Kita hatte versucht mit Makis Schwert das Spinnengefängnis zu zerschneiden. Doch woraus auch immer dieses Zeug bestand, mit einer herkömmlichen Waffe bekam sie es nicht durch. Und Kita hatte nicht die Zeit oder die Kraft um ihr Hien zu konzentrieren um es erneut zu versuchen. Zumal nun dieser Nukenin immer näher kam und versuchte sie zu attackieren. Kita hatte sich geschworen Maki zu beschützen und stellte sich mit dem Schwert ihrer Freundin bewaffnet dem Wahnsinnigen in den Weg. Der Kerl war mit zwei Kunais bewaffnet und ehe es sich Kita versehen konnte war ihr Schwert blockiert. Erschrocken sah sie dem Kerl ins Gesicht, eiskalte und leere Augen, seelenlos und finster. Für sie war kenzo ein Mensch mehr. Jemand der so skurpellos wie er Jagd auf Kinder macht... das entzieht sich ihrem Verständnis nach jeder Menschlichkeit. Aber nun spürte sie wie sehr erschöpft sie war, sie konnte sich kaum wehren. Das letzte was sie sehen konnte war wie sich vier brennende Fäuste auf das Mädchen zubewegten. Der Rest war nur noch Schmerz. Kita glaubte das Bewusstsein zu verlieren. Sie bekam ab einen gewissen Punkt garnicht mehr mit wie die Schläge auf sie prasselten. Sie konnte einfach nichts mehr richtig wahrnehmen. Sie spührte keinen Schmerz mehr, ihre Schmerzensgrenze war erreicht. Alles was sie noch wahrnahm war wie sie fiel und durch die Wucht der letzten Schläge weggeschleudert wurde. Prellungen an ihrem Körper und die zusätzlichen Verbrennungen an Schulter, Armen, Torse und Hals. All das in wenigen Sekunden erlitten. Und doch war sie noch bei Bewusstsein. Doch hatte sie mehr das Gefühl dem Tode näher zu sein als jemals sonst. Es fühlte sich fast so als als sie damals gefangen genommen und gefoltert wurde. Aber das hier war nun wesentlich realer als die Erinnerungen an damals. Denn das passierte wirklich. Und sie konnte nichts dagegen tun. Noch nie kam sich die Nagatsuki so hilflos vor. Sie sah wie Maki da in ihrem Käfig war und nichts tun konnte und Naga kämpfte verzweifelt mit einer Riesenspinne. Wie konnten sie nur in diesen Schlamassel geraten?
"Es ist alles meine Schuld... wenn ich stärker gewesen wäre... wenn ich es nicht so übertrieben hätte... wenn das alles nicht passiert wäre... wir... wir sind am Arsch... ich habe es vermasselt...", Kita lag da im Dreck und badete in der Schande ihrer eigenen Niederlage... es war vorbei.
Naga kämpfte unterdessen wie eine wilde Bestie mit der Spinne um Maki und Kita zu verteidigen. Er war kein Kuchiyose und seine Kampfkraft war begrenzt, dafür war sein Wille und sein Herz umso größer. Als er aus den Augenwinkeln sah was mit seiner Herrin eben passiert war wurde er zunehmend agressiver und biss gleich noch umso fester zu. Doch die Spinne blieb natürlich auch nicht untätig. Sie rollte sich über den Boden so das Naga sich nicht mehr festkrallen konnte. Aus dieser Position konnte Naga keinen Halt mehr fassen und wurde abgeschüttelt. Naga landete auf dem Rücken und versuchte schnell wieder auf die Beine zu kommen. Doch schon wurde er von Kenzos Spinnenfaden erfasst, so schnell kam ein hundeähnliches Wesen vom Rücken aus nicht auf die Beine. Naga sah wütend zu Kenzo und brüllte ihn an. Naga wollte sich gegen den Faden wehren und biss hinein. Doch keine Wirkung. Dann wurde das große Tier ruckartig zu dem Seibou gezogen und schon flog ein breites Spinnenetz über das Bestia. Naga wurde am Boden festgenagelt, hilflos und nicht mehr in der Lage irgendetwas zu tun. Er brüllte und windete sich umher wie ein wildes Tier um sich zu befreien, doch vergebens. Er kam da nicht mehr raus. Naga blickte durch die Spinnenfaden hindurch zu Kita die immer noch am Boden lag. Sie rührte sich nicht. Nagas Augen wurden groß und er fing an zu jaulen und zu fitschen. Er konnte nicht mehr machen, egal wie sehr er jammerte und klagte.
