Re: Marktplatz
Verfasst: Fr 20. Mai 2016, 14:15
--> Öffentlicher Park
Ich war noch nicht einmal richtig am Marktplatz angekommen, als das Gehämmer in meinem Kopf wieder losging. Wie angewurzelt blieb ich mitten auf der Hauptstraße stehen. Jetzt ging es wieder los. Meine Augen machten sich selbstständig und in meinem Gehirn überschlugen sich die Informationen. Dutzende, hunderte von verwischen Schuhabdrücken sprangen mir entgegen. Bildeten Spuren und zeigten die Bewegung von Menschen und Kutschen, die schon lange weg waren. Ich ging langsam weiter. Bei der Flut an Informationen war ans Joggen nicht zu denken. Es war besser, wenn ich die Informationen aktiv mitverarbeitete, sonst würden die Kopfschmerzen immens werden. Eine kleine Ansammlung Zigarretten fiel mir auf. Stummel von drei verschiedenen Marken, soweit ich das sagen konnte. Eine weitere, nicht fertig Gerauchte, lang einige Meter entfernt zertreten auf dem Boden. Darum herum braune beziehungsweise bunte Punkte... Süßigkeiten. Ich näherte mich den relativ zermatschten Süßigkeiten und beobachtete deren Anordnung. Einige Sekunden lang starrte ich nur auf die bunten Punkte, und es passierte nichts. Ich spürte, wie sich eine gewisse... Spannung in meinem Nacken aufbaute. Etwas drängte an die Oberfläche. Ich atmete tief durch und ging neben den bunten Schokolinsen in die Hocke. „Komm schon...“, murmelte ich zu mir selbst und blickte die Straße entlang. In beide Richtungen. Da stach mir ein weiteres Detail ins Auge... eine fallengelassene Süßigkeitentüte von dem Stand, den ich zentral am Marktplatz wusste. Ein kurzer Schock schien durch meinen Kopf zu fahren, dann löste sich die Szenerie auf. Ein Mann, unbekannten Alters und Statur, stand vorne an der Hausecke und rauchte mit ein paar Anderen. Ging dann in Richtung Marktplatz, vielleicht um etwas zu essen zu kaufen oder auf dem Weg nach Hause. Hier, mitten auf der Straße, rannte ein kleines Kind gegen ihn und verschüttete seine Süßigkeiten. Aus Schreck hätte der Mann die Zigarette sicher nicht fallen lassen und doch lag sie hier. Er musste sie absichtlich weggeworfen haben... Einen Augenblick stockte ich. Der Film in meinem Kopf schien anzuhalten. Eventuell war das der Moment, in dem Amon auftauchte und den Marktplatz angriff. Der Erwachsene schnappte sich das Kind und ergriff mit ihm die Flucht. Vielleicht war er auch der Vater, das konnte ich nicht sagen, aber viele Menschen achteten in solchen Situationen auf Kinder. Konoha hatte schon einige solcher Angriffe hinter sich und Kinder waren selten unter den Verletzten oder Toten, obwohl sie besonders angreifbar waren. Ihnen wurde geholfen und so war es wohl auch hier. Die Tüte am Boden hatte das Kind wohl auf der Flucht verloren. Ich schüttelte leicht den Kopf und richtete mich wieder auf. Ein Briefträger stand einige Häuser weiter und blickte mich skeptisch an. Mit einem grüßenden Nicken wandte ich mich ab und ging weiter in Richtung Marktplatz. Überall um mich herum versteckten sich kleine Geschichten. Hinweise darauf, wie der Angriff hier, wenige Schritte vor dem Marktplatz abgelaufen war. Umso näher ich dem eigentlichen Markt kam, umso deutlicher waren die Spuren von Amons Angriff zu sehen. verdorrte, regelrecht verbrannte Pflanzen in den Blumenkästen waren das geringe Übel. Die Hitze des Angriffs musste enorm gewesen sein. Am Marktplatz selbst schien sogar der Boden verbrannt zu sein, von den wenigsten Marktständen war noch etwas übrig. Seit dem Angriff und meinem kurzen Besuch hier gestern waren schon viele Menschen hier am Werk gewesen. Die Überreste der zerstörten Stände waren zur Seite geräumt und die Fläche lang ziemlich frei dar. Noch waren keine neuen Buden aufgebaut, aber das würde nicht mehr lange dauern. Jetzt drängte mir jedoch der Boden seine Geschichten auf. Von vor dem Angriff war nichts mehr übrig, aber die Schatten am Boden verrieten vieles, selbst in dem schwachen Morgenlicht. Hellere Stellen, die weniger verbrannt waren, deuteten auf Standorte von Marktständen hin... oder die Lage von Leichen. Ich entdeckte viele, grob menschliche Umrisse. Blut, das die wenigen „nur“ Verletzten verloren hatten, verriet ihre Geschichte. Die Geschichte ihres Todes meistens, aber an einigen wenigen Orten schienen sich auch Retter bemüht zu haben. Ob sie dabei erfolgreich waren, ließ sich nicht immer Hundertprozent sagen. Ich