Bei Hana , Takai, Miyu und AstolfoImmer weiter senkte sich die Sonne und Hana konnte an ihrem Stand erkennen, dass Zeit vergangen war. Kein Wunder. Heute Morgen erst war sie im Jolly angekommen, zusammen mit Arisu, hatte sich dann ausgeruht, war mittags in die Stadt zurückgekehrt um ihre Karte zu zeichnen, wonach sie schließlich auf Astolfo getroffen war. Sie hatten Kleidung für sie ausgesucht, hatten nach etlichem Hin und Her die Wohnung von Astolfos „Master“ geputzt und in der sinkenden Sonne sich eine Pause gegönnt. Nun wo sie endlich fertig waren und die Sonne bereits sehr tief am Horizont stand, merkte man bereits, dass die Luft am Abkühlen war. Von ihrer Reise hierher wusste sie, dass es nachts recht kühl in der Wüste werden konnte. Nun, wenigstens würde sie dann beim Training nicht überhitzen durch die Wüstenhitze. Hoffentlich gab es auch genügend Licht, um in dunklem zu kämpfen.
Hana hatte sich zunächst jedoch betrogen gefühlt. Astolfo beschwor ihre Rüstung einfach an ihrem eigenen Körper, fast wie ein Fuin! Und dabei behauptete sie doch, sie würde es nicht können? Frechheit! Natürlich verteidigte Astolfo sich jedoch gegen Hanas typischer zunächst recht oberflächlicher Betrachtung dieser Szenerie.
„Hm.“ Machte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie beschloss darüber später noch einmal nachzudenken und sich nun dem eigentlichen Training zuzuwenden, das würde schon genug Aufmerksamkeit folgen und es viel ihr gerade schon schwer genug sich zu fokussieren.
„Erklär es mir später… Alles. Auch das…“ Was genau sie mit das meinte blieb jedoch ungeklärt .Ob es nun Servant war oder die Rüstung? Was auch immer es war, im Endeffekt war wohl beides Inhalt von „Alles“. Sie musste ihn langsam wirklich ganz verstehen. Sie konnte Astolfo dafür nicht leiden, dass selbst diese alles so kompliziert machen musste und ihre Hand zuckte schon wieder als wollte sie diese Astolfo auf die Stirn legen um endlich zu verstehen.
Unsicher blickte Hana Astolfo einen Moment an als wollte sie ihn durchbohren. War dieses Kompliment wirklich ernst gemeint? Sie hatte sich ihre alte Rüstung angezogen und ein Kompliment für das Äußere eben jener bekommen. Wenn sie sich nun bedankte… wäre das richtig? Nun er lächelte. Hana glaubte somit, dass das Mädchen die Wahrheit sprach und nickte deswegen zögerlich.
„Danke…“ brachte sie hervor und durfte sich sogleich einer weiteren Frage stellen. Sie hatte sie eigentlich schon oft gehört. In dieser Welt glaubte man meist an ein Clansymbol, denn viele Mitglieder irgendwelcher Familien trugen es überall auf dem Körper oder der Kleidung verteilt. Doch Hanas Rüstung und Schmuck, wies nun wirklich viele dieser Zeichen auf.
„Onii-sama… er …Ōgon no Ō.[entspricht: Gold King]“ Antwortete sie und stockte immer wieder kurz dabei. Sie war ein wenig ratlos bei seinen Worten gewesen. Warum dachte er, dass sie königlich war? Oder glaubte er, dass sie einem König folgte? Nun das stimmte ja irgendwie.
„Ich leiste ihm folge, wie Vater es will.“ Fügte sie daher dazu. Ein wenig entsetzt reagierte sie hingegen auf die Frage, ob es womöglich nur ein Symbol war, was sie schön fand. Nein natürlich nicht! Weswegen sie heftig mit dem Kopf schüttelte und ihre Hand auf ihre Brust legte, wo sich auch das große goldene Symbol befand, was ihren Umhang hielt. Andächtig hielt sie inne.
