Kiseki Hinome

Kiseki Hinome
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Kiseki Hinome

Beitragvon Kiseki Hinome » Mo 31. Jan 2011, 22:59

[align=justify][font=Impact]Allgemeines[/font][/align]

      Vorname: Kiseki [zu dt.: Wunder]
      Nachname: Hinome [zu dt. Sonnenlicht]
      Alter: 20 Jahre
      Geschlecht: weiblich
      Größe: 1,63m
      Gewicht: 54kg
      Geburtsort: Kirigakure
      Wohnort: Kirigakure
      Rang: Jounin
      Clan: /
      Aussehen:
      Bild



[font=Impact]Charakter[/font]

      Charaktereigenschaften:
      Kiseki ist eine sehr einfühlsame und verständnisvolle junge Frau, die für beinahe jeden ein offenes Ohr hat. Sie interessiert sich für die Probleme ihrer Mitmenschen und versucht oft, diese gemeinsam zu bewältigen, sei es durch einen guten Ratschlag oder tatkräftige Unterstützung. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass sie das Bedürfnis hat, zu beweisen, ein guter Mensch zu sein. Außerdem hat Kiseki eine gute Menschenkenntnis und eine verlässliche weibliche Intuition, die sie oft bei schnellen Entscheidungen in die richtige Richtung lenkt. Daher merkt sie schnell, wenn jemand im Begriff ist, sie an der Nase herumzuführen. Allerdings entlarvt sie den Übeltäter selten augenblicklich, sondern gibt sich getäuscht, um weitere Nachforschungen anzustellen und wohlmöglich dessen Beweggründe nachvollziehen zu können. Nicht selten kommt es vor, dass sie lange zögert, bevor sie ihre Gegner angreift, denn sie ist fest davon überzeugt, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt. Des Weiteren ist Kiseki zwar gesprächig, aber wiederum nicht zu gesprächig. Geheimnisse sind bei ihr so sicher wie bei niemand anderem.
      Kiseki verfügt außerdem über ein gesundes Selbstbewusstsein. Sie kann gut mit Kritik umgehen und versucht, sich dem entsprechend zu verbessern. Diese Eigenschaft hängt damit zusammen, dass sie ungern ihre persönlichen Schwächen offenbart. Wenn sie Probleme hat, bekämpft sie sie meistens still und heimlich und verbirgt sie vor Fremden mit einem herzlichen, freundlichen Lächeln, das so gut wie immer ihr Gesicht ziert.

      Vorlieben:
      Kiseki liebt lange, unbefangene Gespräche und lernt dabei gerne neue Sachen dazu. Sie hat eine Schwäche für Erdbeeren und Schokolade (am liebsten isst sie Erdbeeren mit dunkler Schokolader umhüllt). Ihre verrückteste Vorliebe ist wohl, nachts in nahe gelegenen, kalten(!) Weihern zu baden. Mittlerweile ist es zu ihrem persönlichen kleinen Ritual geworden und es gibt kaum eine Nacht, in der sie es ohne ihr nächtliches Bad aushält. Anschließend sucht sie oft die Gräber ihrer verstorbenen Teamkameraden auf, um ihrer zu gedenken. Sie erinnert sich gerne an die beiden zurück, obwohl es sie oft traurig stimmt. Außerdem ist sie sehr tierlieb und hat Vögel besonders gerne.

      Abneigungen:
      Kiseki ekelt sich vor kleinen Krabbel-Tieren und Spinnen, weshalb sie sich ungern in der Nähe von Mitgliedern des Aburama-Clans aufhält. Allerdings tötet sie selten Insekten bewusst, sondern setzt sie lieber an die frische Luft, auch wenn sie das oftmals viel Überwindung kostet. Außerdem mag sie es nicht, wenn in ihrer Anwesenheit geraucht wird, denn durch den dabei entstehenden Rauch tränen ihre Augen. Kiseki isst keine Äpfel und Haselnüsse, da sie darauf allergisch reagiert.

      Besonderheiten:
      Kiseki ist seit ihrer Geburt ein Sensor-Typ. Sie kann das Chakra von Shinobi über Entfernungen bis zu 2km wahrnehmen und Aussagen über ihre ungefähre Anzahl treffen. Sie kann auch abschätzen, über welche Menge von Chakra ihr Gegenüber verfügt. Außerdem kann sie verschiedene Chakren unterscheiden, sodass sie unter Umständen Shinobi wiedererkennen kann.


[font=Impact]Fähigkeiten[/font]

      Chakranatur: Suiton & Raiton

      Stärken:

      Gen-Jutsu erkennen | Gen-Jutsu anwenden | Gen-Jutsu auflösen | Nin-Jutsu | Chakra spüren | Chakrakontrolle | Ausdauer
      Kisekis Kampfstil ist von Gen- und Nin-Jutsu geprägt. Sie nimmt meist eine eher defensive Rolle ein und bleibt lieber auf Distanz. Sie besitzt außerdem eine recht anschauliche Menge an Chakra, die sie sich voraussehend einteilt und gut kontrollieren kann. Hieraus resultiert auch ihre Fähigkeit, das Chakra anderer Shinobi aufzuspüren. Sie bevorzugt es, ihren Gegner bis zur Erschöpfung zu treiben, in dem sie ihn quasi dazu animiert, so viel Chakra wie möglich zu verbrauchen, anstatt ihn direkt anzugreifen und ihm Verletzungen zu zufügen. Dies hat zur Folge, dass ihre Kämpfe meist sehr lange dauern.

      Schwächen:

      Tai-Jutsu | Ken-Jutsu Nahkampf | Ken-Justu Fernkampf | Körperkraft | Geschwindigkeit | Giftanfälligkeit | Langsamere Wundheilung
      Kiseki ist miserabel im Nahkampf. Sie verfügt gerade einmal über die Grundkenntnisse des Tai-Jutsus und ist durch ihre körperlichen Gegebenheiten nicht in der Lage, viele Gegenschläge einzustecken. Außerdem kann sie nicht besonders gut mit Waffen umgehen, hat Probleme mit Gegnern, die den Kampf besonders schnell machen und über mehr Chakra verfügen als sie und ist besonders anfällig für Vergiftungen, d.h. wenn das Gift einmal in ihren Körper gelangt, wirkt es sich schnell auf ihren gesamten Körper aus und sie hat oft mit den Nachwirkungen von Vergiftungen, sowie von Wunden zu kämpfen.

