Cf:
post268252.html#p268252Es war gerade mal ein Tagesmarsch vom alles entscheidenden Schlachtfeld und dem geheimen Versteck der Uchiha und doch schien es Shinji so, als hätte er mehrere Wochen gebraucht. Aber dies misst er ausschließlich an den zig Gedankengänge die ihm um den Kopf schwirrte. Er hatte sein Amaterasu abgefeuert und obwohl der Shichibi von dieser Tat mehr als wehklängige Schreie von sich gegeben hatte, war sein Versuch endlich mal einen Nutzen in der Welt zu haben diesmal vom Hachibi zerschmettert worden und das eigentlich nur, weil Shinji zu langsam gewesen war das Rieseninsekt zu stoppen. Aus Reflex hatte er im Sinne "seines" Heers gehandelt. Man vertraute ihm Menschenleben an und er war nicht in der Lage dem Vertrauen gerecht zu werden. Sein Heer, welche er Anweisungen gab, stürzte ins Chaos, den Shichibi hatte er nicht mal aufhalten können. Manda beschworen, damit er zuschauen kann, war echt keine Leistung. Inzwischen spürte er nichts mehr von den anfänglichen Schmerzen im Auge, mit welchem er diese destruktive Technik verwendet hatte und doch erinnerte er sich noch genau das das Gefühl. Es war eine Mischung aus dem Gefühl der Macht und dem Schmerz von tausend Stiche. So ein zwiegespaltenes Gefühl verfolgte ihn auch dabei, das Schlachtfeld einfach so zu verlassen. Natürlich hatte er an Sarutama gedacht und in normalen Fällen wäre er wohl ihn suchen gegangen, aber diese Schlacht hatte dem Uchiha etwas gezeigt. Zumindest sah er das so, dass seine Zeit in der Zweisamkeit und im Schatten des Sakebi vorbei waren. Bevor er ihn traf war er immer ein Einzelgänger gewesen und seit er mit ihm rumlief, hatte er sich kämpferisch nicht im geringsten Vorwärts bewegt, im Gegenteil, er war zu einer Art Randfigur geworden, die seinen Partner dabei zusehen konnte, wie er sich zu etwas großen entwickelte. Er blieb auf dem Ansatz stehen und konnte nicht weit von ihm die Ruinen des einstig wohl sehr prachtvollen Verstecks sehen. Er zog eine Grimasse ehe sich Blitze um seine Hand züngelten und er wutentbrannt einen nahe liegenden Baum malträtierte. Kurz blieb seine halber Arm im Holz stecken, ehe er mit Gewalt und der Hilfe seiner Technik und dem Geräusch von tausend Vögeln seine Arm wieder heraus riss. Er war so sicher mit seiner Signaturtechnik, dass er längst keine Fingerzeichen mehr dafür benötigte. Den Schmerz seiner Hand druckte er mit einer gebildeten Faust so gut es ging einfach weg. Er war zu aufgebracht um sich diesen nichtssagenden Schmerz hinzugeben. Stattdessen griff er nach seinen Schriftrollen und fing an sich in das Gekritzel anderer einzulesen. Es gab so viele Techniken die er noch zu lernen hatte, aber gerade wollte er sich nur abreagieren. Seine Augen fielen auf die Schriftrolle von Aiko, die so einige Chidori Variationen zeigten. Mit einem Tze Geräusch legte er die Rollen wieder weg und bündelte ein weiteres Chidori, mit welchem er weitere Bäume und auch Felsen zerschmetterte. Es dauerte wieder etwas, bis er sich abreagiert hatte. Mit schwerem Atem hörte er, wie das Geräusch des Chidori verebbte und sein Geist wieder klarer wurde.