„Das Symbol… ich darf es tragen. … Eine… Ehre. Es gehört Oto-sama“ sprach Hana und ihr Ton hatte etwas sehr aufsehendes. Ihr Vater war ihr ein und alles und sie würde alles für ihn tun. Der jetzige Auftrag war es ja bei Yuu zu sein und bei ihm Schutz zu suchen.
Letztlich stimmte Astolfo ihrem Vorschlag zu die Klingen zu kreuzen. Hana wirkte selbstbewusst, obwohl sie doch eigentlich eingesehen hatte, dass sie mit ihren kurzen Waffen – und vor allem ihrem mangelnden Taijutsufähigkeiten – nichts ausrichten könnte gegen sein Schwert. Und dennoch, zumindest wollte sie schneller werden, um ausweichen zu können. Und so suchten sie gemeinsam ein Platz aus, wo sie trainieren wollten. Bei der Platzsuche spielte nicht zuletzt auch der Türschlüssel eine Rolle. Takai, der große Ninken von Revai, hatte eingeworfen, dass es wohl nicht schlecht wäre, die Tür abzuschließen, weswegen er Astolfo nach einem Schlüssel fragte. Doch scheinbar gab es keinen. Dem misstrauischen Takai gefiel das nicht wirklich, vor allem, wenn sie wirklich dabei bleiben würden, weiter weg trainieren zu wollen. Halunken gab es letztlich überall.
„Dann ist eine gute Idee. So haben wir unsere Sachen dennoch gut im Blick und für die junge Hana sind es gleich zwei Lektionen, Astolfo. Da hattet ihr eine ausgesprochen gute Idee. Und es ist sogar auch Training für eure eigenen Fähigkeiten.“ Lobte Takai Astolfo und setzte sich auf seinen Po an der Ecke des Gasthauses, sodass er gut um die Ecke in die Gasse hinein sehen konnte. „
Doch euren Freund solltet ihr besser nicht rufen. Ich denke, dass nicht jeder wohlwollend darauf reagieren könnte und wir uns womöglich unnötig Ärger einhandeln könnten.“ Ergänzte Takai zu Astolfos Vorschlag.
„Lil Hippo?“ wollte Hana wissen und sah Astolfo musternd an. Wer genau war das nun wieder? Konnte sie aus diesem Wissen einen Vorteil ziehen?
„Lass uns nun beginnen.“ Sprach Hana auffordernd und würde sich in die Gasse begeben. Hier würde das Ausweichen schwer werden. Aber auch Astolfo wäre im Nachteil mit seinem Schwert. Vielleicht war das gar nicht so schlecht für den Anfang? Die Sonne war mittlerweile ja untergegangen, sodass sich Miyu in ihrem Körbchen im Zimmer zusammengekuschelt hatte um zu Schlafen. Takai hingegen würde Astolfo und Hana beim Training beobachtet. Hana stellte sich in ihrer typischen Position hin, in der sie einen Angriff erwartete. Ein fester stand und sie Arme leicht vor sich erhoben, um sich schnell verteidigen zu können. In jeder Hand trug sie ein Kunai und wartete auf Astolfos Angriff beziehungsweise seine Instruktionen.
Bei Gunji / Revai/ YuseiFrech. Ein Wort, das den Jungen, nein eher sein loses Mundwerk, seine zügellose Zunge, wohl ganz gut beschrieb. Levi hatte sich auf Grund seiner doch zunehmend gereizten Stimmung wegen der Gerüche dazu hinreißen lassen einen doch recht beleidigenden Kommentar abzugeben, dem ein nicht minder in der Wortwahl frecher Kommentar gefolgt war.