      Ausrüstung:
      [table=width:90%;border:1px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:1px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]5 Kunais[/td][td=border:1px solid #808080;]Bild[/td][td=border:1px solid #808080;]Kunais gehören zur Standardausrüstung eines Shinobi. Es sind kleine Wurfmesser die am Ende ihres Griffes über einen kleinen Ring verfügen an dem man etwas befestigen kann wie z.B. einen Faden. Man kann auch explodierendes Pergamentpapier oder Ketten darum wickeln um aus dem Kunai eine fliegende Bombe zu machen. Kunais sind sehr vielfältig, da sie für den Nah- als auch für den Fernkampf verwendet werden können.[/td][/tr][/table]
      [table=width:90%;border:1px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:1px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]5 Shuriken[/td][td=border:1px solid #808080;]Bild[/td][td=border:1px solid #808080;]Die Shuriken gehören zur Standardausrüstung eines jeden Shinobi. Getragen werden sie in einer Tasche, die am Bein befestigt wird. Shuriken sind Wurfgeschosse mit 4 Zacken. Da sie sehr klein sind und nur wenig wiegen kann man auch mehrere auf einmal werfen. Sie werden fast in jeden Kampf verwendet, jedoch meistens nur als Ablenkungsmanöver da sie nicht wirklich viel Schaden anrichten können. [/td][/tr][/table]
      [table=width:90%;border:1px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:1px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Makibishi[/td][td=border:1px solid #808080;]Bild[/td][td=border:1px solid #808080;] Makibishi sind kleine, spitze Krähenfüße, die als Defensiv-Waffe benutzt werden. Sie sind so konstruiert, dass mindestens eine Spitze senkrecht nach oben zeigt. Somit sind Makibishi eine wirksame Methode, einem Gegner einen Weg zu versperren, oder ihm zumindest Wunden an den Füßen zuzufügen. [/td][/tr][/table]
      [table=width:90%;border:1px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:1px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]7 Kibakufuda[/td][td=border:1px solid #808080;]Bild[/td][td=border:1px solid #808080;]Kibakufuda auch Kibakusatsu (Zeitkartenbombe) oder Briefbombe genannt.
      Ein Stück Papier das mit einer Feuerbeschwörungsformel beschrieben ist. Mit Jibaku Fuda: Kassei explodiert sie. Es gibt verschiedene Formen von Zeitkartenbomben. [/td][/tr][/table]
      [table=width:90%;border:1px solid #808080;][tr=text-align:left;][td=border:1px solid #808080; text-align:center; width: 16%;]Tasche[/td][td=border:1px solid #808080;]Bild[/td][td=border:1px solid #808080;]In dieser meist nach hinten versetzten Tasche können Kunais, Shuriken oder sonstige Ausrüstungsgegenstände verstaut werden. Ninjas verstauen oft ihr Essen oder ihre Schriftrollen darin. Anbu-Ninjas oder andere Spezial-Ninjas haben manchmal gleich mehrere Taschen. [/td][/tr][/table]

      [font=Impact]Stats[/font]

          Chakra: 10
          Stärke: 1
          Geschwindigkeit: 3
          Ausdauer: 8
          Ninjutsu: 7
          Genjutsu: 7
          Taijutsu: 1



      [font=Impact]Biographie[/font]

          Familie:
          Mutter:
          Hinome Nanami (38 Jahre alt)
          Kiseki ist ihrer Mutter sehr ähnlich. Sowohl was den Charakter betrifft, als auch das Aussehen. Allerdings ist Nanami früher keine Kunoichi gewesen, weswegen ihr Stolz darüber, dass ihre Tochter es so weit geschafft hat, umso größer ist. Sie ist eine liebende Ehefrau und Mutter, die gerne für ihre Familie kocht und Gesellschaftsspiele spielt.

          Vater:
          Hinome Kyoko (41 Jahre alt)
          Kyoko ist ein sehr autoritärer Mann, der gerne an dem alten Bild der Rollenverteilung festhält. Er hat viel Leid in seiner Kindheit und Jugend erfahren und möchte seine eigenen Sprösslinge davor bewahren. Daher war er auch dagegen, dass Kiseki die Laufbahn einer Kunoichi einschlägt, weil er denkt, dass es zu gefährlich für sie ist.

          Geschwister:
          Hinome Shuhei & Kiriko (beide 8 Jahre alt)
          Shuhei und Kiriko sind Zwillinge – und zwar ziemlich nervige. Sie treiben gerne Schabernack und bringen ihren Vater dabei zur Weißglut. Sie bewundern ihre große Schwester und träumen davon, irgendwann auch einmal zur Ninja-Akademie zu gehen, obwohl ihr Vater strickt dagegen ist.

          Wichtige Daten:
          7 Jahre: Eintritt in die Ninja-Akademie
          12 Jahre: Ernennung zum Genin
          13 Jahre: Bewusste Entdeckung ihrer Sensor-Fähigkeiten
          15 Jahre: Ernennung zum Chunin
          16 Jahre: Tod ihrer Freundin Nijima
          18 Jahre: Ernennung zum Jonin

          Ziel:
          Ein richtiges Ziel hat Kiseki eigentlich nicht vor Augen. Sie konzentriert sich lieber auf die Gegenwart und versucht nicht, auf irgendetwas in ferner Zukunft hinzuarbeiten.

          Story:
          Kyokos Schicksal
          Kyoko kauerte in seinem sicheren Versteck. Er zitterte am ganzen Körper. Er hörte Schritte. Schritte, von vielen Leuten. Er blickte durch den Spalt über ihm, durch den ein schmaler Lichtkegel drang. Staub rieselte von der Decke, als sich ein schweres Paar Stiefel näherte. „Endlich haben wir euch“, ließ eine tiefe Männerstimme verlauten. „Ja, endlich“, näselte ein anderer, „und jetzt kosten wir unseren Sieg aus!“ Die Männer brachen in Gelächter aus. Kyoko spürte Tränen seine Wangen hinab rinnen. Seine Mutter winselte in einer Ecke vor Angst, während derjenige, der zuerst gesprochen hatte, sich ihr näherte. „Und nun sie zu, wie deine Frau leidet, Verräter!“ Er spuckte ihr ins Gesicht und schlug sie dann, mit geballter Faust, in den Magen. Sie keuchte und ging zu Boden. Sein Vater schrie, wollte helfen, doch auch er wurde zu Boden gerissen. Sein Blick wanderte zu der Stelle, an der Kyoko unter den Dielen verdeckt kauerte. Verdammt, er wollte helfen. Aber was konnte er schon ausrichten? Er war gerade einmal dreizehn und über ihm lauerten mindestens zehn erwachsene Männer. Außerdem hatte sein Vater ihm strengstens verboten, aus seinem Loch heraus zu kommen.
          Ein weiteres Mal drosch der breitschultrige Fremde unter Gelächter seiner Gefährten auf seine Mutter ein. Was sollte er nur machen? Er würde sie totschlagen, wenn das so weiter ging! Sein Vater wand sich heftig, doch die Griffe der Männer waren eisern. Warum tat ihnen jemand nur so etwas an? Was hatten sie verbrochen?
          Mit einem dumpfen Aufprall schlug seine Mutter erneut auf dem Boden auf. Staub rieselte wieder und ein Blutrinnsal bahnte sich den Weg über ihr hübsches Kinn. Sie bewegte sich nicht mehr. Die Augen waren starr an die Decke gerichtet. „Nein … Ayame …“ Sein Vater war ebenfalls reglos geworden, Entsetzen lag in seinem Blick. Kyoko biss sich auf die Lippe, um nicht schreien zu müssen. Seine Mutter war tot. Und nun war sein Vater dran.