Für einen kurzen Augenblick kam es sich vor, als würde er langsamer laufen als mit aktiviertem Chidori. Ein drittes Mal in Folge benutzte er seine Technik, diesmal jedoch nur um herauszufiltern, ob er während der Technik tatsächlich schneller wurde und es stimmte. Es kam ihn sogar vor, als würde er seine Schnelligkeit gar verdoppeln. Dadurch das sich sein Sichtfeld mit dem Sharingan anpasst, war es ihm bis jetzt gar nicht aufgefallen. Könnte er das nutzen, um seine Geschwindigkeit gar zu vervierfachen? Dazu wollte er sein Nagashi prüfen, welcher seinen ganzen Körper umhüllte. So gut der Gedankengang doch war, das Nagashi verbesserte seine Geschwindigkeit nicht, sie war rein für den Schaden gedacht. Sein Atem war schon schwer und er erkannte daran, dass sein Chakralimit wohl bald erreicht war, dennoch dachte er nicht im Geringsten daran jetzt aufzugeben, er musste einfach stärker werden. Sein Ziel war es also ein Nagashi zu entwerfen, welches seine kompletten Schaden verliert und nur seine Geschwindigkeit verstärken konnte. Er wollte nicht warten, bis er sich einen guten Trainingsplan entworfen hat, genauso hatte er nicht die Geduld zu pausieren um sein Chakrapool wieder langsam aufzufüllen, nein, er musste sofort stärker werden.
"Ach, scheiß drauf.", murmelte er nur vor sich hin. Unüberlegt aktivierte er ein viertes Chidori und legte sich die Hand auf den Brustkorb. Sein Plan war es das Chidori in seinen Körper strömen zu lassen und sich in einer Art Aura wiederzufinden. Der Plan ging nur bedingt auf. Das Chidori strömte tatsächlich in seinen Körper, aber hatte sehr negative Auswirkungen. Anstatt, dass sie seine Attribute verstärkten, gab das Chidori ihm diese Schäden, die er seine Gegner normalerweise zufügte. Starke Stromschläge und sein Körper wurde plötzlich steif. Zum ersten Mal bemerkte er, was seine Technik überhaupt bei seinen Gegner bewirkte. Er konnte nicht mal richtig aufschreien, er war plötzlich starr vor Paralyse, als ihm schwarz vor Augen wurde. Dies gepaart mit seinem fast leeren Chakrapool könnte wohl seinen Tod bedeuten.
Ein komisches Gefühl durchströmte den Körper des Uchiha und er merkte, das er von fremden und nicht normalem Chakra umringt ist. Er riss seine Augen und bemerkte auch, dass sein Sharingan plötzlich aktiviert ist und ein Hauch des Todes lag in der Luft. Er blickte auf sich hinab und sah ein schwarzes Chakra, welches sich wie ein Umhang um ihn gebildet hat. Seine Überraschung verwandelte sich sofort in Schrecken und hastig versuchte er dieses Chakra abzuwimmeln, aber es klebte an ihm als sei es sein eigenes. Schrecken wurde Furcht und Verzweifelung machte sich in ihm breit. War sein Experiment so fehlgeschlagen, dass er nun gestorben ist, oder warum kam es ihm so vor, als würde der Tod gerade jeden seiner Schritte folgen.
"Du bist so schwach, kleiner Uchiha." Nochmal erschreckte sich der Sharinganträger und schaute sich perplex um. Irgendwie klang es so, als würde die Stimme aus seinem Inneren kommen, aber das wollte er einfach nicht wahr haben.
"Wer bist du und was willst du von mir?" Ja, der Uchiha wusste nicht recht, was er tun sollte.
"Komm, ich zeige dir welche Kraft wirklich in dir steckt." Plötzlich war es so, als würde er durch einen Strudel flutschen. Am anderen Ende endlose Dunkelheit. Nein, das kam ihm nur so vor, denn seine Augen gewöhnten sich langsam ein ein schwaches Licht, die einer Dämmerung glich. Er kniff seine Augen zusammen, ehe die sich wieder schlagartig weiten.