„Wir werden dir einen Eimer kaltem Wasser schon früh genug besorgen – es liegt mir fern, dem im Weg zu stehen.“ Ergänzte Levi und wenn es nach ihm ginge, würde man Gunji wohl mehrmals waschen um diesen Gestank wegzubekommen. Nicht nur den Jungen, auch seine Kleidung- Vermutlich ihm auch erst einmal etwas Ordentliches zum Anziehen geben. Die Jugend von heute wusste wirklich nicht mehr sich gepflegt anzuziehen oder zumindest auf ein gepflegtes Äußeres zu achten. Das sah man auch daran, dass der junge sehr lange blonde Haare trug. Ein Friseur hätte ihm wirklich gut getan. Doch gut, womöglich war einiges auch seiner jetzigen Situation geschuldet und er sollte dies berücksichtigen. Anderes war zumal auch gerade wichtiger und so würde er ihm zunächst ein paar Fragen stellen mit deren Antworten Levi … man würde nicht sagen nicht zufrieden war, nein vielmehr störte ihn die Art, wie der Junge sich ausdrückte und sich gab. Sein ganzes Verhalten. Erkannte er wirklich nicht in welcher Situation er sich gebracht hatte? Oder war es gerade diese, die ihm so viel Mut gab? Nichts mehr zu verlieren? Der Inuzuka hatte beschlossen ihm jedoch eine Lehre zu erteilen und das nicht wirklich wörtlich. Er hatte seinen Haarschopf ergriffen und ihn mit ein paar Schlägen malträtiert, sodass er letztendlich sogar Blut spuckte. Er tropfte auf dem Boden und Levi, der das Wort mit verschränkten Armen ergriffen hatte, beobachtete es. Er rümpfte die Nase, doch ein wenig mehr Blut würde den Geruch zum Glück nicht allzu sehr verschlimmern. Es veränderte lediglich die Nuance seines Blutgeruches, zudem sich jetzt eben auch das sehr frische gemischt hatte. Ob er es zu weit getrieben hatte? Womöglich nicht weit genug, wenn er sich den Jungen anschaute. Revai roch die Angst und auch die Wut, die aus den Poren des Jungen immer mehr und mehr hervorquoll. Er verstand es wohl wirklich nicht. Hätte er deutlicher werden sollen? Er versuchte es anders, verdeutlichte Gunjis Wortwahl mit einem seiner Gifte und verzog das Gesicht als er die Ampulle letztlich wieder wegsteckte. Erneut griff er mit der gleichen Hand in Gunjis Haare so dass er Revai ansah, doch er würde ihn nicht treten, denn schließlich brachte es nichts.
„Vorsicht.“ Warnte er Gunji mit einem bedrohlichen Unterton, denn dieser hatte eine unsichtbare Grenze mit seinen Worten übertreten. „E
s lässt mich kalt, was du von mir hältst, aber du hast nicht das Recht über die Kage zu urteilen. Du kennst nicht einmal die Hintergründe des großen Ganzen. Noch ein Wort, was sie in einem solchen Licht erscheinen lässt und ich überlege mir meine Worte wirklich wahr zu machen.“ Ruckartig ließ er ihn wieder los und trat zurück. Er duldete es nicht, wenn man Senjougahara so beschrieb. Nicht wenn er derart gereizt war, nicht nachdem er in dem Gespräch mit ihr so viel Klarheit gefunden hatte.
Noch einmal versuchte er Gunji seine Situation zu verdeutlichen und ihm in gewisser Weise einige Regeln zu erläutern oder eher was sowieso nichts brachte, wie das Lügen. Doch Levi zweifelte, dass Gunji dies überhaupt tun würde, so ängstlich und wütend er gerade war. Je ängstlicher ein Mensch war, desto leichter war es ihn zu sehen und vor allem ihm aus dem Konzept zu bringen und Lügen aufzudecken. Doch er würde dieses Spiel nicht weiter treiben. Es war nicht seine Intention gewesen, Gunji in den Wahnsinn zu treiben, nein eigentlich hatte er ihm etwas anderes beibringen wollen, was dieser nicht wirklich verstanden hatte. Es überraschte ihn eher, dass er geglaubt hatte, der Junge könnte es verstehen als das es ihn überraschte, dass er es nicht verstand.
Nach seinen Worten zog er sich zunächst einen Stuhl, der beim Tisch stand heran. Er war es leid zu stehen und womöglich würde dies noch länger dauern – oder auch nicht. Er setzte sich, überschlug die Beine und hielt noch immer die Arme vor der Brust verschränkt. Dadurch herrschte auch wieder ein gewisser Abstand zwischen den beiden, was Gunji womöglich auch die Angst nahm, dass Levi ihn noch einmal treten würde, denn seine Beine würde ihn derzeit garantiert nicht erreichen, schon gar nicht seine Hände, solange er saß.
