--> DorftorAls ich daheim ankam, zitterten meine Knie. Was zur Hölle... ich verstand immer noch nicht, was geschehen war. Es war dunkel geworden, dann blickte ich direkt ins Licht. Was hatte die Stimme gesagt? Sie sei Hydaelyn. Was war Hydaelyn? Wusste irgendjemand, wer oder was das war? Sie musste mächtig sein... und sie stellte uns vor die Herausforderung eines Turniers, wie in einem billgen Roman. Es hörte sich abartig an. Wie ferngesteuert schloss ich die Haustür auf, ließ sie hinter mir zufallen und ging in die Küche. Ich räumte meinen Rucksack aus, verstaute alles wieder an seinem Ursprungsort. In meinem Kopf arbeitete es. Beim ersten Team hatte ich noch so etwas ähnliches wie Hoffnung... oder ein gutes Gefühl. Takashi Uzumaki, der Name war weltweit bekannt - er war stark. Er konnte gewinnen. Er hatte gegen Amon gewonnen. Die anderen Namen kannte ich nicht... bis meiner kam. Seitdem befand ich mich in dieser Starre. Nahm alles um mich herum wahr wie in einem Film. So auch die... Informationen, die in meinem Kopf landeten, und in diesem Moment zum Fakt wurden. Die weiteren Namen, die folgten. Und meine Handlungen jetzt.
Ich kam wieder zu mir, als das kalte Wasser der Dusche gegen meine Haut prasselte. Wie auch immer ich hier her gekommen war. Ich hob die Hände vor mein Gesicht und betrachtete sie. Dünne Finger, vom Papier zerschnitten und mit kleinen Tintenspritzern. Die Hände einer Autorin, Redakteurin oder aber, in meinem Fall, einer Fuinkünstlerin, aber... keines Kriegers. Diese Hände gehörten nicht zu einer Person, welche die Kraft hatte, die Welt zu retten. "
Wieso...?", wisperte ich leise. Wieso sollte in diesen Händen das Schicksal der Welt liegen? Ich... verdammt, ich wollte nur in irgendeiner Savanne mein Zelt aufschlagen, die Wildnis beobachten und mit Doteki auf die Jagd gehen. Mein maximales Ziel war, einen ruhigen, sicheren Ort zu schaffen, in welchen Menschen leben konnten, ohne um ihre Existenz zu fürchten. Aber die Welt retten? Nein. Nein. Nein! Das war nicht meine Aufgabe. Das konnte ein Takashi tun, eine Senjoughara, ein Reto oder eine Aniya, aber nicht ich! Ich... Ich ballte meine Hände zu Fäusten, ließ sie sinken. Ich konnte mich nicht wehren. Ich MUSSTE antreten. Ein Nein galt nicht. Und es nützte niemanden. Das Team musste antreten. Die Worte der Hokagin hallten in mir wieder. Die Worte, welche sie an mich richtete, nachdem Amon das Dorf angriff und ich nicht am Tor erschien. Ich mochte diese Frau nicht, aber... in diesem Punkt hatte sie recht. Wir mussten Seite an Seite stehen. Jetzt durfte ich nicht wegbrechen. Was auch immer das für ein krankes Spiel war... Einem Wesen, das auf diese Art und Weise in meinen Kopf und den Anderer vordingen konnte, glaubte ich, das es mich auf ein Kampffeld zerren würde und konnte. "
Ich hoffe, das ist eine einmalige Sache.", murmelte ich und griff zur Duscharmatur, um die Temperatur einzustellen. Meine Haut war mittlerweile Eiskalt... Wie lange hatte ich meine Hände angestarrt? Wie lange gegrübelt? Aber vielleicht sollte ich mich daran gewöhnen, also an dieses Gefühl der Kälte. Mein Kampffeld würde kalt sein, eiskalt. Noch war es aber nicht soweit und ich konnte wärme tanken. Ich duschte fertig, auch wenn es schon das zweite Mal heute war, knotete meine Haare im Nacken zusammen und schlüpfte einfach nur in einen lockeren Schlafanzug. Den würde ich die nächsten Tage wohl anbehalten... ich hatte ohnehin nicht vor, für irgendjemanden die Tür aufzumachen, da war die Hygiene nicht das Wichtigste. Wenn ich für sie schon in so einer komischen Arena kämpfen sollte, wollte ich mich wenigstens in Ruhe, auf meine Art und Weise, vorbereiten. Mein Funkempfänger blieb einfach in den schmutzigen Klamotten liegen.
