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Anwesen des Wassertempels[align=center][font=Georgia]
水 Inside the mist 水[/font][/align]
Ganz wohl war dem Minamoto nicht dabei, sich nun mit diesen beiden Personen in das Hauptquartier der Oinin zu bewegen, aber es war ein Faktum, dass diese Beiden Hilfe brauchten. Und er war – so sah er es zumindest – im Moment der Einzige, der ihnen diese Hilfe angedeihen lassen konnte. Denn als weiteres Opfer der Wissenschaften mochte er die nötige Empathie aufbringen, um zu versuchen, die Seelen dieser Beiden zu heilen. Denn Raiden wusste aus eigener Erfahrung, das es sehr schwer war, das Erlittene zu akzeptieren. Zu oft kamen die Fragen und Selbstzweifel. Aber waren Zweifel nicht auch ein Zeichen des 'Ich'? Ein Zeichen dafür, dass die Individualität eben doch nicht gebrochen und vernichtet wurde, wie es bei manchen Experimenten das Ziel gewesen war? Letztenendes unterschätzte die Wissenschaft zu oft die Macht und Stärke des menschlichen Geistes. Eine Seele zu vernichten war schwierig bis unmöglich. Sicherlich – man konnte sie brechen, verunstalten und entsetzlich quälen. Aber eine Seele zu vernichten war wohl ein Akt, der keinem gelungen war.
"Ihr könnt mir glauben, das Kirigakure keine solchen Experimente mehr durchführt. Ich weiß davon nichts und sollte es so sein, dass sie doch noch durchgeführt werden, so werde ich mit aller Entschiedenheit dagegen vorgehen." Die Abneigung des Minamoto gegen diese experimentelle Wissenschaftsart war nicht so stark wie die von Ken, denn Raiden hatte nur kurze Zeit in den Händen von Wissenschaftlern zugebracht, aber es hatte ausgereicht um ihn misstrauisch zu machen. Und potentiell skeptisch. Als Ken ihm nahe kam und seine Aussage weiterführte, lächelte der Minamoto plötzlich.
"Ja, wir sind in dieser Hinsicht verbunden und da ich das nun von euch weiß, werde ich auf euch beide..." Sein Blick wanderte von Ken zu Shiro und wieder zurück.
"... Acht geben und ein Auge haben. Ich nehme an, das ihr sonst niemanden mehr habt, oder?" Es lag in der grausamen Grundnatur der Wissenschaften, allzu oft Waisenkinder zu nehmen oder jene, die von ihren Eltern – wie im Falle Shiros – verkauft wurden. Das das weißhaarige Mädchen kein wirkliches Interesse mehr an ihren Eltern, geschweige den eine emotionale Bindung zu ihnen hatte, war nicht verwunderlich.
Es war jedoch erfreulich, dass sich der Mizukage baldigst darum gekümmert hatte, dass die Beiden sich einleben konnten. Raiden blickte zu Shiro, die an ihrem Stoff gezogen hatte und schmunzelte.
"Ah wie konnte ich die nur übersehen, verzeihung. Ich meine allerdings eher, ob ihr noch etwas anderes braucht. Mit einem paar Kleider rumzulaufen ist sicherlich auf die Dauer nicht schön. Wenn ihr etwas braucht, wisst ihr Bescheid, bei wem ihr euch melden könnt, in Ordnung?" Der Blondhaarige schaute von Shiro zu Ken, der ein weiteres Problem ansprach. Der Minamoto zog die Stirnfalten zusammen und musterte die Apparatur mit einem ruhigen, aber auch nachdenklich wirkenden Blick. Das man ihnen so etwas umgeschnallt hatte missfiel ihm deutlich. Warum hatte Fudo sie nicht entfernt? Oder entfernen lassen? Der Mizukage hatte die Beiden in ein neues Leben gelassen und doch waren die Bänder dran geblieben?
