❁Es schien, als hätte der Waschraum eine Luft in sich, welche die Menschen dort drinnen zu Philosophen verwandelte, so war es zumindest bei Nia und dem rosahaarigen Sensei der Fall. Ein sachtes, zustimmendes Nicken folgte auf seine Worte darüber, dass positives als auch negatives für das Lernen im Leben wichtig sei, und beendete damit zunächst dieses Thema.
Denn nun ging es um die
mitreißenden Techniken des Hikari-Clans, und um die unpassende Vorsicht von der Weißblonden gegenüber anderen und anderes.
„Ich kann es gerne einmal demonstrieren, wenn wir uns auf dem Trainingsplatz mal treffen sollten und du Zeit dafür hast.“, , sprach sie mit einem Lächeln und freute sich darauf dem Kiyoshi ihr Erbe zu zeigen, wobei sie gar nicht dran gedacht hatte, dass er sie extra blenden für ihn wären.
„Das sind sehr wahre Worte. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.“, schmunzelte sie ihn an. Kotetsu schien wirklich eine menge an Lebensweisheiten parat zu haben, dabei sah er doch noch gar nicht so alt aus.
Ob Jung oder nicht, die Weisheiten hörten nicht auf. Denn die Tengu-Erbin gab zu, dass sie nicht mit jedem klarkam und es auch nicht akzeptieren wollte, wie manche Bewohner dieser Welt zu anderen und der Umwelt waren, was sie etwas in Verlegenheit brachte.
„Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du, dass ich etwas Negatives durchaus positiv sehen kann..“, legte sie ihr Kind sanft auf ihre Hand ab und dachte darüber nach.
„Klingt nach einer Herausforderung, und ich nehme sie natürlich an.“, nickte sie leicht, kicherte danach und hielt sie die Hand vor dem Mund.
„Wenn ich noch ein Kompliment geben darf, du hast wirklich außergewöhnliche Tipps, die zum Nachdenken animieren und nicht diese ständig wiederholten Sprichwörter, die in einem Buch in der Bibliothek stehen. Das schätze ich sehr.“, schmunzelte sie ihn dankend an, ehe er ihre
wie du mir, so ich dir Mentalität noch mal mit Worten unterstützte, achtete er sogar darauf, die Leute, die sich irgendwo dazwischen sein, mit einzubinden. Das Lächeln auf den Lippen Nias hörte gar nicht mehr auf, weswegen sie ihre doch sehr forsche Berührung seiner Hände und ihr Ausschweifen in das Friseurthema nicht wirklich aktiv mitbekam. Aber zum Glück der Tengan-Trägerin, ging Kotetsu direkt darauf ein, erzählte von seiner rosa Haarpracht und seinen Erfahrungen beim Friseur.
„Wenn ich das sagen darf, ich denke die Frisur steht dir hervorragend. Ich würde sogar so viel wagen und sagen, dass ich denke, dass dir längeres Haar mehr schmeichelt, als kürzeres. Zusammen mit deiner Körperkunst gibt es meiner Meinung nach ein wirklich tolles abgerundetes Bild.“, entfloh ihr das nächste freche Kompliment, naja frech in ihrer Welt. Dann fasste sie sich an ihr Haar, schüttele ihren Kopf sanft hin und her, so dass ihre Haare ihren Schwung wunderbar zeigten.
„Ich habe leider kein Gesicht für langes Haar. Zumindest habe ich es seit langer Zeit nicht mehr ausprobiert und bin auch wie du sehr zufrieden mit dem Haarschnitt, den ich gerade habe. Auch wenn ich dafür öfter als einen Friseur besuchen muss, damit keine Strähne zu lang ist.., zeigte sie gleich die negative Seite ihrer Haarpracht und ihren leichten drang zum Perfekten auf, denn sie nun mal hatte, wenn es um sie ging. Ob das Tetsu störte? Was ihn jedenfalls nicht störte, war ihr Lächeln, welches sie immer vor ihrer Hand versteckte. Bei seinen Worten wurde sie ganz rosig um die Wangen und schaute etwas verlegen zur Seite.
„Ich danke dir sehr, Kotetsu.“, sprach sie leise, und räusperte sich dann leicht und unauffällig.
„Ich versuche es bei dir sein zu lassen, wenn du dir das wünschst., kam sie ihm ein wenig entgegen, denn um ehrlich zu sein, hatte sie nicht wirklich viel Kontrolle darüber, machte sie es schon viel zu lange so und fand es auch einfach höflicher. Denn nicht jeder wollte der jungen Frau in ihren Mund schauen oder ihre Zähne sehen.
Die beiden waren wirklich ein ulkiges anzuschauendes Paar, waren beide doch so verschieden und gleichzeitig so gleich, war das vielleicht der Grund, warum es für beide eine Ehre war, sich kennenzulernen? Eigentlich nicht, denn für Nia lag es vor allem daran, dass er ein Marionettenspieler war, alles andere war nur ein sehr netter Zusatz der Freude. Deswegen gewann ihre Neugier mal wieder und sie fragte den Sensei über seine Kunst aus.
