Beitragvon Shinki Yamanaka » Sa 25. Apr 2015, 03:03
"Einer weniger, na immerhin. Wenn ich die schön einen nach dem anderen aus dem Hinterhalt erledigen kann haben wir ja gar nichts zu befürchten", dachte Ishi schon etwas zynisch, es würde niemals so glatt laufen. Dank ihrem neuen Freund hatte er jetzt tatsächlich die Möglichkeit noch ein paar der vereinzelt auf der Lauer liegenden Echsen zur Strecke zu bringen bevor auch nur ein richtiger Kampf ausbrach, aber sobald es dazu käme wäre Chaos ihr größter Verbündeter, allerdings einer der sich nicht gerade als besonders zuverlässig erweisen konnte, aber der Nara hatte das Werkzeug um das zu ändern, er musste es nur entsprechend bearbeiten, es so schärfen das es auch von einem echtem Nutzen sein würde, präzise und gezielt einsetzbar. Und das Schärfen war dabei sogar der Grundgedanke, als Ishis Blick hin zu seinem schwarzen Ebenbild neben sich wanderte. Der junge Nara hatte sich in Gedanken bereits seit Längerem mit dieser Idee beschäftigt seinen ständigen Begleiter etwas zu verfeinern, doch im Dorf hatte er sich nicht daran gewagt, das Risiko jemanden dort zu verletzen war selbst für Ishi zu groß gewesen, doch nun könnte das über ihr Leben entscheiden und er war bereit nahezu jeden Vorteil dafür zu nutzen der sich ihm bot und so begann der Junge langsam damit sich mit seinem Chakra voran zu tasten und Stück für Stück die Umrisse seines Schattens damit zu umfassen. Vorsichtig und nach Möglichkeit ohne das bereits bestehende Jutsu bereits zu beeinflussen, wollte er doch nicht seinen zum mōrō to tomo veränderten Schatten in eine gewöhnliche Schattentechnik umwandeln, sondern lediglich an bestehendes anknüpfen, dafür würde er sich nun etwas Zeit lassen können, sich Schritt für Schritt weitertasten während das Team zusammen auf der Suche nach ihrem nächsten Ziel zum herauspicken war.
"Ich streng mich an das zu verhindern, zumindest kurz- und mittelfristig bleibst du hier", versuchte der noch immer nicht ganz anwesende Ishi seine Teamkollegin zu beruhigen. "Und wenn man zu sehr an die richtig ferne Zukunft denkt gibt das nur richtig viele Falten." Spaß und lockere Sprüche hin oder her, Ishi meinte durchaus ernst was er sagte. Der Junge verstand zwar dieses ganze Himmel und Hölle Prinzip nicht so richtig, aber er war ja auch eher dafür da die Zeitspanne, die die Leute im Diesseits verbrachten, möglichst lang zu halten, besonders wenn es um ihn und die Menschen in seinem direkten Umfeld ging. "Und du wirst mir dabei helfen", dachte er mit einem fast schon grimmigen Blick auf seinen Schatten, wobei sich eine seiner Hände unwillkürlich verkrampfte und er sich auf eben diesen Teil seines Schattens konzentrierte, er konnte dort etwas spüren, die Veränderung der Form durch die Bewegung, sie war da und über sein Chakra verbunden, das war doch schon mal ein Anfang. "Zumindest mehr als ihn nur durcheinander zu bringen", murmelte Ishi kaum hörbar mehr an sich selbst gewandt, da viel ihm die Echse mit gedämpfter Stimme ins Wort.
"Schön, schön, schön, gut das ihr zwei Turteltäubchen euch so gut versteht, aber jetzt schlagen wir hier keine Wurzeln, es geht weiter. Du Bengel, da vorne, etwa achthundert Meter und dann etwas nach links, im Schatten von dem Felsen da müsste noch einer liegen und in den Wald schauen. Hinlaufen, abstechen, sonst mach ich das", kam es immer eiliger von dem kleinen Waran und Ishi fragte sich wo solch eine Abscheu gegen seine eigene Art hergekommen sein mochte, allzu natürlich erschien ihm das nicht. Nicht zum ersten Mal war Ishi an ihrem neuen Begleiter aufgefallen wie begierig er darauf war so schnellstmöglich neues Blut seiner Familie zu sehen und wenn er Zeit und Muße genug dafür gehabt hätte, dann würde Ishi es jetzt zumindest in Erwägung ziehen darüber schockiert zu sein, aber die Echse hatte zumindest in dem Punkt recht ... er musste den anderen Wachposten ausschalten, je eher, desto besser.
So leise der Junge es nur vermochte schlich er sich durch das Waldstück, besonders darauf bedacht niemals in der Sichtfeld der eindeutig gelangweilten Riesenechse zu gelangen. Etwa zwanzig Meter hinter dem Tier auf einem hohen Ast kniend blickte Ishi nun herab, bereit abermals ein Leben auszulöschen. Alles in allem nach diesem Tag nichts neues, doch diesmal würde er ein Hilfsmittel mehr einsetzen und auf eine Sache mehr acht geben.
Der Angriff selbst verlief zunächst kaum anders als der Überfall zuvor, nur das Ishi sich selbst dieses Mal näher heran brachte während der mit der Puppe zuschlug und das vollkommen perplexe Tier überwältigte ohne das es zu viel mehr kam als zu zappeln, dabei schaltete sich jedoch mal wieder der mōrō to tomo des jungen Nara ein. Die Reichweite und der Anspannung selbst dieses kurzen Gefechts reichten um Ishis Beschützer auf den Plan zu rufen und schon verpasste dieser dem schon armen Biest ein paar kräftige Hiebe, wobei Ishi selbst sein ganzen Gespür auf die Momente der Schläge richtete, dann wann der Schatten sich zum Angriff formte, das war der Teil den er zu reproduzieren lernen musste. Den Schatten einfach mit Chakra zu stärken war eine Sache, das wäre nur das Sahnehäubchen, aber tatsächlich verformte er sich bereits unbewusst mit jeder Bewegung, wenn Ishi sich das zu nutze machen konnte, das nachmachen konnte und dann einfach nur noch verstärken müsste, dann wären ihm bald kaum Grenzen bei der vielseitigen Einsetzbarkeit seines dunklen Begleiters gesetzt.