          Die Geburt eines kleinen Wunders
          „Kyoko! Was machst…“ – „Pssst! Sei still! Komm schnell!“ – „Bist du wahnsinnig?!“ – „Still, hab ich gesagt!“
          Kalt und nass war es an diesem Abend. Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Kyoko hatte wundervoll ausgesehen, mit seinem abenteuerlustigen Blick. Wir sind raus aus dem Fenster, in den Garten. Meine Güte, ist das kalt gewesen! Allerdings hatte ich auch nur mein Nachthemdchen an.
          „Wo willst du überhaupt hin?“, hab ich ihn gefragt. Aber er hat nicht geantwortet und mich nur am Arm quer durch unseren Garten gezogen, bis wir vor der Mauer halt machten. Er wendete den Kopf in alle Richtungen, aber niemand war der, der uns hätte beobachten könne. „Ich helfe dir.“ Er hatte mich hochgehoben und ich hab mich so gut es ging bemüht, dass die Mauer zu überwinden ohne, dass er mir unter mein Nachthemd lünkern konnte.
          Sobald wir auf der sichereren Seite waren, ging es sofort weiter. Ich bin ihm einfach gefolgt, ohne zu wissen, wohin es ging und wer er überhaupt war. Wir kannten uns erst seit zwei Wochen. Meine Familie und ich waren zu Besuch in Mizu no Kuni, um die Bedingungen meiner Heirat mit dem Sohn des amtierenden Daimyos auszuhandeln. Kyoko hatte uns den Tee gebracht und mich mit seinem wilden Blick angesehen. Oh ja, ich saß in der Patsche. Ich bin vor Leidenschaft dahin geschmolzen; allerdings nicht wegen meines pausbäckigen Bald-Ehemanns, der gerade genüsslich und lautstark seine Nudelsuppe schlürfte.
          Wir suchten Zuflucht hinter dem dichten Blättermeer der Büsche am Straßenrand und erlaubten uns eine Verschnaufpause. Unser Atem ging stoßweise, unsere Haare klebten an unserer Haut und wir zitterten wie Espenlaub.


          So waren Nanami und Kyoko sich vor zwei Jahren näher gekommen. Diese Geschichte würde Nanami natürlich später ihren Kindern erzählen, vielleicht ein bisschen abgewandelt, aber so ähnlich. Sie legte die Hand auf ihren dicken, runden Bauch und strich sanft darüber. Sie merkte, dass sich etwas tat. Schon seit einigen Minuten. Vielleicht auch schon seit einer Stunde. Sie drehte ihren Kopf und erblickte ihren Mann. Er schlief tief und fest und seine Stirn lag in Falten. Nanami gluckste leise. Ob er wohl gerade von ihrer gemeinsamen Zukunft träumte? Sie kroch aus dem Bett und tapste ins Bad. So wie es aussah, müsste sie sich so langsam auf den Weg ins Krankenhaus. Sie entledigte sich ihrer Kleider und öffnete die gläserne Tür ihrer Dusche.
          Das warme Wasser, das auf ihre Haut niederprasselte, beruhigte sie und nahm ihr ein klein wenig die Angst vor der ihr bevorstehenden Geburt. Sie fragte sich, ob das kleine Wesen in ihrem Bauch wohl auch durch die sanfte Massage besänftigt wurde.
          Plötzlich öffnete sich die Tür des Badezimmers und ihr Mann tauchte im Türrahmen auf, mit zusammen gekniffenen Augen und durchwuschelten Haaren. „Weißt du wie spät es ist?!“ Nanami stellte das Wasser ab und lächelte ihren heiß geliebten Kyoko an. „Tut mir leid, aber ich kann nicht schlafen. Ich glaube, die Wehen haben gerade eingesetzt.“ Sofort schien Kyoko hell wach. Er riss seine Augen weit auf und starrte sie verwundert an. „WAAAS?!“
          Einige Minuten waren die beiden im Krankenhaus. Kyoko lief nervös auf und ab. „Sie scheinen mir aufgeregter als ihre Frau zu sein.“ Die freundliche Hebamme geleitete die beiden in den Kreissaal und unterstützte das junge Ehepaar bei der Geburt ihrer ersten Tochter: Kiseki.

          Aller Anfang ist schwer…
          Kiseki hasste solche Tage. Die Sonne schien draußen und sie saß drinnen. Und warum? Nur weil ihr Vater einen schlechten Tag hatte. Mal wieder. Seit sie den Wunsch geäußert hatte, zur Ninja-Akademie zu gehen, war ihr Vater dauernd schlecht drauf und sie durfte nicht aus dem Haus und sich mit Nijima treffen. Er sagte, sie brächte Kiseki nur auf dumme Ideen. Kiseki wusste ganz genau, was ihr Vater damit meinte. Nijima kam aus einer Shinobi-Familie. Ihr Vater war Shinobi, ihre großen Brüder und sogar ihre Mutter kämpfte. Auch Nijima würde irgendwann losziehen und Kiseki war bewusst, dass sie dann nur noch wenig Zeit miteinander verbringen könnten. Das hatte sie dazu bewegt, den Wunsch zu äußern, ebenfalls Kunoichi zu werden. Warum ihrem Vater das nicht gefiel, wusste sie nicht. Aber sie wusste, dass ihre Mutter sie unterstützte. Sie hatte sie sogar schon angemeldet und seitdem übten Kiseki und Nijima fleißig im Garten, Kunais auf Zielscheiben zu werfen und einander kleine Fallen zu stellen.
          Ihre Eltern hatten sich seitdem oft gestritten. Und sonst stritten sie sich nie. Wirklich niemals. Es tat Kiseki weh, dass sie der Grund war, warum sich ihre Eltern stritten, aber ändern konnte sie es jetzt nicht mehr. Sie hasste es, wie ihr Vater ihrer Mutter Vorwürfe machte, nicht genug auf ihr Kind Acht zu geben. Sie versuchten die Streitereien vor Kiseki geheim zu halten, aber sie war nicht dumm oder taub und bekam alles mit. Sie wusste ganz genau, dass ihre Kinder es später einmal nie mitkriegen würden, wenn sie sich mit irgendjemandem stritt. Und auch sonst würde niemand mitkriegen, wenn sie Probleme hatte. Denn sie hatte früh am eigenen Leibe erfahren, dass solche Situationen immer auch Dritte belasteten.