[Fortsetzung Trainingspost Seigyo Kanona Yoroi]
Ein Blick durch die Balkontür zeigte mir, das die Sonne fast vom Himmel verschwunden war. Die Nacht begann... und damit die Zeit, in welcher ich am Besten arbeiten konnte. Meine vorangegangenen Überlegungen hatte ich intuitiv am Küchentisch abgelegt. Mit dieser Technik würde ich anfangen. Dieses Jutsu benötigte ich zwingend, um in diesem Kampf von Nutzen zu sein. Ich war nicht gut darin, Menschen durch die Gegend zu schubsen... das mussten die anderen Kämpfer übernehmen, welche ich nicht kannte. Aber mit dieser Barriere konnte ich ihnen Schutz bieten - Schutz, den die Gegner hoffentlich nicht hatten. Ich schüttelte leicht den Kopf um mich von diesem Gedanken loszureißen. Wenn ich mich auf den Kampf in sieben Tagen konzentrierte, würde das nichts werden. Ich würde keine meiner Ideen in die Tat umsetzen können. Und ich hatte so viele Ideen, die das Ruder herumreißen konnten. Also an die Arbeit. Jeden zuvor bekritzelten Zettel nahm ich einzeln zur Hand um mir die unterschiedlichen Symboliken und Einzelwirkungen wieder in den Kopf zu rufen, bevor ich sie alle an einem bestimmten Platz am Küchentisch legte. Heute Nachmittag hatte ich viel geschafft - es war alles vorbereitet - aber jetzt musste ich die ganzen einzelnen Puzzelstücke zusammenfügen, ohne das ich das Gesamtbild kannte. Ein wildes drauf los kombinieren begann. Es war nicht einfach nur Puzzeln. Zu Beginn meiner Fuinausbildung war ich auf diesem Stand, aber mittlerweile handelte es sich um ein Minimum dreidimensionales Puzzle, bei dem nicht einmal klar war, ob es am Ende eine Kugel, ein Prisma oder eine Pyramide werden sollte. Diese Arbeit forderte mich, ich liebte sie, aber irgendwie... nun, Doteki hasste sie. Und ihm war langweilig. Er hatte sich auf eine Mission gefreut, auf eine Reise und jetzt? Jetzt lag mein Rucksack wieder im Schrank und verstaubte, dafür saß ich mittlerweile am Boden meiner Wohnung umringt von jede Menge Papier. Und diese Langeweile ließ mich der Panther auch spüren. Zuerst, als ich noch am Tisch saß, legte er sich "nur" auf den Art direkt über mir, sodass sein hin und her peitschender Schwanz ständig im unmittelbaren Bereich meines Kopfes unterwegs war. Jetzt, wo ich mich aus seinem Wirkungsbereich entfernt hatte und halb fertig war (beziehungsweise hoffte ich, halb fertig zu sein) beschloss die Raubkatze, das es Zeit wäre für eine Anschleichübung. Und wie es der Name der Übung schon vermuten lässt, erfolgte die Attacke vollkommen unerwartet. Plötzlich stürzte sich Doteki auf einen speziellen Zettel, drückte ihn mit den Vorderpfoten auf den Boden wie eine Maus, welche eine Hauskatze am Boden festpinnte, und alle Zettel stoben auseiander. Flatterten durch den gesamten Raum und natürlich war ihnen die Raumkatze sofort auf den Fersen. "
Doteki!", rief ich erschrocken und wütend, aber das interessierte das majestätisch nach flatternden Zettelchen schlagende Raubtier kein bisschen. "
Hey, man, hör auf mit dem Mist! Ich wär auch lieber auf Mission und würd durch eine Ruine rennen aber daraus wird nichts.", motzte ich meinen Begleiter an und stand auf, um die Zettel aufzusammeln. Einen hatte er mittlerweile zwischen den Zähnen und blickte mich an. Seinem Blick nach fragte er sich auf der einen Seite, was ich denn jetzt für ein Problem hätte, auf der anderen konnte ich das Grinsen nach dem Motto "Das geschieht dir Recht" erkennen. "