„Ja, richtig.“ Lobte er Gunji, jedoch mit einem leichten Anflug von Ironie, denn er war überrascht, dass er dies wirklich verstanden hatte. Doch zumindest nickte er anerkennend. Diese Bezeichnung, mochte sie auch für manche eine Beleidigung sein, störte Revai nicht. Nicht, weil er nicht weitaus schlimmeres gewöhnt war zu ertragen, sondern weil es der Wahrheit entsprach. Ein Inuzuka, vor allem in seinem Alter, war nun einmal ein sehr geübter „Schnüffler.“ Ihn weiter beobachtend fuhr er jedoch mit seinen Ausführungen fort.
„Es ist nicht verwunderlich, dass du davon nichts weiß.“ Begann Levi und schien geneigt, Gunji seine Frage zu beantworten. „Letz
tendlich ist es nie zu einer Kriegshandlung gekommen. Doch nach dem Verhalten eures Botschafters gegenüber der Kage war ihr Verhalten nicht unverständlich.“ Erklärte er, auch wenn Gunji damit wohl genauso wenig anfangen konnte. Doch spielte es wirklich eine Rolle? In dieser Zeit? Wo es die Dörfer doch gar nicht mehr gab?
„
Du verstehst es einfach nicht.“ Sprach Revai, seufzte und blickte ihn nachdenklich an. Mit seiner „sauberen“ Hand fuhr er sich genervt durchs Haar und schüttelte leicht den Kopf.
„Das hatte rein gar nichts mit der Befragung zu tun. Es war eine Lektion auf deine Wortwahl zu achten. Eine Lektion, die man dir wohl hundertmal versuchen könnte beizubringen und die du dennoch nicht ausführen würdest.“ Gab er enttäuscht von sich. „
Du sagtest, ich solle tun was ich muss, richtig? Das habe ich getan. Habe ich somit nicht genau das getan, was du mir aufgetragen hast?“ fragte er Gunji und hob eine Augenbraue. „
Und Verzeihung… doch das Leben ist hart. Deine Kopfschmerzen sind wohl derzeit dein kleinstes Problem.“ Lachte Revai auf und bezog sich damit wohl auf die gesamte Situation.
„Ich mache dir einen Vorschlag, Gunji.“ Begann Revai dann plötzlich, stand auf und trat einen Schritt näher an ihn heran.
„Wenn du dies hier überlebst – und davon gehe ich aus – kämpfe ich gegen dich. Du bist genauso ein Taijutsuka wie ich. Dann kannst du es mir heimzahlen und deine ganze Wut an mir auslassen. Und wenn du dich gut anstellst, werden wir sehen, ob ich dir etwas beibringen kann.“ Doch dies war lediglich Zukunftsmusik. Revai wusste nur wenige Daten über Gunji, doch womöglich würde er sich wirklich eignen und außerdem könnte er durch diese Worte auch ein weiteres Ziel verfolgen.
Danach ließ er Gunji erstmal reden. Er besteuerte nichts von einem Krieg zu wissen. Womöglich meinte er nun den Amonkrieg. DAS war hingegen interessant. Eine Form von Amnesie? War er ein Kirigakure-Shinobi war es unwahrscheinlich, dass er aus einer anderen Welt oder Dimension kam, ganz ausschließen konnte er das jedoch nicht
. „Also ein Schaf in der Herde, dass sich dann doch fehl am Platz fühlte und seine wahre Bestimmung suchte?“ fasste Revai seine Geschichte zusammen und musste bei diesen Worten leicht bitter auflachen. Seine Wortwahl war ja gerade schlimmer als Takais Witze gewesen.
„Warum nennst du Ishgard einen Drecksverein? Nur weil sie an Götter glauben?“ hakte Levi schließlich nach.
„Und warum gab Kratos Aurion ausgerechnet dir diesen Auftrag? Wie hast du ihm diese Art von Vertrauen erbringen können?“ Das wäre wirklich interessant zu wissen, einen solchen Auftrag erteilte man nicht einfach so.
