Die Klinge glitt nur Centimeter vom Kopf des Blondschopfs entfernt durch die Luft, und erwischte nichts, ausser die Spitze der Haare, des Jungen. Der nächste Schlag, den der Schwarzhaarige mit dem Schwert durchführte, das gerade eben noch bei ihm im Boden gesteckt hatte, wurde von der Klinge des Jungen geblockt. Schweiß stand ihm auf der Stirn, denn das Schwert das er verwendete war von minderer Qualität. Die Klinge stumpf, und man konnte schon einige Scharten entdecken, was darauf hinwies, dass es unglaublich oft verwendet worden war. Doch sein Gegenüber hatte ein Schwert, das gar keine richtige Klinge mehr besaß, sondern nur noch aus einer Abfolge von unregelmässig tiefen Schwertscharten, die entstanden sein mussten, als die Klinge schon hunderttausende von Malen gegen eine andere Klinge geprallt war. Um sie herum, steckten im Boden verstreut noch weitere Schwerter, von der Zahl her an die Hundert, aber der Blondschopf konnte gar nicht alle Klingen sehen. Doch die Klinge des Mannes, die so schartig war, hatte er sogar schon mit der
Oshoha kombiniert, und dadurch ein Schwert des Junge zerbrochen. Wieder prallten die Klingen aneinander, und der Blondschopf tat das einzige, was ihm richtig erschien, nachdem sie wieder voneinander wichen. Er schleuderte der Schwert, indem er den Arm über die Schulter nach hinten zog, während die Klinge des Schwertes von seinem Rücken wegdeutete. Der Rücken des Schwertes zeigte zum Rücken des Jungen. Mit einem Satz brachte der Junge mit einem Schlag mehrere Meter zwischen sich und seinen Gegner. Kaum berührten seine Füße den Boden, schellte der Arm mit dem Schwert nach vorne, und das Schwert wirbelte, wie eine silberne Scheibe durch die Luft. Doch sein Gegner warf einfach ein Schwert achtlos zur Seite, und streckte nur die Hand nach der Scheibe aus. Perfekt, landete das Schwert mit dem Griff in seiner Hand, nicht mit der Klinge voran, wie man eigentlich glauben könnte. Der Atem des Jungen ging schneller.
Warum musste der Hyuuga bloß gegen seinen Vater kämpfen?
Chiba griff schnell nach dem Schwert das links neben ihm im Boden steckte, und zog es heraus. Sein Vater aber, schleuderte das Schwert, das er nicht gerade gefangen hatte, gerade, wie einen Speer in seine Richtung. Chiba war sich sicher, dass die Waffe verfehlen würde, denn immerhin war es unmöglich ein Katana wie einen Speer zu werfen, ohne dass er seine Flugbahn änderte, oder sich drehte. Jedenfalls hatte er das geglaubt, denn als das Schwert nur Centimeter über seiner Schulter vorbeiglitt, hatte ihm sein Vater das Gegenteil bewiesen. Während die Klinge noch die Luft vor ihr zerteilt hatte, war sein Vater ihr gefolgt, und hatte zum Schlag ausgeholt. Chiba der inzwischen schon sehen konnte, wie es aussah, wenn sein Gegenüber zu einem Schlag ausholte, machte sich bereit zu blocken, noch bevor der Schlag eine Chance hatte in die Nähe seines Körpers zu geraten. Doch die Klinge seines Vaters, die Chiba vor ihm verwendet hatte, schnitt durch sein Schwert, wie ein heißes Messer durch Butter. Die Augen des Mischlings, wurden groß, während er sich zu Boden warf, und dadurch dem Schlag entging. Dadurch, dass sein Vater das Chakra nicht perfekt reguliert hatte, konnte er ein leichtes bläuliches Aufschimmern an der Klinge sehen. Die Oshoha [sub]Königsklinge[/sub]. Chiba wusste nicht, wie sein Vater es schaffte, diese Technik, für die das Schwert eigentlich chakraleitend sein musste, mit einem Schwert anzuwenden, von dem er ganz sicher wusste, dass es nicht chakraleitend war, weil er es gerade eben noch, bevor er das Schwert aus der Hand gegeben hatte, versucht hatte Chakra hineinzuleiten, um genau eben diese Technik anzuwenden!
Die Klinge seines Vater schwebte über dem Hyuugamischling in der Luft, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Denn die Klinge war jederzeit in der Lage ihm durch das Herz zu stechen, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte. Jede Gegenwehr war zwecklos. Die Sicht des Hyuugamischlings wurde vollkommen schwarz.