Mission ist nicht.", wiederholte ich noch einmal mit Nachdruck und glättete die Blätter mit der Hand. Ich hatte alle Zettel wieder... bis auf den, der durchlöchert und vollgesabbert in Dotekis Maul hing. Den würde mir die Katze aber nicht wieder geben... Stattdessen drehte das stolze Tier sich von mir weg und sprang wieder nach oben ins Geäst. Skeptisch blickte ich in die Richtung, in welcher Doteki aus meinem Gesichtsfeld verschwunden war. "
Wieso habe ich das Gefühl, dass das nicht die einzige Störung dieser Art war?", stellte ich dem Panther eine rethorische Frage. Wenn Doteki antworten würde, würde ich mich sehr wundern. Um weitere Daten- und Zeitverluste durch Spontanangriffe seitens meines Begleiters zu verhindern, musste ich die Taktik ändern und spannte das Netz auf, welches ich einige Wochen vor dem Kampf gegen Amon mit Kamui benutzt hatte, um eine neue Technik zu entwickeln. Mithilfe der Wäscheklammern aus der Küche heftete ich die zurückeroberten Zettel an und war anschließend bestimmt eine Stunde damit beschäftigt, den vorherigen Stand wieder herzustellen. Ich musste zuerst das Fuin wieder aufzeichnen und entwickeln, welches Doteki der Geräuschkullise nach gerade in einzelne Papierfutzelchen zerriss, und anschließend musste ich wieder alles richtig zusammenkombinieren. Wobei man im Falle von Fuin nicht direkt von Richtig sprechen konnte. Es gab viele Wege, eine Barriere zu erschaffen, ähnlich wie ich sie besaß, aber es galt den besten Weg zu finden. Es brauchte eine stabile Fuinkonstellation, welche nicht nach wenigen Sekunden auseinanderbrach. Zudem durfte ich nicht zu viele Verbindungen einbauen, sonst würde das Fuin Unmengen an Chakra kosten und so wahnsinnig viel hatte ich nicht davon. Unbegrenzte Chakrareserven wären schon etwas Nettes. Schließlich hatte ich wieder alles beisammen und stand vor einem guten Ergebnis. "
So, jetzt muss ich das nur noch in Chakra packen und jemanden finden, der mir beim Testen hilft.", murmelte ich in mich hinein. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte, das ich mich vor allem bei der Suche nach einem Trainingspartner schwer tun würde. Wer wollte schon um 2 Uhr Nacht ein Fuin testen. Das würde warten müssen bis morgen früh... vielleicht erklärte sich einer meiner Nachbarn bereit, mir da zu helfen. Sie alle würden die Nachricht gehört haben, das ich kämpfen musste, also hatte ich wohl gute Chancen. Nun, zurück zu meinem Jutsu - nur nicht zu viel über das Turnier und seine Folgen nachdenken. Ich nahm einen Block und fügte die Einzelteile erstmals zu einem vollständigen Siegel zusammen, dann galt es, sich dieses einzuprägen. Mittlerweile hatte ich eine ganze Reihe Formationen im Kopf und musste aufpassen, das ich nicht durcheinander kam. Ein eidetisches Gedächtnis wäre schon verdammt praktisch. Ich zeichnete das Fuin einige dutzend Male bis ich es tatsächlich auswendig konnte. Auf dem Papier nützte es mir allerdings nichts und so konzentrierte ich mich im nächsten Schritt auf mein Chakra. Dazu setzte ich mich im Schneidersitz