„Und bist du dir eigentlich dem bewusst, dass Ishgard, sollten sie von deinem Verrat wissen, dich definitiv einen Kopf kürzer machen wollen? Wie war denn dein Auftrag gedacht? Inwiefern solltest du ihm Bericht erstatten? Worauf genau hatte er es im Besonderen abgesehen? War waren seine Worte? Seine Instruktionen?“ versuchte er weiter aus dem Jungen herauszuholen.
„Wen meinst du mit weißhaarigen Monstrum? Geht es ein weniger genauer?“ Unwillkürlicher kam ihm die Frau vor Augen, die er in der Bar gesehen hatte. Denn sie war dort die einzige weißhaarige gesehen. Sie war jedoch keinesweg ein Monstrum? Zumindest nicht äußerlich.
„Wenn ich dich umbringen wollen würde, hätte ich das bereits am Anfang gemacht mit einem sauberen Hieb und nicht mehrere Tritte an dir verschwendet.“ Provozierte Revai genauso zurück. Es reizte ihn, dass Gunji einfach nicht lernen konnte, seine Zunge im Zaum zu halten. Er schrieb es noch immer den Gerüchen, der Reise und dem Erlebten zu, dass seine reizbare Inuzuka Ader und sein früherer Charakter zum Vorschein kommen wollte und er dagegen ankämpfen musste.
„
Ich werde dich auch nicht vergiften.“ Gab Revai zurück und seufzte ein wenig genervt, ehe er aufstand und den Stuhl zurückbrachte.
„Selbst wenn ich es wollte – oder auf der Prioritätsliste ständen ein Waschgang und dir den Mund zu schließen höher. Nein, hier verlässt niemand als Krüppel den Raum. Sei unbesorgt. Denn du wärst als Krieger nichts nützte, würdest ich dies wirklich mit dir tun.“ Das Revai das Gift derzeit in seinem Inventar gar nicht besaß, behielt er für sich. Er musste ja nicht alles verraten, auch wenn er natürlich gemerkt hatte, dass Zweifel sich in die Gefühle des Jungen mischten, der immer noch Blut hustete und ausspuckte. Da sie im Grunde mit der Befragung fast am Ende waren, würde er ihm zumindest ein Glas Wasser besorgen können, vielleicht würde einer der ANBU ihm eins bringen können.
„ Und mein Name lautet Revai. Ich kann dir eine Schmerztablette und ein Glas Wasser anbieten. Ich bin Tierarzt. Deine Wunden werden später von jemanden ordentlich versorgt werden müssen, reinigen kann ich sie…“
Bevor er hatte weiter sprechen wollen und sich Gunji vollends wieder genähert hatte, spürten sie wohl beide zunächst diese gewaltige Chakrawelle, die sich ausbreitete. Es roch böse, finster. Yusei knurrte gefährlich hinter Gunji und all seine Glieder spannten sich an. Auch Revai spannte seine Muskeln an und konzentrierte sich. Irgendetwas stimmte hier nicht und er versuchte alle Möglichkeiten durchzugehen. Doch er kam gar nicht dazu, nach draußen zu gehen, um die ANBU um Rat zu fragen oder aber vollends nachzudenken, denn eine Welle der Erschütterung und des Lärms erfasste sie. Über ihnen schien etwas gewaltiges explodiert zu sein und gleichsam einzustürzen. Über ihn? Das Jolly? Etwa das gesamte? Das tief unter der Erde liegende Zifferprojekt schien verschont worden zu sein, doch würden sie hier überhaupt raus kommen? Zumindest würde Revai hier raus müssen. Er zückte ein Messer und war schnell hinter Gunji, zerschnitt seine Fesseln.
„Du hast die Wahl. Bleib hier in Sicherheit.“ Denn wahrscheinlich war er das gerade hier mehr als da oben.
„Oder komm mit mir.“ Würde er sich für zweiteres entscheiden würde Yusei ihn stützten, wenn nicht tragen, sollte Gunji dies zulassen. Eine kurze Strecke ging dies,er war nicht der schwächste auch wenn es seine Geschwindigkeit verlangsamte.
