Beitragvon Myra » Fr 1. Mai 2015, 23:44
Ein neuer Fehler der Shinobi war es, Myra keinen Sack über den Kopf zu ziehen, wie bei ihrer Ankunft in Konoha. Ihr Körper war unbrauchbar, doch hatte sie Gelegenheit, sich den Weg bestmöglich einzuprägen. Nicht, dass dies von Bedeutung wäre. Lange Gänge und blaue Lichter. Ab und an änderte sich die Umgebung, aber dies bestand auch nur aus einer neuen, mit diversen Nummern und Bezeichnungen versehenen Tür. Den Scheiß könnte sich Myra niemals merken. Der Ort war ihrer Meinung nach ein einziges Labyrinth. Kein guter Start für einen Ausbruchsplan. Ab einem bestimmten Punkt hockten auch immer mindestens zwei Wachleute an den Türen. Die Schwarzhaarige konnte die tatsächliche Größe des Komplex nur erahnen, so auch dessen Besatzung. Der Zweck schien ihr ziemlich klar. Irgendein geheimer Scheiß, von welchem nicht mal die eigenen Dorfbewohner Wind kriegen sollten. Experimente und so vermutlich. Gerade bei solchen Dingen krähen die Flachpfeifen von Dörflern als erstes. Sowieso müsste Myra erst längere Zeit an diesem Ort verbringen, ehe sie über etwaige Ausbrüche überhaupt nachdachte. Als einzelne Person zu entkommen, wäre selbst im gewöhnlichen Gefängnis nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, sollte man nicht diverse Tricks auf Lager haben oder sollten die Wachen nicht besonders schludrig sein. Allein war in solcher Angelegenheit immer scheiße. Zweckgemeinschaft hingegen war ziemlich gut. Aber Myra zweifelte irgendwie an, dass sie hier auf viele Knastkollegen treffen würde. Das hier war kein Gefängnis. Es war ein Sezierlabor. Und Myra wäre der verdammte Frosch.
Es dauerte, bis sich die Umgebung der Schwarzhaarigen deutlich änderte und sie sich in einen bestimmten Bereich begaben. Links von ihr Räume. Ähnelte Zellen, waren vermutlich auch welche. Myra spürte auch endlich wieder ein kleines Kribbeln in den Beinen. Das Gefühl kehrte zurück, aber nicht schnell genug, um vielleicht einen weiteren Ausbruch zu starten. Sie traten in einer der vielen, überraschend leeren Zellen, legten das Mädchen ab. Zwei weitere Maskenmänner kamen hinzu und fixierten das Mädchen am Boden. Myra beobachtete die Leute um sich herum. Einer stand ein wenig abseits, schien sich über Funk zu unterhalten. Weitere Verfahren vermutlich. Die Typen durften nicht mal kacken gehen, ohne vorher den Chef um schriftliche Erlaubnis zu fragen. Ein Grund mehr, warum Myra die Schlammkämpfe auf der Straße liebte. Da war der maximale Besitzanspruch, wenn man wie ein Hund dagegen gepisst hat. Aber vor allem durfte man jeden schlagen, der einen blöde anglotzte. Das höchste der Gefühle waren dabei weitere Kämpfe. Aber hier? In den Dörfern wurden gleich sämtliche Gerichte hochgefahren, wenn man jemanden nach einer durch gezechten Nacht ausversehen die Wäsche von der Leine geklaut hat. Oder man wurde zum sezieren in irgendwelche streng geheimen Hochsicherheitslabore gebracht, die mehr Personal erforderten, als das gesamte verfickte Dorf. So viel dazu. Es dauerte nicht lange und die Kinder schienen ihre Befehle erhalten zu haben. Nach dem höchsten Sicherheitsprotokoll filzen. Bellte der gute Mann am anderen Ende der Zelle und seine Kollegen legten sich sogleich ins Zeug. Töricht lösten sie die chakraunterdrückenden Handschellen. Nicht, dass das herausragend viel bringen würde. Es kribbelte in Armen und Beinen, doch vom bewegen dieser war das Mädchen noch weit entfernt. Das Betäubungsmittel hielt nicht lange, aber für die ganze Prozedur ausreichend. Hey! HEY! Moment! Was wird das?! Krähte sie, als die Männer sie in aller Ruhe langsam entkleideten. Schuhe wurde umgedreht, rein gegriffen und auf Waffen überprüft. Hätte sich Myra auch denken können. Filzen auf höchster Stufe. Die würden sogar einmal den Magen spiegeln. Wüste Beleidigungen hallten von dem Mädchen durch den Raum, während die Maskenmänner sie begrabschten und bis auf die Unterwäsche auszogen. Sie hatte genug in Kneipen gesehen, um zu wissen, in welche Richtung solcherlei Dinge für gewöhnlich gingen. Aber das waren ganz brave Männer, die von ihrem Stock im Arsch zur genüge befriedigt wurden. Natürlich gingen auch Griffe zu den intimeren Stellen der Schwarzhaarigen. Oh ich schwöre euch ihr werdet dafür mindestens beide Daumen verlieren. Und beide Säcke! In