auf meine Couch, hielt die rechte Hand vor mich und bewegte mich einige Minuten lang nicht. Ich schmiedete Chakra mittlerweile ohne groß darüber nachzudenken, wie es ging, und solange ich nur die Form erschaffen wollte und das Fuin nicht aktiv werden sollte, waren Fingerzeichen auch erst einmal unnötig. Nach einiger Zeit spürte ich das Chakra auf meiner Handfläche und brachte es langsam in Form. Das Siegel war ziemlich groß und um es komplett auf meiner Hand abzubilden, musste ich sehr sehr dünne Chakralinien schaffen. Dagegen waren meine anderen Fuin allesamt grobmotorisch. Diese Arbeit kostete Zeit und war extrem langweilig - zumindest aus Dotekis Sicht. Offenbar hatte das Blatt Papier als Beschäftigung ausgedient und er kam zurück zu mir. Zuerst bemerkte ich ihn nicht, da er im Geäst über mir unterwegs war, dann ging ein Ruck durch die Couch, als er von oben auf sie herab sprang. Und das fast fertige Gebilde auf meiner Hand zerplatzte. Fassungslos blickte ich ihn an. "
Hey, muss das sein? Ich muss trainieren, Doteki.", meinte ich und ließ mich in die Couch zurücksinken. Die Raubkatze interessierte sich ohnehin nicht für mein Training. Mit wachem Blick sah er mich an und ich wusste, das er bis hinab auf meine Seele blicken konnte. Er sah, das es mir nicht gut ging, das ich unter Stress stand und Angst hatte. Angst zu versagen, zu enttäuschen. Ich verbiss mich in meine Arbeit, mein Training um damit nicht konfrontiert zu werden, aber er sah es. "
Du hast ja recht.", murmelte ich und zog die Raubkatze zu mir rüber, vergrub mein Gesicht in seinem Fell. "
Das ist doch alles doof." Doof war die Untertreibung des Jahrhunderts. Mein Angriff auf die Dorfwachen damals war doof, aber dieses Turnier... es war nicht doof. Es war pervers. Ich kam mir vor wie eine Spielfigur auf einem Schachbrett, von dem ich noch nichts wusste, gesteuert von einem Wesen, von dessen Existenz ich nichts ahnte. Was war ich überhaupt? Was war mein Leben wert? Hatte es überhaupt Bedeutung, was ich tat? Aber ich hatte keine Zeit, den Kopf in den Sand (oder in Dotekis Fell) zu stecken und mich in Philosophie zu üben. Wenn mein Leben überhaupt irgendeine Bedeutung hatte, wenn es etwas bewirken konnte, dann wohl in dem Kampf, welcher mir in gut 6 Tagen bevorstand. Ich richtete mich wieder auf, atmete tief durch und konzentrierte mich auf mein Training. Doteki blieb auf meinem Schoß liegen, unterbrach mein Training aber nicht weiter. Ich schuf das Siegel erneut auf meiner Hand, diesmal mit Fingerzeichen und als ich zufrieden war, berührte ich meinen linken Arm. Das Siegel sprang über. Und hielt. "
So weit, so gut.", murmelte ich und warf einen Blick auf die Uhr. Drei Uhr morgens... bis die ersten joggenden Inuzuka unterwegs waren, würden noch zwei, drei Stunden vergehen. "
Dich kann ich nicht zum Angriff überreden, richtig Doteki?", fragte ich die Raubkatze, welche den Kopf hob und mich mit ihren tiefen, blauen Augen anstarrte. "