„Sie kann Gift spucken?, blinzelte sie ungläubig und schüttelte sich,
„Das klingt nach einem unschönen Traum für mich, entschuldige., erklärte sie ihre körperliche Reaktion mit einem verlegenen Lächeln.
„Es ist nur so, dass ich Spucken, Spucke, Speichen und alles, was dazu gehört unerträglich abscheulich finde. Zumindest wenn es aus dem Mund eines Lebewesens kommt… Jetzt wo ich das sage, ist der Gedanke daran, dass eine Puppe spuckt, nicht mehr all zu gruselig.“, kicherte sie, hob die Hand und wollte sie gerade vor ihrem Mund platzieren, doch entschied sich dagegen und legte sie wieder auf ihren Oberschenkel ab.
Eine Frage beantwortet, erklärte er ihr geduldig, wie es mit Waffen und seinen Marionetten ausschaute, erwähnte dabei seinen Vater, oder besser Erzeuger genannt. Das fiel durchaus der Hikari auf, schluckte auch etwas ungläubig, doch sagte sie zunächst nichts dazu, denn es stand ihr nun wirklich nicht zu in einem Waschsalon über die Eltern eines Senseis zu urteilen. Neugierig hörte sie ihm weiter zu, verlor dabei keine Sekunde den Sonnenbrillenkontakt mit ihren Augen.
„Heißt das, dass du dich auch öfter selbst vergiftet hast? Das klingt grausam..., sprach sie ihn bedrückter Stimme zu ihm und legt dabei sanft ihre flache Hand auf ihre Wange ab. Sasori war wohl nicht sein Vorbild, hatte er sich nie eins genommen, auch wenn oder gerade, weil er aus Suna kam.
„Du bist also dein eigenes Vorbild, wenn ich das richtig verstanden habe? Verzeih, wenn nicht. Aber ich finde es äußerst löblich das ganze Thema so zu sehen. Und ich würde auch nie daran zweifeln, dass du deinen damaligen Sensei respektlos gegenüber getreten bist., schmunzelte sie ihn an, und gab ihn gleichzeitig ein äußerst wichtiges Kompliment in ihren besonderen Augen.
Überflutet von ihrer Neugier, war ihr das alles ein wenig unangenehm, doch auch hier hatte der rosahaarige Lehrer die passenden Worte für sie gefunden.
„Ich bin froh, dass du das so siehst.“, lächelte sie zunächst, was sich dann in ein Kichern verwandelte.
„Meine Natur ist zu leiden anderer Geheimnisse nämlich ziemlich neugierig., kicherte sie wieder mit der Hand vor dem Mund, vergaß, dass sie das eigentlich nicht vor ihm machen wollte. Aber groß darüber nachdenken konnte sie nicht, denn zu geschockt war sie, dass sich ein Fussel auf ihre sonst perfekte Kleidung abgelegt hatte, eine sehr untypische Situation, welche allein ihr innerliches geschockt hatte. Aus Reflex schreckte sie mit ihrem Körper ein wenig nach hinten, als Kotetsu wohl auch eher aus Reflex ihr diesen bösen Fussel wegpustete. Überfordert mit dieser peinlichen Situation blinzelte sie schnell und stotterte ein
„ Ich dank-Danke dir, Kotetsu“, vor sich hin. Ihr machte es nichts aus, dass der schlanke Mann ihr diesen Fussel so entfernte, es kam nur alle sehr… überraschend. Und von dieser Überraschung ging es auch gleich in die nächste, denn der Kiyoshi stand auf und sprach von Glitzer in seinen Hosentaschen. Ihr Mund formte ein
O und ihr Blick ging ebenfalls zu seiner Waschmaschine. Diese war voller Glitzer und die Augen der Hikari wurden riesig. Sie schluckte,
„Deine-Deine ganzen Klamotten… die-die werden voller Glitzer sein..“, sprach sie besorgt und stellte sich vor, wie so etwas nur ihr passieren würde. Ein absoluter Supergau! Kotetsu aber schien das nicht wirklich zu interessieren, meinte sogar er würde damit rumlaufen. Nia schüttelte ganz aufgeregt ihren Kopf, konnte seinen Worten einfach keinen Glauben schenken.
„Wie… Du-Du würdest damit rumlaufen? Was ist, wenn du das Glitzer überall verteilst?, wurde sie immer panischer bei dem Gedanken, dass auch ihre Kleidung voller Glitzer enden könnte. Aus dem Traum gerissen, vibrierte ihr Taschenterminal.
"Ich würde kurz nachschauen, wenn du erlaubst., versuchte sie aus ihrem Alptraum ein Lächeln hervorzubringen und würde dann auf ihr TT schauen und wirklich Lächeln. Es war eine Nachricht von Setsu, die sie natürlich sofort beantworten musste.
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Die Nachricht abgesendet, war ihre Aufmerksamkeit wieder ganz bei ihrer rosahaarigen Begleitung.
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