Doch sie blieb nicht lange schwarz, denn er sah die gleiche Szene, die Szene, wie sein Vater mit dem Schwert über ihm stand – aber aus einem vollkommen anderen Blickwinkel. Er hatte die Position eines Beobachters, und gleichzeitig konnte er das Chakra sehen, dass die Klinge umgab. Die Szene spulte rückwärts, fast schon wie bei einem Videoband, und Chiba sah, wie die Klinge die er vorhin noch in der Hand gehalten hatte, sich wieder zusammensetzte. Auch wenn es verrückt klang, doch das Chakra das die Klinge des Schwertes umgab verschwand wieder. Dann, schien das Band wieder normal wiedergegeben werden, und Chiba sah, wie das Chakra seines Vaters nicht in die Klinge geleitet wurde, sondern eine zweite Klinge, aus Chakra, über der echten Klinge erschuf. Das war das Prinzip, durch das er in der Lage war, mit einem nicht-chakraleitendem Schwert auch Techniken anzuwenden, die Chakra benötigten. Das Prinzip auf dem der Schwertstil der unendlichen Schwerter [sub]Mugen Ittoryu[/sub] basierte.
Die Szene wechselte, und sein Körper war vollkommen verschwunden. Die Chakrashilouete seine Vaters formte ihm nur wohlbekannte Fingerzeichen.
Tobidogu, wurde die Technik genannt, und Chiba sie schon oft selbst verwendet. Unter dem Griff des Schwertes das sein Vater versiegelte leutete ein Fuin auf. Und innerhalb eines Augenblicks leuteten alle Fuins an den Schwertern im Umkreis von 5 Metern. Und von diesen ausgehend weiter. Die Struktur, das Aussehen des Fuins war etwas komisch. Chiba hatte es noch nie gesehen. Der Hyuugamischling konnte aber ganz genau die Form und den Aufbau des Fuins erkennen. Wenn er irgendwie Fuinjutsus erlernen könnte... Dann könnte er dieses Fuin auch meistern... Denn nun waren alle Schwerter in einem einzigen Siegel versiegelt, und Chiba machte große Augen darüber. Das Fuin war sozusagen ein Weiterleiter für das Tobidogu... Damit wäre der Kampfstil seines Vaters effizient erklärt...
Chiba schlug seine Augen auf. Der Traum, den er gerade durchlebt hatte... Hatte sich unglaublich real angefühlt. Fast schon, als wäre er Wirklichkeit gewesen. Aber war das gerade wirklich nur ein Traum gewesen? Oder steckte mehr hinter dem, was er als „Traum“ abstempelte? Der Hyuugamischling wusste es nicht, und wenn er ehrlich war, dann wollte er es irgendwo auch gar nicht wissen. Denn wenn das mehr als ein Traum war – was hatte ihm dieser Traum sagen sollen? Der Hyuugamischling wusste nicht, was der Traum ihm hatte sagen sollen, doch vielleicht kam die Erkentniss noch im Verlauf des Tages. Chiba gähnte ersteinmal, und streckte sich, bevor er die Decke umschlug und sich dann aufsetzte. Durch das Fenster in seinem Zimmer schien das Sonnenlicht herein, und Chiba murrte leicht. Ein gequältes Ächzen erklang aus seinem Mund, und er schaute hinaus in die Sonne. Es war noch nicht lange Tag, wie er am niedrigen Sonnenstand erkennen konnte. Er stand auf, und ging ins Badezimmer, von wo er sich seine Kleidung holte, die noch auf der Waschmaschine lag. Inzwischen war sie trocken, und er konnte sie anziehen, ohne dass er sich selbst in die Gefahr begab, dass er sich einen Schnupfen holte. Chiba zog die Kampfkleidung an, die noch auf dem Tisch lag, wo er sie gestern hingelegt hatte. Er beeilte sich sie anzuziehen, denn sein Magen knurrte schon. In dem Briefkasten vor seiner Türe lag sogar der Umschlag mit dem Entgelt für die Mission. Er wollte nicht wissen, woher die Beamten seine Adresse hatten. Das Entgelt für die Mission war üppig, und Chiba steckte das Geld in seine Geldbörse, die immer noch üppig gefüllt war. Heute würde es Onigiri geben, oder Dango, vielleicht auch beides gemeinsam, das war noch nicht ganz sicher. Aber es würde etwas leckeres zum Frühstück geben, und es würde VIEL davon geben, soviel war schon einmal sicher. Denn zum Abendessen hatte er auch nichts gehabt, und irgendwann verlangte sein Körper einfach einmal Nahrung, die letzte Mahlzeit war immerhin schon 24 Stunden her. Der Hyuugamischling lächelte leicht, und machte sich dann daran die Wohnung zu verlassen. Hinter sich sperrte er die Türe zu. Heute war Mittwoch – Markttag in Konohagakure, und desshalb konnte er auch gleich auf den Markt gehen, und dort Onigiri, Dango oder ähnliches zum Frühstück kaufen. Ausserdem konnte er sich ansehen, was es dort alles feilgeboten wurde, und mit etwas Glück konnte er sogar das ein oder andere gute Angebot finden, und sogar ergattern. Aber nur, wenn er sich jetzt beeilte. Darum ging Chiba raschen Schrittes zum Markt von Konohagakure...
TBC:
[Hi no Kuni ~ Konohagakure] Marktplatz[hr]
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