Na komm, gehen wir spielen.", meinte ich und schubste ihn von der Couch. Es war Zeit für ein wenig Bewegung. Ich öffnete die Balkontür und lockte die Raubkatze nach draußen. Es war wirklich nicht einfach, Doteki dazu zu bringen, mich "anzugreifen". Die Krallen blieben eingezogen, aber das war auch in Ordnung so. Nach einigen Minuten getrieze brachte ich ihn dazu mit mir zu "raufen". Wir kullerten also ziemlich schnell über den Boden - er holte mich erfolgreich von den Füßen - aber ich spürte den Aufprall nicht so, wie sonst. Es tat nicht weh. Es war, als wäre ich noch einmal in Watte gehüllt oder so. Mein Schild blockte den eigentlichen Schaden. Meine Haut wurde nicht rot und ich bekam keine blauen Flecken, wo er mich traf, wie es sonst der Fall war. Das Schild funktionierte gut - jede vorherige Version hatte der Panther ohne Probleme überwunden. Als ich mir sicher war, das das Schild hielt, belohnte ich Doteki mit einem lagernden Knochen, an welchem noch ein wenig Fleisch haftete, und mein Begleiter verzog sich mit seiner Beute in die Nacht. Zurück in der Wohnküche blickte ich auf das Fuin - es war immernoch da? Wie lange hielt es? Und dann bemerkte ich etwas anderes. Zuerst war ich außer Atem gewesen und hatte mein Schwächegefühl darauf geschoben, aber jetzt, wo ich mich wieder beruhigt hatte, konnte ich dieses Gefühl näher einordnen. "
Es zieht Chakra.", stellte ich überrascht fest und kappte sofort die Verbindung. Das Siegel verschwand. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Noch einmal zog ich meine Notizen, welche immer noch in dem Netz schwebten, zu Rate und ich fand die entsprechende Stelle. Da hatte ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen... eigentlich war diese Funktion offensichtlich, aber auch nach ein paar weiteren Skizzen und dem zu Rate ziehen meines gut sortierten Bücherregals fiel mir keine Möglichkeit ein, diesen Effekt wieder raus zu nehmen, ohne das Fuin zu schwächen. Ich würde wohl mit den Kosten leben müssen. Aber erst einmal musste ich ein wenig schlafen. Durch den übersehenen Effekt hatte ich ziemlich viel Chakra verbraucht und das sollte ich wieder auffüllen, bevor die nächste Testphase begann. So machte ich mich auf den Weg ins Bett und schlief der Erschöpfung sei Dank direkt ein.
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Und das Turnier verfolgte mich bis in meine Träume. Ich fand mich in einer Arena wieder, die sich sekündlich veränderte. Eine weite Schneefläche. Eine eisige Schlucht. Eine mit Eisschollen bedeckte Meerenge. Die Wüste bei Nacht. Ein gigantischer Eispalast. Ein zugefrorener See. Eine Höhle, in einem Eisberg, die Decke gespickt mit unzähligen Eiszapfen. Ein verschneiter, endloser Nadelwald. Weite, kahle Tundraflächen. All diese Orte hatten eines gemeinsam: Es war kalt, verdammt kalt. Mein Atem bildete Wolken in der Luft. Ich spürte weder meine Nase, noch meine Ohren, noch meine Finger. Jeder Atemzug in der kalten Luft schmerzte. Dieser Ort war das eisige Gegenteil der Hölle und hier würde ich kämpfen. Im Traum drehte ich mich nach meinen Kampfgefährten um, aber dort standen nur schwarze Schemen. Und uns gegenüber standen noch wesentlich größere, dunklere, bedrohlichere Schemen. Die Gegner aus einer anderen Welt. Wir konnten sie nicht erreichen, nicht schlagen - wie sollten wir sie aus dem Kampffeld stoßen? Die Schlacht begann und wir wurden überrannt. Wir waren es die aus dem Ring flogen. Ich würde von einem Eisbroken getroffen und saß plötzlich senkrecht im Bett.
