Tenzo verstand den Seitenhieb von Kratos auf Tora sehr gut. Er wusste, das Kirigakure sich gespalten und dadurch selbst geschwächt hatte. Aber er wusste nicht, warum Kratos das jetzt hier einbrachte. Wollte er Tora provozieren oder reizen? Eigentlich wollte er dazwischen gehen, aber er spürte, dass das alles noch schlimmer machen würde. Kratos steigerte sich dann zusehends in seine Rede rein. Immer mehr hieb er auf Tora ein und schien ganz außer Acht zu lassen, das er hier auch anwesend war. Tenzo richtete den Blick nach unten. Er hatte sich vom Regen in die Traufe begeben. Ganz wörtlich sogar. Er ahnte schlimmes. Und dann verpuffte der Kage Bunshin. Er schluckte. Er wusste, dass das Verpuffen des Kage Bunshin bedeutete, dass die Person, die da vor ihm gestanden hatte, alles an Wissen weitergab - auch Inhalte dieses Gespräch. An das Original.
Wo dieses war, erfuhr der Uchiha schneller als er es ahnte oder gar reagieren konnte. Schneller als ein Blitz tauchte der Aurion im Raum auf und die Präsenz, die Kraft, die von ihm ausging, war so gewaltig, dass der Uchiha auf die Knie fiel und nach Atem rang. Tenzo kämpfte mit sich und spürte, wie die Kraft des Mannes immer weiter seinen Geist angriff. Er würde wahnsinnig werden. Er hörte die Worte, aber sie fühlten und hörten sich an, als seien sie in Watte gepackt. Tenzo öffnete den Mund, jedoch kamen keine Worte heraus, sondern er geiferte nur und vermochte nicht zu sprechen. Mühsam hob er den Blick an. Es kostete ihn alles an Überwindung, denn sein Kopf fühlte sich an, als würde er explodieren. Kratos vermochte so zu sehen, das er sein Sharingan nicht aktiv hatte und somit womöglich keine Gefahr darstellte. Er würgte leicht und spürte, wie seine eine Hand nachgab und er nach unten sank, das Gesicht auf den Boden klappte und er den kalten Stein spürte. Tenzo atmete schwer. Er öffnete erneut den Mund. Erneut kamen keine Worte heraus, sondern nur ein undeutliches Geräusch, das zwischen Stöhnen und Röcheln angesiedelt sein mochte. Seine Augen wanderten zitternd zu dem Aspektgott vor sich. Tenzo hatte mit einer solchen Macht bisher nie zu tun gehabt und somit tat er sich schwer damit, dagegen anzugehen. Aber er versuchte es.
Kratos würde es wohl eher sehen als Tora, da diese wohl selbst mit der Kraft des Aspektgottes beschäftigt sein würde. Tenzo schien sich langsam wieder zu fassen und sein Blick, der zuvor gezittert hatte, wurde langsam fester und seine Atmung stabilisierte sich. Was auch immer es war. Der Uchiha zeigte, das er nicht vor hatte, sich einfach so in den Staub werfen zu lassen! Seine Augen wanderten nach unten, auf den Boden, sodass Kratos seinen Blick wohl nicht sehen konnte, aber das war nicht alles. Langsam, aber sicher, kamen Worte aus dem Mund des am Boden liegenden Mannes. "Du.... du.... hast schon in Konoha gezeigt... das... das Ishgard und... die Göttliche... wichtiger sind... als alles andere! Ich habe es erkannt... warum... warum du Minato zum Hokage... ge-... gemacht hast. Töte mich... wenn... wenn du willst... dann sind meine Augen... für ihn verloren. Hiro hat... hat mir alles genommen! Ich..." Der Uchiha spürte, wie die Kraft seines Erbes in ihm pulsierte. Sein Sharingan aktivierte sich, reagierte auf die Gefahr in der er steckte. "Ich... ich bin hierher gekommen, weil... weil ich weiß, dass ihr alles tun würdet, um eure Herrin zu schützen... und auch... wenn ihr heute mit der Familie verbündet seid, ihr... ihr kennt sie.... könnt ihr sicher sein, dass sie sich nach... nach den Schöpfern auch euch entledigen wollen? Eure Göttliche... sie... sie ist eine Göttin, oder? Was tut die Familie gerade? Das... das Turnier hat es gezeigt! Sie werden einen Weg suchen, um Götter zu töten... Hydaelyn... wer sagt euch, das diese Leute sich nicht auch gegen ... gegen euch wenden? Hiro... Hiro war... ist... mein Cousin! Wer... wer sagt euch, das eure Herrin nicht auch... ein... ein Bauernopfer wird für diese Ambitionen? Lass... lasst mich... euch... helf-" Die Anstrengung war dann zuviel. Der Uchiha würgte erneut und atmete schwer.
Hätten seine Worte bei Kratos nichts bewirkt, würde er wohl bald in eine Ohnmacht fallen.