war im Zentrum des Marktplatzes stehen geblieben und versuchte, das alles auf mich wirken zu lassen. Versuchte, die Spuren zu verarbeiten, so unterschiedlich sie auch waren, aber... es ging nicht. Mein Kopf pochte und das Surren meiner Bienen stieg passend dazu an. Ich schloss die Augen um die Reize auszublenden, aber es funktionierte nicht. Die Bilder waren in meinem Kopf gespeichert. Zu jeder einzelnen Spur, jedem Brandfleck, jedem Fußabdruck und jedem Blutfleck tauchten hunderte vom Bildern in meinem Kopf auf. Er versuchte zuzuordnen, woher die Spuren kamen, verglich sie mit Vergleichsbildern, die ich nie gesehen hatte. Ich merkte nicht, wie ich mich mitten am Marktplatz auf den Boden. Mit angezogenen Knien saß ich da, die Arme darauf verschränkt und das Gesicht darin verborgen, während mein Kopf zu überlasten drohte. Der Input war so unendlich viel... Jede neue Information, die mir zugespielt wurde, wurde mit allem gesehenen verglichen und das löste wiederum aus, das neue Daten vom Fuin freigegeben wurden. Ein kurzes Knacken unterbrach die Teufelsspirale. Die Stimme einer Frau, einer gewissen Maliya, tönte aus dem Funkgerät und erlöste mich damit. Sofort schlug ich wieder die Augen auf und hob den Kopf. Etwas taub suchten meine Finger nach dem Knopf zum Antworten. „Verstanden.“, meinte ich ein wenig Atemlos. Die Information hatte ich gerade als sehr nebensächlich aufgenommen, aber registriert. Demnächst zum Hauptquartier kommen. Dahin wollte ich jetzt ohnehin. „Ich warte dort am Trainingsplatz.“, konkretisierte ich meine Antwort noch ein wenig. Mephisto hatte nie erwähnt, wo wir uns treffen würden, aber er schien einen Trainingskampf zu wollen... oder etwas Ähnliches. Der Trainingsplatz wäre dafür am Besten geeignet. Ich rappelte mich vom Boden hoch. Die Bienen hatten sich wieder etwas beruhigt und auch das Pochen des Siegels war wieder in den Hintergrund gerutscht. Ich suchte definitiv nicht mehr nach Spuren. Selbst wenn noch mehr Wissen in dem Siegel vorhanden war, das reichte jetzt erst einmal. Also stand ich auf und machte mich direkt auf dem Weg zurück ins Hauptquartier. Frühstücken, Dehnübungen machen und dann zum Trainingsplatz.
--> Trainingsplatz [ANBU-HQ]
Ich war noch nicht einmal richtig am Marktplatz angekommen, als das Gehämmer in meinem Kopf wieder losging. Wie angewurzelt blieb ich mitten auf der Hauptstraße stehen. Jetzt ging es wieder los. Meine Augen machten sich selbstständig und in meinem Gehirn überschlugen sich die Informationen. Dutzende, hunderte von verwischen Schuhabdrücken sprangen mir entgegen. Bildeten Spuren und zeigten die Bewegung von Menschen und Kutschen, die schon lange weg waren. Ich ging langsam weiter. Bei der Flut an Informationen war ans Joggen nicht zu denken. Es war besser, wenn ich die Informationen aktiv mitverarbeitete, sonst würden die Kopfschmerzen immens werden. Eine kleine Ansammlung Zigarretten fiel mir auf. Stummel von drei verschiedenen Marken, soweit ich das sagen konnte. Eine weitere, nicht fertig Gerauchte, lang einige Meter entfernt zertreten auf dem Boden. Darum herum braune beziehungsweise bunte Punkte... Süßigkeiten. Ich näherte mich den relativ zermatschten Süßigkeiten und beobachtete deren Anordnung. Einige Sekunden lang starrte ich nur auf die bunten Punkte, und es passierte nichts. Ich spürte, wie sich eine gewisse... Spannung in meinem Nacken aufbaute. Etwas drängte an die Oberfläche. Ich atmete tief durch und ging neben den bunten Schokolinsen in die Hocke. „Komm schon...“, murmelte ich zu mir selbst und blickte die Straße entlang. In beide Richtungen. Da stach mir ein weiteres Detail ins Auge... eine fallengelassene Süßigkeitentüte von dem Stand, den ich zentral am Marktplatz wusste. Ein kurzer Schock schien durch meinen Kopf zu fahren, dann löste sich die Szenerie auf. Ein Mann, unbekannten Alters und Statur, stand vorne an der Hausecke und rauchte mit ein paar Anderen. Ging dann in Richtung Marktplatz, vielleicht um etwas zu essen zu kaufen oder auf dem Weg nach Hause. Hier, mitten auf der Straße, rannte ein kleines Kind gegen ihn und verschüttete seine Süßigkeiten. Aus Schreck hätte der Mann die Zigarette sicher nicht fallen lassen und doch lag sie hier. Er musste sie absichtlich weggeworfen haben... Einen Augenblick stockte ich. Der Film in meinem Kopf schien anzuhalten. Eventuell war das der