Es dauerte einen Moment bis ich realisierte, das ich zu Hause war, das alles gut war - noch. Ich ließ mich in mein Kissen zurückfallen und atmete tief durch. "
Na das kann was werden.", murmelte ich und ließ den Blick zur Uhr schweifen. Es war Vormittag. Noch 6 Tage. Ich gab mir einen Ruck und kam auf die Beine, wechselte die Klamotten und frühstückte. So viel Zeit musste sein. Ich musste trainieren, aber ich durfte meine Gesundheit nicht riskieren. Doteki war noch nicht zurück, aber ich hatte schon lange aufgehört mir Sorgen deswegen zu machen. Er konnte sich wehren, sollte er in Gefahr geraten, und normal griff er niemanden an, also bestand auch keine Gefahr für Andere.
[Fortsetzung Trainingspost Seigyo Kanona Yoroi]
Und ich musste mir jetzt ohnehin einen Trainingspartner suchen, welcher mich nach Lust und Laune angreifen durfte, ohne das Doteki dazwischen ging. Bei Menschen hatte er das ganz gut unter Kontrolle, aber ich würde wohl unter anderem von einem Hund angegriffen werden. Und die konnte er nicht leiden. Ich stand vom Küchentisch auf und verließ das Haus durch die offenstehende Balkontür um durch die Nachbarschaft zu wandern. Ich hatte mir eine ungünstige Zeit ausgesucht - die Akademisten waren in der Schule, entsprechend auch alle Lehrer, die Genin waren mit ihren Teams unterwegs und ebenso die dazugehörigen Senseis. Es wirkte fast ausgestorben. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich einen etwa gleichaltrigen Inuzuka beim Training mit seinem Vater erwischte. Offenbar erholte sich der Ältere von einer Verletzung in der Schlacht und der Sohn hatte angeboten, ein wenig mit ihm zu trainieren. Schnell war die Situation erklärt und die Beiden erklärten sich dazu bereit mir zu helfen - aber sie gingen sogar noch einen Schritt weiter. Ich sollte das Fuin nicht auf mich anwenden, sondern auf den Jüngeren der Beiden. So würde ich keine Schäden davontragen, sollte das Fuin zerstört werden - meine Gesundheit war gerade zu wichtig um sie leichtfertig zu riskieren. Sie hatten Recht. Auch wenn ich natürlich das Kage Bunshin nutzen könnte... allerdings musste ich ohnehin herausfinden, wer den Chakraverbrauch für das Fuin zahlte, wenn es auf einer anderen Person angebracht war. Also wandte ich zuerst das Überwachungsfuin auf den Vater an, dann das Schild auf den Sohn, und stellte mich an den Rand ohne länger mit meiner Entscheidung zu hadern. Mir blieb der Posten des Beobachters und Bewerters und das war einfach. Die Fuinkombination war perfekt dafür. Mit jedem Durchlauf steigerte der Vater seine Angriffskraft und damit auch den Chakraverbrauch für die Techniken, die er verwendete. Ich spürte die Reaktion meines Überwachungsfuins und sah zugleich, das die Barriere stand hielt. Und ich spürte, das das Chakra weiterhin von mir abgezapft wurde. Anders wäre es mir lieber gewesen... auf der anderen Seite, konnte ich das Fuin auf diese Art jederzeit beenden. Wenn ich es auf jemanden anbrachte und er das Chakra dafür zahlte, wusste er womöglich nicht, wie er es ausschalten konnte und würde am ständigen Chakraverbrauch zugrunde gehen. Und es dauerte eine ganze Weile, bis ich merkte, das das Schild wacklig wurde. Die geblockten Angriffe hatten ordentlich Kraft. Der ältere Inuzuka scherzte bereits, das ihm bald die Techniken ausgehen würden, als das Schild schließlich zersplitterte. Die Chakramenge, die er aufgewendet hatte, war enorm - zumindest aus meiner Sicht. Hatte ich überhaupt eine Technik, die so viel Chakra auf einmal verbrauchte? Der Effekt konnte sich allerdings sehen lassen. Die Wunden, welche der junge Mann davon trug, sahen übel aus, aber noch bevor ich groß schockiert reagieren konnte, war ein Medic da (wohnte offenbar nebenan) und verarztete ihn bereits. Und sofort fühlte ich mich schlecht. Ich hätte in der letzten Runde abbrechen und einen Kage Bunshin einsetzen sollen, aber das sagte ich natürlich nicht genau so. Entschuldigungen ließ keiner der Anwesenden gelten. Wenn ich schon für sie kämpfen musste, war diese Unterstützung das Mindeste. Sie fragten sogar noch, ob ich eine weitere Technik zum Testen hatte und boten mir auch für die kommenden Tage ihre Unterstützung an. Dann wünschten sie mir viel Glück, viel Erfolg und schickten mich nach Hause. Es brachte schließlich keinem etwas, wenn ich dem Medicnin bei der Arbeit zusah.
