Beitragvon Amaya Kuchinawa » Mi 19. Mai 2021, 08:22
Atsuko fand schließlich ihre Worte. Und das war gut so. Amaya war froh, dass sie jetzt offen miteinander sprachen. Atsuko wandte sich auch an sie und machte ihr Mut, sagte ihr dass sie kein Anhängsel war. Eigentlich wusste sie das auch, Gefühle waren kompliziert. Manchmal fühlte man Dinge von denen man sie eigentlich besser wusste, und doch kam man ihnen nicht ganz davon, verfolgten sie einen wie ein Schatten. Aber es hier und jetzt von ihr zu hören, half. Atsuko hatte sie alle lieb, und sie wollte ihre Kräfte erforschen. Das war doch verständlich. Sie wollte ihnen nicht weh tun aber auch stärker sein und nie mehr hilflos. Das ging Amaya auch so, obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass es bei ihr länger dauernd würde, bis sie an diesem Ziel war, als bei Atsuko oder Kenta. Sie sah, wie Atsuko Mut fasste und sich darauf freute, ihre Kräfte zu erforschen und musste lächeln, wischte sich schon wieder über die Augen. So ging es ihr, wenn sie darüber nachdachte, ihr Kantsugan besser kennen zu lernen und das Chilli des Lebens endlich zu lernen, und all die Dinge die ihr im Kopf herum schwirren. Doch als Atsuko von den Lehrer sprach, beabsichtigt oder nicht, brachte sie Amaya auf eine Idee, die sie noch mit Florene besprechen würde. Was wenn....es einen Weg gab auch hier Heilmethoden zu erlernen, die man sonst nirgends fand? War das nicht ein Teil davon, ein Weltbester Medic zu werden? Wissen aus den verschiedensten Ecken der Welt zu sammeln, und in sich zu vereinen und selbst neues zu entwickeln, was die Welt verändert? Sie würde die Entscheidung mit ihr gemeinsam treffen und verschob es in ihren Hinterkopf. "Ich verstehe, wenn sie zu dir gehören...ich war auch nur wütend, weil sie uns genauso behandelt haben, sodass wir hilflos waren. Und wir ihrem Gutdünken ausgeliefert. Wenn sie dir helfen können, ist mir das nur Recht. Sie einfach vorsichtig..aber das bist du bestimmt."
Atsuko erklärte ihnen was sie getan hatte und sie sah kurz zu Kenta, dann wieder zu Atsuko. Ein Großteil der Wut, welche sie für die Leute hier empfand entsprang doch selbst ihrer eigenen Hilflosigkeit die sie empfunden hatte und wie wenig sie für ihre Familie hatte tun können. Wenn sie so eine Macht an der Hand hätte, wie Atsuko oder Kenta, vielleicht würde sie auch bleiben oder könnte es sich vorstellen, oder die Wut eher besiegen? Ein geplatzter Kenta, war wirklich nicht die schönste Vorstellung. Sie schluckte. Es demonstrierte aber auch schön den Fortschritt. "Vielleicht gibt es bei den Hexen hier auch etwas Kenta, was dir hilft die Nachwirkungen deiner Kräfte ab zu schwächen, die deinen eigenen Körper angreifen und dich verletzen." Und wenn ja, war das nicht Grund genug noch zu bleiben, um es auch zu lernen? Ging das überhaupt? Die Unterhaltung wurde unterbrochen und es wurde Kleidung gebracht. Die konnten alle auch gut gebrauchen und Amaya freute sich auch. Die Vorstellung wieder Unterwäsche zu haben die auch besser passte, besonders den BH und Kleidung die ihr nicht so zu eng war. Denn, auch wenn sie es Niemandem gegenüber ausgesprochen hätte und es auch nicht verstand, waren ihre Sachen doch ein wenig eng geworden. Dass es nicht daran lag, dass sie fett wurde sondern dass ihr Körper ein wenig kurviger, weiblicher geworden war, hatte sich noch nicht in ihrem Kopf gesetzt. Aber immerhin, alle hatten gesagt ihr Busen wäre mehr geworden, DAGEGEN war natürlich nichts ein zu wenden. Amaya nickte der jungen Hexe zu, doch das Gespräch schien ihr auch wichtiger, weswegen auch Florene die erste sein würde, die Kleidung aussuchte.
