Nachdem Kratos und ich uns darauf geeignigt hatten, dass ich keine Ahnung von solchen Etablissements hatte, betraten wir die Kammer des Schreckens nur um Augenblicke später erst den wahren Schrecken erfassen zu können. Schnell kämpften wir uns bis zur Theke vor wo ich doch, schneller als erwartet, meine Meinung zu Ausdruck geben musste, gegenüber dem Barkeeper. Meine Waffen würde ich erst dann ablegen, wenn er es schaffte, mir diese zu entwenden. Der Mann war es jedoch nicht, der als erstes das Wort ergriff. Es war der Lord Commander, welcher mich zum Innehalten gebot. Er regelte schnell alles weitere und ich bemerkte, dass der Barkeeper wohl eine gewisse Art von Respekt mir gegenüber hegte. Ich hatte das Gefühl, ein Hauch von Erfolg sich in mir rühren zu spüren, doch ich gab diesem Gefühl nicht nach. Stattdessen blickte ich zu Kratos, der auch mir seinen Blick zuwarf. Seine Fähigkeiten deaktivierten sich, doch ich sah noch den Hauch dieser und wusste, worum es ging. Schnell klärte Kratos, wo sich das Zimmer befand und klärte auch alles weitere und so folgte ich dem Commander. Die dritte Tür war tatsächlich nicht zu verfehlen und so folgte ich meinem Vorgesetzten in das Zimmer, welches ebenfalls, wie der Rest des Gebäudes, sehr an Ishgard angeglichen war. Im Zimmer angekommen entledigte ich mich, ebenso wie Kratos, meines Umhanges. Doch auf die Idee, auch meine Rüstung auszuziehen, kam ich nicht. Ich wandte mich jedoch ab, während der Aurion sich von seiner befreite und blickte aus dem Fenster. Ich kannte ihn lang genug um zu wissen, wie lange er ungefähr brauchte, ehe er bei den schwierigen Stellen der Rüstung Hilfe bräuchte, so wandte ich mich genau zum richtigen Zeitpunkt herum und blickte auf den Rücken vom Lord Commander. Schnell trat ich an ihn heran und half ihm bei den restlichen Teilen, während Kratos mir erzählte, was er heraus gefunden hatte. Doch bei seiner Erzählung verstand ich auch klar, dass er ebenfalls von mir indirekt verlangte, mich meiner Rüstung und meiner Waffen zu entledigen. Das mit der Waffe hatte ich bereits unten schon bemerkt, so machte ich mich, nachdem ich Kratos fertig geholfen hatte, daran, meine eigene Rüstung auszuziehen. Selbstverständlich fing ich jedoch damit an, meine Waffen und mein großes Schild abzulegen, gefolgt von dem weißen Stoff über meiner Rüstung. Der Rest folgte nach und nach. Lediglich bei den Schienen am Oberarm, sowie an den Teilen meiner Schultern und am Rücken benötigte ich Hilfe. Durch das recht leichte Gewicht und gekonnte Übung, konnte ich ansonsten die meisten Teile selbst ausziehen. Sobald ich von meiner prachtvollen Rüstung befreit war, sah man, was ich darunter trug. Ein schwarzer, eng anliegender Anzug aus recht dünnem Stoff. Dieser schützte jedoch vor Reibung des Metalls auf der Haut, er verdeckte die restlichen, freien Stellen und er war noch immer dick genug, dass ich vor Kälte geschützt war. Dennoch war dies Nichts, womit man wirklich in der Öffentlichkeit herum laufen konnte, ohne eben meine prachtvolle Rüstung. Ich ging zu dem Rucksack, den ich mitgenommen hatte. Darin befand sich unter anderem Proviant. Doch ich hatte für noch mehr gesorgt. So kramte ich ein Outfit hervor, welches ich für genau solche Fälle eingepackt hatte. Ich wusste, dass unsere Mission nicht ganz ungefährlich sein könnte und irgendwie hatte ich es im Gefühl gehabt, dass meine Plattenrüstung in manchen Situationen vielleicht doch ein kleines bisschen zu auffällig sein könnte. So drehte ich Kratos meinen Rücken zu und entkleidete mich aus dem schwarzen Stück Stoff. Ich trug lediglich einen Sport Büstenhalter in schwarz, für schicke Unterwäsche hatte ich weder Zeit, Lust noch den Sinn von Relevanz für diese. Besonders nicht, in meiner Rüstung. Die Bügel solcher Unterwäsche wäre bloß unangenehm zu tragen. Desweiteren trug ich eine normale schwarze Unterhose. Doch glaubte ich nicht daran, dass Kratos einen Blick an mich verschwendete. Wir waren Templer und dienten der Göttlichen. Nicht mehr und nicht weniger. Schnell zog ich mir die
alltagstaugliche Kleidung an. Dadurch, dass der Stoff von dieser sehr dünn war, eignete sie sich auch perfekt, um sie mitzunehmen, da sie nicht viel Platz einnahm. Ich strich kurz über meinen Körper, um die Kleidung etwas glatt zu streichen.