          Heute war der große Tag. Aufgeregt nestelte Kiseki an ihrer kurzen Hose herum. Die Tür vor ihr öffnete sich und Nijima kam strahlend heraus. Sie hatte bestanden. Natürlich hatte sie das. Sie war so was wie der weibliche Klassenprimus. Doch nun war keine Zeit, sie zu beglückwünschen, nun musste sie selber ran. Sie folgte dem Chunin in einen großen Raum. Nun stand sie vier Prüfern gegenüber, deren Augen sie neugierig musterten. Ein Augenpaar gehörte ihrem Sensei, der ihr zuversichtlich zulächelte. „Nun, Kiseki, ich hoffe, du hast fleißig geübt. Zeig uns doch bitte einmal, wie du einen Doppelgänger erschaffst.“ Kiseki atmete einmal tief durch, konzentrierte sich, und formte dann die vier Fingerzeichen. Neben ihr tauchte ein perfektes Spiegelbild ihrer selbst auf. Sie lächelte erleichtert und die Prüfer nickten sich zustimmend zu. „Herzlichen Glückwunsch, Kiseki! Hier ist dein Stirnband!“ Voller Erfurcht nahm sie das Stirnband mit dem Zeichen Kirigakures entgegen und stürmte lachend ins Freie.

          Kiseki blinzelte unglaubwürdig, als sie ihre Geschwister schlafend in ihren Wiegen beobachtete. Mit einem hatte sie ja gerechnet. Aber dass es gleich zwei sein würden, war so etwas wie ein unlösbares Rätsel für sie. Und dann waren sie auch noch zweieiig. Ein Mädchen und ein Junge. Kiriko in rosa und Shuhei in hellblau.
          „Müsstest du nicht schon längst im Bett sein, junge Dame?“ Kiseki lächelte verlegen, als sie ihre Mutter anblickte. Die Strapazen der Geburt waren ihr noch anzusehen: Sie hatte tiefe Augenringe und immer noch ein dicken, runden Bauch. „Kann ich nicht hier schlafen, Kasan?“ Ihre Mutter seufzte und zuckte mit den Schultern. „Wenn es nicht anders geht … Aber die beiden könnten zwischendurch etwas lauter werden, das weißt du hoffentlich.“ Das letzte hatte Kiseki schon gar nicht mehr mitbekommen, so schnell war sie an ihrer Mutter vorbei in ihr eigenes Zimmer gestürmt, um ihr Bettzeug zu holen.
          Wenig später lag sie auf einer Matratze neben den beiden Wiegen ihrer Geschwister, eingehüllt in ihre Lieblingsdecke. „Gute Nacht, Shuhei! Gute Nacht, Kiriko!“

          Und schon wieder eine dieser langweiligen Missionen. Warum zum Teufel konnten manche Leute ihre Hunde nicht einfach anleinen? Dann hätte niemand irgendein Problem: Der Besitzer nicht, der Hund nicht und das Team nicht, das nach dem vermissten Tier suchen musste. Aber nein, man verschwendet gerne unnötig Geld und ruiniert dabei noch seine Nerven, während man die der Anderen strapaziert. „Koinu! Komm schon raus, so weit kannst du doch nicht sein! Komm zu Frauchen!“ Das ging nun mindestens schon eine Stunde so. Kiseki fragte sich langsam, ob vielleicht dieses ganze Rumgequarke und Geschnalze den Hund verjagt hatte. Aber wahrscheinlich war der schon längst abgehärtet.
          Die kleine, aber doch sehr laute Karawane bewegte sich weiter durch den kleinen Wald. Mittlerweile war dichter Nebel aufgezogen, was jedoch nichts Besonderes hier im Mizu no Kuni war. Vermutlich wäre es effektiver, morgen zur Mittagsstunde noch einmal an Ort und Stelle zurück zu kehren und weiter zu suchen, doch Kiseki wusste, dass die Enttäuschung der wohlgenährten, alten Dame wohl ziemlich groß wäre, wenn sie ihr Schoßhündchen heute Abend nicht knuddeln konnte. Also ging es weiter.
          Nach ganzen drei Stunden purer Ohren-Misshandlung vernahm das kleine Grüppchen endlich ein Winseln aus einem nahe gelegenen Gebüsch. Nijima, die natürlich auch mit von der Partie war, griff wagemutig durch die dichten Blätter- und zog ihre Hand schneller, als alle Augenpaare ihr folgen konnte, wieder heraus. „Au! Der Köter hat mich gebissen!“ Sie lutschte schmollend an ihrem Daumen und überließ es der behäbigen Besitzerin die Raubtierbändigung.
          „Da bist du ja, mein kleiner Schatz! Du glaubst gar nicht, was für Sorgen ich mir gemacht habe!“ Sie drückte den winzigen Pinscher, der strampelte wie ein Verrückter, an sich und drückte ihm ihre roten Lippen auf das kleine Köpfchen. Kiseki konnte nicht anders als wegschauen und ihre Augen verdrehen. Kein Wunder, dass der Hund weggelaufen ist. Und der Biss war wohl die Bestrafung dafür, dass wir ihn wieder mit seinem Frauchen vereint hatten. Das Team brachte das Duo sicher nach Hause und machte sich selbst zurück auf den Weg nach Kirigakure. „Wann haben wir endlich mal eine richtige Mission? Ich will kämpfen!“ Der Sensei der jungen Genin seufzte. „Glaub mir, Nijima, in den Genuss kommst du noch früh genug. Immerhin habe ich euch alle drei zur Chunin-Auswahlprüfung angemeldet!“ Mit großen Augen sahen sie ihren Sensei an. Kiseki konnte kaum erwarten, endlich ihr Können im Vergleich zu anderen Genin aus verschiedenen Dörfern zu testen. Allerdings waren ihre Gefühle gemischt, wenn sie an den großen Tag dachte. Die Prüfungen sollten ziemlich hart sein, zumindest gab es das Gerücht. Auch Tote soll es schon gegeben haben. Aber andererseits war Kiseki nicht schwach und wenn es nicht reichte, würde sie es im nächsten Jahr unbedingt noch mal versuchen. Das war nicht nur eine Sache ihres persönlichen Stolzes. Sie wollte auch ihrem Vater beweisen, dass sie gut in der Welt der Shinobi zu Recht kam, es würdig war, das Zeichen Kirigakures zu tragen und das Dorf ein Stück weit sicherer machte.