Moment, in dem Amon auftauchte und den Marktplatz angriff. Der Erwachsene schnappte sich das Kind und ergriff mit ihm die Flucht. Vielleicht war er auch der Vater, das konnte ich nicht sagen, aber viele Menschen achteten in solchen Situationen auf Kinder. Konoha hatte schon einige solcher Angriffe hinter sich und Kinder waren selten unter den Verletzten oder Toten, obwohl sie besonders angreifbar waren. Ihnen wurde geholfen und so war es wohl auch hier. Die Tüte am Boden hatte das Kind wohl auf der Flucht verloren. Ich schüttelte leicht den Kopf und richtete mich wieder auf. Ein Briefträger stand einige Häuser weiter und blickte mich skeptisch an. Mit einem grüßenden Nicken wandte ich mich ab und ging weiter in Richtung Marktplatz. Überall um mich herum versteckten sich kleine Geschichten. Hinweise darauf, wie der Angriff hier, wenige Schritte vor dem Marktplatz abgelaufen war. Umso näher ich dem eigentlichen Markt kam, umso deutlicher waren die Spuren von Amons Angriff zu sehen. verdorrte, regelrecht verbrannte Pflanzen in den Blumenkästen waren das geringe Übel. Die Hitze des Angriffs musste enorm gewesen sein. Am Marktplatz selbst schien sogar der Boden verbrannt zu sein, von den wenigsten Marktständen war noch etwas übrig. Seit dem Angriff und meinem kurzen Besuch hier gestern waren schon viele Menschen hier am Werk gewesen. Die Überreste der zerstörten Stände waren zur Seite geräumt und die Fläche lang ziemlich frei dar. Noch waren keine neuen Buden aufgebaut, aber das würde nicht mehr lange dauern. Jetzt drängte mir jedoch der Boden seine Geschichten auf. Von vor dem Angriff war nichts mehr übrig, aber die Schatten am Boden verrieten vieles, selbst in dem schwachen Morgenlicht. Hellere Stellen, die weniger verbrannt waren, deuteten auf Standorte von Marktständen hin... oder die Lage von Leichen. Ich entdeckte viele, grob menschliche Umrisse. Blut, das die wenigen „nur“ Verletzten verloren hatten, verriet ihre Geschichte. Die Geschichte ihres Todes meistens, aber an einigen wenigen Orten schienen sich auch Retter bemüht zu haben. Ob sie dabei erfolgreich waren, ließ sich nicht immer Hundertprozent sagen. Ich war im Zentrum des Marktplatzes stehen geblieben und versuchte, das alles auf mich wirken zu lassen. Versuchte, die Spuren zu verarbeiten, so unterschiedlich sie auch waren, aber... es ging nicht. Mein Kopf pochte und das Surren meiner Bienen stieg passend dazu an. Ich schloss die Augen um die Reize auszublenden, aber es funktionierte nicht. Die Bilder waren in meinem Kopf gespeichert. Zu jeder einzelnen Spur, jedem Brandfleck, jedem Fußabdruck und jedem Blutfleck tauchten hunderte vom Bildern in meinem Kopf auf. Er versuchte zuzuordnen, woher die Spuren kamen, verglich sie mit Vergleichsbildern, die ich nie gesehen hatte. Ich merkte nicht, wie ich mich mitten am Marktplatz auf den Boden. Mit angezogenen Knien saß ich da, die Arme darauf verschränkt und das Gesicht darin verborgen, während mein Kopf zu überlasten drohte. Der Input war so unendlich viel... Jede neue Information, die mir zugespielt wurde, wurde mit allem gesehenen verglichen und das löste wiederum aus, das neue Daten vom Fuin freigegeben wurden. Ein kurzes Knacken unterbrach die Teufelsspirale. Die Stimme einer Frau, einer gewissen Maliya, tönte aus dem Funkgerät und erlöste mich damit. Sofort schlug ich wieder die Augen auf und hob den Kopf. Etwas taub suchten meine Finger nach dem Knopf zum Antworten. „Verstanden.“, meinte ich ein wenig Atemlos. Die Information hatte ich gerade als sehr nebensächlich aufgenommen, aber registriert. Demnächst zum Hauptquartier kommen. Dahin wollte ich jetzt ohnehin. „Ich warte dort am Trainingsplatz.“, konkretisierte ich meine Antwort noch ein wenig. Mephisto hatte nie erwähnt, wo wir uns treffen würden, aber er schien einen Trainingskampf zu wollen... oder etwas Ähnliches. Der Trainingsplatz wäre dafür am Besten geeignet. Ich rappelte mich vom Boden hoch. Die Bienen hatten sich wieder etwas beruhigt und auch das Pochen des Siegels war wieder in den Hintergrund gerutscht. Ich suchte definitiv nicht mehr nach Spuren. Selbst wenn noch mehr Wissen in dem Siegel vorhanden war, das reichte jetzt erst einmal. Also stand ich auf und machte mich direkt auf dem Weg zurück ins Hauptquartier. Frühstücken, Dehnübungen machen und dann zum Trainingsplatz.
--> Trainingsplatz [ANBU-HQ]