Sicherlich nicht das, was man sonst hier in diesem Geschäft trägt. Doch mit einer solchen... Bekleidung... kann ich nicht dienen. sprach ich aus.
Ich respektiere und bewundere die Göttliche für ihre Entscheidung, in unserer Mitte zu leben und uns ein Licht zu sein, Lord Commander. Doch ich behaupte auch nicht, alle ihre Entscheidungen nachvollziehen zu können, denn dafür bin ich doch zu menschlich. Sie ist mein Licht und sie wird mir meine Zukunft zeigen. Sie weiß über das bescheid, was mir immer verborgen sein wird. Doch das ist auch gut so. Aber eine Sache, bei allem Respekt, Lord Commander, so lange die Göttliche mir nicht den direkten Befehl gibt, jemanden zu richten, werde ich meine Waffe nur zu ihrem direkten Schutz erheben, um jemandes Leben zu beenden. Es würde mir nicht im Traume einfallen, selbstständig eine solche Entscheidung zu fällen. sprach ich ehrlich aus. Doch warum sagte ich es überhaupt? Eigentlich sprach ich es aus, um auch zu unterstreichen, dass ich niemals auf die Idee käme, eine solche Entscheidung aus einer Laune oder meinen eigenen, persönlichen Empfindungen zu einer Sache heraus tun würde. Nein, das Wort der Göttlichen stand immer an erster Stelle und somit war dieses es auch, dass mich leiten würde und dem ich gehörig war.
Doch die eigentliche Aufgabe unserer Mission trat wieder in den Vordergrund und so nickte ich bei Kratos Vorschlag diesem bloß zu und gemeinsam begaben wir uns zu Agil und brachten in Erfahrung, wohin der, noch unbekannte, Gang führte. Doch tatsächlich war die Antwort weit weniger spannend, als erwartet. Lediglich in ein gemischtes Bad führte dieser und so richtete Kratos die Frage an mich, wohin wir uns begeben würden.
Sicherlich macht Alkohol die Zunge schnell gefügig, doch bezweifle ich, dass die breite Kundschaft sich hier dafür interessiert, wo das wahre Konoha ihren Hauptsitz hat. sprach ich und sah mich um.
Allerdings habe ich selbst keinen besseren Vorschlag, so denn, lasst uns diesen Ort als erstes überprüfen. schloss ich. Wirklich wohl fühlte ich mich nicht dabei, aber es war ein weiterer Weg, den die Göttliche wohl für mich vorgesehen hatte. Eine Prüfung? Was auch immer es war, ich würde mich dieser stellen.
Gemeinsam würden wir uns ins Bad begeben, natürlich musste man sich zuvor seiner Kleidung befreien und sich abduschen, was ich natürlich tat. Kratos hatte unterdessen ein Tablett mit alkoholischen Getränken organisiert und so betraten wir das gemischte Bad. Ich beachtete nackte Körper nicht wirklich, schließlich hatten wir eine Mission vor Augen. Lediglich ein knappes räuspern konnte ich mir nicht verkneifen doch erröten tat ich nicht. Ohne mich länger aufzuhalten, ging ich in das Bad und war schon bald bis zum Schlüsselbein mit Wasser verdeckt. Ich überließ dem Aurion die weiteren Worte. Denn besonders listig war ich wahrlich nicht. Doch ich fühlte mich nicht ganz wohl dabei, mich eventuell nackt und unbewaffnet verteidigen zu müssen. Auch wenn Kratos Worte, dass das Licht der Göttlichen bei uns wäre, mir Mut schenkte und mir eine gewisse Sicherheit gab.