Unterwegs:
Nach dem Unterricht wollte sich Keiya eigentlich auf den Weg zum Wohnheim machen, aber das Schicksal war nunmal ein Arschloch und hatte beschlossen, ihn jetzt mit Nachrichten zu bombardieren. Okey, es waren zwei Nachrichten, aber dennoch! Es ging ums Prinzip! Da Keiya ein Freund der Ignoranz war, wollte er sein Terminal ignorieren und einfach nach Hause gehen. Doch plötzlich blieb er stehen. Vielleicht… war es eine Antwort von Kotetsu. Entnervt zog er sein Terminal hervor und schaute es sich an. Seine Miene war zwischen nachdenklich und angewidert. Es war keine Nachricht von Kotetsu, sondern von dem verdammten Flummi! Wobei, an ihr konnte er ja sein neues Wissen austesten, sollte es wirklich schlimm werden. Die andere Nachricht war von Kozume. Einen sehr langen Moment schaute er sich die Nachricht an. Dann wieder die von Ruby. Der Blonde verspürte den Drang, einfach beide Nachrichten zu ignorieren und sich dann irgendwann abends zu melden. Doch Zeit mit Kozume zu verbringen war bisher immer spannend gewesen. Aber Kontakt zum Flummi wollte er nicht. Je weniger Kontakt er mit ihr hatte, desto besser war es seiner Meinung nach für ihn. Einen Moment blieb er unschlüssig stehen. Schließlich stöhnte er genervt auf und machte sich leise fluchend auf den Weg zur Cafeteria.
Cafeteria
Der Tsukikawa kam gerade zur Tür der Cafeteria vorbei, als sein Terminal vibrierte. Er hatte das Gefühl, dieses Ding brannte ein Loch in seine Hosentasche. Vorsichtig nahm er aus seiner Hosentasche und schaute sich den Absender an. Es war Kotetsu. Wie von allein blieb er stehen und las sich die Antwort des Lehrers genau durch. Dabei wechselte seine Hautfarbe von kreidebleich und knallrot schneller, als man Fingerzeichen schließen konnte. Er hatte absolut keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Schreien, hysterisch lachen? Gute Möglichkeiten, allerdings befand er sich in einem öffentlichen Raum. So blieb ihm nichts anderes übrig, als auf dem Absatz kehrt zu machen. Er ging schnell abseits und hoffte, dass weder der Flummi, noch Kozume ihn gesehen hatten. Der Tsukikawa hatte bereits ein schlechtes Gewissen, fühlte sich wie ein Verbrecher. Er schämte sich, weil Kotetsus Antwort ihm nicht den Abstand von… dieser Sache gebracht hatte. Eher hatte es ihn noch weiter angestachelt und mit zitternden Händen setzte er zu einer Antwort an.
Das waren alles Fragen, die ihm auf der Seele brannten und beschäftigten. Außerdem glaubte er jemanden gefunden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte. Der Brillenträger setzte sich seine Kopfhörer auf und ließ sich berieseln. Es half ihm, sich zu beruhigen. Schließlich ging er wieder in die Cafeteria zurück und besorgte sich eine Schüssel voll Erdbeeren mit Sahne. Er brauchte das jetzt. Seine Teamkollegen fand er auch schließlich kurz darauf und hob die Hand. “Scheint, als hätten euch die Dämonen nicht gefressen. Da kommt ja beinahe Freude auf.”, stellte er trocken fest und setzte sich zu ihnen. Der Tsukikawa hatte sein Outfit von heute morgen an, nur ohne Jacke und Pulli, so dass er nur noch sein schwarzes Tshirt trug. Jacke und Pulli hatte er allerdings unter den Arm geklemmt. Seine Kopfhörer hatte er um seinen Hals, damit er die Beiden hören konnte. Mit seinen inneren Problemen behelligen er sie nicht, vor allem nicht den Flummi.