"Du...du du bist..." Shinji traute seinen Augen nicht, vor ihm stand der Tod? Das Wesen sagte erstmal nichts, die Reaktion des Jungen schien ihm zu gefallen. In ihm steckte so viel und doch war er seine eigene Barriere. Nicht seine Bindung zu Sarutama sondern er selbst war es, welcher sich im Weg stand. In diesem Stadium interessierte ihm den Jungen nicht im geringsten. Er hatte ihn nur deswegen gerettet, damit er selbst nicht drauf gehen würde. Für ihn persönlich war es zu früh aufzutauchen, denn er wollte sich noch nicht in sein Leben einmischen.
"Du bist so schwach und vor allem deutlich dümmer, als ich es für möglich gehalten habe. Ich frage mich gerade, ob es doch ein Fehler gewesen sei zu dir zu kommen." Er hätte niemals für möglich gehalten, dass der junge Uchiha sich fast selbst umbringt. Er hat gesehen, dass Uchiha im Allgemeinen sehr sehr emotional sind, aber das sowas passieren würde, war dennoch nicht im geringsten auf seinem Schirm. Langsam fing sich der Schwarzhaarige, der immer mehr Konturen in Hanmon entdeckte. Naja, fangen war wohl völlig der falsche Begriff, wie überwältigt man solch eine Situation. Plötzlich musste er an Saya denken, waren ihre Fälle ähnlich und wie ist sie damit umgegangen?
"Ich sehe schon, dass dich mein Anblick sprachlos macht, ich an deiner Stelle würde zwar gefasster reagieren, aber wenn man bedenkt, dass du noch blau hinter den Ohren bist, ist diese Reaktion wohl nur gesund. Mein Name ist Hanmon und ich bin ein Wesen des Lichts. Meine Fähigkeiten sind wohl grenzenlos und ich bin hier um dir meine Kräfte anzubieten im Gegenzug erwarte ich, dass ich in deinem Körper leben darf. Darüber hinaus kann ich deine trostlosen Gedanken nicht mehr mit ansehen und werde dir dabei helfen wieder auf dem richtigen Weg zu kommen." Das ganze musste Shinji erstmal verarbeiten. Hanmon, ein Wesen des Lichts? Einer wie Fudo Hikari? Er bekommt dessen Fähigkeiten im Austausch einer Wirt-schaft und das einfach so ohne Nachteile? Dieses Wesen war dem Tod ähnlich, wie kann es so freundlich wirken? Eigentlich hatte Shinji noch so viele Fragen. Woher kommt er, wieso hat er sich bei ihm eingenistet, was will er wirklich vom Uchiha und vor allem, wieso hat Fudo ihn nicht spüren können? Doch jetzt wo er nur so darüber nachdachte, war das Angebot viel zu gut um es abzulehnen oder darüber nachzudenken. Er wollte nicht mehr mit diesen Zweifeln leben, nicht zu wissen was er kann, was er ist und was er werden will und dabei will das Wesen ihm helfen. Genauso will er stärker werden und eine neuartige Fähigkeit war doch schon mal eine sehr große Hilfe. Dieser schwarze Chakragewand ist also nur ein Bruchteil dessen Stärke. Ja, dieser Gedanke gefiel dem Uchiha sehr.
"Einverstanden...nur wie besiegeln wir dieses mündliche Gelübte?", fragte er seinen neuen "Freund" und streckte einfach seine Hand zu einem Händeschütteln aus. Das ging ja viel einfacher, als es sich der kleine Totengott erhofft hatte. Statt zu antworten flog das Wesen auf den Uchiha zu und schlussendlich durch ihn hindurch. Plötzlich wurde es dem Jungen eisig ehe er sich wieder im echten Leben befand. Wo auch immer er gerade gewesen war, jetzt war er wieder am Uchiha Versteck, von diesem Hanmon und seinem Chakra fehlte jedoch plötzlich jede Spur. Hatte er sich einfach überarbeitet und im stehen schlecht geträumt?
Chakra: 1x mittel, 1x gering / 6x sehr hoch