Anbetracht der Situation nur leere Drohungen, aber vollkommen ernst gemeint. Natürlich zog einer von beiden die Pfeile zwischen Myras kleiner Oberweite hervor und obwohl beide Masken trugen, konnte das Mädchen den kurzen Blickwechsel regelrecht sehen. Sie sah beide über den Maulkorb hinweg vorwurfsvoll an. Ach komm schon! Was erwartet ihr bitte? Braver Nukenin hält sich ja kein Fenster offen? Natürlich kam darauf keine Antwort. Stattdessen wurde sie an beiden Armen hochgehoben und zu der hintersten Wand der Zelle gebracht. Langsam fühlte das Mädchen wieder die Muskeln in ihrem Körper. Leider zu spät. Nur in Unterwäsche bekleidet, sah man auf ihrer blanken Haut, die sich über den gesamten Körper erstreckende Lichtenbergvernarbung. Und diverse andere, schmerzhaft aussehende Narben. Wenige Zentimeter über dem Boden baumelte das Mädchen nun in Ketten an der Wand. Sie waren selbstverständlich chakraunterdrückend. Myra wartete, dass die Typen verschwanden und sich die Zelle mit einer durchsichtigen Wand schloss. Es war kein Glas, oder vielleicht doch. In jedem Fall ausbruchssicheres Material, etwas anderes kam nicht in Gefängnisse. In dieser Welt musste man ja mittlerweile mit jedem scheiß rechnen. Die Kraft kehrte in Myras Körper zurück und sie begann an ihren Fesseln zu ziehen. Mit jedem neuen Kraftschub stärker. Es würde nichts bringen, brachte das Mädchen aber nicht davon ab, nicht ihre Freiheit zu erkämpfen. Sie würde es immer tun. Fast schon laut brüllend zog sie gewaltvoll, bis die Handgelenke schmerzten. Versuchte mehrere Methoden, um möglichst viel Gegendruck auszuüben.
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit solch primitiven Mitteln aus der Gefangenschaft zu befreien sank weit unter den Nullpunkt und dem wurde Myra sich langsam bewusst. An den mittlerweile tiefen, roten Furchen an ihren Handgelenken sah man aber, dass sie noch ein wenig zu stur war, um sich die Überlegenheit ihrer Fesseln einzugestehen. Um ihren Armen Ruhe zu gönnen, begann das Mädchen mit dem Maulkorb an ein ihrem Oberarm zu reiben, ihn irgendwie auf diese Weise zu lösen. Natürlich auch absolut utopisches Denken, aber einen Versuch war es wert. Ihre Ohren zuckten leicht auf die neuen Geräusche in der Nähe. Jemand kam den Gang entlang. Myra hielt in ihren Bewegungen inne und sah, welch Hochwohlgeborene sich zu der Gefangenen begaben. Kein Gruß, nicht mal ein bissiger Kommentar kam von dem Mädchen, als Yuu und die Kage ihre Zelle betraten. Stattdessen spannten sich wieder sichtbare Muskeln in Myras Arme an, in ihrem rechten als Bogenschützin natürlich ausgeprägter. Die Hände zu Fäusten geballt stemmte sie sich erneut gegen die Fesseln. Es brachte natürlich nichts, aber das Mädchen war ausdauernd. Nach ihrem Willen mussten die Fesseln irgendwann zersprengen. Die Realität sah es vermutlich anders. Myra wurde für einen Moment ruhig, als Yuu sie direkt ansprach. Sie hörte nicht recht. Jetzt machten diese Affen ihr ein beschissenes Angebot?! Unmengen an Wut stauten sich in der Schwarzhaarigen an und brodelten langsam nach oben. Obendrein musste die Kage sie natürlich begrabschen. Nur sehr vorsichtig berührte Senjougahara Myra am Ohr, doch die genügte, um es zum stärkeren Zucken zu bringen. Bei aller Liebe, die das Mädchen nicht länger für die Hokage aufbringen konnte und wollte. Sie wäre der Frau augenblicklich ins Gesicht gesprungen. Oder hätte ohne Maulkorb nach ihr geschnappt. So musste sich das Mädchen mit einem unfassbar wütenden Blick zufriedenstellen. Natürlich sendeten die Berührungen an Ohr direkt wohltuende Signale in Myras Bauchgegend, doch war diese momentan von diversen negativen Emotionen blockiert. Wenn das Mädchen gefesselt war traute sich die Kage einiges, betrachtete auch ihren Körper näher. Strich ihr über die Narben und genau an diesen Stellen zuckte der Körper des Mädchens. Nach der Betäubung war sie ein wenig empfindlicher. Dieser Körper wird noch ein Bretzel aus deinem machen, wenn er wieder frei kommt! Zischte das Mädchen und ihre Stimme bebte, als wäre da ein letztes Ventil, dass das Mädchen vor dem Ausrasten bewahrte. Doch erhellte sich ihre Stimmung, als sie den Funkspruch der jungen Dame mitbekam. Durch den Maulkorb sah man es nicht, aber bildete sich auf ihren Mund ein Lächeln ab. Lediglich das