          Besondere Momente machen das Leben lebenswert
          „Auf die Plätze! Fertig! Los!“ Mit diesen Worten wurde die Chinin-Prüfung offiziell eröffnet. Es war ein Wettrennen: Im abgesteckten Gelände waren sechs Schriftrollen versteckt, allerdings gab es zehn Teams. Wer also eine Schriftrolle gefunden hatte, konnte sich nicht augenblicklich glücklich schätzen, denn andere Teams konnten einem die niedergeschriebene Karte immer noch durch einen Kampf entwenden. Die Karte führte die Chunin-Anwärter zu einem Tunnel, der direkt in die Arena Kirigakures führte, wo Familien und andere Shinobi gespannt warteten.
          Kiseki machte sich mit Nijima und Daisuke auf, die Schriftrolle zu suchen. Das dürfte für die drei Genin der schwierigste Part sein. Denn hatten sie das Schriftstück einmal sicher gestellt, konnten sie den anderen Genin leicht aus dem Weg gehen, da Kiseki durch ihre Fähigkeiten als Sensor-Typ wusste, wo ihre Kontrahenten sich ungefähr befanden. Dass sie ein Sensor war, hatte sich bei Kiseki schon früh bemerkbar gemacht. Als sie noch kleiner war, war es für sie das normalste der Welt gewesen, Chakra zu spüren, doch sie hatte schnell gemerkt, dass andere nicht über solche Fähigkeiten verfügten. Es war eine nützliche Fertigkeit, die ihnen oftmals Tagesmärsche auf Missionen ersparte, bei denen sie nur ziellos herumirrten, bis sie schließlich auf die gesuchte Person stießen.
          Doch noch war Kisekis Sensor sehr ausbaufähig. Immerhin konnte sie nur wahrnehmen, dass jemand in der Nähe war und nicht, wie viele und wer. Trotzdem würde sie hilfreich sein können. Aber nun mussten sie suchen.
          Nijima und Daisuke konzentrierten sich voll und ganz auf das Finden der Schriftrolle, Kiseki hingegen horchte zwischendurch immer mal in sich hinein, um heraus zu finden, wo die anderen Shinobi sich herumtrieben, denn auch jetzt konnten sie keinen Besuch gebrauchen. Kiseki hatte davon gehört, dass auch ein Genin aus dem Hyuuga-Clan zur Prüfung antrat. Auch Hyuugas waren in gewisser Weise Sensoren, allerdings waren sie nicht nur Sensor. Durch ihren „Röntgen-Blick“ konnten sie ihre Umgebung einfach scannen und sich vermutlich als Erste eine Schriftrolle schnappen. Anfangs war ihr Plan gewesen, sich einfach an die Fersen des Teams des Hyuugas zu heften und ihnen dann die Rolle abzunehmen. Aber woher sollte Kiseki wissen, wer der Hyuuga war? Also konnten sie diesen Plan schon mal vergessen.
          Nach einer Stunde, in der sie ununterbrochen Steine umgewälzt, den Boden abgeklopft und Bäume untersucht hatten, hallte schließlich ein Triumphschrei Nijimas durch das kleine Wäldchen. „Ich hab’s, Leute! Sie war im Baumstamm versteckt!“ Nijima deutete auf ein kleines Türchen, aus dem sie die rote Schriftrolle entnommen hatte. Kiseki untersuchte unterdessen ihre Umgebung auf Besucher, doch niemand schien sich in ihrer unmittelbaren Umgebung zu befinden. Also versammelte sich das Genin-Team um den Baumstamm mit dem geheimen Türchen herum und unterzogen der Karte einer genauen Musterung. „Mhmm …“ Es war nicht gerade einfach, die Karte zu lesen, denn es war weder eingezeichnet, wo Norden oder Süden waren, noch wussten die drei Shinobi, wo Norden und Süden tatsächlich waren. Aber zum Glück waren kleine Hilfen in die Karte eingebaut: Bäume mit auffälligen Verästelungen oder besonders große Felsbrocken.
          Nun war Kiseki an der Reihe, ihnen allen den Rücken freizuhalten. Bevor sie losmarschierten, horchte sie noch einmal in sich hinein. Drei Shinobi auf zwei Uhr. Leider genau die Richtung, in die sie laut Karte gehen mussten. Nach einer kurzen Diskussion (bei der Kiseki Mühe hatte, zu verhindern, dass Daisuke und Nijima nicht aufeinander losgingen) beschlossen sie, einen Umweg zu gehen. Nun waren ihre Rollen klar verteilt: Nijima sorgte dafür, dass sie auf dem richtigen Pfad waren, Kiseki hielt Ausschau nach anderen Teams und Daisuke, na ja, er war so etwas wie ein „Packesel“: Da Kiseki sich durchgehend konzentrieren musste und dabei bevorzugt die Augen schloss, wusste sie nicht, wohin sie lief. Also wurde Daisuke beauftragt, sie zu tragen. „Männer sind sowieso zu nichts besserem geeignet!“, meint Nijima.
          Nach einer weiteren Stunde kamen die drei endlich auf der beschriebenen Lichtung an. Den Tunnel fanden sie, wie beschrieben, unter einem Baum. „Irgendwie war die Prüfung ziemlich leicht, was?“ Nijima kletterte die Leiter hinab, die in den Tunnel führte. „Aber nur weil wir nicht kämpfen mussten. Ich will jetzt nicht in der Haut der anderen stecken, die sich erst gefreut haben, eine Schriftrolle gefunden zu haben, und sie später wieder im Kampf zu verlieren.“ Daisuke nickte zustimmend und folgte den beiden. Der erste Teil war nun also bestanden. Was nun noch fehlte, war der Kampf.

