sind wir an allererster Stelle noch immer Shinobi, hm?" Er zwinkerte ihr zu, dann ergänzte er:
"Loyalität zeigt sich, wenn du zwischen zwei Fronten stehst und trotzdem Haltung bewahrst... So hab ich das bei Katsu und Kratos gehandhabt..." Sein Blick glitt über sie hinweg, ruhig, anerkennend.
"Dich schätze ich auch nicht so ein, dass du gehst, wenn's unbequem wird. Ich seh das..." Der Blauhaarige fuchtelte kurz mit den Stäbchen in der Luft herum, deutete damit auf sie und führte sie wieder neu beladen zu seinem Mund. Als sie von Nähe sprach, von dem, was gesehen werden will, nicht nur angestarrt, beugte er sich ein Stück näher zu ihr. Seine Stimme senkte sich, fließend, wie ein Versprechen.
"Ich schau nicht nur hin, Miyoko. Ich sehe. Vielleicht mehr, als du glaubst... Jedenfalls, wenn ich gecatched bin von der Frau, da bin ich ehrlich..." Ein Spiel lag in seinem Blick, ein Funkeln, das zwischen Wärme und Herausforderung schwankte.
"Und ich ahne, dass du nicht im Mittelpunkt stehst, weil du es willst. Du bist da, weil andere sich um deine Präsenz herum neu ausrichten müssen. Sie spüren, dass du kein Schatten bist. Du bist wie eine Sonne und Sonnen zieht man nicht einfach an. Man verbrennt sich, wenn man’s falsch macht!" Man, da hatte sich das Illustrierten Blättchen aufm Pott doch gelohnt zu lesen heute Morgen. War 'nen Beziehungsratgeber drin, jaja, wonach man eben so griff, wenn man das Terminal an der Steckdose vergessen hatte, hehe. Er musste wieder grinsen:
"Oh du hast keine Ahnung, wie viel Spaß ich an Herausforderungen habe. Vor allem, wenn sie schön verpackt und mit dieser Stimme daherkommen..." Er beugte sich leicht zu ihr, ließ die Worte zwischen ihnen stehen, nicht zu laut, sondern genau richtig.
"Wenn du eine Lehrerin bist, dann hoffe ich, du unterrichtest mich nachts. Da lerne ich am besten. Und ich verspreche, ich lasse mich ablenken… aber nicht zu leicht..." Seine Finger strichen beiläufig an seinem Ärmel entlang, als würde er dort die Spur ihres Blicks aufspüren. Als das Thema auf den Fleck wechselte, hob er gespielt empört die Braue.
"Ich trag ihn mit Würde. Vielleicht lass ich ihn auch einfach einrahmen. 'Spur einer Begegnung: Original Miyoko’'. Wär doch was, oder was sagst du?" Dann, ganz nebenbei:
"Aber wenn dich mein Shirt wirklich so wahnsinnig macht, kann ich es natürlich loswerden. Die Frage ist halt, willst du’s nur weg haben, oder willst du sehen, was darunter ist?..." Ein Lächeln und ein Zwinkern erfolgten. Die Antwort kannte Shou zur Genüge, so aßen sie beide in Ruhe ihr Gericht auf, Shou bezahlte, hielt ihr den Arm hin und wartete bis sie sich eingharkte:
"Gewöhn dich nicht zu sehr an meinen Gentleman Verhalten, ich kann manchmal auch ein richtiger Rotzjunge sein..." Nur die Wahrheit, er wollte ehrlich sein!
Bei Shou im Zimmer:Die Tür zur 2F klickte auf, als er seine ID-Card durchzog. Shou trat ein und hielt ihr automatisch die Tür auf, auch wenn er sie kaum ansah, zu sehr spannte sich gerade alles in ihm zusammen. Das Adrenalin pumpte durch seine Venen, das angeregte Gespräch aus dem Café lag ihm noch in den Knochen... Der Raum empfing sie mit moderner Kühle. Hohe Decke, glatte Wände und diese massive Fensterfront, die wie ein stummer Zeuge das Licht der am Himmel stehenden Sonne einfing. Oben, auf der eingezogenen zweiten Ebene, stand sein Bett, während sich unten eine gemütliche Sitzecke, Schränke und ein Tv befanden. Mit einem leichten Ruck streifte Shou die Hoodie-Jacke ab, warf sie achtlos über den Schreibtischstuhl. Das Shirt darunter klebte noch an der Brust, der braune Fleck vom Cappuccino wie eine Zielscheibe auf seinem Oberkörper. Er zog es sich über den Kopf und drehte sich um. Miyoko stand da, ließ er das Shirt unachtsam zu Boden fallen, ehe sich sein Blick verdunkelte und er oberkörperfrei auf sie zuging. Ein, zwei Schritte, mehr brauchte es nicht. Die Luft zwischen ihnen knisterte. Kein Wort wurde gesprochen, nur dieser verdammte Sog, der von ihr ausging, der ihm keine Wahl ließ. Er drängte sie zurück, nicht aufdringlich, eher bestimmend, ganz genau auf sie und ihre Körpersprache achtend, ob er ihr zu viel wurde oder nicht. Dann griff er nach ihrer zarten Hand, umschloss ihr Handgelenk und drückte sie mit einer fast provozierenden Sanftheit gegen die Wand. Ihre Körper waren nun eng aneinander gepresst, sein Knie zwischen ihren Beinen, allerdings sanft, ohne Druck auszuüben. In seinem Blick lag ein Feuer, das lange geschwelt hatte. Ohne Hast glitt seine Hand an ihr Kinn, hob es leicht an. Sein Daumen strich über ihre untere Lippe, als wollte er sie auf das vorbereiten, was kam. Auch sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen und wieder zurück. Kurz senkte er den Kopf, sodass seine Stirn fast die ihre streifte, seine Stimme rau, kaum mehr als ein gehauchter Befehl, direkt an ihrem Ohr:
"Sag mir, dass du das nicht willst… und ich hör auf..." Wenn sie nichts sagen würde, dann war das Antwort genug für ihn. Denn dann würde er sich noch mehr zu ihr hinunterbeugen und ihre weichen, voluminösen Lippen mit den seinen verbinden...