fiese Glitzern in ihren Augen verriet dieses. Natürlich wusste Myra nicht, ob der Ausbruch einer unbekannten Krankheit der aktuellen Realität des Dorfes entsprach. Aber was sie mit ihr womöglich vorhatten, und dass die Männer ausgerechnet Sperma- und Blutproben abgeben sollten, ließen das Mädchen in eine ganz bestimmte Richtung denken. Ist es denn wirklich eine Krankheit? Oder etwa die pure Neugier auf Erbproben? Oh wie hinterhältig wäre das denn, sein gesamtes Dorf wegen so einer Sache zu verarschen! So was tun sonst nur die richtig verkorksten Arschlöcher im Untergrund! Ist ja nicht so, als würde ich euch das nicht mittlerweile zutrauen. Pures Gift spie das Mädchen mit ihren Worten, hoffte, dass sie zumindest bei der Frau richtig schön brennen mögen. Trotz ihrer momentanen Situation blieb das Mädchen provokativ. Man konnte sie als dämlich oder unheimlich stur bezeichnen. Erneut stemmten sich Myras Arme gegen ihre Fesseln, ehe sie auf Yuus Aussagen einging. Zynisch machte die Nuke ihrer Wut langsam Luft, wollte schließlich ihre Gegenüber nicht gleich anbrüllen. Sähe gefesselt auch ein wenig lächerlich aus. Ich entschuldige mich wirklich vielmals, nett zu euch Konohas gewesen zu sein. Wird nie wieder vorkommen. Versprochen! Die Wut in ihre Kraft, somit in ihre Arme fokussierend, zog die Schwarzhaarige weiter an den Fesseln, wand sich aber nicht wie zuvor. Und ich kann mich auch ziemlich gut daran erinnern, dass ich das Loch im Bauch und Blut gespuckt hatte! Aber wenn in eurer Justiz ein kleines Ausweichmanöver direkt als Frontalangriff auf ein Konoha gilt, dann bitte! Braucht ihr euch aber auch nicht über die Zahl an "Auswanderern" wundern. Myra wusste eigentlich, dass sie sich mit solchen Aussagen nur weiter in die Scheiße ritt. Aber derzeit war ihr so ziemlich alles egal. Hauptsache raus aus diesem Höllenloch. Mmh... merkwürdig. Ich meine, dass ich euch vorher angeboten hatte, für euch zu arbeiten. Warum ihr mir nun also ein Angebot macht, nachdem ich fast getötet wurde und als Versuchskanickel auf den Tisch komme, ist mir nicht ganz klar. Ich weiß ja nicht wie's euch dabei geht, aber für mich hätte das alles auch einen Tacken geschmeidiger laufen können! Ihre Stimme wurde unter dem Maulkorb ein wenig gedämpft und das war auch gut so. So könnte Myra nicht allzu laut werden. Gerne hätte sie schnippisch das Angebot abgelehnt, Nach den letzten Ereignissen sowieso. Aber die Realität sah anders aus und Myra besaß genügend Sinn für diese, um zu wissen, dass dies womöglich ihr bisher einziges Ticket wieder in die Freiheit sein könnte. "Freiheit". Drum wurde sie in all ihren Bewegungen wieder ruhiger und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Aber ich bin nur ein bisschen blöd und sehe sehr gut, dass ihr am längeren Hebel sitzt. Ich schau dem geschenkten Gaul nicht ins Maul und schlage ein. Symbolisch. Meine Herkunft ist mir so ziemlich schnuppe. Ganz ehrlich? Wenn es Dad gibt, dann gibt es auch mehr von seiner Sorte. Die Frage ist nur wo und wenn sie sich nicht auf diesem Fleck Land befinden, dann sehr wahrscheinlich auf einem gaaaanz anderen fremden. Sonst hätte man bereits mehr von denen gesehen. Mir ist auch total egal, was ihr mit meinen tollen Fähigkeiten anstellt und inwieweit ihr sie untersucht, sofern das alles später nicht mehr auf mich zurückfällt. Und ihr mich wirklich nicht seziert wie einen toten Frosch. Das wär' nicht so geil. Ich bin also bereit für das Angebot, aber ich frage mich, wie ihr mir bei den ganzen Sachen vertrauen wollt. Ihr habt mich fast umgebracht und legt mich auf'N OP-Tisch zum auseinandernehmen. Habt ihr keine Angst, dass ich, sobald ich draußen bin, auf Nimmerwiedersehen verschwinde? Dann hättet ihr womöglich nichts und ich alles. Oder, dass ich diese wirklich fantastische Einrichtung an Kiri verpetze oder an eure eigenen Dörfler? Nicht, dass mir so was einfallen würde! Ich bin zwar scheiße, aber nicht so scheiße. Deal ist Deal, gerade wenn's ums Leben und um die Freiheit geht. Eine recht pragmatische Einstellung, die das Mädchen in ihrem noch jungen Alter bereit an den Tag legte. Aber so hatte sie es von ihrem Sensei gelernt. Wer leben und frei sein wollte, der musste auch mal in die Scheiße greifen. Und nun müsste Myra sie sogar essen.
Vielen Dank an mich für das Set!