          „Auf geht’s!“ Nijima grinste bis über beide Ohren, als sie im Begriff war, ihr Zelt zusammen zu bauen. Kein Wunder, denn sie liebte mehrtägige Missionen. Diese dauerte nun schon drei Tage und sie würden voraussichtlich heute in einem kleinen Dorf nicht weit von Kirigakure ankommen. Soweit sie erfahren hatten, trieb dort ein Verbrecher sein Unwesen, brach in Wohnungen ein und sackte alles ein, was irgendwie wertvoll aussah. Der Dorfälteste meinte, es wäre kein Shinobi, weshalb nur Nijima und Kiseki geschickt worden waren. Kiseki genoss die Zweisamkeit mit ihrer besten Freundin inmitten der blühenden und gedeihenden Natur. Sie unterhielten sich beinahe durchgehend und Nijima war viel, viel ruhiger, wenn sie alleine waren, was Kiseki lieber hatte. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass ihre Freundin der Meinung war, sich beweisen zu müssen, aber das musste sie ganz und gar nicht. Denn fast jeder mochte Nijima, viele blickten sogar zu ihr auf, weil sie einer der begabtesten Chunin des Dorfes war. Aber aus irgendwelchen Gründen nahm Nijima das nicht war, sie zweifelte an sich selbst und Kiseki musste ihr oft Trost spenden, was sie allerdings gerne tat. Sie freute sich jedes Mal aufs Neue, wenn sie merkte, dass ihre Ratschläge und ihre Offenheit ihrer Freundin halfen.
          Angekommen in dem Dorf, wurden die beiden von dem Dorfältesten herzlich empfangen und wie zwei Göttinnen behandelt. Er erzählte ihnen, dass es schon lange her sei, seit die letzten Shinobi hier zu Besuch gewesen waren und dass es eine große Ehre für sie alle sei, Nijima und Kiseki willkommen zu heißen. Die beiden wurden zu ihrer Unterkunft gebracht, wo sie sich ein wenig erholen konnten und schließlich trafen die beiden sich in der Residenz des Ältesten. Es war ein wirklich pompöses Haus mit einem atemberaubenden Garten, in dem Mann sich verlaufen konnte. Nachdem der alte Mann sie herumgeführt hatte, wie es sich traditionell in seinem Dorf gehörte, so erklärte er, fanden sie sich im Esszimmer ein. Es wurde ihnen ein Menu der Extraklasse serviert, aber im Gegensatz zu Nijima trank Kiseki keinen Sake zum Essen. Immerhin war sie hierher gekommen um die Dorfbewohner zu schützen und dazu gehörte auch, wachsam zu bleiben. Immer wieder forschte sie zwischendurch nach, ob sie das Chakra eines Neuankömmlings spürte oder von jemandem, der sich schnell bewegte.
          Nach dem Abendessen zogen die beiden sich zurück und stellten einige Fallen auf. Nijima war, was das betraf, immer top ausgerüstet und auf dem neuesten Stand der Technik. Während sie stolz davon erzählte, wie der Dieb ihnen in die Falle gehen würde, hörte Kiseki ausnahmsweise mal nicht zu und konzentrierte sich auf ihre Sinne. Es würde eine harte Nacht werden. Es war nicht nur schwer, die ganze Nacht aufzubleiben, sondern sich dabei noch die ganze Zeit geistig anzustrengen. Nijima hatte es da schon etwas leichter: Sie konnte zwischendurch ein Nickerchen machen, ihre Fallen schlugen von allein Alarm.
          Nach gefühlten tausend Stunden Wartezeit tat sich etwas im Dorf. Während alle anderen schliefen und sich kaum bewegten, schlich jemand durch die schmalen Gassen zwischen den Häusern. Er kam näher. Sie stieß Nijima an, die mit einem „Ich habe nicht geschlafen!“ zusammen schreckte. Kiseki legte den Finger auf die Lippen und Nijima wurde still. Sie kannte dieses Chakra irgendwo her. Es war auf jeden Fall einer der Dorfbewohner. Er besaß wenig Chakra, kaum der Rede wert. Plötzlich blieb der er stehen. Er war höchstens zwei, drei Häuser von ihnen entfernt. Ohne zu zögern öffnete Kiseki das Fenster und kletterte über den Balkon auf das Flachdach ihrer Unterkunft, Nijima folgte ihr. Der Einbrecher sah sich verdächtig um, allerdings bemerkte er nicht, dass er aus der Vogelperspektive beobachtet wurde. Er wühlte in der Tasche seines langen Mantels und zog ein zirkelähnliches Werkzeug heraus. Er legte an und- küsste den Boden.
          Nijima war hinab gesprungen und hatte den Übeltäter fest in ihrem Griff. „Tja, dachtest wohl, wir bemerken dich nicht, was?“ Sie drehte ihn auf den Rücken und entblößte sein mit einer Sturmhaube verdecktes Gesicht. „Moment, dich kenn ich …“ Kiseki kam dazu und musterte den Einbrecher. „Es ist der Sohn des Dorfältesten. Mein Gott, was hat dich bloß dazu getrieben? Habt ihr nicht genug Kohle?“ Völlig überrumpelt, dass er wirklich von zwei jungen Frauen überwältig wurde, stockte ihm der Atem. „Na, dein Vater wird sich freuen. Komm schon, Freundchen.“ Nijima zog den Mann auf die Beine, als wöge er nicht viel mehr als eine Feder und schleifte ihn hinter sich her, während dieser wild mit Armen und Beinen fuchtelte.