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Und so war mittags mein Chakrapool schon wieder halb leer als ich daheim ankam. Doteki döste auf einem Ast vor sich hin und öffnete die Augen nur einen Spalt breit um zu sehen, wer da nach Hause kam. Dann schlief er weiter. Und ich machte mich wieder ans Training. Für eine gute Defensive war jetzt gesorgt - ich hoffte nur, das sie stark genug war. Auf der anderen Seite bezweifelte ich aber, das ich ein noch komplexeres Jutsu alleine fertigstellen konnte. Die Symbolik ausarbeiten traute ich mir sogar noch zu, aber ich war an meine Grenzen gekommen, als ich versucht hatte, das Zeichen in meiner Handfläche zu erschaffen... ein noch komplexeres Siegel ging im Moment nicht. Und ich wollte nicht auf zu zeichnende Fuin umsteigen. Das wäre ineffizient. Also musste ich jetzt an meiner Offensive arbeiten. Ich hatte bereits beschlossen, das Schubsen den Anderen zu überlassen, aber ich sah es als meine Aufgabe, die Gegner am Gegenangriff zu hindern.
[Trainingsbeginn Dauerhaftes Genjutsu - Niku Banare ("Muskelzerrung") | 1707 Wörter]
Und das ging gut mit Genjutsu... besser mit Genjutsufuin. Nur bei welchem lohnte es sich? Ich schnappte mir ein Blatt Papier und einen Stift und erstellte eine Liste. Illusionsdoppelgänger, Aussehensveränderung, Genjutsubunshin von mir und Doteki, Entfernungswahrnehmung verwirren, Jutsu faken, Heißer Boden, Aufstieg, Muskelzerrung, Puddinggefängnis und die Kaleidoskoptechnik. Die ersten drei Techniken strich ich gleich weg - sie hatten kämpferisch so gar keinen Effekt. Manchmal waren sie ganz praktisch, aber der Aufwand würde sich nicht rechnen. Die Entfernungswahrnehmung war dagegen eine sehr hilfreiche Technik, aber wenn ich ein Genjutsu in ein Fuin packte, hatte ich keine Kontrolle mehr darüber, wie genau es sich auswirkte, und dieses Genjutsu musste ich flexibel verstellen können. Die nächste Technik hatte ich bereits umgewandelt - sogar zwei Mal. Mit der besseren Variante wollte ich jetzt weiterarbeiten. Fakejutsus... nein, ich brauchte echte Angriffe. Und wenn, dann musste ich die Fakejutsus selbst auswählen und steuern. Ich konnte keine tausend Varianten dieses Genjutsus entwickeln für alle Techniken, die ich damit Faken wollte. Die Technik Aufstieg wäre zu überlegen... wenn mein Traum allerdings nur ein wenig der Wahrheit entsprach, würden wir ohnehin alle ein wenig unnatürlich atmen. Keiner mochte eiskalte Luft. Vielleicht würde ich dieses Jutsu später noch angehen, aber erst einmal musste ich Prioritäten setzen. Zumal... würden unsere Gegner Luft brauchen? Wie anders waren diese Welten, aus denen sie stammten? Wie kämpften sie? Wo waren ihre Schwachpunkte? Da klang die nächste Technik wie eine sehr sichere Hausnummer. Jedes Wesen musste sich bewegen um anzugreifen. Keine Bewegung, eingeschränkte Bewegung bedeutete, kein Angriff. Das Muskelzerrungsgenjutsu sollte es also werden. Die Entscheidung war getroffen, aber bereits nach wenigen Sekunden wurde mir klar, das ich damit vor einer riesigen Herausforderung stand. Es gab so viele Muskelpartien, die ich damit ansprechen konnte. Sollte ich mich auf