"Einer von den Fuinmeistern steht vor euch. Aber ich kenne nicht die genaue Formula des Fuins, mit der müsste ich mich erst einmal auseinander setzen. Warum hat Fudo euch eigentlich die Bänder nicht abgenommen oder abnehmen lassen? Er hat euch ja scheinbar auch in euer neues Leben geführt?"Mit einem sorgenvollen Blick betrachtete er nachher noch einmal die Beiden, als Ken dann das Startzeichen gab. Er würde Bescheid geben, das er kurz unterwegs war – seinen Funkempfänger hatte er ja bei sich. Shiros Bedenken nahm er jedoch zur Kenntnis.
"Lord Fudo hat ein neues System eingeführt. Den Rat des Lichtes. Ich bin als Fuinmeister für die innere Sicherheit des Dorfes zuständig und in Ermangelung eines Oinin Captains und mit der Abwesenheit des Mizukage bin ich im Moment wohl dazu befugt. Sollte es Probleme geben dann werden die sich sicherlich schnell klären lassen." Fudo hatte ihm alle Befugnisse erteilt. Leider nicht schriftlich, aber der Mizukage würde ja bald wieder da sein. Beim Verlassen des Büros sah er den Hakuma, mit dem er sich vorher schon unterhalten hatte und begrüßte diesen. Shiro und Ken tappsten schon voraus. Er würde zu ihnen bald aufschließen.
"Grüß dich. Hattest du meine Nachricht bekommen? Eine Gruppe um Tabitha Miyasaki bricht bald auf und ich glaube deine Anwesenheit wäre bei dieser Mission von Vorteil. Ich weiß, das du heute deinen freien Tag hast aber wir sind was Personal angeht gerade etwas schlechter aufgestellt als ich es gern hätte." Etwas leiser sagte er dann noch etwas anderes zu ihm.
"Ich weiß nicht, wann Lord Mizukage wiederkommt, aber diese Sache scheint größer zu sein. Die Beiden gerade sind wohl Oinin und haben erst kürzlich ihre Freiheit wieder erlangt. Du kannst alternativ zu der Mission, da ich mir gerade gar nicht sicher bin wie klug es ist mit den Beiden allein zu sein, versuchen, uns zu folgen. Aber unauffällig. In jedem Fall – ich bin nun erstmal beim Hauptquartier der Oinin. Wir sehen uns." Mit einem Nicken verabschiedete er sich und eilte den Beiden dann nach, die einzuholen ihm nicht schwer fiel.
Raiden wartete jedoch mit insistierenden Fragen gegenüber Shiro und Ken. Er wollte erst einmal sehen, wie es um die Beiden wirklich bestellt war. Er erklärte ihnen jedoch beim Laufen zu dem Hauptquartier, was die Wissenschaftler einst mit ihm angestellt hatten. Am Ende lächelte er freudlos.
"Ich sehe, wir sind schon da." Und da war auch das Quartier der Oinin, das natürlich bewacht wurde. Raiden stellte sich vor und erklärte kurz seine Absichten. Als Mitglied des Rates des Lichtes und als momentaner Vertreter des Kage war er dennoch ein schwieriger Kandidat, denn die Oinin unterstanden eher dem Kapitän ihrer Einheit als auch dem Kagen, aber im Moment gab es keinen Kapitän, sodass es etwas schwierig war mit der Befehlslinie. Am Ende war Raiden jedoch die einzige Person mit genug Befehlsgewalt, die im Dorf übrig geblieben war, sodass er am Ende den Eingang ins Hauptquartier passieren durfte und kurze Zeit später stand er vor der Tür des Büro des Oinin Captains. Dort drehte er sich zu den Beiden nochmals um.
"Wir schauen uns die Akten für die Wissenschaftler als erstes an, in Ordnung? Die für deine... eh... Erzeuger sind danach dran." Er blickte zu Shiro, als er die letzten Worte sprach. Das Wort Eltern wollte er vermeiden, denn er hatte bemerkt das auch Ken es vermieden hatte sie so zu nennen.