Und trotzdem zog er sich erst einmal zurück, hin zu Maki und Mikan, jedoch mit einem Auge auf der frischen Leiche, er hatte ein beunruhigendes Gefühl, Angst. Er war weniger Vorsichtig gewesen als zuvor, die Schläge seines Schattens hatten Geräusche gemacht. Dumpf und leise, aber dennoch, in einer ruhigen Gegend wie hier möglicherweise laut genug und so behielt Ishi das Gebiet um die Leiche aus einiger Entfernung im Auge als er sein Chakra nun dennoch auf die Fingerspitzen seines Schattens konzentrierte und sich die vorherigen Veränderungen gleich noch einmal selbst vor sein inneres Auge führte.
"Wir warten ein paar Minuten ob jemand etwas gehört hat, achtet auf die Umgebung", flüsterte Ishi seinen beiden Begleitern zu und konzentrierte sich dann weiter auf seinen neusten Versuch. "Also mein Kleiner, diese bösen Tierchen haben Fangzähne und scharfe Klauen, das ist doch echt ein richtig unfairer Vorteil, findest du nicht? Zähne stehen dir zwar bestimmt nicht, aber wie wäre es mit schönen, scharfen Fingerchen?", redete er seinem dunklen Ebenbild in Gedanken gut zu, während er sich dabei daran machte genau das mit seinem Chakra in die Tat umzusetzen. Zunächst an nur einem Finger versuchte er die Form des Schattens so zu pressen dass sie dünner wurde, eine kleine, spitze Klinge dort wo bei einem Lebewesen, bei Ishi selbst, lediglich ein Finger war, doch war das gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Der mōrō to tomo mochte zwar so Aussehen wie der Junge der ihn als Schatten warf, doch die Verbindung war weit weniger eng als der junge Nara es sich an dieser Stelle gewünscht hätte, dieses Chakra war außerhalb seines Körpers und das machte die ganze Sache mit der Kontrolle alles andere als einfach. Nein, das machte sie sogar erheblich schwieriger, ungewohnter und so klammerte Ishi sich an das Gefühl das er zuvor ertastet hatte, wenn sein Schatten sich selbst so verändern konnte, dann würde er eben genau das gleiche mit ihm tun bis es endlich klappen würde.
So versetzte Ishi seinen Schatten mit seinem eigenen Chakra in einen Zustand steten Wandels, immer wieder mit dem Motiv aus seinen Händen richtige Klauen zu machen, einzelne Finger wurden von den versuchen Verändert, blieben eine Weile so oder fielen sofort wieder zurück, während andere erneut mit der Veränderung begannen, die Fortschritte konnte Ishi durchaus sehen, doch schienen sie nie von Dauer zu bleiben, es schien stets in der Schwebe zu hängen und wollte irgendwann einfach nicht weiter vorangehen, selbst als Ishi es geschafft hatte beide Hände seines Schatten zu waschechten Klauen zu formen, da verwandelten sie sich wenige Sekunden später einfach wieder zurück, Finger für Finger ... irgendetwas lief da ganz eindeutig verkehrt.
"Das mit der Vorsicht ist ja ganz nett, aber da kommt keiner mehr und wir sollten uns hier nicht die Beine in den Bauch stehen", zischte Mikan ganz eindeutig ungeduldig und sah sich in die Richtung um in der der nächste Wachposten leicht versteckt im Dickicht stand. "Ganz gut so weit, den einen noch, dann gehen wir von den Bäumen weg hin zum Berg. Die eine Seite ist freigeräumt, wenn wir Seiki töten können gehört uns die restliche Wachtruppe auch, dann müssten sie nämlich an uns vorbei um in den Berg zu kommen und Alarm zu schlagen. Ach übrigens, Seiko spuckt Feuer, der hat ein paar solche Ninjutsu drauf." Da Ishi noch immer mehr mit sich selbst und seinem neuen Jutsu beschäftigt war hörte er nur mit einem Ohr zu, doch der Plan klang in sich recht schlüssig.
"Maki, du hast doch das Suiton Element, du kommst dem Feuer damit also sicher bei?", erkundigte sich Ishi bei der Blondine ohne sich dabei nach ihr um zu sehen, jetzt hatte er etwas. "Ich konzentriere mich viel zu sehr auf das Umformen, dabei ist das etwas fast automatisches, ich mache das schwerer als es eigentlich ist, das Halten, das ist es wo es klick machen muss, demnach muss ich die Taktik etwas anpassen", grübelte Ishi über seinem Schatten und probierte es abermals, diesmal geduldiger, aber schon deutlich routinierter als die ersten Male bei der Verformung.
Als dann der Zustand erreicht war den er wollte gab Ishi wie in einem Stoß sein Chakra hinzu, es schoss einfach in den Schatten des Nara während dieser es ähnlich wie sonst bei seinem Kage Nui härtete, spitzte, doch nun komprimierter, flexibler und es hielt."Sicher weit von perfekt, aber darauf kann ich aufbauen", murmelte Ishi leise an sich selbst gewandt und mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht. Ob das Jutsu bereits tauglich für den Kampf und entsprechend ausgereift war würde sich gleich noch zeigen, aber es war ein guter Anfang für den Nara.
Trainingspost (1637/2400)