Für Saya war das Ganze wahnsinnig kompliziert, aber sie war froh, dass ihr Papa wieder da war. Dieser versuchte ihr zu erklären, was ein Doppelagent war, das Mädchen glaubte auch, es ungefähr verstanden zu haben, doch hielt sie sich dennoch den Kopf.
Das ist so kompliziert, da bekommt man ja Kopfweh! quengelte sie, ehe sie zu Kano ging und versuchte, diese zu ihnen zu holen. Sie waren alle Freunde, in den Augen des Mädchens und Kano war außerdem wunderschön, so fand Saya. Kano hatte nur wenig Worte für Saya, doch folgte die Frau dem Mädchen dann zu den Drachen und Kratos, wo das Mädchen ihrem Papa eine Schriftrolle aushändigte, die sie soeben gefunden hatte. Kratos nahm die Schriftrolle entgegen und entsiegelte das, was darin war, doch Saya sah es nicht. Zu schnell hatte er es wieder versiegelt.
Was war das Papa? Was war das? fragte sie neugierig und aufgeregt zugleich, doch ihr Papa erklärte gleich, wem die Rolle wohl gehört hatte. Fragend sah sie ihren Vater an, sodass sie die Reaktionen der Drachen nicht wahrnahm.
Aber Papa, warum hab ich sowas von Omi? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie mir eine Rolle gegeben hat. fragte sie nachdenklich. Doch statt einer Antwort schien ihr Papa sie zu untersuchen, sie fing an zu kichern.
Papa, das kitzelt. meinte sie nur, ehe sie sich plötzlich in seinen Armen wieder fand und etwas verwirrt drein blickte.
Was ist denn? fragte sie, ehe sie jedoch wieder los gelassen wurde. Sie sollten sich die Geschichte der Drachen anhören und Saya klatschte einmal erfreut in die Hände.
Jaa! Eine Geschichte! kam es voller Vorfreude von ihr. Gemeinsam gingen sie zu zwei Baumstämmen, die umgefallen waren unterwegs blickte Saya wieder zu dem Rothaarigen empor.
Was für eine Prüfung denn, Papa? Und welchen Platz nimmt sie nun ein? fragte sie neugierig nach, während Kratos ihr half, sich auf einen der Stämme zu setzen. Anschließend ging die Geschichte los und das Mädchen hörte gespannt zu und lauschte jedem Wort. Für sie klang es kaum wie Realität sondern viel mehr wie eine Geschichte, die sich einst jemand ausgedacht hatte. So lehnte sich das Mädchen an ihren Vater und wurde langsam auch etwas schläfrig, dennoch schaffte sie es noch bis zum Schluss zuzuhören. Sie lächelte, als die Geschichte zu ende war und als Kratos sich bedankte kam nur von dem Mädchen, freudig aber doch gleichzeitig etwas betrübt:
Das war eine schöne Geschichte, aber auch traurig. dann half ihr Vater ihr bereits von dem Baumstamm wieder herunter. Die Wahrheit der Geschichte erreichte Saya nicht so ganz, eben weil sie sie nicht richtig als Realität wahr nahm. Für sie war das Alles hier noch so absonderlich und seltsam das ihr kleiner Geist sich allmählich verweigerte, das Ganze hier noch als Realität wahr zu nehmen. Als ihr Vater ihr jedoch einige entscheidenden Fragen stellte lächelte das Mädchen.
Ja, auf jeden Fall! kam es euphorisch von ihr, dann spürte sie den Griff unter ihre Kleidung. Im nächsten Moment leuchteten die großen Chakraschwingen an ihrem Rücken auf und die Augen des Mädchens wurden wieder in das bösartige Rot getränkt. Mitosu hatte die Kontrolle durch Kratos Hilfe wieder erlangt. Ihr Blick fiel auf ihren treuen Diener, dann auf die andere Frau, die sofort auf die Knie gegangen war. Sie schmunzelte.
So so... nun schafft du es also, vor mir zu knien. Wurde auch Zeit. Dein Hochmut war an der falschen Stelle angesetzt. Und wie ich sehe hast du die Prüfung bestanden, Glückwunsch. sagte sie kühl. Kratos bestätigte die Annahme, auch das Meigetsu und Izanagi tot waren, gleichzeitig fragte er nach den Geschehnissen bei den Samurai. Mitosu beugte sich leicht hinunter zu ihrem knieenden Diener und legte ihm die Hand an die kalte Wange.
Sehr gut. sagte sie und schenkte ihm ein kurzes Lächeln. Ein Teil der Belohnung. Das aufrichtige Lob der Mutter der Nacht. Dann entfernte sie ihre Hand wieder und begab sich in eine aufrechte Haltung.
In den Reihen der Samurai herrschte Zwist. Der Anführer wollte sich uns anschließen doch eine andere Gruppierung sah darin ein Verlust der Ehre. Der Anführer brachte durch einen Hinterhalt Aiko um. Durch diesen Hinterhalt war die Ehre aller Samurai vernichtet. Sie haben sich uns nun angeschlossen um ihren alten Prinzipien wieder treu zu werden und ihre Ehre wieder herzustellen. Der Tod von Aiko geschah so schnell, es konnte keiner mehr etwas für sie tun. Die Klinge des Samurai wurde direkt durch ihren Torso gestoßen, anschließend schnitt sie durch ihren Hals. Tashiro ist Medic und konnte dennoch nichts mehr für sie tun. Aiko wurde im Lager verbrannt, ihre Asche sollte von Seijitsu über dem Meer verstreut werden. Der Junge scheint sehr unter ihrem Tod zu leiden, ich wollte ihm die Möglichkeit geben, ihr die letzte Ehre zu erweisen. Gleichzeitig wollte ich verhindern, dass ihr Körper für irgendetwas Missbraucht wird. Es war für sie an der Zeit, ihre Ruhe zu finden und ein Lächeln war das letzte, was man auf ihren Lippen sah. Es schien das Ende gewesen zu sein, auf das sie schon lange gehofft hatte. meinte Mitosu. Am Anfang klangen ihre Worte kalt und herzlos doch merkte man, während sie weiter sprach, dass die Göttin Aiko letztlich doch akzeptiert hatte, weswegen sie ihre Leiche auch mitgenommen hatte und nicht einfach achtlos hatte liegen lassen. Kratos erinnerte sich schließlich an das Treffen des Angiris Rates und nannte noch einmal Kanos bestandene Prüfung. Mitosu nickte.
Ja, ich verstehe. Wir werden zum Lager zurück kehren. Die Menschen dort sollen beim Aufbau Ishgards mit helfen. Ich werde mich in eines der Zelte vorerst zurück ziehen und mich auf die Reise vorbereiten. Kratos, such du mich bitte anschließend auf, wenn du alles im Lager geklärt hast. Auch sie soll baum Bau mithelfen, bis wir eine Aufgabe für sie haben. sagte sie und nickte kurz in Kanos Richtung.
Einer der Drachen würde sie bestimmt wieder hinunter ins Lager bringen, wo Mitosu direkt ein Zelt für sich beanspruchen würde. Sie würde einem der Leute, die da herum standen die Anweisung geben, dass niemand, außer Kratos, das Zelt betreten sollte.
TBC:
Dōhō·Ai ("Tempel der Brüderlichkeit")