          Am nächsten Tag verabschiede sich das Dorf von den beiden Kunoichi. Der Älteste war sichtlich betroffen vom Frevel seines Sohnes und es würde wohl noch einige Monate dauern, bis er das verdaut hatte. Aber er war immerhin alt genug und musste mittlerweile gelernt haben, wie man mit Enttäuschungen umzugehen hatte. Anders als Nijima … „Der alte Sack hätte uns ruhig ’n bisschen mehr abdrücken können. Der hatte ja anscheinend genug! Davon können wir ja nicht mal unseren Proviant finanzieren!“ Kiseki seufzte hilflos. Sie musste sich die Nörgeleien ihrer Freundin schon den ganzen Rückweg anhören und antwortete immer dasselbe: „Jetzt übertreib mal nicht, Nijima. Du weißt ganz genau, dass das Honorar für unsere Arbeit vorher abgemacht wurde. Und außerdem ist das besser als-“ – „Hey, hast du den gesehen?! Ist das nicht…?“ Nijima starrte wie ein Kaninchen einen jungen Mann an, der ihre Wege kreuzte. Kiseki senkte ihre Stimme, als auch sie den Shinobi erkannte. „Vergiss es, Nijima! Wir gehen ohne Umwege zurück nach Kiri. Und außerdem wusste ich gar nicht, dass du so scharf auf Geld bist?“ Laut Bingo Book würde derjenige, der diesen Shinobi festnähme mit immerhin zehntausend Ryo entlohnt. Aber Kiseki wusste, dass nach einem Typen wie diesem nicht umsonst gefahndet wurde und es ziemlich gefährlich war, sich Hals über Kopf in einen Kampf zu stürzen. „Wie es aussieht, übernachtet er in dem Gasthaus da. Komm, wir gönnen uns ein Zimmer von dem Geld.“ Nijima packte Kiseki am Arm und zog sie zu dem Gasthaus hinüber. “Das ist gar nicht gut. Ganz und gar nicht gut“, dachte Kiseki, während sie sich dem Empfangstresen näherten. „Konichiwa, wir würden gerne ein Zimmer mieten für heute Nacht …“
          Wenig später saßen die beiden auf ihren Betten und verschnauften. „Ich kann nicht fassen, dass du mich überredet hast, hier zu bleiben!“ Kiseki schnaufte resigniert, doch Nijima hatte gar nicht zugehört. „Wo ist er jetzt?“ Kiseki streckte kurz ihre Fühler aus und entdeckte schnell das Chakra des Fremden. „Vielleicht ein paar Zimmer weiter im Flur unter uns. Aber wir haben abgesprochen, dass wir erstmal nichts unternehmen. Wir bleiben ihm auf den Versen und kontaktieren das Dorf, so schnell es geht.“ Nijima antwortete mit einem „Mhmm…“, was Kiseki sehr deutlich machte, dass ihre Freundin nicht zugehört hatte. „Na ja, was soll’s, ich hau mich aufs Ohr. Bis morgen.“ Somit drehten die beiden sich um und Kiseki sank in einen tiefen Schlaf.
          Am nächsten morgen wurde die junge Chunin von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die sie an der Nase kitzelten. Doch der Frieden währte nicht lange, denn er wurde jäh zerstört, als jemand heftig gegen die Tür polterte. Mit einem Seitenblick auf Nijimas verlassenes Bett, war ihr klar, wer draußen stand. Sie schlurfte seufzend zur Tür und öffnete. Doch vor ihr stand nicht diejenige, die sie erwartet hatte. Es war der Wirt, der völlig außer Atem war und dem Schweißperlen die Stirn hinab rannen. „Du liebe Zeit, komm schnell, Kindchen, es ist was Schreckliches passiert!“ Völlig verwirrt folgte Kiseki dem aufgeregten, untersetzten Mann die Treppe hinunter und bemerkte dabei nicht einmal, dass sie kaum etwas anhatte außer ihrer Nachtgarderobe. Unten angekommen blieb der Wirt stehen und suchte einigen Minuten nach den passenden Worten, bevor er endgültig begann, zu Kiseki zu sprechen: „Das, was du gleich sehen wirst, ist nichts für schwache Nerven, Kindchen.“ Mit diesen Worten entschwand er mit großen Schritten und Kiseki hatte Mühe, hinterher zu kommen.
          Als sie durch die Eingangstür trat und die gegenüberliegende Hauswand erblickte, stockte ihr der Atem. In leuchtendem rot waren die Worte „Ihr kriegt mich nie!“ an die weiße Wand gekritzelt. Moment, das war keine Farbe, das war BLUT! Erst jetzt bemerkte sie das Häufchen, das vor dem Geschriebenen lag. Mit einer schrecklichen Gewissheit rannte sie, so schnell sie nur konnte, auf den leblosen Körper zu. Das konnte einfach nicht sein! Das durfte nicht sein!
          Nijima lag dort auf dem Boden, kaum zu erkennen. Ihr Körper war völlig zerfetzt, nur das Gesicht war noch heil geblieben, auf das Kiseki nun bittere Tränen weinte. Warum war sie gegangen? Sie hatten doch abgemacht, Hilfe anzufordern! Schluchzend bedeckte sie Nijimas geschunden Körper mit dem Ihrigen. Sie empfand es als das Beste, was sie nun noch für ihre Freundin tun konnte. Sie wusste, dass es Nijima nicht gefallen hätte, wenn Schaulustige sie so gesehen hätten. Sie hätte es gehasst. Wie durch Fäden gesteuert stand Kiseki wenig später mit dem, was noch von ihrer Freundin übrig geblieben war, auf. Sie wickelte sie in ein weißes Laken, dass ihr der Wirt reichte und machte sich bereit, aufzubrechen. Sie würde ihre Freundin nach Hause bringen und ihr ein würdiges Grabmal errichten. Und wenn es ihr Leben forderte.

