Während Geralt und auch die anderen aus dem Rudel bereits diese innigen Bande geschlossen und miteinander verwoben waren, war es nun für Morgiana ein neues Abenteuer, welches sich für die junge Wölfin auftat. Doch es freute sie dieses Abenteuer anzutreten und hatte sich bereitwillig in die Arme von Geralt begeben, sodass sie sich kurzerhand an seinem Handgelenk trinkend wiederfand, bevor sich ihre Sinne verabschiedeten und die Triebe übernahmen.
Kaum waren die ersten Tropfen seines warmen Blutes über ihre Kehle in ihren Körper gelangt, vermischte sich auch sogleich ihr Geist mit dem von Geralt und wie sie später feststellen würde auch mit dem des Rudels, jedem einzelnen von ihnen. Morgiana verdrängte diese Tatsache nur in dieser Situation, da ihre Triebe ihren Körper unter Kontrolle genommen hatten. Einzelne Teile ihres Körpers zeigten deutlich, dass das Biest sich den Weg nach draußen suchte und sie würde wohl lügen, wenn sie behaupten würde, dass ihr diese Seite an sich nicht gefiel in diesem Moment.
Normalerweise verabscheute sie es, wenn sie sich nicht unter Kontrolle hatte, doch es fühlte sich einfach zu gut an um es nicht zu mögen. Kaum hatte sie sich an seinem Körper hinauf gezogen, hatte er sie unterstützend gepackt und prasste zeitgleich seinen Unterkörper ebenfalls gegen den ihren, sodass sie wild fordernd begann sich an ihm zu reiben. Wäre sie bei klarem Verstand, würde dies wohl nicht passieren, allein schon aus dem Grund, dass Morgiana bislang noch mit Niemandem das Bett geteilt hatte. Doch wie bereits erwähnt, störte es sie gerade recht wenig, dass sie ihrem Trieb freien lauf ließ, da Geralt auch anscheinend nichts dagegen hatte.
Ungeduldig schoben sich ihre Finger unter seine Jacke und versuchten ihn zu entblößen, ließ ihm zudem auch keine Sekunde um sich dazu zu äußern, indem sie ihn auch sogleich küsste. Was er scheinbar ohne Probleme zu erwidern schien, da Morgiana sogleich auch seine Zunge spüren konnte. Ein wenig reizte es sie ihn mit den ausgefahrenen Fängen zu beißen, erneut von seinem Blut zu kosten. Doch sie unterband diesen Drang, da sich Geralt mit ihr gemeinsam vorbeugte und ihr das Kleid zu öffnen versuchte, was sie damit zuließ, dass sich ihr Körper von seinem entfernte, doch nur für diesen kurzen Augenblick, in dem er den Knoten löste und somit der Stoff lockerer wurde und einfach zu entfernen wäre.
Noch immer klammerte sie sich an ihm fest, doch löste sie sich als er sie auf das Bett warf und sich der Stoff ihres Kleides lockerte und seitlich von ihrem Körper rutschte, sodass nur noch wenige Stellen bedeckt waren. Allerdings blieb ihre untere Körpermitte noch immer durch den
Fundoshi bedeckt, auf welchen damals Sindbad bestanden hatte. Morgiana hatte zuvor nichts unter ihrem Kleid getragen, da sie es nicht gewohnt war von zu Hause, doch Sindbad hatte ihr erklärt, dass es sich als junge Frau in dieser Welt nicht gehörte, wenn man nackt herumlief. Wenn sie darüber nachdenken würde, hörte sich dies ähnlich an, wie das was Geralt zu Rini gesagt hatte. In dieser Welt hielt man wohl wirklich nicht viel von nackter Haut. Oder besser nur in trauter Zweisamkeit.
Somit war es nun auch für Morgiana nicht schlimm, als sich Geralt seiner oberen Bekleidung entledigte und sein nackter Oberkörper zum Vorschein käme. Die Narben, welche seinen Körper zierten, störten sie recht wenig. Auch der nackte Oberkörper nicht. Welche Morgiana tagtäglich anzusehen bekam, da sich ihre männlichen Stammesmitglieder meist Oberkörperfrei gezeigt hatten. Doch ihre blutsverwandte Familie war es jetzt nicht, an die sie denken wollte. Ihr Atem ging noch immer keuchend, als sie sich langsam von der Matratze hochdrückte und sich auf ihren Unterarmen abstützte.
Die Beine leicht gespreizt, ein Bein aufgestellt, das andere seitlich angewinkelt, wollte sie sich weiter aufrichten. Der Stoff ihres Kleides rutschte dabei nun völlig von ihren Armen, sodass sie diesen einfach abstreifte und auch gleich drauf Geralt erneut in ihre Arme schloss, als sich dieser wieder über sie beugte und sich ihre Unterleibe erneut gegeneinander pressen konnten.
