Re: [Kaze no Kuni ~ Suna] Klippen
Verfasst: Do 27. Jan 2011, 22:36
Eine unangenehme Stille breitete sich nach den Worten des Hikari zwischen den beiden Shinobi aus. Eine Stille, die den jungen Shinobi schier zu erdrücken drohte. Er hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, konnte aufgrund seiner sozialen Inkompetenz jedoch nicht genau sagen, was er falsch gemacht hatte. Hatte er was Falsches gesagt? Oder hatte er was Falsches getan? Natsumi starrte an ihm vorbei ins Leere, ihr Gesicht war blasser geworden. Hei beobachtete sie weiter ahnungslos. Gerade in dem Moment, in dem Hei die Stille nicht mehr aushielt und sie durchbrechen wollte, wandte Natsumi ihren Kopf wieder zu ihm. Sie war wirklich hübsch, fiel dem Hikari in dem Augenblick unvermittelt auf. Es war das erste Mal, dass er sie so nah sah. Doch Hei verscheuchte diesen Gedanken sofort wieder. In seiner Welt gab es keinen Platz für soetwas. Seine Welt bestand nur aus einem einzigen Ziel. Sein ganzes Universum drehte sich nur darum. Er wollte sie revolutionieren, eine neue Ära bringen. Erst danach konnte er sich um seine Menschlichkeit kümmern. Und dennoch. Ganz hatte die Root-Einheit seine menschliche Seite nicht vernichtet. Natsumi ballte die Hand zur Faust. Er hatte definitiv etwas Falsches getan. Hei beobachtet ruhig, wie Natsumi ihre Hand zum Schlag hob. Das flaue Gefühl, das er eben gespürt hatte, verschwand wieder, stattdessen trat wieder die Seite an ihm zum Vorschein, die die Root-Einheit ihm eingeprügelt hatte. Pure Rationalität. Seine Augen verhärteten sich, seine Miene nahm dunklere Züge an. In seinem Kopf hatte er die Szenerie schon geplant. Er würde sich hinter sie teleportieren und sie töten. Doch es war nicht notwendig. Natsumi schlug daneben. Mit einem Krachen zerbarst der Stein hinter den beiden Shinobi in Dutende Stücke. Die Kunoichi krallte sich in seine Schultern und riss ihn zu Boden. Mit abwartenden Augen starrte Hei sie an, noch immer am Überlegen, was er falsch gemacht haben könnte. Er war bereit den nächsten Schlag entgegen zu nehmen. Er war verantwortlich für die Zerstörung Sunas. Sie hatte das gute Recht ihn zu schlagen. Doch sie tat es nicht. Sie hatte sich auf seine Brust gesetzt und blickte ihn nur an. Ihre Gesichter waren so nah aneinander, dass Hei ihren heißen Atem spürte. Ihre Nasenspitzen berührten sich und sein Herz flatterte leicht. Was zur Hölle war das?! Genjutsu?! Er hatte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch und konnte sich nicht bewegen. Seine blauen Augen fixierten die diamantgrünen von Natsumi, während er ihren Worten lauschte. Jedoch schien er alles wie durch Watte zu vernehmen, er fühlte sich...anders. Sie hatte sich ihnen also nicht angeschlossen? Kishiro schien weich zu sein. Das hatte Hei nicht von einem Leader erwartet. Wenn Kazuya kam, sah das jedoch anders aus. In diesem Moment spürte Hei, wie etwas nasses seine Wange runterkullerte. Natsumi weinte! Hei's Augen weiteten sich und er wahr mehr als nur überrascht, ja fast schon schockiert. Er hatte keine Ahnung, was er sagen, was er tun sollte. Er schmeckte das Salz der Tränen, als sie seine Lippen erreichten. Er war verantwortlich für diese Tränen, wurde ihm erst jetzt richtig bewusst. Er schloss für einen Moment die Augen. Was sollte er tun? Und dann ließ er seinen Körper tun. Sein Kopf ging ein wenig nach oben, beide Gesichter berührten sich. Hei zögerte für eine Weile, doch dann küsste er das Mädchen sanft auf die Lippen. Er löste sich jedoch sofort wieder. Sein Herz schlug noch schneller. Er schüttelte kurz den Kopf, der sich irgendwie schwer anfühlte. Sanft schob er Natsumi von sich runter und stand schnell auf. "Ich...Es...Du...gehst besser. Wenn Kazuya zurückkommt...Er will jeden Suna Shinobi tot sehen, Natsumi. Du solltest besser gehen." Seine zunächst etwas brüchige Stimme fasste sich schnell wieder und aus ernsten Augen sah er die Frau an. Wenn Kazuya sie hier fand, war es um sie geschehen. Er wusste nicht, welche Seite er ergreifen würde, wenn er zwischen die beiden Fronten geworfen würde. Kazuya's natürlich..., redete er sich selbst ein. "Nimm das Mädchen mit dir. Sie sieht nicht aus, als würde sie es alleine durch die Wüste schaffen." Der Hikari nickte in die Richtung von der Unbekannten.