          Kiseki saß oft so auf dem Bett, in Gedanken versunken, mit dem Bild ihres alten Teams in der Hand. Sie fragte sich oft, was aus Nijima und Daisuke geworden wäre. Daisuke hatte Nijimas Tod nicht ertragen und sich ein Jahr nach diesem tragischen Unglück selbst das Leben genommen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat niemand geahnt, wie sehr er Nijima geliebt hatte. Seine Sehnsucht zu ihr hatte ihn anscheinend so weit getrieben, dass testen wollte, ob wirklich nach dem Tod ein Paradies auf gute Menschen wartete, in dem man alle seine Lieben wieder trifft. Eines war sicher: Wenn es so etwas wirklich gab, würden die beiden sich wieder sehen. Denn sie waren definitiv beide gute Menschen gewesen. Hoffentlich konnte Kiseki das am Ende ihres Lebens auch einmal von sich selbst behaupten, doch noch hatte sie einige Jahre vor sich. Immerhin war sie gerade erst zum Jounin geworden und hatte noch viel Zeit, sich als ein guter Mensch zu beweisen.



          Schreibprobe:
          Herrlicher könnte eine Frühlingsnacht kaum sein: Der Himmel war von Sternen übersäht und die Blätter der Bäume tanzten in der warmen Brise, die den Sommer ankündigte. Die Krokusse zu Kisekis Füßen hatten ihre Blüten geschlossen und warteten auf die ersten Sonnenstrahlen. Alles wirkte, als wäre es verzaubert, in einem tiefen, seligen Schlaf gefangen, der sie erst in hundert Jahren wieder loslassen würde. Kiseki steuerte nicht schnurstracks auf ihr Ziel zu, sondern nahm gerne einige, kleine Umwege in Kauf, die ihr das Herz erblühen ließen. Sie liebte Nächte wie diese einfach. Sie liebte den Frühling, wenn alles aus seiner langen Winterstarre erwachte. Und sie liebte es, solche Frühlingsnächte auf ihre Art zu genießen.
          Langsam kam der kleine Teich in sich, der, wie sie wusste, von kleinen Fischen und Seerosen nur so wimmelte. Sie mochte diesen Weiher besonders gerne, denn sein Wasser war besonders kalt und besonders klar. Kiseki entledigte sich ihrer Kleider, die sie sorgfältig am Ufer des Mini-Sees faltete. Natürlich achtete sie darauf, dass niemand sie beobachtete, denn dies war ein sehr intimer, privater Moment für sie und sie konnte sich nicht vorstellen, ihn mit jemandem zu teilen. Vielleicht noch nicht.
          Vorsichtig streckte sie ihre schmalen, femininen Füße und durchstieß die Oberfläche des Wassers. Es hatte genau die richtige Temperatur für sie und langsam stieg sie tiefer und tiefer hinein, bis sie bis zu den Schultern im kalten Nass versunken war. Ihr ganzer Körper kribbelte, als sich eine Gänsehaut, die den Rocky Mountains Konkurrenz machte, langsam aber sicher ausbreitete. Das war das Beste an ihrem allnächtlichen Bad. Nein, nicht ganz.
          Sie hielt die Luft an und tauchte vollkommen unter. Ihre Haare klebten Nass an ihren hohen Wangen, als sie wieder auftauchte und ihre Lippen waren leicht blau angelaufen. Etwas Schöneres kann’s nicht geben. Nicht einmal im Himmel. Durch das glasklare Wasser konnte sie ihre Fußnägel betrachten, die sie – wie üblich – rot lackierte.
          Nach einer kurzen Pause schwamm sie ein paar Züge und stieg wieder hinaus an die frische Luft. Durch den Wind fror sie noch mehr, aber das machte ihr nicht viel aus. Sie verhüllte ihren Körper mit einem weißen Handtuch, das sie extra von zu Hause mitgebracht hatte. Es war Zeit, sich auf den Weg zu den Gräbern von Daisuke und Nijima zu machen. Also legte sie ihre Kleidung wieder an, trocknete kurz mit dem Handtuch ihre Haare und atmete ein letztes Mal tief ein, bevor sie einen Fuß vor den anderen setzte, um ihre Freunde zu besuchen.
          Regeln gelesen?: K11
          Account: EA

Asuma Nakamura
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Asuma Nakamura » Di 1. Feb 2011, 14:57

Bitte bei der Sensor Typ Besonderheit die Sache mit dem Geschmack entfernen, ansich gibt es auch für soetwas einen extra Clan, du kannst es allerdings auch über die Stärke "Chakra spühren" machen. Diese dann bitte noch einfügen oder eine Anfrage bzgl des Clans stellen.

Allgemein bitte den Punkt Genjutsu in "Genjutsu anwenden|Genjutsu erkennen" und den Punkt Chakrakontrolle in "Chakrakontrolle|GEnjutsu auflösen" splitten.

Story wird anschließend beurteilt.

Kiseki Hinome
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Kiseki Hinome » Di 1. Feb 2011, 15:55

Roy Mustang hat geschrieben:Bitte bei der Sensor Typ Besonderheit die Sache mit dem Geschmack entfernen, ansich gibt es auch für soetwas einen extra Clan, du kannst es allerdings auch über die Stärke "Chakra spühren" machen. Diese dann bitte noch einfügen oder eine Anfrage bzgl des Clans stellen.

So, das mit dem Geschmack habe ich heraus genommen und auch die Story schon mal dem entsprechend bearbeitet. Für den Clan habe ich mich bewusst nicht entschieden, da ich nur den Sensor-Typ für Kiseki haben wollte und nicht das ganze Drumherum mit den Juuin-ähnlichen Fähigkeiten.
Die Stärken habe ich auch noch einmal überarbeitet.
Ich hoffe, dass der Rest soweit okay ist :)

Asuma Nakamura
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Asuma Nakamura » Di 1. Feb 2011, 16:13

"Nun, Kiseki, ich hoffe, du hast fleißig geübt. Zeig uns doch bitte einmal, wie du einen Schattendoppelgänger erschaffst."

Hier bitte Schattendoppelgänger durch Doppelgänger ersetzen. Den Schattendoppelgänger sind ein B-Rang Jutsu, und werden nicht jedem beigebracht. Erst recht nicht in Kirigakure da sie eine Konoha-Spezialität sind . In der Akademieprüfung werden normale Doppelgänger verlangt (Bunshin no Jutsu).

"ob sie das Chakra eines Neuankömmlings schmeckte"

Bitte auch noch verändern.

Und es gibt bei uns leider keinen Punkt namens Taijutsu abwehren aber du kannst "Kenjutsu -Fernkampf " einfügen.

Kiseki Hinome
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Kiseki Hinome » Di 1. Feb 2011, 16:51

Hab's noch einmal überarbeitet.

Asuma Nakamura
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Asuma Nakamura » Di 1. Feb 2011, 17:05

Jetzt fehlt noch Ninjutsu und Ausdauer unter Stärken. Du könntest allerdings die körperliche Ausdauer auch gleichzeitig als Schwäche verwenden und die Chakra Ausdauer als Stärke. Ansonsten benötigst du halt noch eine weitere Schwäche.
Ich rate dir hierbei sich an diesem Thread zu orientieren.


Liebe Grüße Marius aka roy

Kiseki Hinome
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Kiseki Hinome » Di 1. Feb 2011, 17:21

So, ich hoffe, ich habe jetzt nichts mehr übersehen.
Ein großes Dankeschön dafür, dass Du dich so geduldig mit meiner Bewerbung auseinandersetzt und mir so viele Verbesserungsvorschläge nennst :)

Asuma Nakamura
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Asuma Nakamura » Di 1. Feb 2011, 17:30

[s]Jetzt fehlt lediglich noch die Nennung der Ausdauer, du kannst sie entweder allgemein machen, dann benötigst du aber noch eine weitere Schwäche, oder du splittest sie in Chakra und körperliche Ausdauer.
Kein Thema ;-)[/s]


Angenommen

Kishiro
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Re: Kiseki Hinome [Jounin ~ Kirigakure]

Beitragvon Kishiro » Di 1. Feb 2011, 18:31

Angenommen + verschoben

q.e.d.
Simon


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