Revai eilte zum Eingang des Projektes und bekam die aufgeregten ANBU auf den Gängen mit. Viele wussten ebenfalls nicht was los war und eine gewisse Hektik war ausgebrochen. Revai kämpfte sich den Weg nach vorne und lief die Treppe hoch. Die Eingangstür wies kein Beschädigungen auf, das machte ihm Hoffnung, dass die Explosion nicht alles zum Einsturz gebracht hatte. Sie konnten sie öffnen und so nach draußen gelangen.
Angekommen im Jolly konnte er teilweise in den freien Himmel schauen. Es war nicht alles kaputt, doch ein Großteil der oberen Hälfte. Die Frage war, wie lange die restlichen Mauern halten würden oder aber eine weitere Explosion folgen würde, weshalb er bei seiner Entscheidung blieb hinaus zu wollen. Er würde sein Gear nutzen, um sich über die Trümmer hinfort zu bewegen zum nächsten möglichen Dach, von wo aus er die Übersicht holen wollte. Wäre Gunji mit ihm gekommen, hätte er Gunji mit auf das Dach genommen und Yusei wäre mit ein paar Sprüngen über Baldachinen ebenfalls gefolgt. Nun sah er das volle Ausmaß. Nicht nur das Jolly war teilweise zerstört auch die Area drum herum wies Beschädigungen auf. Viel schlimmer jedoch war die Kreatur. Ein Dämon, wie man ihn nur aus finstren Märchen kannte, er verging sich an den Menschen, die unter ihnen in Panik ausbrachen. Er blickte zu seinem Hund, der erneut knurrte und sich flach auf den Boden presste. Die Hektik der Leute, diese Situation, sie rief böse Erinnerung bei ihm wach.
„Yusei lauf zu Takai und Astolfo. Sie sollen den Menschen helfen, von hier fort zu kommen und versucht so viele wie möglich zu retten oder zumindest außerhalb seines Radius sein. Versucht sie zu beruhigen, Panik bringt uns nicht weiter. Miyu soll bei Takai bleiben, dort ist sie gerade am sicherten.“ sprach er seine Befehle. Nach diesen Worten pfiff er in eine seiner Pfeifen und blickte zu Gunji, wäre er ihm gefolgt.
„Er wird dich mitnehmen. Du bist hier keine Hilfe.“ Yusei rannte wiederwillig los, je nachdem mit oder ohne Gunji. Revai hatte keine Bedenken dabei, dass Gunji in seinem Zustand abhauen wollte, er vertraute seinen Kameraden, dass diese das zu verhindern wussten.
Levi
Danach würde Levi Ausschau nach der Hokage halten. Trotz allen Menschen war sie das wichtigste hier gerade zu schützen, doch er konnte sie nicht entdeckten. War sie etwa noch in den Trümmern? Zuletzt hatte er sie ja in dem Büro gesprochen und das lag im Einzugbereich der Explosion. Er hoffte, dass sie in tiefere Bereich gegangen wäre. Es war zu gefährlich sich der unteren Straße zu nähern, wo der Dämon sich an Menschen zu schaffen machte. Er würde sie gerne dort wegholen, jene die nicht schnell genug zum Fliehen waren, doch es würde nichts bringe. Er wäre womöglich nicht schnell genug und ohne die Leitung der Hokage würde nur weiteres Chaos ausbrechen. Wo war sie? Wo war der ANBU Captain? Wieso befehligte er nicht seine ANBU? Seine Augen suchten immer mehr die Überreste ab, der vor kurzem das prächtige, vollständige Jolly Gebäude dargestellt hatten und in dem sich, seiner Meinung nach, die Kage hätte befinden müssen. Zusammen mit ihrer Schwester, dem ANBU Captain? Wie viele Jolly Besucher waren tot? Wie viele Leichen lagen unter den Trümmern? Die Kage auch? Der Akuto? Die Lippen aufeinander pressend überlegte er, was nun zu tun wäre. Die Explosion hätte deutlich schlimmer ausfallen können und bislang schien alles weitere zu halten, dass ließ ihn darauf vertrauen, dass die Zahl der Geschädigten womöglich kleiner war. Seine Schwerter hatte er gezogen in seinen Händen und er überlegte ob wie dumm es eigentlich war, wirklich in diese Trümmer hinab zu wollen, wo er dem Viech noch näher war, um nach der Hokage zu suchen.