Kenta gab dem ganzen noch eine andere Sicht und Betrachtungsweise. Eine viel Schlimmere, könnte man sagen. Amaya unterbrach auch ihn nicht und wollte ihn am liebsten umarmen, Goku wollte das gerade lieber nicht, da ließ sie ihn natürlich. Sie hielt sich also mit den nächsten Umarmungen noch zurück. Was, wenn er und Atsuko Unschuldige töteten und quälten? Was sie dann tun würde. Sie atmete tief aus. "Ihr werdet immer meine Freunde sein. Und meine Familie. Ich möchte euch helfen. Wenn das heißt, euch davon ab zu halten, immer mehr Schuld auf euch zu laden, denn tue ich das. Ich werde immer dafür sein, die Unschuldigen zu beschützen und zu helfen. Niemand von uns kann sagen wie schwer die Bürde eurer Kräfte wirklich sein wird. Ich werde darauf vertrauen müssen, dass ihr eines Tages eine Grenze ziehen könnt, die jedes mächtige Wesen ziehen muss um zu entscheiden was es mit seinen Kräften anfängt. Viel Macht kann viel Schaden anrichten, aber auch viel Gutes. Angst führt oftmals zu den schlimmsten Entscheidungen. Also versuche ich nicht von einem Ort aus zu handeln wo ich von Angst regiert werde, sondern von einem der Hoffnung aus. Ich habe Hoffnung für euch, und für uns und für uns gemeinsam. Wenn wir uns wieder sehen, werde ich euch deutlich wissen lassen, was ich möchte, aber es wird dasselbe sein wie jetzt. Das kann ich euch versprechen, selbst wenn wir auf unterschiedlichen Seiten stehen sollten, ich werde euch nie belügen. Ihr werdet nie daran zweifeln müssen, ob ich es ehrlich meine mit dem was ich sage." Sie legte sich die Hand aufs Herz und sah die beiden ernst an. "Für mich ist es nicht gestorben. Vielleicht bedeutet es einfach etwas anderes in Zukunft. Ja, vielleicht klingt das naiv oder ich bin naiv. Ich meine es aber so. Ihr habt einen besonderen Platz in meinem Herzen. Und der bleibt auch wo er ist. Ich behalte mir das Recht vor, das Beste in euch zu sehen..was nicht heißt, dass ich das andere nicht sehe. Aber daran halte ich fest, und wir werden sehen, woran ihr festhalten wollt." Ja, vielleicht lief es genauso wie Kenta sagte. Vielleicht aber auch nicht, vielleicht kratzten sie die Kurve und lernten ihre Macht ohne sie zu missbrauchen um andere zu quälen. Schlussendlich würde es nur die Zeit zeigen, und es war wichtig auch den anderen Weg auf zu zeigen. "Es ist nicht, als hättet ihr keine Wahl, nur weil es euch in eine Richtung zieht. So wie ich immer eine Wahl habe, Gewalt an zu wenden oder nicht, auch wenn es mich dahin zieht sie nicht an zu wenden.... vergesst nur nicht, dass ihr diese Entscheidung immer neu trefft." Sie atmete tief durch und wollte am liebsten ein letztes Mal Gruppenkuscheln.
Amaya musste kurz lächeln, als Goku davon sprach, dass er ihr den Hintern versohlen würde, wenn sie sich beherrschen lassen würde. Sie biss sich auf die Lippen, wollte sie doch nicht dass ihr Freund dachte, sie würde ihn belächeln. Nein, sie empfand einfach ähnlich. Wenn Atsuko und er diesen Weg gehen sollten, müssten sie einen Weg finden sie wieder zur Besinnung zu bringen, ohne sie zu vernichten. Das war eine Monsteraufgabe, und natürlich würde Amaya ihr bestes tun sich auf diese Eventualität vor zu bereiten. Doch die Hoffnung starb zuletzt. Natürlich HOFFTE sie, es würde nicht darauf hinauslaufen. Mit allem rechnen, das beste hoffen. Gokus Abschied ging sogar auf ihre Umarmung ein. Sie lächelte. "Ich freue mich darauf." Sagte sie. "Wir lieben dich Goku!" Sie winkte leicht und versuchte nicht wieder zu weinen, als er das Zimmer verließ. Sie atmete tief durch und blinzelte.