Doch die Hilfeschreie ihres Tieres hatten ihren Zweck, sie rüttelten Kita wieder wach. Nun setzte der Schmerz ein, er war wie ein Schock der durch ihren ganzen Körper schoss. Mit einem Mal zuckte Kita stark zusammen, da sie nun alle Prellungen auf einmal wahrnahm und die Wärmeeinwirkungen der Verbrennungen, auch wenn sie leicht waren. Der Schmerz rüttelte sie wach und zeigte ihr eines ganz deutlich: sie war immer noch am Leben. Sie schrie auf, nicht nur wegen dem Schmerz sondern um sich selbst wieder zu beleben, das Leben zurück in ihren Körper zu holen. Mental und Körperlich war sie doch schon sehr am Ende, jetzt umso mehr aber es ging hier nicht nur um sie... es ging um ihre Freunde, ihre beste Freundin und ihren besten Freund. Daher richtete sich Kita langsam auf, sehr wackelig und unter starken Schmerzen. Chakra hatte sie kaum noch, aber um jetzt ihrer Freundin zu helfen würde sie alles geben, sogar ihr Leben.
"Mir wurde beigebracht nie aufzugeben... weder in diesem Leben, noch in allen anderen. Wenn ich jetzt aufgebe, wie kann ich dann jemals wieder Youri unter die Augen treten? Oder Kuro oder mir selbst? Das würde ich mir nie verzeihen. Ich mache weiter, egal wie schwach ich noch bin. Maki würde das selbe für mich tun.", sie schrie diese Gedanken innerlich immer wieder laut. Als Kenzo anfing seine Fingerzeichen langsam vor Makis Augen zu formen stand Kita mittlerweile wieder auf beiden Beinen. Ihre Arme hingen nach unten, sie atmete schwer, ihre Sicht war verschwommen. Doch sie konnte erkennen wo sich Kenzo befand. Der Schmerz war heftig aber sie nutzte ihn um sich selbst zu animieren, um bei Bewusstsein zu bleiben.
"Du gehörst mir, Spinne!", schrie sie Kenzo an und aktivierte ihr Jutsu. Denn dafür brauchte sie keine Fingerzeichen. Sie wurde in Raiton gehüllt welches sich wie eine kleine Rüstung um sie legte. Ihre Geschwindigkeit schoss nach oben und sie sprintete los. Selbst mit ihrer Einschränkung dürfte sie nun dank der Raiton-Rüstung genug Kraft und Geschwindigkeit aufbringen können um Kenzo in seinem Jutsu zu unterbrechen. Ihr Angriff war natürlich nicht in seiner vollen Stärke vertreten, dennoch würde Kita es nutzen für einen letzten Angriff. Während sie auf den Seibou zuschnellte spannte sie mit ihrer übrigen Kraft den linken Arm an und hob ihn hoch. Sie würde das Lariant anwenden um Kenzo in seinem Jutsu zu unterbrechen. Doch war Kita nicht schnell genug. Also würde sie in dem Moment Kenzo den Ellbogen ins Gesicht schlagen wo die Feuerkugel nach draußen treten würde. Das würde Kenzo wegdrücken so das die Feuerkugel in die Leere ging. Aber der Preis war hoch. Denn Kita würde das Feuer welches austreten würde, direkt auf ihren linken Arm bekommen. Die Hitze zog sich an ihrem ganzen linken Arm entlang. Kita fiel zu Boden, die Blitzrüstung löste sich auch sofort auf. Sie hatte nicht mehr die Kraft um sich nach diesem Angriff noch abzufangen. Kita landete auf dem Bauch und biss die Zähne zusammen. Doch dann konnte sie es nicht mehr zurückhalten, denn durch diese Aktion hatte sie vielleicht Maki gerettet aber dafür war ihr gesamter linker Arm mit mittleren Verbrennungen überzogen. Sie schrie unter unsagbaren Schmerzen auf, sie krümmte sich auf dem Boden. Sie hatte nun ihre Grenze erreicht. Wenn Maki jetzt nicht mehr aus dem Netz kam, wäre es das mit Kita gewesen. Das war das letzte was sie zu dem Kampf beitragen konnte. Kita versuchte sich zusammen zu reissen, aber der Schmerz war zu heftig für sie. Das war ihr heftigster Kampf und sie war dazu auch noch sehr eingeschränkt. Sie weinte, einige Tränen liefen ihr über das Gesicht. Das waren Tränen des Schmerzes. Noch nie hatte sie so sehr gelitten unter Verletzungen. Hoffentlich war es das Wert.