Da nun beide die lästige, störende Kleidung los waren, konnte sie seine Körperwärme spüren, als er sich an sie schmiegte. Ihre Beine umklammerten erneut seinen Unterkörper im Bereich seiner Hüfte, ihre Arme umschlangen seinen Oberkörper und ihre Finger fuhren erneut in sein Haar, als er sie erneut küsste, dieses mal allerdings nicht so intensiv als noch vorhin. Sie atmete bereits ein wenig flacher als noch vor wenigen Sekunden oder Minuten? Sie hatte gerade völlig ihr Zeitgefühl verloren.
Doch so schön diese enge Wärme gerade noch gewesen war, löste sich Geralt auch schon wieder von ihr und legte seine Hand an ihren Bauch. Sie folgte ihm mit ihren Blicken und man konnte in ihrem Blick wohl deutlich die Verwirrung und auch irgendwie die Scham erkennen, die ein wenig aufstieg. Dennoch blieb sie erst einmal liegen, er konnte sie also noch immer sehen, es störte sie nicht. Als er dann zu ihr sprach, blickte sie hastig zu seinem Mund und beobachtete wie sich seine Lippen bewegten, als er etwas zu ihr sagte, was nur sehr langsam zu ihr durchdrang, das sich alles irgendwie noch wie in Watte eingepackt anfühlte. Doch sie merkte noch, wie sich Geralt vom Bett und somit von ihr entfernte und irgendwie… gefiel ihr das nicht.
Anfangs hatte sie noch diese Aufregung gespürt, welche mal zu mal weniger geworden war. Ihr Kopf, die ganzen negativen Gedanken, welche sie vorhin noch verspürt hatte, als sie über ihre Familie gesprochen hatte, verflogen langsam und ihr Körper und ihr Geist fühlten sich immer leichter an. Als würde sie auf eine andere Ebene gehoben. Als ihr Kopf also befreit von Altlasten war, konnte sie sich auch endlich auf all das neue Konzentrieren, was hier vor ihr lag. Sie konnte die anderen spüren. Das Rudel. Ihre neue Familie und sie spürte Geralt. Ihr Alpha!
Noch immer zeigte ihr Körper deutliche Anzeichen ihrer Erregung durch das Ritual. Ihre nackte Brust hob und senkte sich noch immer durch ihren aufgeregten Atem. Die Krallen waren noch immer ausgefahren, doch bei weitem nicht mehr so lang und spitz wie noch zuvor. Ihre Pupillen normalisierten sich nur sehr langsam, was aber auch nicht schlimm war. Aber ihre Fänge zogen sich zurück, sodass es ihr wohl einfacher fallen würde zu sprechen. Wenn sie denn die passenden Worte finden würde.
So langsam klärten sich ihre Gedanken wieder ein wenig und sie wusste so langsam immer mehr, was hier gerade passiert war und seine Worte gingen ihr erneut durch den Kopf. Doch das allerwichtigste, was sie bis gerade nicht einmal wirklich wahrgenommen hatte, waren die anderen Rudelmitglieder. Es löste augenblicklich eine Gänsehaut in ihr aus, dass sie diese Verbindung so deutlich spüren konnte und dass sie scheinbar aufgeregt und voller Freude, dass nun ein neues Mitglied im Rudel zu begrüßen war.
Morgiana hob den Blick an und schaute Geralt in die Augen. Sie lächelte als sie sich schließlich dazu entschloss langsam vom Bett zu gleiten und zu ihm herüber zu gehen. Es störte sie nicht, dass er weit größer war als sie und sie bei weitem nicht an seine Größe heran reichen würde, dennoch umfasste sie den Teil seines Oberkörpers, den die erreichen konnte und umarmte ihn, bevor sie sich vorsichtig löste, nach seiner Hand griff und ihn langsam zu sich herunterziehen würde. Sie hoffte er würde ihrem Wunsch nachkommen, dass sie ihn berühren konnte.
"Danke…”, ein gehauchtes Wort, welches sich mit einem folgenden Kuss auf seine Lippen gegen seinen Atem presste. Ob Geralt es verstand? Sicherlich würde ihm die Verbindung deutlich zeigen, dass Morgiana angekommen war. Sie hatte ihren Seelenfrieden gefunden, zumindest für diesen Augenblick und war froh in ihrer neuen Familie angekommen und aufgenommen zu sein. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie den Kuss löste und sich ihre Arme zu einer innigen Umarmung um seinen Körper schlingen würden.
"..kannst du mich bitte einfach festhalten…”, flüsterte sie beinahe nur noch, als sie ihr Gesicht zu verstecken versuchte und der Schmerz in Form von Tränen von ihr abzufallen schien, welcher sich in den vergangenen Jahren tief in sie hineingefressen hatte. Dies schien jedoch ein Ende gefunden zu haben, als sie nun den Neustart in ihr eigenes Leben wagte.