Bei Hana / Astolfo/ Takai /Miyu + (Yusei)
Hana stoppte in all ihren Bewegungen als sie plötzlich diesen Lärm hörte und ihr kurz vorher eine Chakrawelle durch Mark und Bein ging. „
Astolfo?“ fragend blickte sie zu ihm, entschied dann jedoch selbst sehr schnell und sprang auf das Dach. Von hier aus sah sie dass das Jolly eingestürzt war.
„Mein Zimmer.“ Brachte Hana hervor. Es war doch so ein schön luxuriöses Zimmer gewesen und nun… nun war es dahin. Zum Glück hatte sie ihre Sachen ja vorher her geholt. Doch dann wurde sie auf einmal wieder wütend, verzog ihr Gesicht erneut so merkwürdig.
„Onii-sama wird böse, wenn er sieht, dass jemand sein Eigentum zerstört hat. Das darf nicht zugelassen werden.“ Am Himmel schwebte eine Dämonengestalt und natürlich wusste Hana eigentlich, dass sie dem nicht gewachsen war, doch sie schwankte in dem was sie nun tun sollte. Plötzlich schien die Gestalt gen Boden zu sinken und Hana konnte aus der Entfernung nichts mehr sehen. Sie sprintete plötzlich los, warum wusste sie nicht. Doch sie würde auf einem Dach in der Nähe halt machen, um aus der Nähe eine Entscheidung sich bilden zu können.
„Astolfo!“ rief Takai plötzlich aus. „
Dort war Revai!“ Denn auch der Hund war auf das Dach ihrer Unterkunft. gekommen. Schnell hob er seine Nase in den Wind und versuchte dessen Geruch aufzunehmen, doch bei der aufgewühlten Menge war das sehr schwierig. Miyu war aufgewacht und jaulte schrecklich in ihrem Körbchen. Sie wimmerte auch vor Angst. Menschenmengen liefen an ihren Häusern vorbei und die Hotelgäste eilten aus ihren Betten. Nicht wissend, ob aus Angst um aus der Stadt zu fliehen oder aber weil sie gaffen wollten. Takai sprang herunter, um sich in den Raum von kämpfen und Miyu zu holen. „
Keine Sorge. Du bist bei uns in Sicherheit.“ Versuchte Takai die Kleine zu beruhigen.
„Astolfo, du musst mir helfen das Ding anzulegen. Dann kann Miyu in die Satteltasche und ich kann sie so beschützen, ohne dass sie im Weg ist in einem Kampf.“ Natürlich galt Takais Sorge eigentlich zunächst erstmal Revai, doch Miyu war auch ein Rudelmitglied und er würde keines zurücklassen. Würde Astolfo ihm helfen die Tragevorrichtung anzulegen, würde er Miyu geschwind hinein werfen und wieder herauseilen, zurück auf das Dach – dort waren keine Menschen. Glücklicherweise konnte er nun auch Revai riechen und atmete erleichtert auf. „
Ihm geht es gut.“ Meinte er zu Astolfo und kurze Zeit später landete mit einem Sprung auf Yusei bei ihnen.
„Levi schickt mich, wir sollen den Leuten helfen. Das Ding frisst Menschen da vorne. Ziemliche Panik.“ Takai nickte und wandte sich wieder an Astolfo.
"Levi schickt ihn. Er gibt den Befehl, die Leute zu beruhigen - wenn möglich. Ihnen zu helfen, sie zu beschützen. Dort vorne herrscht eine ziemliche Panik. Lasst uns versuchen, die Leute irgendwie weiter weg bekommen, sie vielleicht zu sammeln und zu beruhigen. Astolfo, ich glaube, wir sollten Lil Hippo jedoch nicht um Hilfe rufen, denn eine weitere fremdartige Kreatur, kann womöglich die Panik nur weiter schüren. Ich biete dir jedoch meinen Rücken solange an."