Ganz offensichtlich verstand Sumi etwas anderes unter einer Angriffsspitze als Youmi, aber das machte nicht weiter etwas aus. Immerhin war die Frage des Anbu unnötig gewesen und die Origami hatte ihm ihre Theorie zu dem Angriff abgeliefert, was wohl in dieser Situation wesentlich wichtiger war. Die Rosahaarige beobachtete ihren Vorgesetzten dabei, wie er eine Maske griff und sie ansah. Sie hatte nicht vor, irgendetwas zu seinem Kommentar in Richtung Strategischer Führung zu erwidern. Es war nicht ihre Absicht, sich nun mit dem Zwerg anzulegen, immerhin befand sich das ganze Dorf in Gefahr. Jede Zeit, die sie hier verschwendeten, kostete Leben. Wie viele es werden würden, konnte die Chuunin nicht abschätzen. Immerhin wusste sie nicht, ob sie es mit schwachen oder starken Gegnern zu tun hatten. Auch so, sie würden wohl ziemlich knapp mit den Informationen sein, wenn sie nicht selbst ein Auge drauf warfen. Tenba und Sheriza würden eine perfekte Berichtserstattung abliefern müssen, ansonsten war alles ziemlich zwecklos. Die drei konnten sich zwar Gedanken machen, aber mehr würden sie auch nicht zustande bekommen. Es ärgerte die Blauäugige ziemlich, dass sie als einzige noch keine Rolle im Ganzen eingenommen hatte und Youmi nicht sie auserwählt hatte, um die Lage zu überblicken. Niemand wäre schneller gewesen als sie, immerhin konnte sie fliegen. Aber nun ja, es zeigte ihr ja nur, welche Fähigkeiten der Zwerg in Sachen strategischer Führung besaß. Nämlich nicht genug. Es ging hier um Zeit und jegliche Schludrigkeiten kostete Konoha an Streitkraft.
Wieso müssen Menschen nur so unfähig sein? Sie rollte vor Ärgernis sogar mit den Augen, auch wenn sie gerade mehr als nur ernst war. Dann kam auch noch ein Kommentar von dem Winzling. Innerlich kochte Sumi beinahe über. Was bildete sich dieses kleine Stück Dreck eigentlich ein? Äußerlich ließ sie sich nichts anmerken, aber innerlich wünschte sie sich, dass dieses Großmaul im Kampf fallen würde. Was einerseits schlecht war für das Ziffernprojekt, aber es ließ sich sicherlich ein wesentlich besserer Ersatz finden. Jegliche Antwort sparte sie sich, manchmal war es besser, so zu tun, als würde man die Dinge nicht als solches erkennen, wie sie gemeint waren. Schließlich war es soweit, dass sich der Anbu auch zu den Theorien der beiden Anwärter äußerten. Anekos Ansatz war genauso halb wie der Ansatz der Origami.
"Es bringt uns kein Stück weiter, wenn wir hier Rätsel raten. Wir haben genau zwei Optionen, entweder wir stellen einen Plan auf, ohne zu wissen, wer unser Gegner ist und was er von uns will, - denn das werden uns Tenba und Sheriza in der kurzen Zeit nicht sagen können, genauso wenig finden wir drei es heraus, wenn wir hier drinnen bleiben - der uns im Kampf wohl wenig nützen wird oder aber wir formulieren unser Ziel als Gruppe und gehen da raus und verschaffen uns endlich die Informationen, die wir brauchen. Wir verschwenden hier nur Zeit, die wir nicht haben." Ihre Stimme war professionell und ohne jegliche Emotionen, allerdings war die junge Frau innerlich ziemlich aufgebracht. Wie konnte es sein, dass sie hier drinnen saßen, während der Feind doch draußen war? Wie sollten sie an Informationen herankommen, wenn sie sich versteckten und darauf warteten, dass andere, die draußen waren, ihnen die Informationen brachten? Konnten sie da nicht einfach selbst rausgehen, vorher ein Ziel formulieren, wie etwa, den Kopf des lokalen Angriffes zu finden, und die Sache selbst in die Hand nehmen? Es reizte die Chuunin ungemein, dass sie Zeit vertrödelten. Alles, was sie von Tenba und Youmi, den erfahrenen Anbu, mitbekam, war, dass sie überhaupt keine Ahnung davon hatten, was sie nun zu tun hatten. Sie konnten ja Vermutungen anstellen, einen Plan fabrizieren, aber im Kampf würde all das wieder umgestoßen werden. Denn wie es doch nun mal so war, hier drinnen waren sie noch unwissender als die kleinen Genin auf den Straßen, die gegen die Nukenin kämpften. Um ihre Wut zu kontrollieren, verschränkte die Rosahaarige ihre Arme vor der Brust und spannte ihre Gesichtsmuskeln an.
Unfähige Menschheit. Sie kam gar nicht erst auf die Idee, sich zu beruhigen. Mit einem Ohr hörte sie dem Funkspruch der allgemeinen Shinobi zu, das mehr Geschrei war als alles andere. Langsam folgte sie ihrem Vorgesetzten und ließ ihn weiterreden. Alles, was er sagte, brachte ihnen nichts. Denn er offenbarte weder seine Gedanken, noch sonst irgendetwas Nützliches. So ungern sie diesen Gedanken auch formulierte, waren sie nicht gerade ein Team? Und in einem Team mussten nun mal alle offenbaren, was sie zu einer Sache sagen konnten. Es ließ Sumi einfach nur noch mehr daran zweifeln, dass Youmi ein erfahrener Anbu war. Er gab einfach nur Antworten und zwar genau auf das, was ohnehin nicht wirklich zur Debatte stand. Er deutete nur Dinge an, anstatt sie einfach auf den Punkt zu bringen und mal bewies, dass er auch etwas anderes konnte als nur töricht zu reden und zu handeln. Aneko und sie hatten mehr zu der ganzen Lage beigesteuert als er, dabei war er derjenige, der sie anleiten sollte. Es war nicht gerade die Zeit dafür, eine theoretische Prüfung zu veranstalten, wenn draußen Menschen starben.
[align=center]TBC:
Eingangshalle[/align]