Florene ergriff nun das Wort, und nachdem sie ihre Outfit gewählt hat, trat nun während sie noch sprach Amaya heran. Denn gerade war es sehr schwer für sie einfach nur still zu stehen. Die Tiefen in ihr waren bewegt und das ganze Gemisch wollte sich einen Ausweg suchen, doch sie wollte nicht noch mehr davon in das Gespräch bringen. Sie ahnte, dass es den anderen auch so ging. Freude auf das Lernen, Angst und Befürchtungen, Hoffnung, Vermissen, Abschied und...was weiß der Kuckuck alles mehr, es war schwer selbst genau zu bestimmen, was da alles in dem Gefühlsstrudel schwamm. Florene erwähnte auch das mit ihrer Mutter nochmal und Amaya nickte zustimmend. "Etwas an diesen ganzen Gesprächen war ziemlich seltsam...und das auch." Sie schnappte sich ein purpurnes Outfit dass passen sollte. Es war etwas kurz geraten, doch dafür schnappte sie sich auch einen Mantel dazu, und neue Schuhe. Sie griff wie von selbst an das Haarband von Atsuko, als sie ein anderes dort liegen sah doch sie steckte es nur ein, als Reserve. Sie wollte das von Atsuko gerne behalten. "Wenn wir uns wieder sehen, vielleicht kann ich euch dann endlich mein Curry kochen." Sie wollte den beiden so gerne etwas schenken, als Andenken. Doch sie hatte nicht wirklich etwas. Curry war auch nichts wichtiges, es war.. warum hatte sie das überhaupt gesagt? Irgendwann, selbst nach einer schwierigen nächsten Begegnung, würden sie gemeinsam Curry essen. Das nahm sie sich für sich vor. Als Freunde. Naivität hin oder her. Amaya verzog sich ins Bad um sich um zu ziehen doch sie hörte alles und kam gerade wieder heraus, als Florene meinte es wäre Zeit auf zu brechen. Sie zupfte sich das zurecht und war kurz versucht die anderen zu fragen, wie es aussah. Ein Teil von ihr wollte sich mit aller Macht an ein wenig Normalität klammern. Ein Familien Essen... gemeinsam etwas zum Anziehen aussuchen, doch mit einem Seufzen wurde ihr klar, dass dies wohl ein Teil ihrer Kindheit gewesen war, und diese hier in dem Raum zurück bleiben musste. Und so fiel etwas von ihr ab wie ein altes Kleid. Sie lächelte sanft. "Ja, ich denke es wird Zeit." Amaya nahm das Schulterklopfen gerne hin und fragte dann. "...wollt ihr die Umarmung auch auf das nächste mal verschieben?" Sie hätte Verständnis wenn ja, doch wenn nicht, würde sie sowohl Kenta als auch Atsuko nochmal drücken, bevor sie Richtung Tür ging und sich nochmal umdrehte. "Wir sehen uns wieder. Ich glaube an eine tolle Zukunft für uns alle." Sie winkte leicht. Am liebsten würde sie noch irgendwas tolles als Abschied sagen, doch stattdessen lächelte sie und streckte ihnen die Faust entgegen, ihr Black Bull Gruß so zu sagen. Auch wen es jetzt etwas anderes bedeuten mochte. Eine Verbindung wie die, die sie alle hatten, ging nicht einfach verloren oder verpuffte, auch nicht wenn man getrennte Wege ging. Und so wartete Amaya noch eine Erwiderung ab, und wenn keine kam, verließ sie mit Florene das Zimmer.
Auf dem Gang, außer Hörreichweite der beiden würde sie dann sagen. "Florene, etwas was Akko gesagt hat, hat mich zum nachdenken gebracht. Was, wenn es hier Heilzauber gibt, die wir auch lernen können? Oder Heilkristalle oder Tränke oder was weiß ich... wenn wir die besten werden wollen, sollten wir dann nicht zumindest danach fragen ob man bereit wäre uns hier etwas bei zu bringen, bevor wir gehen? Wenn sie nicht bereit sind, meine Güte dann sind wir auf dem Weg, sie sollen uns zum Sumpf bringen oder unsere Sachen und wir sind hier weg. Aber wenn doch... ich bin nicht begeistert noch hier zu bleiben und ich verstehe wenn du nein sagst, aber ich denke wir sollten zumindest nachfragen? Oder wie siehst du das?" So schlimm der Abschied war, fühlte sie auch zugleich Wind auf ihren Segeln, sie war auf dem Weg und es fühlte sich gut an.