eine Partie festlegen? Mich auf ein Bein konzentrieren, oder einen Arm, oder den Nacken? Sich nicht ordentlich umsehen können war sehr hinderlich. Gegen Menschen könnte ich dieses Risiko eingehen, aber ich wusste nicht, welchen Wesen ich gegenüber stand. Hatten sie alle einen Nacken? Schwer zu sagen. Es gab auf dieser Welt schon Tiere ohne Nacken. Ich musste das Fuin möglichst flexibel halten. Es musste sich leicht, sehr leicht verstellen lassen, sodass ich zwischen unterschiedlichen Muskelpartien wechseln konnte... und dafür musste ich erst die ganzen Sequenzen ausleiten, wie ich es bei der ersten Technik bereits getan hatte. Das würde sehr viel Chakra kosten... und mindestens einen ganzen Tag. Ich formte Fingerzeichen und schon tauchten massig Bunshin um mich herum auf. "
Ihr wisst, was zu tun ist?", fragte ich in die Runde. "
Ne, erklär´s bitte nochmal für alle. Ich hab eben nicht mitgedacht.", meinte ein Bunshin vom anderen Ende des Raumes provokativ. Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Manche erwarteten jetzt eine Antwort von mir, andere wendeten sich mit einem genervten Stöhnen ab, zwei hatten sich schon mit einem Block nach draußen begeben und mit dem Training begonnen und ein Bunshin wandte sich an mein erklärungsbedürftiges Double und zog es mit. "
Dann mach ich die Arbeit und du spielst das Opfer.", beschloss dieses. Schnell bildeten sich die Team. Jeweils ein Bunshin, welcher den anderen das Niku Banare auferlegte und die Veränderung im Chakra auslas. Das dauerte... und kostete Chakra. Mit jeder Minute, nein Sekunde, fühlte ich mich schwächer. Ich zog die Türen zu und ging nach hinten in mein Zimmer, zog den Schlafanzug an und legte mich ins Bett. Es war absoluter Irrsinn, wie sich mein Chakrahaushalt von Sekunde zu Sekunde mehr verflüchtigte. Hoffentlich lohnte es sich... und hoffentlich lasen sie nicht alle die selbe Muskelpartie aus. So viel Selbstorganisiation erwartete ich allerdings von zweidutzend Sakushis. Wobei es mich auch nicht wundern würde, wenn ein oder zwei sich absetzten und ins Dorf liefen. Bei der Menge würde es kaum ins Gewicht fallen. Keine zehn Minuten waren vergangen als ich das Gefühl hatte, das es mir den Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Ich schien in die Leere zu fallen und im nächsten Moment prasselten die Erinnerung der Bunshins auf mich ein. Die Schmerzen in allen Körpergliedern und die Informationen, die daraus gewonnen wurden. Die Manipulationsstruktur jeder einzelnen Muskelregion kam getrennt bei mir an und für einen kurzen Moment lächelte ich. Sie schienen identisch zu sein. Nicht vollständig, aber bestimmt zu fünfundneuzig Prozent. Und der Unterschied lag immer an der gleichen Stelle. Zum Glück. Hätte es einen größeren Unterschied gegeben, hätte ich nicht gewusst, an welcher Stelle ich ansetzen musste, aber so war es einfach. Aber es war eine Aufgabe für später. Mit den Informationen kam die Müdigkeit, die bleierne Erschöpfung. Ich fiel nicht in den Schlaf, nein, es war eine Ohnmacht. Und dieser Zustand hatte einen Vorteil: Ich träumte nicht.
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