Beitragvon Mamoru Yuuki » Mo 5. Sep 2022, 10:11
Was war passiert? Nun... das war wohl recht einfach zu erklären. Mamoru wurde geboren und wuchs anschließend in sehr schnellem Tempo auf. Aber irgendwie war das für ihn nicht besonders überraschend. Er wusste darüber durch Takashi, dessen Aufwachsen er ja teilweise auch mitbekommen hatte damals. Damals? Ja... damals, in seinem alten Leben. Er wurde wiedergeboren dank Tia. Es war irgendwie seltsam. Er war irgendwie froh darum, nun wieder da zu sein, bei Tia und mit ihr weiterhin diese enge Bindung haben zu können. Auf der anderen Seite verfluchte er seinen jetzigen Körper. Es war nicht, dass er sich einen anderen Körper wünschte. Es war mehr das, was er ausstrahlte. Er war... ein Mensch. Und irgendwie doch nicht. Sein Körper war menschlich. Seine Fähigkeiten waren an die Grenzen der Menschen angepasst und doch spürte er seine dämonischen Ursprünge in sich brodeln. Er fühlte sich wie nichts Halbes und nichts Ganzes. Er wusste, was er damals konnte, wie stark er war und nun fühlte er sich schwächer als jemals zuvor. Sein Antrieb war es, wieder seine alte Stärke zurück zu gewinne, doch er wusste noch nicht einmal, ob dies überhaupt jemals möglich war. Wo die Grenzen an diesem menschlichen Körper waren. Als Tia ging, wuchs Mamoru kurzzeitig bei Kratos und Zhongli mit auf. Doch er konnte sich schon schnell von ihnen lösen. Er hatte den körperlichen Stand eines Teenagers und doch war er geistig schon viel weiter. Er erinnerte sich an Dinge, die lange vor seiner Geburt geschehen waren. Das war wohl ein Vorteil in den meisten Dingen. Die Vereinigung allem war zwar sicherlich eine schöne Sache, aber irgendwie langweilte es ihn. Er half mit, wo er konnte, um alles mit aufzubauen. Und auch, wenn er den Sinn dahinter verstand, so ging ihm der Gedanke nicht ab, das er Teil dieses Hamsterrades war. Das er nun ebenfalls Teil dieser menschlichen Gesellschaft war und er sich dem Schicksal so nun fügen musste. Doch bei all dem Negativen... was trieb ihn überhaupt an, das er in dieser Gruppierung von Menschen blieb, die gemeinsam an einem Traum arbeiteten? Vielleicht war es eine Art Pflichtgefühl, das ihn begleitete. Eine Art der Dankbarkeit, die er so versuchte darzustellen. Er war dank Tia und Takashi wieder am Leben. Er war ihnen beiden dankbar. Wer hätte gedacht, dass dieser Spross, der damals beinahe schon in der ersten Sekunde seines Lebens, eben jenes wieder verloren hätte, am Ende jener sein würde, der Mamoru selbst wieder zurück holen würde. Doch was viel wichtiger für Mamoru war, war die Tatsache, dass all das hier der Traum von ihnen gewesen war. Er war sich nicht sicher, ob es der Traum von Tia gewesen wäre. So wie er sie kannte eher nicht. Aber sie sprach immer davon, das die Welt eine Erneuerung brauchte. Und davon, das Takashi jener war, der der Welt eben jene geben würde. Tia stand hinter Takashi. Niemals hätte sie auch nur ein schlechtes Wort an ihn heran kommen lassen. Sie folgte ihm blind und liebte ihn bedingungslos. Alles was sie tat und getan hatte war immer nur für ihn gewesen. Für seine, in ihren Augen, Bestimmung. Wer war also er, Mamoru, nun dagegen zu rebellieren? Er liebte Tia. Ob er Takashi liebte? Nein... nicht auf diese Art wie man es erwarten würde. Er respektierte Takashi. Er akzeptierte ihn und er hätte ihn immer beschützt, da er Tias Spross war. Da Tia ihn liebte. Doch konnte Mamoru Takashi nicht lieben, wie ein Kind seinen Vater lieben würde. Denn die Erinnerungen an sein altes Leben hatte er noch und diese formten seinen Charakter. Auch Tia liebte er nicht wie eine Mutter. Er sah in Tia immer noch das kleine Mädchen, welches er selbst damals durch Leben begleitet hatte. Das Ganze Konzept war konfus. Und Mamoru hatte sich mehr als nur einmal in der Vergangenheit die Stirn gerieben, da ihm das Ganze Kopfschmerzen bereitete. Doch wichtig für ihn war jetzt nur, das Tia nicht da war. Sie war bei ihrem Volk, den Racchni. Takashi war nicht da, er war verschwunden, tot. Der Tod Takashis hatte Tias Herz zerrissen. Sie noch kälter werden lassen, als sie es eh schon war. Es war wohl besser, dass sie sich zurück gezogen hatte. Denn so wie Mamoru sie kannte war sie gefangen in einem Zwiespalt: Ihrer Wut den Menschen gegenüber freien Lauf zu lassen, der Wut, das wegen ihnen Takashi gestorben war. Oder das respektieren, was Takashi erschaffen hatte und es schätzen, als das, was er ihnen zurück gelassen hatte. Und nun war also er, Mamoru, hier. Hier unter den Menschen. Und er hatte sich entschieden, es ebenfalls zu respektieren und zu schätzen. Das war der Grund, warum er sich in diese Gesellschaft mit einpflegte. Nicht besonders gut, zugegeben. Denn er konnte nicht seinen Charakter einmal komplett herum krempeln, aber er bemühte sich, auch beim Aufbau mit anzupacken, so gut er es eben konnte.
Und nun war er hier. Ein Jahr später. Die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben und so schlenderte er durch den Korridor der Schule. Es war ein prachtvolles Gebäude entstanden, ohne Frage. Er stockte, als plötzlich an einem Bildschirm an der Wand Senjougahara zu sehen war. Er schmunzelte kurz. Ob sie wusste, was er wusste... über sie? Ob sie wusste, wie er sie schon gesehen hatte? Doch sie hielt eine mitreißende Rede. Zumindest versuchte sie es. Und gab vieles bekannt. Darunter auch ihre Zimmer und ihre Teams. Er kannte Sarutama aus seiner Vergangenheit. Zumindest vom Hören-Sagen. Von Anubis hatte er noch nie etwas gehört. Auch seine Zimmernummer bekam er, sodass er diese auf der ID Karte einlesen konnte. Dem Schlusssatz von Senjougahara hörte Mamoru nicht mehr zu. Er zuckte mit den Schultern und schlurfte weiter durch den Korridor, während er die Hände weiter in den Schultern vergraben hatte. Sollte sie doch weiter ihre Reden schwingen. Das Informative hatte er ja aufgefasst. Aber ein bestimmtes Ziel hatte Mamoru nicht. Und so blieb er irgendwann an einem Fenster stehen und blickte nach draußen, wo er den herum laufenden Menschen zu sah.